ZIGARETTENPACKUNG MIT TEILWEISE ABGESCHRÄGTEN KANTEN
Die Erfindung betrifft eine Packung, insbesondere eine Zigarettenpackung, bei der zumindest eine Packungskante einen ersten Bereich, in welchem die Packungskante nicht abgeschrägt ist, und einen zweiten Bereich aufweist, in welchem die Packungskante abgeschrägt ist. Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Herstellen einer solchen Packung.
Aus dem Stand der Technik sind Zigarettenpackungen bekannt, deren Längskanten abgeschrägt oder abgerundet sind. Im Querschnitt gesehen sind also die Ecken der Packung abgeschrägt bzw. abgerundet, so dass die Seitenflächen der Packung zwar einen rechten Winkel einschließen, jedoch nicht rechtwinklig aneinander angrenzen. Solche mit abgeschrägten bzw. abgerundeten Kanten versehene Packungen haben nicht zuletzt wegen ihres äußeren Erscheinungsbildes eine große Akzeptanz bei den Kunden. Allerdings sind diese Packungen bei Verwendung gleicher Materialien, wie etwa Karton gleicher Stärke, gleichen Klebstoffs oder gleichen Klebstoffauftrags weniger stabil als herkömmliche Zigarettenpackungen mit "scharf' definierten Kanten.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Zigarettenpackung bereitzustellen, die trotz ihres attraktiven Äußeren mit abgeschrägten Kanten eine hohe Stabilität aufweist. Auch soll ein Verfahren zur Herstellung einer solchen Zigarettenpackung bereitgestellt werden.
Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand der unabhängigen Patentansprüche 1 und 10 gelöst, wobei die abhängigen Ansprüche bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung definieren.
Es ist jedoch ohne Weiteres vorstellbar, die erfindungsgemäße Packung auf anderen Gebieten der Verpackungstechnik einzusetzen, wo ein attraktives Äußeres zusammen mit einer hohen Stabilität einer Packung gewünscht ist.
Die erfindungsgemäße Zigarettenpackung weist zwischen Seitenflächen der Packung ausgebildete Kanten auf, wobei zumindest eine Kante zumindest einen ersten Bereich und zumindest einen zweiten Bereich aufweist, wobei im ersten Bereich zwei Seitenflächen direkt aneinander angrenzen und im zweiten Bereich die Seitenflächen eine Übergangsfiäche einschließen.
Mit anderen Worten weist zumindest eine Kante der Packung, die zwischen zwei anliegenden Seitenflächen angeordnet ist, mindestens einen ersten Bereich und mindestens einen zweiten Bereich auf. Im ersten Bereich ist die Kante nicht angefast, so dass sich die zwei angrenzenden Seitenflächen direkt berühren, während im zweiten Bereich eine Anfasung der Kante ausgebildet ist, so dass die angrenzenden Seitenflächen sich nicht direkt berühren, sondern über die Anfasung bzw. Übergangsfläche ineinander übergehen. Dabei ist es prinzipiell möglich, dass beliebig viele erste Bereiche und beliebig viele zweite Bereiche an einer Packungskante ausgebildet sind. Auch müssen die ersten/zweiten Bereiche, sofern mehrere Kanten erste und zweite Bereiche aufweisen, nicht symmetrisch sein, also an den gleichen Stellen der Kanten ausgebildet sein, vielmehr sind auch unterschiedliche Positionen der ersten und zweiten Bereiche auf unterschiedlichen Kanten denkbar.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist die Packung einen im Wesentlichen rechteckigen Querschnitt auf. Sofern der Querschnitt durch einen angefasten Teil der Packung gelegt wird, kann diese keinen exakten rechteckigen Querschnitt mehr aufweisen, allerdings sollen die Anfasungen bzw. die abgerundeten Ecken im Querschnitt bei der Definition des Querschnitts als rechteckig vernachlässigt werden. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform weist die erfindungsgemäße Packung eine gestreckte quaderförmige Form mit zwölf Kanten auf, wobei zumindest eine der vier Längskanten, insbesondere alle vier
Längskanten zumindest einen ersten Bereich und zumindest einen zweiten Bereich aufweist/aufweisen. Die Längskanten sind hierbei die längsten Kanten der gestreckten quaderförmigen Zigarettenpackung. Es ist jedoch auch vorstellbar, dass andere, von den Längskanten verschiedene Kanten erste und zweite Bereiche ohne bzw. mit Anfasung umfassen. Bevorzugterweise weisen jedoch lediglich die vier Längskanten der Zigarettenpackung zumindest einen ersten Bereich und zumindest einen zweiten Bereich ohne bzw. mit Anfasung auf. Des Weiteren befinden sich auf allen vier Längskanten die zweiten Bereiche bzw. Anfasungen an gleichen Positionen auf den Längskanten und haben darüber hinaus die gleiche Länge. Die einzelnen zweiten Bereiche bzw. Anfasungen können jedoch auch an verschiedenen Kanten verschiedene Längen aufweisen und verschiedene Positionen einnehmen.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung erstreckt sich ein zweiter Bereich bzw. eine Anfasung bis zu einem Ende einer Kante der Packung. Somit weist das Kantenende, im Falle einer Längskante das Kopf- oder Fußende der Längskante einen zweiten Bereich mit einer Anfasung auf, so dass die Kante mit einer Anfasung endet.
