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TECHNISCHES FELD
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Die Erfindung betrifft einen Kartonzuschnitt zur Herstellung eines Behälters.
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Die Erfindung betrifft weiterhin einen Behälter gefertigt aus einem Kartonzuschnitt.
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Die Erfindung betrifft weiterhin eine Vorrichtung zur Herstellung eines Kartonzuschnitts.
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Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Herstellung eines Kartonzuschnitts.
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HINTERGRUND
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Ein eingangs erwähnter Kartonzuschnitt ist beispielsweise im Zusammenhang mit sogenannten Beutel-in-Schachtel-Behältern (auch „bag-in-box“ Lösungen genannt) bekannt. Solche Lösungen basieren auf einer Grundstruktur bestehend aus einer äußeren Kartonschachtel, die durch Falten und Verkleben des Kartonzuschnitts hergestellt ist, und einem innerhalb der Kartonschachtel angeordneten Beutel. Der Beutel dient der Aufnahme von Flüssigkeit. Die Kartonschachtel soll vielfältige Anforderungen, wie z.B. Stapelbarkeit, Steifigkeit und gute Handhabbarkeit erfüllen. In der täglichen Praxis haben sich jedoch bekannte Lösungen als nachteilig herausgestellt, weil insbesondere die der Kartonschachtel zugeordneten Anforderungen nicht mit hinreichender Qualität erfüllt werden.
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Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, einen verbesserten Kartonzuschnitt, einen verbesserten Behälter, ein verbessertes Herstellungsverfahren und eine verbesserte Vorrichtung anzugeben, so dass das eingangs erörterte Problem vermieden ist.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Diese Aufgabe wird durch einen Kartonzuschnitt gemäß Anspruch 1, einen Behälter gemäß Anspruch 9, durch ein Verfahren zur Herstellung eines Kartonzuschnitts gemäß Anspruch 12, und eine Herstellungsvorrichtung gemäß Anspruch 11 gelöst.
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Der Gegenstand der Erfindung ist daher ein Kartonzuschnitt zur Herstellung eines Behälters, wobei der Kartonzuschnitt einen ersten Wandbereich und einen zweiten Wandbereich aufweist und zwischen dem ersten Wandbereich und dem zweiten Wandbereich eine erste – bevorzugt gekrümmte – Rilllinie und eine zweite – bevorzugt gekrümmte – Rilllinie verläuft.
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Zudem ist der Gegenstand der Erfindung ein Behälter aufweisend einen aus dem erfindungsgemäßen Kartonzuschnitt, insbesondere durch Falten, hergestellten Kartonbehälter.
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Zudem ist der Gegenstand der Erfindung eine Vorrichtung zur Herstellung eines Kartonzuschnitts aufweisend eine erste Herstellungsstufe, insbesondere eine erste Stanzstufe zur Herstellung einer äußeren Kontur des Kartonzuschnitts und einer zweiten Herstellungsstufe, insbesondere eine zweite Stanzstufe zur Herstellung einer ersten – bevorzugt gekrümmten – Rilllinie und einer zweiten – bevorzugt gekrümmten – Rilllinie, wobei die beiden Rilllinien zwischen einem ersten Wandbereich und einem zweiten Wandbereich des Kartonzuschnitts verlaufen.
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Zudem ist der Gegenstand der Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines Kartonzuschnitts aufweisend die folgenden Verfahrensschritte, nämlich Herstellen, insbesondere durch Einwirkung eines Stanzwerkzeugs auf eine Kartonplatte, von äußeren Konturen eines Kartonzuschnitts, und Herstellen, insbesondere durch Einwirkung eines Stanzwerkzeugs auf besagte Kartonplatte, von einer ersten – bevorzugt gekrümmten – Rilllinie und einer zweiten – bevorzugt gekrümmten – Rilllinie, so dass die beiden Rilllinien zwischen einem ersten Wandbereich und einem zweiten Wandbereich des Kartonzuschnitts verlaufen.
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Die Rilllinien dienen zum Erleichtern das Knickens oder Faltens des Kartons. Sie können mit Hilfe einer Serie von Schlitzen in dem Kartonzuschnitt ausgeführt sein. Es sind jedoch auch punktförmige Öffnungen in dem Kartonzuschnitt möglich oder eine Kombination aus beiden Formen. Auch kann sich die Form der Rilllinien verändern. Ebenso können auch nur auf jener Seite des Kartonzuschnitts Rilllinien ausgebildet sein, welche eine Innenseite des zu erzeugenden Kartonbehälters (allgemein Kartonage) bildet. Solche Rilllinien durchdringen nur eine oder mehrere Lagen des Kartonzuschnitts, ohne jedoch die äußere Lage, welche die Außenseite des herzustellenden Kartonbehälters bilden soll, zu beschädigen. Für diese Fälle kommen entsprechend angepasste Werkzeuge zum Einsatz.
