Beschreibung
Kornrαunikationsendgerät und Verfahren zur Übermittlung von Meldungen
Überall kommen im täglichen Leben Menschen in die unterschiedlichsten Gefahren- und Notzustände. Um den jeweiligen Notzustand an die Hilfskräfte zu übermitteln, werden zur Zeit die unterschiedlichsten Meldeverfahren und Meldewege angewen- det. Einige Meldungen werden aus den verschiedenartigsten
Gründen falsch oder nur teilweise richtig übermittelt. Wertvolle Zeit geht verloren, bis die Hilfskräfte am richtigen Einsatzort den in Not befindlichen Menschen helfen können.
Diesen unbefriedigenden momentanen Zustand sucht die Erfindung zu verbessern. Diese Aufgabe wird gemäß der vorliegenden Erfindung durch ein Kommunikationsendgerät mit Merkmalen nach Anspruch 1 bzw. durch ein Verfahren zur Übermittlung von Meldungen mit Merkmalen nach Anspruch 7 gelöst. Der Erfindung liegt dabei die Kernidee zugrunde, einem Benutzer eines Kommunikationsendgerätes einen Katalog normierter Meldungen zur Verfügung zu stellen, die digital kodiert und in einer Speichereinrichtung abgespeichert sind. Mit Hilfe einer Eingabeeinrichtung wählt der Benutzer eine zu seiner momentanen Si- tuation passende Meldung aus dem Katalog der gespeicherten Meldungen aus und übermittelt diese ausgewählte Meldung mit Hilfe des Endgerätes an eine zur Bearbeitung oder Weiterleitung derartiger Meldungen geeignete Gegenstelle.
Die Erfindung beruht also im wesentlichen darauf, daß ein zusammengesetztes, standardisiertes Datenprotokoll zur Übermittlung von Meldungen verwendet wird. Dieses Protokoll beinhaltet je nach Situation u.a. z.B. folgende Daten:
Die Anwahlnummer einer Notzentrale, Namen oder Gerätekennung des Senders, Uhrzeit der Meldung, Position des Melders in Koordinaten als Längen- und Breitengrad, Art einer Meldung
(Notmeldung) , weitere Informationen zur Meldung, die vom Benutzer mit Hilfe eines Menüs abgefragt werden können, u.s.w.. Die genannten Daten müssen nicht in jeder Meldung enthalten sein. Die Meldung kann dann z. B. via Telefonnetz zur Gegen- stelle übermittelt werden. Weitere Kommunikationsnetze, die z.B. direkt über eine Satellitenkommunikation verfügen, kön¬ nen ebenfalls einbezogen werden.
Die Erfindung hat gegenüber existierenden Notmeldesystemen den entscheidenden Vorteil, daß auch ein eingeschränkt handlungsfähiger, z. B. hilfebedürftiger Benutzer eines Kommuni- kationsendgerätes in vielen Fällen noch in der Lage sein wird, eine zu seiner momentanen Situation, möglicherweise zu einer Notfallsituation, passende Meldung, in diesem Fall also eine Notmeldung, mit Hilfe der Eingabeeinrichtung des Kommunikationsendgerätes auszuwählen und diese an eine geeignete Gegenstelle zu übermitteln. Die Notmeldung ist digital kodiert; der Anmelder muß sich daher keine Gedanken über die jeweilige Landessprache am Empfangsort der Meldung machen.
Es ist aufgrund der hier vorliegenden Beschreibung offensichtlich, daß das System nicht nur zur Absendung von Notmeldungen, sondern zur Übermittlung von standardisierten Meldungen jeder Art auch außerhalb des Notfallwesens geeignet ist.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand untergeordneter Patentansprüche.
Im Folgenden soll die Erfindung anhand bevorzugter Ausfüh- rungsformen und mit Hilfe von Figuren näher erläutert werden.
