Die Erfindung bezieht sich auf einen Tauchrüttler zur Verdichtung von frisch geschüttetem
Beton mit mindestens einer Rüttelflasche und einem damit verbundenen
Schlauch zur Aufnahme von Antriebsmitteln für den Rüttler und/oder dessen
Energieversorgung, wobei der Schlauch auf einer eine Aufwickelzone aufweisenden
Schlauchhaspel aufwickelbar ist und die Schlauchhaspel in einem Gestellrahmen
verdrehbar gelagert ist, wobei der Schlauch an der Ablaufseite geführt ist
und zum Antrieb der Schlauchhaspel ein Antriebsaggregat vorgesehen ist sowie
eine zumindest die Abwickellänge des Schlauches und die Ab- bzw. Aufwickelgeschwindigkeit
derselben steuernde Steuereinrichtung.
Die CH-PS 328 693 A zeigt und beschreibt eine brückenartige Tragkonstruktion,
wobei an der Unterseite des horizontalen Brückenträgers ein Wagen verfahrbar
gelagert ist, an welchem zwei Schlauchhaspeln gelagert sind, auf welchen die
Schläuche zweier Rüttlerflaschen aufwickelbar sind. Diese Rüttler werden von
einer Kabine aus gesteuert, die sich in einem vertikalen Steher der kranbrückenartigen
Konstruktion befindet. Des weiteren ist bekannt eine Vorrichtung zum horizontalen
Gießen von Beton (DE 33 39 495 A1 und US 4 519 768 A), die einen
horizontalen, zusammenlegbaren, mehrgliedrigen Haltearm aufweist, an dessen
einem Ende u.a. ein Rüttler angeordnet ist, der manuell betätigt wird. Mit einer
solchen Einrichtung können, wie auch mit der ersterwähnten, nur Betonflächen
größerer horizontaler Erstreckung bearbeitet werden. Auch die DE 81 29 191 U1
zeigt eine Einrichtung zur Herstellung von Betonplatten und Betontafeln, die einen
nachziehbaren Rüttler besitzt.
Schlußendlich ist noch die Einrichtung nach WO 94/00281 zu erwähnen. Hier
wird eine Rütteleinrichtung gezeigt und beschrieben, die bei der Errichtung von
Mauern aus Beton eingesetzt wird. Am oberen Rand der Betonschalung ist ein
seitlich auskragender Wagen verfahrbar, auf welchem eine Schlauchhaspel zum
Aufwickeln eines Schlauches einer Rüttelflasche gelagert ist. Der Schlauch wird
über eine Führung geleitet und auf der Plattform des Wagens sind die der Steuerung
des Rüttlers dienenden Schaltglieder vorgesehen. Diese Steuerung ist programmierbar,
um verschiedene Rüttelprogramme abzufahren. Diese letzterwähnte
Konstruktion ist sehr aufwendig und beansprucht vor allem sehr viel Platz, der
bei aufwendigen Schalungskonstruktionen oft nicht zur Verfügung steht.
Ausgehend von diesem Stand der Technik zielt die Erfindung nun darauf ab, eine
Konstruktion vorzuschlagen, die einen gedrungenen Aufbau besitzt, die also
möglichst wenig Platz beansprucht und die daher auch bei aufwendigen Schalungskonstruktionen
mit Erfolg einsetzbar ist. Zur Lösung dieser komplexen Aufgabe
ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß die Schlauchhaspel im bzw. am Gestellrahmen
einseitig, fliegend gelagert ist und ein die Steuereinrichtung aufnehmender
Steuerschrank zumindest teilweise in dem von der Aufwickelzone der
Schlauchhaspel begrenzten Innenraum angeordnet ist. Durch diese Lagerung der
Haspel und durch die in ihr vorgesehene Anordnung des Steuerschrankes ist
dieser Tauchrüttler sehr platzsparend auszubilden.
Um die Erfindung zu veranschauliche, wird ein Ausführungsbeispiel anhand der
Zeichnung näher beschrieben, ohne dadurch die Erfindung auf das gezeigte
Ausführungsbeispiel einzuschränken. Es zeigen:
Fig. 1 eine Ansicht des Tauchrüttlers, zum Teil aufgerissen; Fig. 2 eine Stirnansicht - Blickrichtung Pfeil A in Fig. 1; Fig. 3 eine Ansicht des Tauchrüttlers von hinten - Blickrichtung Pfeil B in Fig. 2; Fig. 4 einen Wagen mit Laufrollen - von der Seite gesehen; Fig. 5 eine Draufsicht auf die eine Radachse des Wagens - Blickrichtung Pfeil C
in Fig. 4; Fig. 6 einen Querschnitt durch den oberen Rand einer Schalung für die Herstellung
einer Betonmauer mit einem aufgelegten Gleiskörper.