Die Stabilität der Packung wird jedoch besonders gesteigert, wenn beide Enden der Kante, im Falle einer Längskante das Kopf- und das Fußende mit einem ersten Bereich ohne Anfasung abschließen. Die entsprechenden Ecken der Packung weisen an den angrenzenden Seitenflächen somit drei 90°-Winkel auf und gleichen den Ecken einer herkömmlichen Zigarettenpackung ohne Anfasung.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung hat die Zigarettenpackung einen Deckel und einen Packungskörper herkömmlicher Art, wobei zumindest eine Längskante einen zweiten Bereich mit einer Anfasung aufweist, der sich über Deckel und Packungskörper hinweg erstreckt, so dass die Stelle, an welcher Packungskörper und Deckel aneinander anliegen, eine Anfasung aufweist.
Ferner kann gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform lediglich ein Teil einer Längskante eine Anfasung aufweisen, während der auf dem Deckel liegende Längskantenteil keine Anfasung aufweist. Insbesondere ist es möglich, dass der sich auf dem Packungskörper erstreckende Teil der Längskante zum Deckel hin mit einem ersten Bereich abschließt, so dass die Stelle, an welcher Packungskörper und Deckel aneinander anliegen, keine Anfasung aufweist, sondern wie eine herkömmliche Zigarettenpackung eine spitz zusammenlaufende Kante aufweist.
Ferner kann der zweite Bereich mit einer Anfasung abrupt, mit anderen Worten schlagartig enden und ein erster Bereich ohne Anfasung kann sich von dort forterstrecken. Um das Material der erfindungsgemäßen Zigarettenpackung beim Falten zu schonen, ist jedoch ein kontinuierlicher Übergang zwischen dem ersten und dem zweiten Bereich auf der Kante vorzuziehen, wobei sich der zweite Bereich mit Anfasung zum ersten Bereich hin verjüngen kann, d.h. dass die Breite der Anfasung im zweiten Bereich zum ersten Bereich hin abnimmt.
Besonders bevorzugt wird hierbei ein Übergang, bei dem die zwischen der Übergangsfläche/Anfasung und den Seitenflächen ausgebildeten Kanten eine Spline-Kurve beschreiben, welcher das Material der Zigarettenpackung besonders schont. Insbesondere als vorteilhaft hat sich herausgestellt, wenn die Breite der Übergangsfläche/Anfasung zur Länge des Übergangs im Bereich von 0,2 bis 2 liegt.
Bis hierher wurde die Übergangsfläche des zweiten Bereichs stets als Fase bezeichnet, welche naturgemäß einflächig ausgestaltet ist und mit den senkrecht aufeinander stehenden und an die Übergangsfläche/Anfasung angrenzenden Seitenflächen einen 45°-Winkel einschließt. Allerdings könnte man sich auch vorstellen, dass anstelle der Fase ein facettenförmiger Übergang mit mehreren Teilflächen und sich parallel zur Längskante erstreckenden Übergangskanten im zweiten Bereich ausgebildet ist. Ein solcher facettenförmiger Übergang ist "weicher" als eine 45°-Fase. Auch ist es denkbar, dass anstelle der Fase ein "abgerundeter" Übergang ohne Kanten im zweiten Bereich ausgebildet ist.
Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen einer Packung, wie sie oben beschrieben wurde. Eine Anfasung zwischen zwei Seitenflächen der Packung erhält man mehr oder weniger automatisch dann, wenn neben einer einfachen Rillung, an welcher das Packungsmaterial umgebogen wird, zwei parallel verlaufende Rillungen in das zu verarbeitende Packungsmaterial eingearbeitet werden. Um einen Übergang zwischen dem Bereich mit Anfasung und dem Bereich ohne Anfasung zu erhalten, lässt man die nebeneinander verlaufenden Rilllinien zu einer Rilllinie zusammenlaufen. Prinzipiell kann man zwar zwei Bandstahüinien zur Ausbildung der nebeneinander verlaufenden Rillungen vorsehen, allerdings ist eine Überführung der zwei Bandstahllinien in eine einzige Bandstahllinie technisch kompliziert, so dass zum Ausbilden einer kombinierten Rillung mit nebeneinander verlaufenden Rillungen, die in eine einzelne Rillung übergehen, ein Prägestempel zum Einsatz kommen kann.
Die vorliegende Erfindung wird anhand bevorzugter Ausführungsformen und den beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. Sie kann dabei alle hierin offenbarten Merkmale einzeln sowie in jedweder sinnvollen Kombination umfassen.
Es zeigen:
Figuren 1a bis 1c eine erste Ausgestaltungsform der erfindungsgemäßen
Zigarettenpackung
Figuren 2a bis 2c eine zweite Ausgestaltungsform der erfindungsgemäßen
Zigarettenpackung
Figuren 3a bis 3c eine dritte Ausgestaitungsform der erfindungsgemäßen
Zigarettenpackung
Figuren 4a bis 4c eine vierte Ausgestaltungsform der erfindungsgemäßen
Zigarettenpackung
Figuren 5a bis 5c eine fünfte Ausgestaltungsform der erfindungsgemäßen
Zigarettenpackung
Figur 6a einen Übergang zwischen erstem und zweitem Bereich
Figur 6b einen Prägestempel
Figur 6c das Ausbilden einer Packungskante mit einem ersten und einem zweiten Bereich ohne bzw. mit Anfasung.
In der Figur 1a ist eine Frontalansicht und eine Seitenansicht einer Ausgestaitungsform der erfindungsgemäßen Zigarettenpackung zu sehen. Die Zigarettenpackung weist einen Deckel 5 und einen Packungskörper 6 auf, die zu allen Seiten der Zigarettenpackung Seitenflächen 1 aufweisen. Die Seitenflächen 1 grenzen hierbei an Packungskanten 2 an, wobei die Längskanten 23 bei der gezeigten Ausführungsform zwei erste Bereiche 2a ohne Anfasung und einen zweiten Bereich 2b mit Anfasung aufweisen. Die ersten Bereiche 2a sind am Kopf- und Fußende der Kanten 2 bzw. der Zigarettenpackung angeordnet und schließen einen einzigen zweiten Bereich 2b ein, der eine Anfasung aufweist. Die Anfasung ist als einflächige Übergangsfläche 3 ausgestaltet, die mit den daran angrenzenden Seitenflächen 1 jeweils 45°-Winkel einschließt Zu sehen sind ferner die Übergänge 7, in welchen sich die Breite der Übergangsfläche 3 verringert und die Anfasung zu einer spitzen Kante im Bereich 2a zusammenläuft.
In der Figur b ist eine Aufsicht auf die Zigarettenpackung aus der Figur 1a gezeigt, während in der Figur 1c eine perspektivische Ansicht der Zigarettenpackung aus der Figur 1a dargestellt ist. Die in den Figuren 1a bis 1c gezeigte Zigarettenpackung zeichnet sich dadurch aus, dass sich der zweite Bereich 2b über den Packungskörper 6 und den Deckel 5 hinweg erstreckt, während die Längskanten 2 mit ersten Bereichen ohne Anfasung zum Kopf- und Fußende hin abschließen.
In den Figuren 2a bis 2c ist eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Zigarettenpackung zu sehen, bei welcher sich der zweite Bereich 2b mit der Anfasung lediglich am Packungskörperteil der vier Längskanten 2 erstreckt, während an den Enden des Packungskörpers 6 und am gesamten Deckel 5 erste Bereiche 2a ausgebildet sind, welche keine Anfasung aufweisen. Der Übergang vom Packungskörper 6 zum Deckel 5 weist demnach eine spitz zulaufende Kante ohne Anfasung auf. Ansonsten ähnelt die in den Figuren 2a bis 2c gezeigte Packung der in den Figuren 1a bis 1c gezeigten und soll daher nicht weiter beschrieben werden.