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Die Wandbereiche dienen insbesondere der Realisierung von Seitenwänden des Kartonbehälters, die zwischen einem fußseitigen und einem kopfseitigen Ende des Behälters verlaufen. Es können drei oder mehr z.B. 4, 5, 6 usw. Wandbereiche vorgesehen sein.
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Mit den erfindungsgemäßen Maßnahmen geht der Vorteil einher, dass für einen aus dem Kartonzuschnitt durch Falten hergestellten Kartonbehälter eine verbesserte Stapelbarkeit, Steifigkeit und Handhabbarkeit erhalten ist, insbesondere dann, wenn der Behälter mit einem granularen oder flüssigen Produkt gefüllt ist. Die verbesserten Eigenschaften sind einerseits dem zusätzlichen Wandbereich (sogenannte Zwischenwandbereich) zwischen dem ersten und der zweiten Wandbereich zuzuschreiben. Durch das paarweise auftreten der Rilllinien lassen sich also zusätzliche Zwischenwandbereiche erzeugen, deren Orientierung von jenen der Wandbereiche abweicht. Durch die Erzeugung von zusätzlichen Zwischenwandbereichen zwischen den Wandbereichen wird die Querschnittsform des Kartonbehälters an die eines Kreises bzw. eines Ovals angenähert, letztendlich die Druckverteilung auf die einzelnen Flächen, nämlich Wandbereiche und Zwischenwandbereiche, entlang des Umfangs des Mantels des Kartonbehälters homogener bzw. auf kleinere Wandeinheiten verteilt.
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Ebenso wie die zusätzlichen unterschiedlich orientierten Zwischenwandbereiche trägt auch das doppelte Auftreten der Rilllinien an dem fertigstellten Behälter zwischen den ersten und zweiten Wandbereichen zur erhöhten Stabilität bei. Durch das paarweise auftreten der Rilllinien wird auch die Anzahl der Faltkanten verdoppelt. Jede zusätzliche Faltkante leistet einen weiteren Beitrag zur gesamten Stabilität bei.
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Der Verlauf der Rilllinien kann geradlinig, z.B. parallel zueinander, aber auch gekrümmt sein. Dass eine Rilllinie gekrümmt ist bzw. verläuft bedeute, dass Ihre Form von der einer Geraden abweicht. Die jeweilige Rilllinie verläuft dann entlang einer Kurve zwischen dem einen und dem anderen Ende des Wandbereiches.
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Weitere, besonders vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen sowie der nachfolgenden Beschreibung. Dabei kann der Behälter, die Vorrichtung zur Herstellung, und auch das Verfahren zur Herstellung des Kartonzuschnitts entsprechend den abhängigen Ansprüchen zum Kartonzuschnitt weitergebildet werden. Vorteile, die im Zusammenhang mit Merkmalen der einen Kategorie bzw. des einen Gegenstands erörtert werden, treffen analog auch für jene der anderen Kategorie bzw. des anderen Gegenstands zu.
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Die beiden – bevorzugt gekrümmten – Rilllinien verlaufen derart, dass sich ihre Entfernung zueinander entlang der Wandbereiche gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung zunächst verringert und nach Erreichen einer minimalen Entfernung wieder vergrößert oder gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung zunächst vergrößert und nach Erreichen einer maximalen Entfernung wieder verringert. In beiden Fällen sind die vorstehend genannten Verbesserungen hinsichtlich Stapelbarkeit, Steifigkeit und Handhabbarkeit bei einem hergestellten Karbonbehälter gegeben. Verlaufen die Rilllinien geradlinig parallel zueinander, so bilden sich an dem Kartonbehälter ebene Wände und Zwischenwandbereiche aus.
