GEBÄUDE MIT EINER DARAN ANGEBRACHTEN WERBEFLÄCHE
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Gebäude mit einer daran angebrachten, Informationen tragenden Werbefläche und eine Vorrichtung zur Anbringung einer zumindest teilweise aus einem textilartigen Material bestehenden Plane oder Umhüllung an dem Gebäude.
Es ist allgemein üblich an Gebäuden große Werbeplakate anzubringen, um Passanten über die jeweiligen Produkte zu informieren. Derartige Plakate werden meistens in Papierform auf dafür vorbereitete Flächen geklebt. Diese Plakate sind aber vergleichsweise klein und nur schlecht sichtbar. Darüber hinaus werden vornehmlich fensterlose Giebelwände mit Werbung bemalt. Diese bemalten Giebel sind weithin gut sichtbar und haben schon einen relativ guten Werbeeffekt. Allerdings ist die Zahl der zur Verfügung stehenden, fensterlosen Giebelwände begrenzt.
In jüngster Zeit werden auch an vorhandenen Baugerüsten mit Werbung versehene, überdimensional große Planen angebracht, die sich über mehrere Stockwerke erstrecken. Allerdings muss die Plane entfernt werden, sobald das hierzu erforderliche Baugerüst demontiert wird.
Aufgrund des zunehmenden Bedarfes an auffälliger Werbefläche liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde am Gebäude ein Maximum an Werbefläche zu schaffen.
Als technische Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschla- gen das eingangs genannte Gebäude durch eine am Gebäude angebrachte, zumindest teilweise textilartige Umhüllung weiterzubilden, auf der die Werbefläche aufgebracht ist.
Ein nach dieser technischen Lehre ausgebildetes Gebäude hat den Vorteil, dass das Gebäude durch umlaufende Umhüllung vollständig umschlossen ist, so dass die auf der Umhüllung aufgebrachte Information von allen Seiten und weithin zu sehen ist.
Sofern das Gebäude ein quarderförmiges Hochhaus ist, besteht ein weiterer Vorteil darin, dass die Umhüllung ähnlich der Originalverpackung des zu werbenden Produktes ausgebildet werden kann, so dass sich das Hochhaus
für den Betrachter als eine überdimensionale Schachtel des zu bewerbenden Produktes darstellt. Durch eine derartige Gesamtdarstellung des Produktes entsteht eine neuartige und zuvor nicht dagewesene Informationsübertragung. Dieser Effekt wird beispielsweise dadurch noch verstärkt, dass die Informationen derart versetzt auf die Umhüllung aufgebracht werden, dass sich für den Betrachter ein dreidimensionaler Eindruck einstellt.
In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Umhüllung in Umfangs- richtung größer ausgebildet, als das Gebäude, so dass die Umhüllung beabstandet vom Gebäude gehalten werden kann. Dies hat den Vorteil, dass die Umhüllung nicht direkt am Gebäude anliegt und somit auch nicht an scharfen oder spitzen Kanten oder Vorsprüngen des Gebäudes beschädigt werden kann.
In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Umhüllung derart am Gebäude gehalten, dass zumindest eine Seite der Umhüllung als ebene, plane Fläche ausgebildet ist. Eine derart ebene und plane Fläche hat den Vorteil, dass hierauf aufgebrachte Informationen vom Betrachter besonders gut zu lesen und erkennen sind.
In einer anderen, bevorzugten Ausführungsform ist die Umhüllung aus mehreren, zumindest teilweise textilartigen Bahnen zusammengesetzt, die durch Reißverschlüsse miteinander verbunden sind. Dies hat den Vorteil, dass die Anbringung der Umhüllung am Gebäude besonders einfach und kostengünstig erfolgen kann, denn in diesem Falle brauchen nur einzelne Bahnen beispielsweise vom Dach herunter abgelassen werden und eine sich ebenfalls vom Dach abseilende Person kann dann den Reißverschluss in kürzester Zeit zuziehen, so dass eine geschlossene Fläche entsteht. Bei der Demontage der Umhüllung kann analog verfahren werden.
Als weitere technische Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, die eingangs genannte Vorrichtung durch eine pneumatische Tragwerkskonstruktion weiterzubilden, die die Plane oder Umhüllung vom Gebäude beabstandet hält.
Eine nach dieser technischen Lehre ausgebildete Vorrichtung hat den Vorteil, dass durch die pneumatische Tragwerkskonstruktion die Umhüllung zuverlässig vom Gebäude beabstandet gehalten wird, so dass eine Beschädigung der Plane oder Umhüllung zuverlässig vermieden wird. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass die pneumatische Tragwerkskonstruktion kostengünstig auf- und abgebaut werden kann.
