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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Schutzhelm, insbesondere
für Motorradfahrer, der
mit einem transparenten Visier, das den Benutzer vor Wind und atmosphärischen
Einflüssen
zu schützen
in der Lage ist und einem zweiten Visier, das den Benutzer vor direktem
Sonnenlicht schützen
kann, versehen ist.
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Insbesondere
betrifft die Erfindung die Mechanik, die dem Benutzer erlaubt, das
Sonnenvisier von einer Gebrauchsstellung in eine Außergebrauchsstellung
und umgekehrt zu verstellen.
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Es
ist offensichtlich, dass direkte Sonneneinstrahlung in die Augen
eines Motorradfahrers lästig, wenn
nicht gefährlich
werden kann, da der Motorradfahrer geblendet werden und als Konsequenz
ein Unfallrisiko tragen könnte.
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Um
diese Schwierigkeiten zu überwinden, sind
in der Vergangenheit mit einem eingefärbten, zum Filtern des Sonnenlichts
geeignetem Sonnenvisier versehene Schutzhelme entwickelt worden.
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Es
ist gleichfalls unmittelbar einleuchtend, dass es möglich sein
sollte, das Sonnenvisier leicht von einer Gebrauchsstellung in eine
Außergebrauchsstellung
und umgekehrt zu verstellen, da es vorkommen kann, dass der Benutzer
schnell von hell beleuchteten Zonen in Schattenbereiche überwechselt.
Dies ist zum Beispiel der Fall, wenn ein Motorradfahrer, der an
einem sonnigen Tag auf einer Autobahn unterwegs ist, die Tunnels
aufweist.
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Die
Stellmechanik dieses Sonnenvisiers muss folglich in sämtlichen
Fahrbedingungen einfach und leicht zugänglich sein.
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Die
Patentveröffentlichung
FR-A-2532528 legt
einen Schutzhelm, insbesondere für
Feuerwehrmänner,
Polizei usw. offen, der zum Schutz der oberen Kopfhälfte seines
Trägers
dient. Dieser bekannte Helm umfasst ein äußeres und ein inneres Visier,
die beide so angeordnet sind, dass sie sich zumindest teilweise
durch Schwenken um ein gemeinsames Bolzenpaar innerhalb der Helmschale
verschieben. Die Patentveröffentlichung
GB-A-2014432 offenbart eine Vorrichtung
zur Bewegung eines Visiers für
ein Beobachtungsfenster in einer Helmschale. Diese bekannte Betätigungsvorrichtung
weist einen Schieber auf, der zum Anheben des Visiers außerhalb
der Öffnung
betätigt
werden kann.
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Das
deutsche Patent
DE 4416921 im
Namen der Schuberth-Werk GmbH & Co
KG beschreibt einen Schutzhelm, der mit einem äußeren transparenten Visier
und einem zweiten inneren transparenten Sonnenvisier ausgestattet
ist, das abgesenkt werden kann, um das Gesichtsfeld des Benutzers
abzudecken oder durch Bedienen eines Betätigungselements, das im vorderen
Bereich des Helms oberhalb der im Helm vorgesehenen Beobachtungsöffnung angeordnet
ist, außerhalb
dieses Gesichtsfeld angehoben werden kann.
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Diese
Lösung
impliziert deutliche Nachteile; erstens stellt sich heraus, dass
das Betätigungselement
unzugänglich
ist, wenn das äußere transparente
Sonnenvisier auch nur teilweise angehoben ist; zweitens, da jenes
Betätigungselement
im Zentrum liegt, könnte
es für
Benutzer natürlich
nahe liegend sein, es mit seiner/ihrer rechten Hand zu bedienen und
dabei den Gashebel loszulassen und nicht länger die Bedingungen für sicheres
Fahren zu erfüllen.
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Daneben
ergibt sich, dass die Lageeinstelleinrichtung des beschriebenen
Sonnenvisiers sehr komplex ist und konsequenterweise die Herstellung eine
erhebliche Steigerung der Produktionskosten des Schutzhelms einschließlich jener
Vorrichtung mit sich bringen würde.