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Allerdings hat die gekrümmte Form der Rilllinien einen weiteren unerwarteten Effekt. Dieser weiterer Effekt der zueinander hingekrümmten bzw. voneinander weggekrümmten Rilllinien besteht darin, dass sich die zwischen ihnen lokalisierten Wandbereiche bei dem hergestellten Kartonbehälter je nach Konstellation bzw. Richtung der Krümmung der Rilllinien entweder aus dem Behälter herauswölben oder in den Behälter hineinwölben. Die so gewölbten Wandbereiche weisen eine Vorspannung auf. Diese Vorspannung wirkt dem durch das Füllgut erzeugten inneren Druck auf die Wände entgegen und verhindert vollständig oder weitgehend weitere Deformationen der Wandbereiche. Die Abfolge der Krümmung der Wände des Kartonbehälters wechselt hierbei an jeder Rilllinie von einem hineingekrümmt zu einem herausgekrümmten Wandbereich oder umgekehrt. Vergliche mit einem Kartonbehälters mit ebenen Wänden tragen die abwechseln gekrümmten Wandbereiche zum Erhalt des Volumens des Kartonbehälters bei, obgleich seine Stabilität erheblich verbessert wurde.
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Im Fall der gekrümmten Rilllinien werden durch die Bogenform der Rilllinien Flächen definiert. Da benachbarte Wände (Wandbereich, Zwischenwandbereich) des Kartonbehälters in einem Winkel von mehr als 90° zueinander orientiert sind, verlaufen diese Flächen ins Innere des Kartonbehälters, wodurch eine weiter Stabilisierung des Kartonbehälters erhalten ist.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung sind die beiden gekrümmten Rilllinien entlang der beiden Wandbereiche immer in einem Abstand zueinander angeordnet. Zwischen den beiden – bevorzugt gekrümmten – Rilllinien bildet sich so ein zusammenhängender Zwischenwandbereich, der sich entlang der beiden Wandbereiche und zwischen ihnen erstreckt. Es sei noch erwähnt, dass sich die beiden Rilllinien auch berühren können – zum Beispiel in einem einzigen Berührungspunkt. In diesem Fall entstehen ein erster und ein zweiter Zwischenwandbereich, wobei sich die beiden Zwischenwandbereiche in besagtem Berührungspunkt treffen. Zudem ist es möglich, dass sich die beiden gekrümmten Rilllinien an zwei Berührungspunkten kreuzen, so dass zwischen ihnen drei Zwischenwandbereiche gebildet werden. Auch in diesen Fällen stellt sich die zuvor erwähnte Vorspannung durch entsprechende Wölbung der verschiedenen Zwischenwandbereiche ein.
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Wie erwähnt soll mit Hilfe des Kartonzuschnitts durch Falten des Kartonzuschnitts ein Kartonbehälter hergestellt werden. Ein solcher Kartonbehälter kann grundsätzlich kopf- und fußseitig offen, einseitig verschlossen oder auch beidseitig verschlossen sein. Im Fall des kopfseitigen und/oder fußseitigen Verschlusses des Kartonbehälters hat es sich als vorteilhaft erwiesen, dass an dem ersten Wandbereich ein durch eine erste Knicklinie begrenzter erster Deckbereich anschließt und an den zweiten Wandbereich ein durch eine zweite Knicklinie begrenzter zweiter Deckbereich anschließt, wobei die beiden Knicklinien zueinander um zumindest die Dicke des Kartons parallel verschoben sind. Die beiden Deckelbereiche werden zwecks Verschluss des Kartonbehälters aufeinandergelegt, wobei der erste Deckelbereich unter dem zweiten Deckelbereich zu liegen kommt, wenn die erste Knicklinie parallel zu der zweiten verläuft, jedoch unterhalb dieser angeordnet ist. Sind beispielsweise vier Wandbereiche ausgebildet, so können jeweils zwei erste Deckelbereiche und zwei zweite Deckelbereiche vorgesehen sein. Die Länge der ersten und der zweiten Deckelbereiche ist dann vorteilhafter Weise so bemessen, dass diese im zusammengefalteten Zustand sich mit ihren jeweils gegenüberliegenden Stirnkanten gerade nicht berühren. Sie können sich dann fast bündig gegenüberliegend in einer Ebene ausgereichtet werden und die durch die Wandbereiche und Zwischenwandbereiche eingesäumte Öffnung großflächig abdecken.