In den Figuren 3a bis 3c ist eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Zigarettenpackung zu sehen, wobei sich die zweiten Bereiche 2b am Packungskörper 6 bis zum Fußende 4 des Packungskörpers 6 hin erstrecken und sich die ersten Bereiche 2a vom Übergang 7 her zum Kopfende am Deckel 5 hin erstrecken. Der Deckel 5 weist demnach keine Anfasung auf. Ansonsten ähnelt die in den Figuren 3a bis 3c gezeigte Zigarettenpackung den in den Figuren 1a bis 2c gezeigten und soll daher nicht weiter beschrieben werden.
In den Figuren 4a bis 4c ist eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Zigarettenpackung gezeigt, welche im Gegensatz zu der Zigarettenpackung aus den Figuren 3a bis 3c am Packungskörper 6 erste Bereiche 2a aufweist, die sich bis zum Fußende der Zigarettenpackung hin erstrecken, während sich die zweiten Bereiche 2b von einem Übergang 7 am Packungskörper 6 her bis zum Kopfende 4 am Deckel 5 hin erstrecken. Es fällt auf, dass bei der in der Figur 4b gezeigten Draufsicht der Querschnitt des Deckels 5 angefaste Ecken aufweist, während der Querschnitt des Packungskörpers 6 spitz zulaufende Ecken hat. Ansonsten ähnelt die in den Figuren 4a bis 4c gezeigte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Zigarettenpackung den in den Figuren 1a bis 3c gezeigten und soll daher nicht weiter beschrieben werden.
In den Figuren 5a bis 5c ist eine fünfte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Zigarettenpackung gezeigt, weiche im Gegensatz zu den Ausführungsformen aus den Figuren 1a bis 4c nicht nur lediglich einen einzigen zweiten Bereich 2b mit einer Anfasung an einer Längskante 2 der Zigarettenpackung aufweist, sondern eine Vielzahl von zweiten Bereichen 2b. Jede der vier Längskanten 2 weist über den Packungskörper 6 und den Deckel 5 in regelmäßigen Abständen angeordnete und gleich große Bereiche 2b auf, die sich mit den Bereichen 2a ohne Anfasung abwechseln. Das Kopf- und das Fußende 4 der Zigarettenpackung weisen dabei jeweils Bereiche 2a auf, die die Ecken der erfindungsgemäßen Zigarettenpackung stabilisieren. Darüber hinaus ähnelt die in den Figuren 5a bis 5c gezeigte Zigarettenpackung denen aus den Figuren 1a bis 4c und soll daher nicht weiter beschrieben werden.
In der Figur 6a ist ein bevorzugter Aufbau eines Übergangs 7 mit der Länge I gezeigt, in welchem der Bereich 2b in den Bereich 2a übergeht. Der Bereich 2b hat hierbei eine Übergangsfläche 3 der Breite b und verjüngt sich zwischen zwei gemäß Spline- Kurven geformten Rilllinien, bis diese in eine einzige Rililinie unten in der Figur 6a ineinander übergehen.
In der Figur 6b ist ein bevorzugtes Werkzeug 8 gezeigt, welches zunächst parallel verlaufende Rilllinien 9a, 9b aufweist, die in eine einzige Rilliinie 9c gemäß einer Spline-Kurve übergehen. Um eine erfindungsgemäße Packungskante in einem flächigen Material auszubilden, wird das Werkzeug 8 in der gezeigten Pfeilrichtung auf das flächige zu faltende Material aufgedrückt und bildet auf diese Weise die für die erfindungsgemäße Packungskante 2 nötigen Rillungen. in der Figur 6c ist gezeigt, wie ein zunächst flächiges Material mit zwei Seitenflächen 1 und einer dazwischen liegenden Übergangsfläche 3 nach hinten in die Zeichnungsfläche hinein entlang der Rillungen gefaltet wird, so dass sich das rechts in der Figur 6c gezeigte Bild ergibt. Eine 45°-Fase wird durch Umbiegen des flächigen Materials um 90° automatisch ausgebildet.