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Es
ist die Hauptaufgabe der vorliegenden Erfindung, die oben erwähnten Nachteile
durch Schaffung eines Schutzhelms zu überwinden, der ein Sonnenvisier
aufweist, das mit einer Stellmechanik des Sonnenvisiers ausgestattet
ist, dessen Mechanik unter allen Fahrbedingungen einfach und leicht
zugänglich
ist.
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Ein
weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, einen Helm zu schaffen,
der mit einer einfachen und kostengünstigen Stellmechanik des Sonnenvisiers
ausgerüstet
ist, die die Produktionskosten des Helms selbst nicht oder nur marginal
beeinflusst.
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Die
obigen und andere Erfindungsmerkmale werden durch einen Schutzhelm
realisiert, der mit einem Sonnenvisier versehen ist, wie es in den
beigefügten
Ansprüchen
gefordert wird.
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Der
erfindungsgemäße Helm
sieht die Bereitstellung eines äußeren transparenten
Visiers vor, das das Beobachtungsfenster des Helms vollständig abdeckt,
sowie eines inneren Sonnenvisiers, das abgesenkt werden kann, um
den oberen Teil des Beobachtungsfensters einzunehmen oder angehoben
und in einen Zwischenraum, der zwischen der Helmschale und der inneren
Auspolsterung des Helms selbst vorgesehen ist, zurückgezogen
werden.
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Die
Stellmechanik des Sonnenvisiers weist einen Hebel auf, der mit seinem
einen Ende an einer seitlichen Ausladung des Sonnenvisiers selbst
und mit dem anderen Ende an einem, an der Außenfläche der Helmschale angeordneten
Betätigungselement angelenkt
ist.
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In
vorteilhafter Weise ist dieses Betätigungselement in Bezug auf
das Beobachtungsfenster des Helms seitlich angeordnet, insbesondere
auf der linken Seite, um so vorzugsweise mit der rechten Hand leicht
erreichbar zu sein, in welcher Lage immer sich das äußere transparente
Sonnenvisier befinden mag.
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Das
Betätigungselement
steuert translatorische Bewegungen des Hebels, die in eine Drehung des
Sonnenvisiers von einer zurückgenommenen Außergebrauchsstellung
in eine vorverlegte Gebrauchsstellung und umgekehrt umgewandelt
werden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Helms
kann die Verstellung von der völlig
zurückgenommenen
Position in die vollständig
vorverlegte Position vorteilhaft graduell vorgenommen werden, statt
in einem Zug zu erfolgen. Auf diese Weise ist es möglich, eine
zu plötzliche
und schnelle Änderung
der Helligkeitsverhältnisse
im Gesichtsfeld des Benutzers zu vermeiden und dabei äußerst komfortable
Bedingungen zu gewährleisten, wie
auch immer die Fahrverhältnisse
sein mögen.
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Die
Erfindung wird nunmehr im Detail unter besonderem Hinweis auf die
hier beigefügten
Zeichnungen beschrieben, die als ein nicht restriktives Beispiel
vorgesehen sind. Es zeigen:
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1 stellt
einen Längsschnitt
des Schutzhelms gemäß einer
ersten Ausführungsform
der Erfindung dar;
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2 stellt
eine teilweise geschnittene Ansicht der Verstelleinrichtung des
Sonnenvisiers des Schutzhelms nach 1 dar;
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3 stellt
einen Längsschnitt
des Schutzhelms gemäß einer
zweiten Ausführungsform
der Erfindung dar;
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4 stellt
eine teilweise geschnittene Ansicht der Verstelleinrichtung des
Sonnenvisiers des Schutzhelms nach 3 dar.
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Mit
Bezug auf 1 und 2 wird der Schutzhelm
nach einer ersten Ausführungsform
der Erfindung gezeigt, bei der die Verstellung des Sonnenvisiers
von der Außergebrauchsstellung
in die Gebrauchsstellung durch eine geradlinige Bewegung der Betätigungseinrichtung
erfolgt.
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Der
Schutzhelm 1 weist eine Schale 7 auf, in der ein
frontales Sichtfenster 3 im Zusammenhang mit der Lage der
Augen des den Helm 1 tragenden Benutzers vorgesehen ist.