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung verläuft eine äußere Kante des Zwischenwandbereichs, welcher Zwischenwandbereich durch die beiden Rilllinien begrenzt ist, ausgehend von der zweiten Knicklinie auf Höhe der zweiten Knicklinie und im Bereich der ersten Knicklinie in einem auf die Richtung der äußeren Kante bezogenen ersten Winkel hin zu der ersten Knicklinie. Diese zu der ersten Knicklinie hin gewinkelte Form der äußeren Kante des Zwischenwandbereichs bewirkt, dass der Kartonzuschnitt im Übergang zwischen der äußeren Kante hin zu der ersten Knicklinie beim Falten nicht einreißt.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung weist der erste Deckelbereich eine erste Deckelkante auf, die zu der äußeren Kante des Zwischenwandbereichs hinweist und in besagtem Winkel verläuft und eine Länge aufweist, die kleiner oder gleich der Länge der äußeren Kante des Zwischenwandbereichs ist. Diese spezielle Formgebung der ersten Deckelkante ermöglicht ein problemloses Hineinklappen des ersten Deckelbereiches in den Innenraum zwischen den Wandbereichen und den Zwischenwandbereichen. Der Wert des Winkels ist dabei auf jenen Wert eines Winkels abgestimmt, der sich bei dem zusammengebauten Kartonbehälter zwischen dem ersten Wandbereich und dem angrenzenden Zwischenwandbereich einstellt. Der erste Deckelbereich kann sich somit an den Zwischenwandbereich von innen her anschmiegen bzw. sich von innen her an dem Zwischenwandbereich abstützen, was auch zur Stabilität des Kartonbehälters beiträgt.
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Es hat sich auch als vorteilhaft erwiesen, wenn der zweite Deckelbereich eine zweite Deckelkante aufweist, die zu der äußeren Kante des Zwischenwandbereichs hinweist und in Bezug auf die äußere Kante in einem zweiten Winkel verläuft und eine Länge aufweist, die kürzer als die äußere Kante des Zwischenwandbereichs ist und in einer Entfernung von der zweiten Knicklinie endet. Der zweite Deckelbereich befindet sich bei dem hergestellten Kartonbehälter wie bereits erwähnt oberhalb des ersten Deckelbereiches und deckt diesen zumindest bereichsweise ab. Die Formgebung der zweiten Deckelkante verhindert nun, dass die zweite Deckelkante über die äußere Kante des Zwischenwandbereichs hinausragt. Ein mit Hilfe der erfindungsgemäßen Ausbildung des Kartonzuschnitts hergestellter Kartonbehälter weist umfangsseitig in seinem verschlossenen Kopf oder Fußbereich die äußeren Kanten der jeweiligen Wandbereiche und der Zwischenwandbereiche auf, ohne dass Ecken oder Kanten des ersten bzw. des zweiten Deckelbereiches über diese äußere Peripherie des Kopf- bzw. Fußbereichs hinausragen würden.
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Gemäß einem weiteren Aspekt weist der Kartonzuschnitt randseitig entlang eines der Wandbereiche einen Klebebereich auf, der einen – bevorzugt gekrümmten – Randverlauf aufweist, dessen Krümmung jener der zutreffenden Rilllinie entspricht. Bevorzugt ist an dem linksseitigen und auch an dem rechtsseitigen Ende des Kartonzuschnitts jeweils ein solcher Klebebereich ausgebildet. Beim Zusammenbau des Kartonbehälters werden diese Klebebereiche übereinander gelegt und miteinander verklebt. Ihrem gekrümmten Randverlauf ist es zu verdanken, dass auch entlang der Längskanten des Kartonbehälters keine abstehenden Kartonflächen sichtbar sind. Die übereinander gelegten und miteinander verklebten Klebebereiche realisieren letztendlich wieder zwischen benachbarten Wandbereichen eingebettet einen Zwischenwandbereich.