Der Tauchrüttler besitzt einen Gestellrahmen 1, der beispielsweise aus Vierkantrohren
zusammengeschweißt sein kann. Dieser Gestellrahmen 1 besitzt einen
kastenartigen Grundteil 2, der aus horizontal angeordneten oberen und unteren
Holmen 3 und 4 besteht sowie stirnseitigen Holmen 5, die schräg stehend angeordnet
sind und die nach unten konvergieren. An der einen Längaseite des
Grundteiles 2, an seiner Rückseite, ist eine vertikale Verstrebung 6 vorgesehen,
ebenfalls aus Rohren der erwähnten Art gestaltet. Am oberen Ende der vertikalen
Verstrebung 6 ist ein Querholm 7 angeordnet, der sich über den Grundteil 2 erstreckt
und an dem eine Aufhängeöse 8 angeordnet ist. Diese Aufhängeöse 8
kann entlang dieses Querholmes verschoben werden und ist in ihren einzelnen
Stellungen bezüglich dieses Querholmes 7 fixierbar. Diese Verschiebemöglichkeit
der Aufhängeöse 8 ist durch den Pfeil 9 angedeutet. Dank dieser Verschiebemöglichkeit
kann die Aufhängeöse 8 genau über dem Schwerpunkt der Einrichtung
angeordnet werden, so daß, wenn die Einrichtung an einem Kranhaken
hängt, die Achse 10 der Schlauchhaspel 11 waagrecht liegt.
Diese Schlauchhaspel 11, die aus Gewichtsgründen zweckmäßigerweise als
Rohrkonstruktion ausgestaltet ist, besitzt eine zylindrische Aufwickelzone 12, die
seitlich von ringförmigen, schräg gestellten Rändern 13 begrenzt ist. Diese Aufwickelzone
12 und die sie begrenzenden Ränder 13 sind über Speichen 40 mit
einer hier nicht dargestellten Nabe verbunden. Die Aufwickelzone 12 kann so
breit sein, daß mehrere Lagen des Schlauches 14 der Rüttelflasche 15 nebeneinander
liegen, wie dies hier Fig. 2 veranschaulicht. Die Achsiallänge dieser Aufwickelzone
12 kann aber auch nur so groß bemessen sein, wie es dem Durchmesser
des aufzuwickelnden Schlauches 14 entspricht, so daß die einzelnen
Windungen des aufzuwickelnden Schlauches 14 übereinanderliegen. Diese
Schlauchhaspel 1 ist nun an der Vertikalverstrebung 6 einseitig, fliegend gelagert,
und zwar über das Drehlager 39, wobei die Welle 16 dieser fliegenden Lagerung
mit einem Antriebsrad 17 fest verbunden ist. Über einen Kettentrieb 19 ist dieses
Antriebsrad 17 mit einem Antriebsaggregat, vorzugsweise einem Getriebemotor
18 gekoppelt, der ebenfalls über einen geeigneten Support 20 am Gestellrahmen
1 festgelegt ist.
Dank der einseitigen, fliegenden Lagerung der Schlauchhaspel 11 ist der von
ihrer Aufwickelzone 12 begrenzte Innenraum 21 frei, und dieser Innenraum 21
nimmt hier nun einen Steuerschrank 22 auf, der die Steuerung beinhaltet. Diese
Steuerung umfaßt die Auf- und Abwickelgeschwindigkeit des Schlauches 14, die
Eintauchtiefe der Rüttlerflasche 15 und deren Verweildauer und deren Frequenz,
falls der Gestellrahmen 1 verfahrbar gestaltet wird - eine solche Ausführung wird
im folgenden noch besprochen -, auch die Steuerung der Fahrtrichtung und
Fahrtgeschwindigkeit.
Am Ende des Schlauches 14 ist die schon mehrfach erwähnte Rüttelflasche 15
festgelegt. Zu ihrer Positionierung gegenüber dem Gestellrahmen ist an diesem
ein Doppeltrichter 23 vorgesehen, der beispielsweise aus Stäben gefertigt sein
kann. Dieser Doppeltrichter 23 dient als Führung. Die obere trichterförmige Öffnung
dieser Führung ist dann zweckmäßig, wenn die Rüttelflasche 15 so weit
angehoben wird, daß sie die Führung nach oben verläßt.
Am Gestellrahmen 1, insbesondere am Grundteil 2 ist nahe der als Doppeltrichter
23 ausgebildeten Führung eine hier nicht dargestellte Tiefenmeßeinrichtung vorgesehen,
die ebenfalls in die erwähnten Steuerkreise integriert ist und die den
Abstand der Rüttelflasche von der Oberfläche des geschütteten Betons festzustellen
hat. An der Stirnseite des Steuerschrankes 22 sind Anzeigetableaus 24
und Betätigungs- und Einstellknöpfe 25 angeordnet. Die Steuerung ist programmierbar.
Beim betriebsmäßigen Einsatz wird die aus den Fig. 1 bis 3 ersichtliche Einrichtung
mittels der Einhängeöse 8 an einem Kranhaken befestigt. Das abzuwickelnde
Rüttelprogramm wird am Steuerschrank 22 eingestellt und dann wird die
Einrichtung mittels des Kranes über den zu bearbeitenden Beton geführt. Die
Steuerung kann auch so ausgebildet sein, daß sie bzw. ihre einzelnen Funktionen
ferngesteuert über Funk aktiviert werden können.