FIG 1 zeigt ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung in schematischer Weise
In ihrer grundlegenden und einfachsten Form kann die Erfindung durch ein Kommunikationsendgerät mit einer Eingabeeinrichtung realisiert werden, die derart mit einer Speicherein-
richtung zusammenarbeitet, daß ein Benutzer des Endgerätes mit Hilfe geeigneter Eingabeaktionen eine für eine aktuelle Situation spezifische, digital kodierte, in der Speichereinrichtung gespeicherte Meldung aus einer Menge möglicher oder vorgesehener, in der Speichereinrichtung gespeicherter Meldungen auswählen und mit Hilfe des Endgerätes an eine zur Bearbeitung oder Weiterleitung derartiger Meldungen geeignete Gegenstelle übermitteln kann. Dabei kann diese Speichereinrichtung in diesem Endgerät selbst vorhanden sein oder in ei- nem Kommunikationsnetz vorhanden sein, zu welchem das Endgerät einem Benutzer dieses Endgerätes Zugang verschaffen kann.
Diese Speichereinrichtung kann beispielsweise ein in einem intelligenten Netz vorhandener Server sein. Die Speicherein- richtung kann aber auch im Internet durch einen geeignet eingerichteten Server realisiert werden. Andere Möglichkeiten der Realisierung dieser Speichereinrichtung leuchten dem Fachmann anhand der hier gegebenen Beschreibung unmittelbar ein. Selbstverständlich kann sich die Speichereinrichtung auch im Endgerät selbst befinden. In dieser Speichereinrichtung ist ein Katalog von vorgegebenen Meldungen gespeichert, wobei zu jeder Meldung mindestens eine Situation mitabgespeichert ist, zu der diese Meldung paßt. Beispielsweise kann eine Situation die Bezeichnung "Medizinischer Notfall" tragen, und die hierzu abgespeicherte Meldung ist ein digitaler Kode, der am Empfangsort das Vorliegen eines medizinischen Notfalls signalisiert. Andere mögliche Bezeichnungen von Notfallmeldungen sind z. B. "Feuer", "Überfall" etc..
Auch außerhalb des Rettungswesens und der Notfallbehandlung kann die Erfindung eingesetzt werden. Z.B. im Bereich der Gebäudeüberwachung ist es denkbar, daß bestimmte Sensorsysteme Daten erfassen und daß ein Datenverarbeitungssystem diesen Daten das Vorliegen einer bestimmten Situation zuordnet. Ge- maß der vorliegenden Erfindung könnte dann ein entsprechendes Kommunikationsendgerät eine zu der ermittelten Situation passende Meldung an eine geeignete Gegenstelle absetzen. Fällt
beispielsweise die Temperatur bestimmter Temperaturfühler eines Gebäudes unterhalb eine bestimmte Schwellentemperatur ab, könnte daraus auf das Vorliegen einer Situation geschlossen werden, die das Eingreifen eines Wartungstechnikers für die Heizungsanlage notwendig macht. Die Situation könnte z. B. die Bezeichnung "Heizungsausfall" oder "Temperaturabfall" tragen. Eine entsprechende digital kodierte Meldung, die in einer Speichereinrichtung vorhanden ist, würde daraufhin von dem Datenverarbeitungssystem, welches das Vorliegen dieser Situation ermittelt hat, ausgewählt und mit Hilfe des Kommunikationsendgerätes an die Gegenstelle übermittelt werden.
Aus diesem Beispiel ist ersichtlich, daß der Benutzer des Kommunikationsendgerätes nicht notwendigerweise ein Mensch sein muß, sondern daß es sich dabei auch um eine technische Einrichtung, wie z. B. ein Datenverarbeitungssystem handeln kann. Je nach Ausgestaltung des Systems und der Anwendung der Erfindung kann für alle Meldungen eine Zielgegenstelle gespeichert sein; es können aber auch unterschiedliche Gegen- stellen für unterschiedliche Situationen bzw. Meldungen gespeichert sein, so daß je nach vorliegender Situation die Meldung einer dazu passenden Gegenstelle übermittelt wird. Die Gegenstelle selbst muß nicht durch menschliches Bedienpersonal besetzt sein, sondern kann ihrerseits durch eine technische Einrichtung realisiert werden.
