Produktträger für Verpackungen von Nahrungsmitteln
Die Erfindung betrifft einen Produktträger für Verpackungen von Nahrungsmitteln in einer Ausgestaltung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und eine Verpackung in einer Ausgestaltung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 15.
Bei bekannten Produktträgern dieser Art füllt das in Gestalt eines Vlieskörpers ausgebildete Absorptionsmittel den Zwischenraum völlig aus, so daß ein auf der Auflagewand aufliegendes Nahrungsmittel in Berührung mit dem Absorptionsmittel durch im Absorptionsmittel aufgenommene Produktflüssigkeit kontaminiert werden kann. Dies gilt auch für Produktträger der genannten Art, bei denen sich die Auflagewand unter dem Gewicht eines aufliegenden Nahrungsmittels verlagern und auf das im Zwischenraum befindliche Absorptionsmittel auflegen kann.
Die Erfindung befaßt sich mit dem Problem, einen Produktträger und eine Verpackung zu schaffen, die den Zeitraum der Haltbarkeit von Produktflüssigkeit absondernden, frischen Nahrungsmittels verlängern und dessen Produktqualität stabilieren.
Die Erfindung löst das Problem durch einen Produktträger mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und durch eine Verpackung mit den Merkmalen des Anspruchs 15. Hinsichtlich weiterer Ausgestaltungen wird auf die Ansprüche 2 bis 14 bzw. 16-19 verwiesen.
Der Produktträger erfindungsgemäßer Ausbildung stellt sicher, daß das auf der Auflagewand abgestützte Nahrungsmittel mit der von ihm abgesonderten, vom Absorptionsmittel aufgenommenen Produktflüssigkeit nicht in Kontakt kommen und daduch kontaminiert werden kann.
Zugleich gewährleistet der Produktträger bei vollständiger Aufnahme von abgesonderter Produktflüssigkeit im Absorptionsmittel eine Zirkulation des in der fertigen Verpackung eingeschlossenen und das Produkt umgebenden gasförmigen Mediums mit der Folge, daß das Produkt auch von unten belüftet wird und dadurch eine wesentlich längere Haltbarkeit erfährt.
Weitere Einzelheiten und Wirkungen ergeben sich aus der Beschreibung und der Zeichnung, in der mehrere Ausführungsbeispiele des Gegenstands der Erfindung in schematischer Form veranschaulicht sind. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 einen abgebrochenen Querschnitt durch eine erste Ausführung eines Produktträgers nach der Erfindung,
Fig. 2 eine abgebrochene Schnittdarstellung ähnlich Fig. 1 zur Veranschaulichung einer zweiten Ausführung eines Produktträgers nach der Erfindung,
Fig. 3 einen abgebrochenen Schnitt durch einen Produktträger in einer dritten Ausführung nach der Erfindung,
Fig. 4 eine Draufsicht auf einen Auflagewandteil eines zweiteiligen Produktträgers nach der Erfindung,
Fig. 5 eine Draufsicht ähnlich Fig. 4 auf einen Bodenwandteil eines Produktträgers nach der Erfindung,
Fig. 6 eine perspektivische Darstellung einer Verpackung mit einem Produktträger nach der Erfindung,
Fig. 7 einen Querschnitt zu Fig. 6, und
Fig. 8 eine Darstellung ähnlich Fig. 6 einer abgewandelten Ausführung der Verpackung.
Der Produktträger 1 erfindungsgemäßer Ausbildung kann grundsätzlich jede geeignete Grundform haben, beispielsweise eine flache oder tiefe Schale bilden, eine zusammenhängende Auflagefläche für das Nahrungsmittel darbieten oder Abteilungen zur getrennten Produktaufnahme aufweisen. Er kann auch eine randlose, flache Ausbildung haben und einen eckigen oder runden Umriß aufweisen. Bei den dargestellten Ausführungen hat der Produktträger 1 die Grundform einer Schale mit rechteckigem Grundriß.
