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Die Erfindung betrifft einen Schutzhelm,
mit einer zum Schutz des Schädels
dienenden Helmkalotte, die sich mit einem Stirnabschnitt bis vor
die Stirn des Helmträgers
erstreckt und mit einer zur Anlage am Kopf des Helmträgers bestimmten
Innenausstattung.
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Schutzhelme dieser Art werden bekanntlich für viele
Anwendungszwecke benutzt. Arbeitsschutzhelme, wie sie auf dem Bau
oder im Bergwerk getragen werden, weisen eine relativ leichte Helmkalotte auf,
die den Kopf vor Stößen und
herabfallendes Material schützen
sollen. Die Innenausstattung besteht aus einem Bänder- oder Riemenkorb, der
auch aus Kunststoff gebildet sein kann und regelmäßig eine gewisse
stoßdämpfende
Funktion ausübt.
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Sportschutzhelme, wie sie beispielsweise von
Radfahrern oder Skatern getragen werden, sind meist mit einer bereits
stoßdämpfend ausgebildeten Helmkalotte
versehen, die mittels einer Kinnriemenanordnung am Kopf des Helmträgers gesichert
ist.
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Motorradschutzhelme werden heute üblicherweise
als Integralhelme ausgebildet, sodass sich die schützende Helmaklotte
mit einem Gesichtsausschnitt auch in den Kinnbereich des Helmträgers erstreckt.
Der Gesichtsausschnitt ist mit einem hochklappbaren, durchsichtigen
Visier abdeckbar, das auf der Außenseite der Helmkalotte, aber
auch auf der Innenseite der Helmkalotte geführt sein kann.
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Für
militärische
Einsatzzwecke ist die Helmkalotte beschussfest ausgebildet und erstreckt
sich über
den Stirn-, Ohren- und Nackenbereich des Helmträgers. Wird ein derartiger Schutzhelm
beispielsweise für
Fahrten mit höherer
Geschwindigkeit verwendet, müssen
die Augen durch eine Schutzbrille geschützt werden. Diese Brille wird
von dem Helmträger
vor dem Aufsetzen des Helms aufgesetzt und läßt sich beispielsweise mit
einem elastischen Band über
den Hinterkopf spannen. In diesem Fall gestaltet sich das Absetzen
der Brille schwierig, da es mit einem Abnehmen des Helms verbunden
ist.
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Es sind derartige Helme bekannt,
insbesondere für
polizeiliche Zwecke, die mit einer hochklappbaren Visierscheibe
versehen sind, die den Gesichtsbereich und den Kinnbereich des Helmträgers überdeckt.
Derartige Visiere sind jedoch relativ groß und haben daher Handhabungsnachteile.
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Durch
EP 0 015 796 A2 ist ein Schutzhelm, insbesondere
für Skifahrer
oder als Schweißhelm
bekannt, bei dem eine Augenschutzscheibe schwenkbar an der Helmkalotte
befestigt ist. Die Augenschutzscheibe ist am unteren Rand so ausgebildet, dass
sie sich auf der Nase des Helmträgers
nach Art einer Brille abstützen
kann. Die Scheibe ist mit einem Schwenkmechanismus in einem Zwischenraum
zwischen der Helmkalotte und einer stoßdämpfenden Innenkalotte oberhalb
des Oberkopfes des Helmträgers
einschwenkbar. Hierzu muss die Scheibe gegenüber einem Schwenkrahmen einen
anderen Winkel einnehmen als in der Gebrauchsposition, um eine nur
wenig Platz benötigende
Aufnahmekammer zwischen der in üblicher
Krümmung
verlaufenden Helmkalotte und der Innenkalotte zu ermöglichen.
Daher ist der Schwenkmechanismus für die Schutzscheibe mehrteilig
und relativ kompliziert aufgebaut.
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Der Erfindung liegt demgegenüber die
Problemstellung zugrunde, einen Augenschutz zu erstellen, der die
Handhabungsnachteile bei den bekannten Lösungen vermeidet und einfach
zu realisieren ist.
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Die Lösung dieses Problems gelingt
erfindungsgemäß mit einem
Schutzhelm mit einer zum Schutz des Schädels eines Helmträgers dienenden Helmkalotte,
die sich mit einem Stirnabschnitt bis vor die Stirn des Helmträgers erstreckt,
und mit einer zur Anlage am Kopf des Helmträgers bestimmten Innenausstattung,
wobei der Stirnabschnitt als abgeflachtes Teil mit einem gegenüber dem
Krümmungsradius der übrigen Helmkalotte
wesentlich größeren Krümmungsradius
ausgebildet ist, sich etwa bis in Höhe des Oberkopfes des Helmträgers erstreckt
und durch Knicklinien in die übrige
Helmkalotte übergeht
und hinter diesem Stirnabschnitt eine Kammer zur Aufnahme einer
schwenkbar am Helm angebrachten Brille ausgebildet ist.