Noch ein weiterer und besonders wichtiger Vorteil besteht darin, dass die pneumatische Tragwerkskonstruktion lediglich auf dem Dach des Gebäudes gehalten werden kann und ohne jegliche Verankerung in den Seitenwänden des Gebäudes an diesen anliegt. Hieraus ergibt sich der große Vorteil, dass zur Befestigung der Plane oder Umhüllung keinerlei Bohrungen oder andere bauliche Veränderungen der Seitenwände des Gebäudes erforderlich sind. Das heißt, die Plane oder Umhüllung kann ohne irgendeine Beschädigung am Gebäude angebracht werden.
In einer bevorzugten Weiterbildung ist die Plane oder Umhüllung derart größer als das Gebäude dimensioniert, dass die Plane oder Umhüllung bei deaktivierter pneumatischer Tragwerkskonstruktion lose am Gebäude hängt und dass erst die aktivierte pneumatische Tragwerkskonstruktion die Plane oder Umhüllung spannt und in ihre endgültige Form bringt. Hierdurch kann die Plane oder Umhüllung zunächst lose am Gebäude angebracht und ausgerichtet werden und erst später durch die aktivierte pneumatische Tragwerkskonstruktion gespannt werden. Das derart unter Bespannung gehaltene Tuch kann auch dann nicht vom Wind in unerwünschter Weise verweht werden.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass die pneumatische Tragwerkskonstruktion hierdurch eine weiche und flexible Auflage für die Plane oder Umhüllung bildet, so dass eine Beschädigung der Plane oder Umhüllung durch scheuernde Kanten, spitze Vorsprünge oder dergleichen zuverlässig vermieden wird.
In einer bevorzugten Weiterbildung weist die Tragwerkskonstruktion mehrere mit Überdruck beaufschlagbare Luftschläuche auf, die vorzugsweise aus einem textilartigen Material gebildet sind. Dies hat den Vorteil, dass die Tragwerkskonstruktion kostengünstig herstellbar ist und schnell und günstig am Gebäude montiert werden kann.
In einer bevorzugten Weiterbildung werden die Luftschläuche durch ein Kaltluftgebläse mit Überdruck beaufschlagt, wobei die Luftschläuche mit dem Kaltluftgebläse ein geschlossenes System bilden. Dies hat den Vorteil, dass die Luftschläuche auch über einen längeren Zeitraum kostengünstig mit Überdruck beaufschlagt werden können.
In einer weiteren, bevorzugten Ausführungsform sind die Luftschläuche oben durch massive, gurtgefasste Stahlringe am Gebäude befestigt und hängen ansonsten frei an der Seitenwand des Gebäudes herunter. Hierdurch können die Luftschläuche ohne zusätzliche Bohrungen oder andere bauliche Veränderungen am Gebäude auch an Hochhäusern zuverlässig gehalten werden. Zur weiteren Fixierung der Luftschläuche sind Spanngurte vorgesehen, die beispielsweise mittels aufsteckbarer
Klemmschuhe abnehmbar an Vorsprüngen oder Stahlträgern des Gebäudes angebracht werden können.
In einer anderen, bevorzugten Ausführungsform ist die Plane oder Umhüllung zumindest teilweise aus einem winddurchlässigen Material gebildet. Dies hat den Vorteil, dass dem Wind hierdurch weniger
Angriffsfläche geboten wird, so dass eine Beschädigung der Plane oder Umhüllung durch den Wind verhindert wird.
Insbesondere in Verbindung mit der Beabstandung der Plane oder Umhüllung vom Gebäude entsteht hierdurch weiterhin der Vorteil, dass zumindest ein Teil des Windes durch die Plane oder Umhüllung hindurchgelangt und im Zwischenraum zwischen dem Gebäude und der Plane oder Umhüllung einen Überdruck aufbaut, der proportional zum aktuellen Wind ist. Durch diesen Überdruck wird zwischen Gebäude und Plane oder Umhüllung quasi ein Luftkissen aufgebaut, welches dem an der Plane oder Umhüllung angreifenden Wind entgegenwirkt, so dass eine Beschädigung der Plane oder Umhüllung nicht eintritt.