Im einzelnen hat jeder Produktträger 1 eine die Produktauflagefläche 2 bildende Auflagewand 3 und eine diese untergreifende Bodenwand 4. Auflagewand 3 und Bodenwand 4 können jeweils unabhängig voneinander hergestellte, getrennte Trägerteile bilden, können jedoch auch Bestandteil eines einstückigen Produktträgers 1 sein.
Besteht, wie das in Fig. 1 und Fig. 4 und 5 dargestellt ist, der Produktträger 1 aus zwei gesonderten Trägerteilen 3,4, so sind diese in Gebrauchstellung untereinander verbunden, vorzugsweise randseitig untereinander verrastet, was durch eine entsprechende Formgestaltung der Randbereiche unschwer verwirklicht werden kann.
Bei einstückiger Ausführung des Produktträgers 1 ist er bevorzugt als Faltkörper ausgebildet, wie dies in Fig. 3 veranschaulicht ist, bei der die Trägerteile 3,4 entlang einem Faltbereich 5 faltbar und aufeinanderklappbar sind. Auch bei einer solchen Ausführung sind die Trägerteile 3,4 in der Gebrauchsstellung vorzugsweise randseitig untereinander verbunden, bevorzugt verrastet, so daß die Trägerteile 3,4 in der Gebrauchsstellung eine gegenseitig fixierte Lage einnehmen. Außerdem können die Produktträger nestbar ausgeführt sein.
Der Produktträger 1 besteht bevorzugt aus Kunststoffolie oder -Schaumstoff, aus Papp-, Holzschliff- oder Fasermaterial, wobei das jeweilige Material zumindest an der Oberfläche für Feuchtigkeit undurchlässig ist.
Zwischen der Auflagewand 2 und der Bodenwand 3 ist ein Zwischenraum 6 ausgebildet, in dem ein Absorptionsmittel 7 untergebracht ist. Das Absorptionsmittel kann die Gestalt eines im Umriß an den Grundriß des Zwischenraums 6 angepaßten Vlieses haben, das aus Absorptionsmaterial besteht oder in das beispielsweise ein Absorptionsmaterial in Granulatform, das von einer quervernetzten, als Natriumsalz teilneutralisierten Polyacrylsäure gebildet sein kann, eingearbeitet ist. Eine solche Ausführung versinnbildlicht schematisch die Figur 1.
Das Absorptionsmittel 7 kann jedoch auch von einer auf der Bodenwand 4 innenseitig aufgebrachten Schicht aus Absorptionsmaterial, beispielsweise dem vorerwähnten Polyacyrlsäuregranulat, gebildet sein, wobei eine Fixierung des Absorptionsmittels 7 auf der Bodenwand 4 durch Verklebung vorgesehen sein kann. Eine solche Ausführung versinnbildlicht schematisch Fig. 2. Das Absorptionsmittel 7 kann aber auch unmittelbar in das Material des Bodenteils 4 eingearbeitet sein, was sich beispielsweise bei Bodenwandteilen aus Pappe oder Fasermaterial anbietet.
Anstelle des Polymergranulats kann jedoch auch jedes andere Feuchtigkeit aufnehmende und zurückhaltende Absorptionsmaterial Verwendung finden und in jeder geeigneten Form als Absorptionsmittel 7 in den Zwischenraum 6 eingebracht werden.