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Der erfindungsgemäße Schutzhelm vermeidet die
herkömmlichen
Lösungen
einer hochklappbaren Visierscheibe und sieht die Benutzung einer
Brille durch den Helmträger
vor. Insbesondere bei militärischen
Anwendungen bietet die Brille gegenüber Visieren den Vorteil eines
besseren Augenabschlusses als Schutz gegen Staub, ätzende Gase
o.ä. Darüber hinaus
bietet die Brille die Möglichkeit,
verschiedene Gläser
aufzustecken, um so einen zusätzlichen Schutz
gegen Sonne, Laserstrahlen, Blitzen o.ä. zu gewährleisten.
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Der erfindungsgemäße Helm bietet den Vorteil,
dass die Brille mit dem Helm immer am Mann getragen wird, sodass
sie ständig
verfügbar
ist. Der erfindungsgemäße Helm
bietet darüber
hinaus den Vorteil, dass die Brille bequem abgesetzt und dann in die
Kammer geschoben werden kann, wodurch die Brille für den Helmträger ohne
jede Beeinträchtigung sicher
und gegen Bruch geschützt
deponiert ist. Durch entsprechend vorgesehene Öffnungen oder Einbuchtungen
kann die Brille, auch mit Handschuhen unproblematisch aus der Kammer
wieder herausgezogen und auf die Augen gesetzt werden.
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Da der Stirnabschnitt als abgeflachtes
Teil mit einem gegenüber
dem Krümmungsradius
der übrigen
Helmkalotte wesentlich größeren Krümmungsradius,
also als ein nahezu ebenes Stück
ausgebildet ist, wird eine zu große Länge des Helms vom Stirnabschnitt
zum Nackenabschnitt vermieden. Die Ausbildung des Stirnabschnitts
entspricht auch der üblichen
Ausbildung der Form einer Brille, die somit in ihrer im Wesentlichen
flachen oder wenig gekrümmten Form
in der Kammer untergebracht werden kann.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Helmes
weist die Kammer einen hinteren, dem Stirnabschnitt der Helmkalotte
gegenüberliegenden
festen Wandabschnitt auf, der beispielsweise durch eine doppelwandige
Ausbildung der Helmschale im Stirnbereich gebildet sein kann.
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Vorzugsweise verläuft der hintere feste Wandabschnitt
der Kammer im Wesentlichen parallel zum Stirnabschnitt der Helmkalotte
um der üblichen Ausbildung
der Form einer Brille Rechnung zu tragen.
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Zur Sicherung des Sitzes der Brille
in der Kammer ist es vorteilhaft, wenn die Brille an dem Wandabschnitt
unter einer gegen den Wandabschnitt gerichteten Vorspannung anliegt.
Hierzu wird die Brille gegen eine elastische Rückstellkraft gegen den Wandabschnitt
gezogen. Hierfür
kann die Brille beispielsweise mit elastischen Bändern am Helm befestigt sein.
Die Befestigung der Brille kann zweckmäßigerweise unmittelbar an der
Helmkalotte, aber auch an der Innenausstattung des Helms vorgesehen sein.
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Für
den erfindungsgemäßen Helm
ist es vorteilhaft, wenn die Innenausstattung um mindestens die
Tiefe der Kammer vom Stirnabschnitt beabstandet. Dies bedeutet,
dass der Stirnabschnitt gegenüber
der Stirn des Helmträgers
deutlich nach vorne um etwas mehr als die Tiefe der Kammer vorsteht,
da die Stirn des Helmträgers
an der Innenausstattung anliegt.
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Zur Herstellung eines guten Augenabschlusses
der Brille, aber auch für
ein sicheres Anliegen der Brille an dem hinteren Wandabschnitt der
Kammer kann die Brille mit einem Brillengestell mit einem umlaufenden
elastischen Abdichtungsrand versehen sein.
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Die Erfindung soll im folgenden anhand
eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert werden.
Es zeigen:
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1 eine
seitliche Ansicht eines erfindungsgemäßen Helmes auf dem Kopf eines
Helmträgers,
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2 eine
Frontansicht gemäß 1,
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3 eine
Schnittdarstellung des Details einer in einer Kammer des Helmes
untergebrachten Brille,
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4 einen
Längsschnitt
durch den Helm mit einer Ansicht der Befestigung der Brille an der Helmkalotte,
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5 eine
Schnittdarstellung eines Details der Befestigung,
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6 eine
Schnittdarstellung gemäß 4 für eine alternative Befestigungsart
der Brille,
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7 eine
Ansicht eines Details eines Befestigungsbügels der Brille,
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8 eine
Schnittdarstellung der Befestigung an der Helmkalotte.
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1 zeigt
eine auf den Kopf eines Helmträgers
aufgesetzte Helmkalotte 2, die mit einer üblichen
Drei-Punkt-Riemenanordnung 3 und einem Kinnstück 4 am
Kinn des Helmträgers 1 gegen
ein Herabfallen gesichert ist. Die Helmkalotte 2 weist
einen vorgezogenen, zylindrisch um eine Hochachse nur wenig gekrümmten Stirnabschnitt 5 auf,
der sich etwa bis in Höhe
des Oberkopfes des Helmträgers 1 erstreckt.