In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist die Anzeige einer menüartig verschachtelten Struktur von Anzeigeelementen vorgesehen, die es einem menschlichen Benutzer des Kommunikationsendgerätes auf besonders einfache Weise ermöglichen sollen, eine situationsgerechte Meldung auszuwählen. Dies kann mit besonderem Vorteil in der Weise realisiert werden, daß zu einigen oder allen vorgesehenen Situationen bzw. Meldungen Daten gespeichert sind, die die se- quentielle oder parallele Anzeige einer menüartig geschachtelten Struktur von Anzeigeelementen ermöglichen. Mit Hilfe dieser menüartig geschachtelten Struktur können vom Benutzer
weitere Informationen zu einer aktuellen Situation erfragt werden. Der Benutzer kann diese Fragen durch geeignete Eingabeaktionen beantworten und kann dann mit Hilfe des Endgerätes eine dieser ausgewählten Situation und den eingegebenen wei- teren Informationen entsprechende Meldung an eine zur Bearbeitung oder Weiterleitung derartiger Meldungen geeignete Gegenstelle übermittteln.
Diese bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung kann anhand eines einfachen Beispiels erläutert werden: Dabei soll von einer Situation ausgegangen werden, die die Bezeichnung "Medizinischer Notfall" trägt. Ausgehend von einem Hauptmenü, welches dem Benutzer die einzelnen Situationen in einem Menü zur Auswahl anbietet, könnte der Benutzer den Menüpunkt "Medizinischer Notfall" ausgewählt haben. Daraufhin wird dem Benutzer eine Liste möglicher medizinischer Notfälle oder eine Liste mit Fragen angezeigt, deren Beantwortung die Spezifizierung des medizinischen Notfalls ermöglichen würde. Derartige Untermenüpunkte oder Fragen könnten wie folgt lau- ten:
"Herzinfarkt", "Unterzuckerung" , "anderer medizinischer Notfall". Zu dem Unterpunkt "anderer medizinischer Notfall" könnte dem Patienten die Eingabe eines Stichwortes angeboten werden. Je nachdem welchen Menüunterpunkt der Benutzer auswählt oder je nachdem welches Stichwort der Patient eingibt, würde daraufhin eine Nachricht bzw. Meldung an eine geeignete Gegenstelle übermittelt werden, die dem Empfänger nicht nur anzeigt, daß es sich um einen medizinischen Notfall handelt, sondern auch gegebenenfalls ob sich um einen Herzinfarkt handelt oder, wenn dies nicht der Fall ist, welche Symptome der Patient beobachtet hat oder welches Stichwort er eingegeben hat.
Bei einer anderen Anwendung der Erfindung, die mit der Behandlung von Notfällen nichts zu tun hat, könnte in einem Mobiltelefon dem Benutzer eine Reihe von Menüpunkten angezeigt
werden, die sich auf Funktionsstörungen des Mobiltelefons oder auf Servicewünsche beziehen. Je nachdem welchen Unterpunkt der Benutzer auswählt, könnten dem Benutzer weitere Unterpunkte in Form von Fragen oder zur Entscheidung angeboten werden. Auf diese Weise wäre es dem Benutzer möglich, eine sehr spezifische, seiner speziellen Situation genau entsprechende Meldung an den Servicebereich des Mobilnetzbetreibers oder des Mobiltelefonendgeräte-Herstellers abzusetzen, woraufhin dieser die Gelegenheit hätte, den Benutzer z.B. über eine Short Message über die Möglichkeiten der Behebung der Störung zu informieren.
