EP0351743B1

EP0351743B1 - Vorrichtung zum Wenden von Blättern von Schriftgut

Info

Publication number: EP0351743B1
Application number: EP89113017A
Authority: EP
Inventors: Siegfried Trauschke
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1988-07-16
Filing date: 1989-07-15
Publication date: 1994-12-07
Anticipated expiration: 2009-07-15
Also published as: EP0351743A2; DE58908718D1; ATE115056T1; GR3015332T3; ES2067502T3; DE8809130U1; EP0351743A3

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Wenden von Blättern von auf einem Ständer stehendem Schriftgut, insbesondere Notenblättern, mit einem das zu wendende Blatt an seiner Oberkante umgreifenden Wendeorgan, das von einem horizontalen Arm nach unten absteht, welcher von einer um eine vertikale Achse verdrehbaren Stange gehalten ist, die über ein Getriebe mit einem Fußbetätigungsorgan verbunden ist.
Eine derartige Vorrichtung ist in der US-A 1 720 827 beschrieben und dargestellt. Diese bekannte Wendevorrichtung ist in einen Notenständer eingebaut, der somit in entsprechender Weise konstruiert, hergestellt und vertrieben werden muß. Der Einsatz der Wendevorrichtung bei einem handelsüblichen Notenständer ist nicht möglich. Die bekannte Wendevorrichtung ist dabei so aufgebaut, daß das Getriebe mit dem Fußbetätigungsorgan am unteren, rohrförmigen Ende des Ständers angebaut ist, der über ein Dreibein am Boden abgestützt ist. Das Fußbetätigungsorgan besteht aus einem Drehknopf mit zwei verhältnismäßig kurzen Armen, was die Fußbetätigung erschwert. Durch die erläuterte Konstruktion ist die Standsicherheit stark eingeschränkt.
Aus der US-A 1 716 693 ist ein Blattwender bekannt, der nur für den Anbau an ein Klavier vorgesehen ist, wobei auch hier erhebliche bauliche Änderungen vorgesehen werden müssen, um den Seilzug vom Notenpult zum Pedal zu führen.
Bei der aus der DE-A 293 329 bekannten Vorrichtung wird das zu wendende Blatt nicht an seiner Oberkante umgriffen, sondern wird von einem seitlich hochkant stehenden Organ mit zwei Klammern erfaßt. Zwar kann diese bekannte Wendevorrichtung an einem handelsüblichen Notenständer mittels Klammern befestigt werden, aber dadurch verringert sich die Standsicherheit der gesamten Vorrichtung erheblich, insbesondere beim Betätigen eines der beiden Pedale.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs angegebenen Gattung so auszubilden, daß sie bei bestehenden Notenständern oder dgl. eingesetzt werden kann, ohne daß an diesen konstruktive Änderungen vorgenommen werden müssen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Getriebe in einem kastenförmigen Gehäuse mit Füßen untergebracht ist, von dem ein Bolzen zum Befestigen des Ständers nach oben absteht.
Diese Lösung hat gegenüber dem Stand der Technik den wesentlichen Vorteil, daß handelsübliche Notenständer verwendet werden können, die lediglich auf den Bolzen des Gehäuses aufgesteckt und dort festgeklemmt werden. Eine konstruktive Änderung der Notenständer ist nicht erforderlich.
In Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß das Getriebe eine horizontale Welle hat, an deren aus dem Gehäuse vorstehendem Ende das als zweiarmiger Hebel ausgebildete Fußbetätigungsorgan abnehmbar befestigt ist. Ferner kann das Getriebe eine vertikale Welle haben, an deren aus dem Gehäuse vorstehendem Ende die Stange lösbar befestigt ist. Mit diesen Maßnahmen sind ein rasches Zerlegen und Zusammenbauen möglich, ohne daß hierfür Werkzeuge erforderlich sind.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist der horizontale Arm lösbar und mittels eines Schiebelagers verstellbar am oberen Ende der Stange befestigt und trägt an seinen beiden Enden je ein Wendeorgan.
Zum Wenden der Blätter auf einem Notenpult oder dgl. genügt es, das Wendeorgan auf die zu wendende Seite oder die darauf folgende Seite aufzustecken, um bei Bedarf über das Fußbeätigungsorgan den Arm um etwa 180° zu schwenken; wenn das Wendeorgan auf die übernächste Seite aufgesteckt worden ist, kann nach dem ersten Wenden der Arm rasch zurückgedreht werden, wobei die zuviel gewendeete Seite zurückgedreht wird, so daß sie beim nächsten Umblättern ebenfalls mechanisch gewendet werden kann.
Die Erfindung ist nachstehend an Ausführungsbeispielen erläutert, die in der Zeichnung dargestellt sind. Es zeigen:

Figur 1 eine schematische Ansicht einer Vorrichtung mit einem angebauten Notenständer,
Figur 2 eine Seitenansicht der Vorrichtung gemäß Figur 1,
Figur 3 eine Ansicht in Richtung des Pfeiles III der Figur 2,
Figur 4 eine Seitenansicht einer Variante,
Figur 5 die Vorderansicht einer weiteren Ausführungsform,
Figur 6 die Draufsicht der Vorrichtung der Figur 5 und
Figur 7 die vergrößerte Ansicht eines Wendeorgans.

Bei der in den Figuren 1 bis 4 dargestellten Vorrichtung ist ein kastenförmiges Gehäuse 10 mit drei Füßen 12 zu erkennen. In eine Bohrung in der Oberseite 14 des Gehäuses 12 ist der vertikale Fuß 16 eines Notenständers 18 eingesteckt, auf dem das Schriftgut 20 im wesentlichen stehend angeordnet ist. Der Fuß 16 des Notenständers 18 ist im Gehäuse 10 über eine Feststellschraube 22 festgeklemmt.
Zum Wenden der Blätter 24 des Schriftgutes 20 dient ein U-förmiger, nach unten offener Bügel 26, dessen vertikale Klemmplatten 28 das Blatt 24 an seiner Oberkante umgreifen. Wie Figur 2 zeigt, ist der Bügel 26 über eine Mutter 30 an einem Bolzen 32 befestigt, der frei drehbar in eine Bohrung 34 eines horizontalen Armes 36 eingesetzt ist. Der Arm 36 hat mehrere derartiger Bohrungen 34, so daß die Position des Bügels 26 am Arm 36 an die Abmessung des Schriftgutes 20 angepaßt werden kann.
Der Arm 36 ist mit einer Stange 38 verbunden, die in vertikaler Stellung hinter dem Fuß 16 des Notenständers 18 angeordnet ist. Das untere Ende der Stange 38 ist über eine Klemmschraube 40 mit einer vertikalen Welle 42 verbunden, die über die Oberseite 14 des Gehäuses 10 hervorsteht.
Die Welle 42 trägt im Gehäuse 10 ein Abtriebszahnrad 44 eines Kegelradgetriebes 46, dessen Antriebszahnrad 48 eine horizontale Welle 50 hat. Die horizontale Welle 50 ragt über die vordere Stirnseite 52 des Gehäuses 10 hervor und trägt ein Fußbetätigungsorgan 54. Dieses ist als eine Platte ausgebildet, die an der Welle 50 befestigt ist und mit dieser um deren horizontale Achse verschwenkt werden kann.
Um mit dieser Vorrichtung das zwischen die Klemmplatten 28 des Bügels 26 eingelegte Blatt 24 zu wenden, wird die Platte des Fußbetätigungsorgans 54 auf einer Seite mit dem Fuß niedergedrückt, etwa in Richtung des Pfeiles P in Figur 1, wodurch über das Kegelradgetriebe 46 die Stange 38 um etwa 150° in Richtung des Pfeiles S gedreht wird. Damit dreht sich auch der Arm 36 und nimmt über den Bügel 26 das Blatt 24 mit, bis es auf der gegenüberliegenden Seite zu liegen kommt. In umgekehrter Richtung kann das Blatt 24 wieder zurückgeschwenkt werden.
Bei der in Figur 4 gezeigten Variante ist die vertikale Stange 38 teleskopisch verstellbar ausgebildet und hat hierzu einen im Durchmesser dünneren Stangenteil 38', der mittels einer Klemmschraube 56 feststellbar im unteren Teil der Stange 38 sitzt. In entsprechender Weise ist auch der Arm 36 horizontal teleskopisch verstellbar und sitzt über eine Klemmschraube 58 feststellbar auf einem dünneren Armabschnitt 36', der einstückig mit dem Stangenteil 38' ausgebildet ist.