Nach hinten schließt
sich eine Restkalotte an, die eine nur gering ansteigende und zum
Hinterkopf in üblicher
Krümmung
abfallende Kontur 6 aufweist. Die Kalotte 2 weist
im Ohrenbereich eine Ausnehmung 7 auf, durch die das Ohr
des Helmträgers 1 frei
bleibt. Unterhalb des Stirnabschnitts 5 verbleibt ein Gesichtsausschnitt 7,
der seitlich durch ein dreieckiges Einsatzstück 8 begrenzt ist,
das der Befestigung der Riemenkonstruktion 3 dient.
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1 läßt in durchgezogenen
Linien eine vom Helmträger 1 aufgesetzte
Brille 9 erkennen. In gestrichelten Linien ist die Brille 9 im
abgesetzten Zustand in einer nach unten offenen Kammer 10 hinter dem
Stirnabschnitt 5 angeordnet.
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Die Frontansicht gemäß 2 läßt erkennen, dass der Stirnabschnitt 5 durch
nach hinten gerichtete Knicklinien 11, 12 begrenzt
ist durch die der Stirnabschnitt 5 mit einem Winkel von
nur wenig weniger als 90° in
die übrige
Helmkalotte übergeht.
Zu erkennen ist ferner ein mittiger, nach oben ragender Steg 13,
der der verbesserten Belüftung
des Helmes dient.
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3 läßt erkennen,
dass die nach unten offene Kammer 10 einen festen, rückwärtigen Wandabschnitt 14 aufweist,
der durch eine doppelwandig ausgebildete Helmkalotte 2 im
Bereich des Stirnabschnitts 5 gebildet sein kann. Ein Anlagepolster 15 ermöglicht die
Anlage der Stirn des Helmträgers 1 an
der Rückseite
des festen Wandabschnitts 14, der im wesentlichen parallel
zu dem Stirnabschnitt 5 der Helmkalotte 2 verläuft.
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Die Brille 9 weist in einem
Brillengestell 16 gehaltene Brillengläser 17 auf. Das Brillengestell 16 ist
mit einem umlaufenden, elastischen Abdichtungsrand 18 versehen,
mit dem es unter Vorspannung gegen den rückwärtigen Wandabschnitt 14 gedrückt wird,
sodass das Abdichtungsprofil 18 etwas elastisch zusammengedrückt wird.
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Hierzu kann die Befestigung der Brille 9 an dem
Helm mit Hilfe eines elastischen Bandes (Gummiband) 19 erfolgen,
wie dies in 4 verdeutlicht ist.
Das elastische Band 19 ist mittels einer Schraubverbindung 20 an
der Helmkalotte 2 befestigt.
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Der in 5 dargestellte
Schnitt durch die Schraubverbindung 20 zeigt, dass durch
ein Loch der Helmkalotte 2 von außen ein Schraubstutzen 21 ragt, der
eine Öffnung
in dem elastischen Band 19 sowie eine Unterlegscheibe 22 durchdringt
und auf den eine Mutter 23 geschraubt ist, die die Befestigung des
elastischen Bandes 19 an der Helmkalotte 2 bewirkt.
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In einer in den 6 bis 8 dargestellten
alternativen Befestigungsart ist die Brille 9 mit einem
festen Bügel 24 versehen,
der drei in Längsrichtung
voneinander beanstandete Druchgangsöffnungen 25 zur Anpassung
an den Kopf des Helmträgers 1 aufweist.
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Auch hier findet die Befestigung
an der Helmkalotte 2 mit Hilfe einer Schraubverbindung 20' statt, bei
der ein Schraubstutzen 26 von außen die Helmkalotte 2 durchdringt,
auf den eine Schraubhülse 27 geschraubt
ist, die in eine der Öffnungen 25 des
Bügels 24 eingesetzt
ist.
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Es ist selbstverständlich denkbar,
die Lagerung der Brille 9 in der Kammer 10 nicht
mittels elastischer Mittel zu arretieren, wie dies in 3 angedeutet ist, sondern
die Schraubverbindung 20, 20' so auszubilden, dass die Brille 9 in
dem nach oben verschwenkten Zustand arretiert wird und daher auch bei
Erschütterungen
nicht selbsttätig
aus der Kammer 10 nach unten fällt.
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Es ist erkennbar, dass die nicht
in Benutzung befindliche Brille 9 (gestrichelte Position
in 1) gegen Beschädigungen
und Verschmutzungen in der Kammer 10 hinter dem Stirnabschnitt 5 gesichert
ist und trotzdem in schnellstmöglicher
Form ohne Änderung
der Position der Helmkalotte 2 vom Helmträger 1 aufgesetzt
werden kann.