Es ist auch möglich, am oberen Rand einer Schalung 26, die für die Herstellung
einer Betonmauer errichtet worden ist, einen Gleiskörper anzuordnen, bestehend
aus Schwellen 27 und darauf festgelegten Schienen 28, die zweckmäßigerweise
aus stehenden Bandeisen gebildet sind. Auf einem solchen Gleiskörper werden
Wagen verfahren, mit deren Hilfe Beton in die Schalung 26 eingebracht werden
kann. Auch der Gestellrahmen 1 mit der Schlauchhaspel 11 kann auf einem Wagen
29 (Fig. 4) festgelegt werden, der Laufräder besitzt, die schienentauglich
sind. Das Chassis 32 des Wagens 29 ist so konstruktiv gestaltet, daß es den
Grundteil 2 des Gestellrahmens 1 aufnimmt. Auch das Chassis dieses Wagens
29 ist zweckmäßigerweise aus Vierkantrohren verschweißt. Bei diesem Wagen
29 können die Laufrollen 30 zumindest einer Achse mit einem Motor 31 über einen
hier nicht dargestellten Winkeltrieb angetrieben sein. Mindestens eine Radachse
33 (Fig. 5) ist dabei um eine Vertikalachse 34 verschwenkbar. Den Laufrollen
30 vorgelagert ist eine Schaltleiste 35 angeordnet, die sich über die gesamte
Breite des Chassis erstreckt und die hier mittels Federn 36 nachgiebig gelagert
ist. Im Bewegungsbereich dieser Schaltleiste 35 ist ein hier nicht dargestellter
Ein- und Ausschalter angeordnet, der in den Steuerkreis zumindest für
den Fahrantrieb des Wagens 29 integriert ist. Fährt der Wagen auf dem Gleiskörper
27, 28 an einem Hindernis an, so wird über die dadurch bewegte Schaltleiste
35 zumindest der Fahrantrieb abgeschaltet.
Zur Erhöhung der Effizienz der Einrichtung ist es möglich, auf der Schlauchhaspel
11 zwei Schläuche 14 mit je einer Rüttelflasche 5 anzuordnen. In diesem Fall ist
die Aufwickelzone 12 der Schlauchhaspel 11 unterteilt. Der eine Schlauch läuft
dabei über den Doppeltrichter 23, der andere Schlauch wird über eine Rollenführung
37 geleitet, die am Chassis 32 des Wagens, gegebenenfalls in einer vertikalen
Ebene schwenkbar gelagert ist.
Da die nach dem Rütteln einzuholende Rüttelflasche 15 bzw. der sie tragende
Schlauch 14 mit Beton belegt sind, kann beispielsweise an der Unterseite des
Doppeltrichters 23 ein Abstreifer aus elastischen Gummilappen angeordnet sein,
was hier jedoch nicht im einzelnen dargestellt ist, sondern nur in Fig. 1 durch eine
strichlierte Linie 38 angedeutet worden ist. Diese Gummilappen umgeben die
Rüttelflasche bzw. den Schlauch und streifen dabei den anhaftenden Beton ab.
Zum Schutz gegen Witterungseinflüsse und auch zum Schutz gegen Verschmutzung
auf der Baustelle kann die anhand der Fig. 1 bis 3 gezeigte Einrichtung von
einem Gehäuse umschlossen sein. Wird die erwähnte Einrichtung mittels eines
Wagens 29 auf einem Gleiskörper 27, 28 verfahren, so können an den Schienen
28 kontaktauslösende Elemente vorgesehen werden, über welche der jeweilige
Fahrtweg und gegebenenfalls die Fahrtrichtung des Wagens gesteuert werden
können.
Legende
zu den Hinweisziffern:
- 1
- Gestellrahmen
- 2
- Grundteil
- 3
- Holm
- 4
- Holm
- 5
- Holm
- 6
- Vertikalverstrebung
- 7
- Querholm
- 8
- Aufhängeöse
- 9
- Pfeil
- 10
- Drehachse
- 11
- Schlauchhaspel
- 12
- Aufwickelzone
- 13
- Rand
- 14
- Schlauch
- 15
- Rüttelflasche
- 16
- Welle
- 17
- Antriebsrad
- 18
- Antriebsaggregat -Getriebemotor
- 19
- Kettentrieb
- 20
- Support
- 21
- Innenraum
- 22
- Steuerschrank
- 23
- Doppeltrichter
- 24
- Anzeigetableau
- 25
- Betätigungs- und Einstellknopf
- 26
- Schalung
- 27
- Schwelle
- 28
- Schiene
- 29
- Wagen
- 30
- Laufrolle
- 31
- Motor
- 32
- Chassis
- 33
- Radachse
- 34
- Achse
- 35
- Schaltleiste
- 36
- Feder
- 37
- Rollenführung
- 38
- strichlierte Linie
- 39
- Drehlager
- 40
- Speiche