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Ein mit Hilfe des Kartonzuschnitts durch Falten und miteinander Verkleben der jeweiligen Elemente hergestellter Behälter kann zur Aufnahme von granularem Füllgut verwendet werden. Als besonders vorteilhaft hat es sich jedoch erwiesen, wenn besagter Behälter einen in den Kartonbehälter eingesetzten Beutel zur Aufnahme von Flüssigkeit aufweist. Bevorzugt ist in dem Kartonbehälter eine Aussparung vorgesehen, in die eine Schüttvorrichtung des Beutels eingesetzt bzw. dort fixiert ist. Ein derart hergestellter Behälter eignet sich besonders gut für den Transport von Flüssigkeiten, weil er durch die bereits existierende Krümmung seiner Wandbereiche bzw. Zwischenwandbereiche kaum bzw. keine weiteren Deformationen aufweist, die durch das Gewicht bzw. das Volumen der Flüssigkeit bei herkömmlichen quadratischen oder würfelig ausgeführten Behältern bzw. Kartonbehältern zu erwarten wären. Durch die versteifende Wirkung der gegensinnig gekrümmten Wandbereiche und Zwischenwandbereiche und durch die Existenz weiterer Zwischenwandbereiche und die Verdopplung der Anzahl der Falt- bzw. Rilllinien, welche zu einer erhöhten Stabilität des Kartonbehälters beitragen, lassen sich solche Behälter auch problemlos und in großer Anzahl übereinander stapeln, ohne dass mit einem unkontrollierten Zusammenklappen von weiter unten im Stapel angeordneten Behältern bzw. Kartonbehältern zu rechnen ist. Es lassen sich somit zur Verfügung stehende Räumlichkeiten zur Lagerung oder Transporteinrichtungen zum Transport solcher Behälter wesentlich effizienter nutzen.
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Bei der Herstellung von besagtem Kartonzuschnitt wird zunächst eine Kartonplatte einer Vorrichtung zur Herstellung eines Kartonzuschnitts zugeführt. Mit Hilfe der Vorrichtung zur Herstellung des Kartonzuschnitts lässt sich nun das eingangs angegebene erfindungsgemäßes Verfahren zur Herstellung des Kartonzuschnitts durchführen.
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Je nach Konfiguration der Herstellungsvorrichtung bzw. Definition des Herstellungsverfahrens kann das Herstellen der Kontur und das Herstellen der beiden Rilllinien zeitgleich oder zeitversetzt durchgeführt werden.
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FIGURENKURZBESCHREIBUNG
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Die Erfindung wird im Folgenden unter Hinweis auf die beigefügten Figuren anhand von Ausführungsbeispielen noch einmal näher erläutert, auf welches die Erfindung jedoch nicht beschränkt ist. Dabei sind in den verschiedenen Figuren gleiche Komponenten mit identischen Bezugszeichen versehen. Es zeigen auf schematische Weise:
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1 einen erfindungsgemäßen Kartonzuschnitt;
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2 einen durch Falten des Kartonzuschnitts noch kopfseitig offenen Kartonbehälter;
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3 einen erfindungsgemäßen Kartonbehälter gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel in einer ersten Ansicht;
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4 den erfindungsgemäßen Behälter in einer zweiten Ansicht;
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5 einen erfindungsgemäßen Behälter gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel in einer weiteren Ansicht.
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BESCHREIBUNG DER AUSFÜHRUNGSBEISPIELE
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In der 1 ist ein Kartonzuschnitt 1 abgebildet, der durch Ausstanzen aus einer Kartonplatte erzeugt wurde. Ein Pfeil L gibt die Richtung der Länge und ein Pfeil B die Richtung der Breite des Kartonzuschnitts 1 an. Der Kartonzuschnitt 1 weist zwei Stück erste Wandbereiche 2 und zwei Stück zweite Wandbereiche 3 auf. Zwischen dem ersten Wandbereich 2 und dem zweiten Wandbereich 3 verläuft eine erste gekrümmte Rilllinie 4 und eine zweite gekrümmte Rilllinie 5 in Längsrichtung. Die erste und die zweite Rilllinie 4 bzw. 5 verlaufen im Wesentlichen entlang der Längsrichtung L und begrenzen die Wandbereiche 2, 3. Jedes Paar der Rilllinien 4 und 5 begrenzt Zwischenwandbereiche 13 zwischen ihnen. Diese Wandbereiche 2, 3 und 13 bilden bei einem mit Hilfe des Kartonzuschnitt 1 hergestellten Kartonbehälter 22, so wie er in den 2 bis 4 abgebildet ist, Seitenwände des Kartonbehälters 22, die den Kartonbehälter 22 entlang seiner Höhe begrenzen.
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Die beiden gekrümmten Rilllinien 4 und 5 verlaufen derart, dass sich ihre Entfernung – erste Entfernung 6, zweite Entfernung 7, dritte Entfernung 8 – zueinander entlang der Wandbereiche zunächst ausgehend von der ersten Entfernung 6 hin zu der zweiten Entfernung 7 verringert und nach Erreichen einer minimalen Entfernung bei der zweiten Entfernung 7 hin zu der dritten Entfernung 8 wieder vergrößert. Die beiden gekrümmten Rilllinien 4 und 5 sind entlang der beiden Wandbereiche 2 und 3 immer in einem Abstand zueinander angeordnet, so dass einteilige Zwischenwandbereiche 13 erhalten sind.