Der Helm 1 umfasst weiterhin ein transparentes Visier 5,
das vorzugsweise in Kunststoff ausgeführt ist und seitlich mittels
Bolzen an der Schale 7 des Helms 1 angelenkt ist.
Das Visier 5 ist so groß, dass es das Sichtfenster 3 vollständig abdecken
kann. Der Helm 1 weist außerdem ein zweites Sonnenvisier 11,
innerhalb in Bezug auf das transparente Visier 5 und parallel
dazu auf, das vorzugsweise in eingefärbtem Kunststoff ausgeführt ist, wobei
das Sonnenvisier 11 seitlich an der Schale 7 des
Helms 1 durch Bolzen 9 gelagert ist.
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Das
Sonnenvisier 11 kann von einer zurückgenommenen Stellung innerhalb
des Helms 1 in einem eigens geschaffenen Zwischenraum ober halb des
Sichtfensters 3 zwischen der Schale 7 und der
inneren Auspolsterung des Helms 1 in eine vorgezogene Lage,
in der es mindestens den oberen Bereich des Sichtfensters 3 einnimmt,
verstellt werden.
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Um
das Sonnenvisier 11 anheben und absenken zu können, wie
immer die Lage des ganz außen
liegenden Visiers 5 sein mag, ist eine Stellmechanik für das Sonnenvisier 11 vorgesehen.
Diese Mechanik weist einen innerhalb der Schale 7 des Helms 1 angeordneten
Hebel 13 auf sowie ein an der Außenfläche 7a der Schale 7 angeordnetes
Betätigungselement 15.
In der Schale 7 ist eine Öffnung vorgesehen, um die Verbindung
zwischen dem Hebel 13 und dem Betätigungselement 15 zu
ermöglichen.
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Es
ist zu beachten, dass das Betätigungselement 15 seitlich
vom Sichtfenster 3 angeordnet ist und zwar in einer Lage,
die zugänglich
ist, wie immer die Position des transparenten äußeren Visiers 5 sein mag.
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In
vorteilhafter Weise ist das Betätigungselement 15 links
am Helm 1 angeordnet, so dass der Benutzer/in es mit seiner/ihrer
rechten Hand mühelos erreichen
kann, ohne seine/ihre rechte Hand vom Gashebel des Motorrads nehmen
zu müssen.
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Bei
dieser ersten Ausführungsform
wird das Betätigungselement 15 durch
einen Gleitschieber 17 gebildet.
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Der
Fuß 17a des
Schiebers 17 kann in einem in der Schale 7 des
Helms 1 geschaffenen Schlitz 19 gleiten.
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Der
Fuß 17a des
Schiebers 17 durchsetzt durch den Schlitz 19 die
Schale 7 und ein im einen Ende des Hebels 13 vorhandenes
Loch 21. Der Fuß 17a ist
an den Hebel 13 durch einen Verschlussstopfen 23 angeschlossen,
der durch Pressen eingefügt oder
in einer eigens im Fuß 17a des
Schiebers 17 geschaffenen Vertiefung 25 verschraubt
wird.
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Derart
wird der Hebel 13 an der Innenfläche 7b der Schale 7 des
Helms 1 im Anschlag gehalten und mit dem Schieber 17 integriert,
so dass einer translatorischen Bewegung des Schiebers 17 im Schlitz 19 eine
translatorische Bewegung des Hebels 13 entspricht und folglich
einer Drehbewegung des Sonnenvisiers 11 um die Bolzen 9.
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Als
Alternative ist es möglich,
einen Schieber 17 mit einem Gewindefuß 17a zu erstellen
und eine Mutter zur Herstellung der Verbindung zwischen dem Schieber 17 und
dem Hebel 13 zu benutzen.
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Das
gegenüberliegende
Ende des Hebels 13 stellt eine Auskragung 27 dar,
die ein in einer sich seitlich zum Sichtfenster 3 erstreckenden
Ausladung 11a des Sonnenvisiers 11 geschaffenes
Loch 29 durchdringt; die Auskragung 27 des Hebels 13 ist
in dem Loch 29 mit einem Niet 31 gesichert.