Die vorliegende Erfindung läßt sich besonders vorteilhaft mit einem Mittel zur Bestimmung von Positionsdaten oder mit Mit- teln zur Akquisition von Informationen, mit deren Hilfe Hinweise auf die momentane Position des Endgerätes gewonnen werden können, kombinieren. Steht die Position des Endgerätes und damit die Position des Benutzers fest, läßt sich eine entsprechende Angabe leicht in die digital kodierte Meldung integrieren und an die Gegenstelle übermitteln. Es ist anhand der hier dargestellten Beschreibung der Erfindung ziemlich offensichtlich, daß je nach Anwendung der vorliegenden Erfindung durch eine derartige Integration von Positionsdaten eine Vielzahl neuartiger Anwendungen möglich wird. Diese Anwendun- gen sind ganz offensichtlich im Rettungswesen und bei der Notfallbehandlung vorteilhaft.
Die Mittel zur Bestimmung von Positionsdaten können dabei ganz unterschiedlich sein. Es kann sich dabei um einen GPS- Empfänger oder um ein Verfahren zur Bestimmung der Position mit Hilfe von Messungen, z. B. LaufZeitmessungen von Signalen aus verschiedenen Funkzellen oder Basisstationen handeln. Dem Fachmann ist anhand der hier gegebenen Beschreibung eine große Zahl anderer Mittel zur Bestimmung von Positionsdaten oder von Mitteln zur Akquisition von Informationen bekannt, mit deren Hilfe Hinweise auf die momentane Position des Endgerätes gewonnen werden können.
Ist die momentane Position des Endgerätes und damit die des Benutzers erst einmal bekannt, kann diese Information auch dazu verwendet werden, eine geeignete Gegenstelle zur Über- mittlung der Meldung auszuwählen. Grundsätzlich hängt die
Auswahl der geeigneten Gegenstelle zum einen von der Art der Meldung ab, z. B. bei Notfallmeldungen könnte es sich hier um Krankenhäuser, Apotheken, die Polizeidienststellen, Feuerwehr, etc. Handeln. Auf der anderen Seite beeinflußt die mo- mentane Position des Endgerätes in erheblichem Maße die Auswahl einer geeigneten Gegenstelle. So soll nämlich in der Regel die nächstgelegene geeignete Gegenstelle zur Behandlung eines Notfalles oder zur Behandlung einer anderen Meldung ausgewählt werden. Es könnte sich aber auch um eine für einen bestimmten regionalen Bereich zuständige Gegenstelle handeln. Abhängig vom Anwendungsfall ist es jedenfalls in vielen Fällen möglich, eine besonders geeignete Gegenstelle mit Hilfe von Informationen über die Art der Situation und mit Hilfe von Informationen über den Aufenthaltsort des Benutzers aus- zuwählen.
So kann z. B. bei der Auswahl des Menüpunktes "Überfall" ein entsprechender Notruf in Form einer kodierten digitalen Meldung an eine nächstgelegene Polizeidienststelle übermittelt werden. Ähnliches gilt für die Alarmierung von Krankenhäusern oder Notärzten oder der Bergwacht oder ähnlicher Dienststellen, wie z. B. der Seenotrettung, in bestimmten Notfällen.
Um sicherzustellen, daß die Meldung in jedem Falle auch ver- standen wird, wenn diese durch menschliches Empfangspersonal ausgewertet werden soll, kann gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung vorgesehen sein, daß am Empfangsort die kodierte Meldung in eine Klartextmeldung in der jeweiligen Landessprache umgewandelt wird.
In einigen Anwendungsfällen läßt sich die Erfindung besonders vorteilhaft mit einem Mitteln zur Aussendung von Signalen
kombinieren, die die Ortung des Endgerätes z.B. durch herankommende Rettungskräfte erleichtern oder unterstützen. Solche Mittel können z.B. durch einen geeigneten Radiosender realisiert werden, der auf bestimmte Signale durch Aussendung sol- eher Ortungssignale reagiert.