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Bei dem Kartonzuschnitt 1 schließt an den ersten Wandbereich 2 ein durch eine erste Knicklinie 9 begrenzter erster Deckelbereich 10 an. Zudem schließt an den zweiten Wandbereich 3 ein durch eine zweite Knicklinie 11 begrenzter zweiter Deckelbereich 12 an. Die beiden Knicklinien 9 und 11 sind zueinander um zumindest die Dicke des Kartons bzw. der Kartonplatte parallel verschoben, wobei im vorliegenden Fall die zweite Knicklinie 11 weiter außerhalb als die erste Knicklinie 9 verläuft. Daher ist gemessen in Längsrichtung L der erste Wandbereich 2 länger als der zweite Wandbereich 3.
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Um bei dem aus dem Kartonzuschnitt 1 herzustellenden Kartonbehälter 22 einen kopfseitigen und einen fußseitigen Verschluss zu realisieren, bei dem keine Kanten und Ecken von dem Behälter bzw. der kopfseitigen oder fußseitigen Kontur des Kartonbehälters 22 wegstehen, sind folgende Maßnahmen vorgesehen. Die Zwischenwandbereiche 13 weisen eine äußere Kante 14 auf, die ausgehend von der zweiten Knicklinie 11 auf Höhe der zweiten Knicklinie 11 verläuft und im Bereich der ersten Knicklinie 9 in einem auf die Richtung der äußeren Kante 14 bezogenen ersten Winkel 15 hin zu der ersten Knicklinie 9 verläuft. Zudem weist der erste Deckelbereich 10 eine erste Deckelkante 16 auf, die zu der äußeren Kante 14 des Zwischenwandbereichs 13 hinweist und in besagtem Winkel verläuft und eine Länge aufweist, die kleiner oder gleich der Länge der äußeren Kante 14 des Zwischenwandbereichs 13 ist. Zudem weist der zweite Deckelbereich 12 eine zweite Deckelkante 17 auf, die zu der äußeren Kante 14 des Zwischenwandbereichs 13 hinweist und in Bezug auf die äußere Kante 14 in einem zweiten Winkel 18 verläuft und eine Länge aufweist, die kürzer als die äußere Kante 14 des Zwischenwandbereichs 13 ist und in einer Entfernung von der zweiten Knicklinie 11 endet. Im vorliegenden Fall sind der erste und der zweite Winkel 15, 18 hinsichtlich ihres Betrages gleich. Der erste Winkel 15 ist begrenzt durch die erste Deckelkante 16 und die äußere Kante 14 und hat die Form eines spitzen Winkels, der in Richtung der ersten Knicklinie 9 weist. Der zweite Winkel 18 ist begrenzt durch die zweite Deckelkante 17 und die äußere Kanten 14 und hat die Form eines spitzen Winkels, dessen Spitze in Richtung der zweiten Knicklinie 11 weist.
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Um den mit Hilfe des Kartonzuschnitts 1 zu realisierenden Kartonbehälter 22 umfangsseitig zu verschließen, weist der Kartonzuschnitt 1 linksseitig entlang des ersten Wandbereichs 2 und auch rechtsseitig entlang des zweiten Wandbereichs 3 jeweils einen Klebebereich 19 auf, der einen gekrümmten Randverlauf 20 aufweist, dessen Krümmung jener der zutreffenden Rilllinie 4 bzw. 5 entspricht.
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Bei der Herstellung des Kartonbehälters 22 wird zunächst die umfangsseitige Struktur des Kartonbehälters 22 durch Zueinanderfalten der Wandbereiche 2 bzw. 3 und der dazwischenliegenden Zwischenwandbereiche 13 entlang der jeweiligen Rilllinie 4 bzw. 5 hergestellt. Besagte Klebebereiche 19 werden zudem übereinander gelegt und mit Hilfe eines Klebstoffs aneinander fixiert, so dass im Wesentlichen die in der 2 abgebildete Struktur erhalten ist, bei der jedoch bereits fußseitig der Kartonbehälter 22 verschlossen und kopfseitig der Kartonbehälter 22 noch geöffnet dargestellt ist. In einen solchen Kartonbehälter 22 kann ein mit Flüssigkeit gefüllter Beutel 23 (nicht explizit dargestellt) zum Beispiel von oben her durch den noch geöffneten Kopfbereich eingeführt werden und eine Schüttvorrichtung des Beutels 23 in einer in dem ersten Wandbereich 2 vorgesehenen Aussparung 24 eingesetzt bzw. fixiert werden.