Weitere Vorteile des erfindungsgemäßen Gebäudes und der erfindungs- gemäßen Vorrichtung ergeben sich aus der beigefügten Zeichnung und den nachfolgend beschriebenen Ausführungsformen. Ebenso können die vorstehend genannten und die noch weiter ausgeführten Merkmale erfindungsgemäß jeweils einzeln oder in beliebigen Kombinationen miteinander verwendet werden. Die erwähnten Ausführungsformen sind nicht als abschließende Aufzählung zu verstehen, sondern haben vielmehr beispielhaften Charakter. Es zeigen:
Fig. 1 eine Frontansicht eines erfindungsgemäß umhüllten Hochhauses; Fig. 2 eine Draufsicht auf das Hochhaus gemäß Fig. 1 ; Fig. 3 eine Ausschnittsvergrößerung des Hochhauses gemäß Fig. 2 entlang Linie III in Fig. 2; Fig. 4 eine Ausschnittsvergrößerung des Hochhauses gemäß Fig. 2 entlang Linie IV in Fig. 3; Fig. 5 eine Explosionsdarstellung eines Klemmschuhes; Fig. 6 eine Ausschnittsvergrößerung des Hochhauses gemäß Fig. 1 entlang Linie VI in Fig. 1 .
In den Figuren 1 bis 6 ist eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Gebäudes dargestellt. Dabei zeigt die Figur 1 eine Frontansicht eines zirka 130 m hohen, als Hochhaus ausgeführten Gebäudes 10, das bereits größtenteils mit einer sich aus mehreren Bahnen 12 zusammensetzenden Umhüllung 14 versehen ist. Sowohl die Bahnen 12, als auch die gesamte Umhüllung 14 ist aus einem textilartigen Netzgewebe aus PVC mit einem Gewicht von zirka 330 bis 340 g/qm gebildet. Die einzelnen Bahnen sind an ihren Längsseiten mit Reißverschlüssen 16 versehen und können so in einfacher Weise miteinander verbunden werden, wie dies in Figur 6 dargestellt ist.
Wie in der Draufsicht in den Figuren 2 und 3 zu erkennen ist, sind an der Hauswand mehrere, am Dach befestigte Luftschläuche 18 aus textilartigem Material vorgesehen. Dabei weisen die an den jeweiligen Ecken vorge- sehenen Luftschläuche einen Durchmesser von zirka 1 m auf, während die anderen Luftschläche 18 einen Durchmesser von zirka 60 cm haben. Diese Luftschläuche 18 bilden eine pneumatische Tragwerkskonstruktion, auf der bzw. an der die das Gebäude komplett umgreifende Umhüllung 14 zur Anlage kommt. Hierfür ist die Umhüllung 1 so dimensioniert, dass die Umhüllung 14 bei nichtaufgeblasenen Luftschläuchen 18 lose am Gebäude 10 herunterhängt und erst nach Beaufschlagen der Luftschläuche 18 mit Überdruck gespannt wird und nun stramm um das Gebäude 10 herum gehalten wird.
Hierdurch entsteht zum einen der Effekt, dass die Umhüllung 14 an den vier Seiten des Gebäudes 10 eine plane und ebene Fläche ausbildet, die sich bestens zur Aufnahme von Werbeinformationen eignet. Diese Werbeinformationen können wahlweise auf die Umhüllung 14 aufgedruck, oder in Form von Bannern an der Umhüllung 14 angebracht werden. Zum anderen wird die Umhüllung 14 durch die ein pneumatisches Tragwerk bildenden Luftschläuche 18 beabstandet vom Gebäude 10 gehalten, so dass etwaige
Unebenheiten oder Vorsprünge in der Hauswand die plane und ebene Erstreckung der Umhüllung 14 nicht negativ beeinflussen können. Außerdem wird hierdurch gewährleistet, dass keine scharfen Kanten oder spitzen Vorsprünge des Gebäudes 10 die Umhüllung 14 beschädigen können.
Außerdem bewirkt eine derartige Anordnung und die Verwendung von netzartigem Gewebe als Material für die Umhüllung 14, dass der an der Umhüllung 1 4 angreifende Wind zumindest teilweise durch die Umhüllung 14 hindurchgelangt und zwischen dem Gebäude 10 und der Umhüllung 1 4 ein Luftkissen aufbaut. Dieses Luftkissen ist den jeweiligen Windverhältnissen angepasst und bildet somit eine dem angreifenden Wind entgegenwirkende Kraft. Der Wind kann also nicht die Umhüllung 14, beispielsweise im Bereich zwischen zwei Luftschläuchen 1 8 erfassen und gegen eine Wand des Gebäudes 10 drücken, da der sich in diesem lokalen Bereich befindliche Luftdruck hierdurch stark steigen würde und eine Gegenkraft zum Wind bildet. Folglich bewirkt das Luftkissen eine zuverlässige Beabstandung der Umhüllung 14 vom Gebäude 10, so dass auch eine lokale Überdehnung des Materials der Umhüllung 14 nicht zu erwarten ist.