Die Auflagewand 3 und/oder die Bodenwand 4 weisen Distanzglieder zur Vorgabe einer Höhe für den Zwischenraum 6 auf, die einen Kontakt zwischen einem auf der Produktauflagefläche 2 aufliegenden Produkt und dem Absorptionsmittel 7 sicher ausschließt und zudem zwischen dem Absorptionsmittel 7 und der Unterseite der Auflagewand 3 einen Belüftungsraum beläßt, der eine Zirkulation des in einer Verpackung enthaltenen gasförmigen Mediums erlaubt. Die Distanzglieder können jede geeignete Form aufweisen und jeweils für sich bzw. gemeinsam dem Zwischenraum 6 die gewünschte Höhe vorgeben. Sie sind daher in der Zeichnung nur beispielsweise schematisch angedeutet. So zeigt die Fig. 1 eine Bodenwand 2 mit nach unten ausgeprägten Distanzrippen 8, die so schmal ausgebildet sind, daß ein auf der Produktauflagefläche 2 aufliegendes Produkt sich in der Regel nicht in die Rippe hineinerstrecken kann. Die Rippen können sich in Längs- und/oder Querrichtung der Auflagewand 3
erstrecken, wie dies die Fig. 4 veranschaulicht. Femer ist im Seitenwandbe- reich der Bodenwand 4 eine Schulter 9 ausgeformt, die mit einer Gegenschulter 10 im Seitenwandbereich der Auflagewand 3 zusammenwirkt und die Einstecktiefe der Auflagewand 3 relativ zur Bodenwand 4 begrenzt und ebenfalls ein Distanzglied bildet. Die Schultern 9,10 sind vorteilhaft jeweils umlaufend ausgeformt. In diesem Falle können, insbesondere bei entsprechender Steifig- keit des Materials der Trägerteile 3,4 weitere Distanzglieder entfallen, wie dies die Fig. 3 veranschaulicht.
Bei der Ausführung nach Fig. 2 ist die Bodenwand 4 mit aufwärts vorstehenden Distanzrippen 11 versehen, die beispielsweise den in Fig. 5 angedeuteten Verlauf haben und auf denen die Auflagewand 3 mit ihrer Unterseite aufliegt. Dabei werden von den Distanzrippen 11 in der Bodenwand 4 Abteile ausgebildet, in denen jeweils ein Absorptionsmittel 7 angeordnet ist. Auch die Auflagewand 3 kann nach oben ausgeformte Rippen 12 aufweisen, die Abteile zur getrennten Aufnahme unterschiedlicher Nahrungsmittel abgrenzen. Zugleich bilden solche Rippen 12 Versteifungselemente für die Auflagewand 3.
Wenngleich die dargestellten Distanzglieder 8,9,10,11 jeweils von Ausprägungen aus der Auflagewand 3 bzw. der Bodenwand 4 gebildet sind und damit einstückiger Bestandteil dieser Trägerteile bilden, ist es auch möglich, gesonderte Distanzkörper zwischen Auflagewand 2 und Bodenwand 4 vorzusehen, die beispielsweise Teil eines Gitter- oder Rostkörpers bilden, wie das Fig. 7 veranschaulicht.
Die Auflagewand 3 ist mit Durchbrechungen 13,14 versehen, die unmittelbar in der Produktauflagefläche 2 angeordnet sein können, wie das die Fig.1 veran-
schaulicht, jedoch auch in abwärts gerichteten, beispielsweise rinnenförmig vertieften Ausprägungen 15 der Auflagewand 3 angeordnet sein können, wo sie sich in einer Ebene unterhalb der Produktauflagefläche 2 befinden, wie das die Fig.2 veranschaulicht. Bei der Ausführung nach Fig. 1 können solche vertieft gelegenen Durchbrechungen 14 beispielsweise in den Distanzrippen 8 angebracht sein.
Die Durchbrechungen 13,14 bilden einerseits Belüftungsöffnungen, die eine Untenbelüftung von auf der Auflagewand 3 aufliegenden Produkten ermöglichen, sie sind andererseits aber auch Ablauföffnungen für Produktflüssigkeit, die von einem Nahrungsmittel bei dessen Aufbewahrung in der Verpackung mit der Zeit abgesondert werden und vom Absorptionsmittel 7 aufgenommen werden soll. Sie können von runden Löchern oder von Schlitzen gebildet sein oder jede sonst geeignete Form aufweisen. Die Durchbrechungen 13,14 sind zweckmäßig regelmäßig über die Fläche der Auflagewand 3 verteilt angeordnet, wobei ihre Zahl, das Muster ihrer Anordnung und die insgesamt von ihnen eingenommene Belüftungsfläche auf die zu verpackenden Nahrungsmittel abgestimmt werden kann. Durchbrechungen der Auflagewand 3 sind zweckmäßig von Stanzöffnungen gebildet, wobei es bei Auflagewänden 3 aus beispielsweise Spritzguß auch denkbar ist, die Durchlaßöffnungen bereits bei der Wandbildung selbst auszubilden.