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Danach wird der Kopfbereich auf analoge Weise wie der zuvor schon verschlossene Fußbereich verschlossen, so dass der in der 3 abgebildete Behälter aufweisend den Kartonbehälter 22 mit eingesetztem Beutel 23 erhalten ist. In der 3 ist auch deutlich zu sehen, dass der erste Deckelbereich 10 mit seiner der äußeren Kante 14 des Zwischenwandbereichs 13 zugewandten ersten Deckelkante 16 problemlos innerhalb der durch den Zwischenwandbereich 13 definierten Grenzen des Kartonbehälters 1 angeordnet werden kann. Über den derart zwischen den jeweiligen Zwischenwandbereichen 13 und den zweiten Wandbereichen 3 versenkten ersten Deckelbereichen 10 werden die zweiten Deckelbereiche 12 zueinander gefaltet und mit den darunter liegenden ersten Deckelbereichen 10 verklebt. In der 3 ist zudem eine in den ersten Wandbereich 2 vorgesehene Grifföffnung visualisiert. In der 4 ist der Behälter 21 in einer weiteren Perspektive dargestellt.
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Im Unterschied zu dem in den 2–4 abgebildeten Kartonbehälter 22 weist der in der 5 visualisierte Kartonbehälter 22 eine unterschiedliche Struktur in Bezug auf die Rilllinien 4 und 5 auf. Bei dem zur Herstellung dieses Kartonbehälters 22 benutzten Kartonzuschnitts 1 verlaufen die beiden gekrümmten Rilllinien 4 und 5 derart, dass sich ihre Entfernung zueinander entlang der Wandbereiche 2 und 3 zunächst ausgehend von einer ersten Entfernung 6 vergrößert und nach Erreichen einer maximalen Entfernung bei der zweiten Entfernung 7 wieder hin zu der dritten Entfernung 8 verringert. Auch bei dieser Struktur sind deutlich die in sich gekrümmten ersten und zweiten Wandbereiche 2 und 3 sowie die ebenfalls gekrümmten Zwischenwandbereiche 13 zu sehen, so dass diese Wandbereiche 2, 3 und 13 zur erhöhten Stabilität des Kartonbehälters 22 vorgespannt sind. Im vorliegenden Fall wurde die Breite des zweiten Deckelbereichs 12 kleiner als im vorangehenden Ausführungsbeispiel dimensioniert, so dass die schräge Ausbildung der zweiten Deckelkante 17 gemäß 1 nicht notwendig ist.
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Es wird abschließend noch einmal darauf hingewiesen, dass es sich bei den vorangehend detailliert beschriebenen Figuren nur um Ausführungsbeispiele handelt, welche vom Fachmann in verschiedenster Weise modifiziert werden können, ohne den Bereich der Erfindung zu verlassen. Es wird der Vollständigkeit halber auch darauf hingewiesen, dass die Verwendung der unbestimmten Artikel „ein“ bzw. „eine“ nicht ausschließt, dass die betreffenden Merkmale auch mehrfach vorhanden sein können. Auch können individuell offenbarte Merkmale mit anderen Merkmalen kombiniert werden und Proportionen der dargestellten Merkmale variieren, ohne dass von dem Konzept der Erfindung abgewichen wird.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kartonzuschnitt
- 2
- erster Wandbereich
- 3
- zweiter Wandbereich
- 4
- erste Rilllinie
- 5
- zweite Rilllinie
- 6–8
- erste – dritte Entfernung
- 9
- erste Knicklinie
- 10
- erster Deckelbereich
- 11
- zweite Knicklinie
- 12
- zweiter Deckelbereich
- 13
- Zwischenwandbereich
- 14
- äußere Kante
- 15
- erster Winkel
- 16
- erste Deckelkante
- 17
- zweite Deckelkante
- 18
- zweiter Winkel
- 19
- Klebebereich
- 20
- gekrümmter Randverlauf
- 21
- Behälter
- 22
- Kartonbehälter
- 23
- Beutel
- 24
- Aussparung
- B
- Breite des Kartonzuschnitts
- L
- Länge des Kartonzuschnitts