Daraus resultiert der Vorteil, dass ein vergleichsweise dünnes und somit leichtes Material für die Umhüllung 14 eingesetzt werden kann. In der Praxis hat sich ein PVC-Netzgewebe mit zirka 340 g je Quadratmeter bewährt.
In das obere Ende der Luftschläuche 18 ist ein massiver Stahlring eingesetzt, mittels dem der Luftschlauch 1 8 am Dach des Gebäudes 10 so gehalten wird, dass der Luftschlauch 18 vertikal nach unten fällt. Um ein Verrutschen des Luftschlauches 18 zu verhindern, ist dieser mit einer Reihe von Gurten 20 gesichert. Diese Gurte 20 sind endweder am Luftschlauch
18 angenäht oder lose auf den Luftschlauch 18 aufgesetzt. Der Luftschlauch 18 ist aus einem nicht luftdurchlässigen Material zusammengenäht und an seinem unteren Ende geschlossen ausgeführt. An seinem oberen, offenen Ende ist am Luftschlauch 18 ein Kaltluftgebläse angeschlossen, so dass hierdurch ein geschlossenes System entsteht. Dieses Kaltluftgebläse beaufschlagt den Luftschlauch 18 permanent mit Überdruck.
Die die Luftschläuche 18 sichernden Gurte 20 werden beispielsweise mittels des Hakens 22 in entsprechende, am Gebäude 10 gehaltene Ösen 24 eingehängt. Dabei sind die Gurte 20 so dimensioniert, dass die Luftschläuche 18 in aufgeblasenem Zustand korrekt in ihrer Position gehalten werden.
Die Ösen 24 werden am Gebäude 10 befestigt. Da an dem Gebäude 10 jedoch keine zusätzliche Schraube oder Loch zur Aufnahme einer Halterung angebracht werden darf, wird die Öse 24 mittels einer Klemme 26 am Gebäude 10 befestigt. Diese aus Metall oder Hartkunststoff gefertigte Klemme 26 ist im wesentlichen U-förmig ausgebildet und kann an entsprechenden Querstegen eines T- oder I-Trägers angebracht werden. Im Inneren der Klemme 26 ist ein Federelement 28 vorgesehen, welches die Klemme 26 in der gewünschten Position verspannt und somit fixiert. Dabei wirkt dieses Federelement 28 auf eine innerhalb der Klemme 26 angebrachte, bewegliche Seitenwand 30 und presst somit die Klemme an den T- oder I-Träger. In ein dafür vorgesehenes Gewinde an der Breitseite der Klemme 26 kann dann die Öse 28 mittels eines dafür vorgesehenen Gewindes eingeschraubt werden. Nach Beendigung der Werbemaßnahme kann diese Klemme 26 dann wieder rückstandslos entfernt werden.
Zur Montage der Umhüllung 14 werden zunächst die verschiedenen Luftschläuche 18 am Dach des Gebäudes 10 montiert und bis auf die
gewünschte Länge heruntergelassen. Anschließend werden etwa im Abstand von 10 m Klemmen 26 an den am Gebäude 10 vorhandenen Stahlträgern befestigt und die am Luftschlauch 18 befindlichen Gurte 20 werden in die entsprechenden Ösen 24 der Klemmen 26 mittels des am Gurt 20 befindlichen Hakens 22 eingehängt. Anschließend wird eine erste Bahn 12 der Umhüllung 14 mit ihrem freien Ende am Dach befestigt und heruntergelassen.
In einer hier nicht dargestellten Ausführungsform sind auf der Rückseite der Bahn 12 ebenfalls Gurte angebracht, die in analoger Weise an am Gebäude angebrachten Klemmen 26 eingehängt werden können.
Danach wird in analoger Weise die zweite Bahn 12 herabgelassen, wobei die zweite Bahn 12 über den Reißverschluss 16 mit der ersten Bahn fest verbunden wird. Die anderen Bahnen werden in analoger Weise montiert, bis die das Gebäude 10 umfassende Umhüllung 14 vollständig ist. Erst jetzt wird das Kaltluftgebläse aktiviert und die Luftschläuche 18 mit Überdruck beaufschlagt. Hierdurch wird die Umhüllung 14 verspannt und in ihrer Lage fixiert.
Bezugszeichenliste:
10 Gebäude
12 Bahn
14 Umhüllung
16 Reißverschluss
10 18 Luftschlauch
20 Gurt
22 Haken
24 Öse
26 Klemme
15 28 Federelement
30 Seitenwand
20