Anstelle der in den Figuren 1 und 3 dargestellten schalenförmigen Produktträger 1 kann der Produktträger von einem ebenen Flachteil gebildet sein, der in seinem Aufbau den vorbeschriebenen Ausführungsformen entsprechen kann. Eine solche Ausführung kommt insbesondere bei Verpackungen in Betracht, die einen geschlossenen Aufnahmeraum umgrenzen, in den ein Produktträger
1 flacher Ausbildung einlegbar ist. Fig. 6 veranschaulicht eine solche Ausführung eines Produktträgers 1 in einer Verpackung 16, die aus einem tiefgezogenen Unterteil 17 und einem flachen Deckelteil 18 besteht, die untereinander z.B. durch Heißsiegeln verbindbar sind.
Die Verpackung, in der ein Produktträger 1 vorbeschriebener Ausbildung Anwendung finden kann, kann abweichend von der nach Fig. 6 und 7 auch die in Fig. 8 veranschaulichte Ausbildung erhalten. Dort besteht die Verpackung aus einer den Produktträger 1 umschließenden, druckdicht verschlossenen Folienhülle 19, die bevorzugt von einem Schlauchfolienabschnitt gebildet ist und ein Gasvolumen eines Schutzgases 20 einschließt, das in Verbindung mit dem erfindungsgemäßen Produktträger 1 eine Doppelfunktion erfüllt. Das sich aus Stickstoff, Kohlendioxid und/oder Sauerstoff zusammensetzende Schutzgas 20 erfüllt zum einen eine keimentwicklungshemmende Wirkung, zum anderen aber auch einen die Produkttemperatur stabilisierenden Effekt, da das Schutzgas 20 eine Wärmedämmung entfaltet, die einem Ansteigen der beim Verpak- ken des Produktes herrschenden Temperatur von beispielsweise etwa 0 bis 2° C entgegenwirkt. Der Belüftungsraum unterhalb der Auflagefläche für das Produkt 21 , der ebenfalls mit dem Schutzgas 20 ausgefüllt ist, wirkt dabei einem Wärmeübergang zum unteren Teil des Produktträgers 1 entgegen.
Als Folie kann jede lebensmittelgeeignete Folie wie Polyäthylen etc. Verwendung finden. Bevorzugt finden dabei Materialien bzw. Verbundfolien Anwendung, die für die im Schutzgas enthaltenen Bestandteile Barriereeigenschaften darbieten. Die Folie kann eine Dicke von etwa 80 - 140 μ, vorzugsweise etwa 120 μ haben, so daß die Folienhülle 17,18 bzw. 19 in der Lage ist, Schutzgas unter einem Druck von etwa 1 ,1 bis 1 ,6 bar aufzunehmen. Ein solcher Druck
erhöht die keimhemmende Wirkung ebenso wie die Wärmeschutzfunktion des Schutzgases.
Die Verpackung 16 oder 19 umschließt ein Gasvolumen, das vorteilhaft zumindest etwa 30 %, vorzugsweise aber etwa 50 % des Produktvolumens beträgt. Auch hierdurch werden die beiden Funktionen des Schutzgases verstärkt und auf diesem Wege die Haltbarkeit des Nahrungsmittels verlängert und die Produktqualität stabilisiert.
Anstelle der dargestellten Verpackungen kann aber auch eine solche vorgesehen sein, die den Produktträger 1 als Teil der Verpackung einschließt, wenn der Produktträger 1 aus Kunststoffolie besteht und beispielsweise unmittelbar selbst einen oberen Siegelrand darbietet, auf dem ein Deckelteil unmittelbar aufgesiegelt werden kann.
Bei dieser Art der Verpackung wird der Produktträger ebenfalls aus einem Material hergestellt, das über entsprechende Gasbarriereeigenschaften verfügt.