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Die
relative Lage des Bolzens 9 und des Punktes, in dem der
Hebel 13 angelenkt ist (das heißt des Lochs 29) an
der seitlichen Ausladung 11a des Sonnenvisiers 11 ist
derart, dass einer translatorischen Bewegung des Hebels 13 eine
Drehbewegung des Sonnenvisiers 11 um die Bolzen 9 entspricht.
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Auf
diese Art, einfach durch Bewegen des Schiebers 17 vom einen
Ende des Schlitzes 19 zum anderen ist es möglich, das
Sonnenvisier 11 durch den Hebel 13 von einer zurückgenommenen
Außergebrauchsstellung
in eine vorverlegte Gebrauchsstellung und umgekehrt zu verschieben.
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Es
ist zu beachten, dass der Hebel 13 keinen ebenen Querschnitt,
sondern ein Formprofil aufweist, so dass er sich dem Profil der
Innenfläche 7b der Schale 7 des
Helms 1 anpassen kann, insbesondere der um das Sichtfenster 3 vorgesehenen
Abstufung 33 und dass er entlang der Fläche 7b zwischen den beiden
Extremlagen des Schiebers 17 im Schlitz 19 entsprechenden
Positionen frei gleiten kann. ohne auf irgendein Hindernis zu stoßen.
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3 und 4 beziehen
sich auf eine zweite Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Schutzhelms 1,
die sich von der ersten oben beschriebenen Ausführungsform durch die Tatsache unterscheidet,
dass die Verstellung des Sonnenvisiers 11 von der zurückgenommenen
Außergebrauchsstellung
in die vorneliegende Gebrauchslage und umgekehrt durch die Betätigung eines
Drehreglers verwirklicht wird.
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Bei
dieser Ausführungsform
wird das Betätigungselement 15 durch
einen Drehknopf 35 gebildet, der auf der Außenfläche 7a der
Schale 7 des Helms 1 angeordnet ist. Der Drehknopf 35 weist
einen Vorsprung auf, der ein eigens in der Schale 7 des
Helms 1 geschaffenes Loch 37 durchdringt und in
einem Zahnrad 35a endet.
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Dementsprechend
trägt der
Hebel 13 einen Schlitz 39 mit einem Zahnstangenprofil 41.
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Das
Zahnrad 35a kämmt
mit dem Zahnstangenprofil 41, so dass einer Drehung des
Knopfes 35 einer translatorischen Bewegung des Hebels 13 entspricht.
In diesem Fall wird auch eine translatorische Bewegung des Hebels 13 in
eine Drehbewegung des Sonnenvisiers 11 um die Bolzen 9 zwischen
einer zurückgenommenen
Außergebrauchsstellung
und einer vorneliegenden Gebrauchslage übersetzt.
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Der
Modul des Zahnstangenprofils 41 ist klein genug, um eine
graduelle und fließende
Bewegung des Hebels zwischen den beiden der zurückgenommenen und vorneliegenden
Lage des Sonnenvisiers 11 entsprechenden Positionen zu
erlauben.
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Bei
dieser Ausführungsform
wird ebenfalls ein Verschlussstopfen 43 in einer geeigneten,
im Zahnrad 35a vorhandenen Aussparung 45 verriegelt, um
die Kupplung zwischen dem Zahnrad 35a und dem Hebel 13 zu
gewährleisten.
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Es
ist zu beachten, dass bei dieser zweiten Ausführungsform sich der Hebel 13 auf
einen über den
dem Knopf 35 entsprechenden Punkt hinaus erstrecken muss,
um die Bewegung der Zahnstange 41 mittels des Zahnrads 35a zu
erlauben. Um zu gewährleisten,
dass der Hebel 13 immer an der Innenfläche 7b der Schale 7 angelegt
bleibt, kann eine an dieser Fläche
(zum Beispiel durch Kleben) angebrachte Klammer 47, durch
die das Ende des Hebels 13 geführt wird, vorgesehen werden.
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Daher
erfüllt
der erfindungsgemäße Helm die
vorgegebenen Aufgaben der Erfindung, da er eine Verstelleinrichtung
für das
Sonnenvisier mit einfacher Herstellung und Gebrauch aufweist, die
es dem Benutzer ermöglichen,
unter Bedingungen von äußerster
Sicherheit und Komfort zu fahren.