Die Klemmplatten 28 des Bügels 26 sind sehr dicht nebeneinander angeordnet und umgreifen das nicht gezeigte, zu wendende Blatt sehr eng, vorzugsweise mit geringem Federdruck, damit es beim Wenden nicht an einem Vorsprung 60 des Notenständers 18 hängenbleibt und aus dem Bügel 26 herausrutscht.
In Figur 4 ist gezeigt, wie der hohle Fuß 16 des handelsüblichen Notenständers 18, dessen hochgeklapptes Dreibein 62 angedeutet ist, auf einen mittels der Feststellschraube 22 im Gehäuse 10 befestigten Stift 64 aufgesetzt und auf diesem über eine Klemmschraube 66 fixiert wird.
Die Figuren 5 bis 7 zeigen eine besonders vorteilhafte Ausführungsform, bei der die beiden vorderen Füße 12' des Gehäuses 10 um vertikale Achsen 68 schwenkbar an diesem befestigt sind. Außerdem besteht das Fußbetätigungsorgan 54 aus einem zweiarmigen Hebel 70, der mittig über eine Feststellschraube 72 lösbar an der Welle 50 angebracht ist. Mit diesen Maßnahmen läßt sich die Vorrichtung rasch zerlegen, um sie in einen Koffer oder dgl. zu verpacken.
Weiter ist zu erkennen, daß der oberste Stangenteil 38'' ein Klemmorgan 74 mit einer Klemmschraube 76 trägt, über die ein Schiebelager 78 am Klemmorgan 74 befestigt ist. Zum Zusammenlegen der Vorrichtung kann das Schiebelager 78 um die Achse der Klemmschraube 76 in Pfeilrichtung nach unten geschwenkt werden. In einer horizontalen Bohrung des Schiebelagers 78 sitzt verstellbar der als Stange ausgebildete Arm 36'', der in seinem mittleren Bereich durch eine Feststellschraube 80 im Schiebelager 78 fixiert werden kann. Der Arm 36'' trägt an seinen beiden Enden je ein Wendeorgan, das aus zwei Klemmplatten 28 besteht, die mittels einer Klemmschraube 82 in einem Bügel 84 festgelegt sind, der an dem zugehörigen Ende des Arms 36'' nach unten absteht.
Mit der Vorrichtung nach den Figuren 5 bis 7 ist es möglich, zwei Notenständer gleichzeitig zu bedienen, wobei ein Notenständer auf einen Bolzen 86 des Gehäuses 10 gesteckt und dort mittels der Feststellschraube 22 festgeklemmt ist, während der zweite Notenständer 18', wie in Figur 6 angedeutet, hinter das Gehäuse 10 gestellt ist.

Claims

Vorrichtung zum Wenden von Blättern von auf einem Ständer stehendem Schriftgut, insbesondere Notenblättern, mit einem das zu wendende Blatt an seiner Oberkante umgreifenden Wendeorgan, das von einem horizontalen Arm nach unten absteht, welcher von einer um eine vertikale Achse verdrehbaren Stange gehalten ist, die über ein Getriebe mit einem Fußbetätigungsorgan verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Getriebe in einem kastenförmigen Gehäuse (10) mit Füßen (12) untergebracht ist, wobei das Gehäuse entweder einen nach oben abstehenden Bolzen (64, 86) zum Befestigen des Ständers (18), aufweist oder an der Oberseite mit einer Bohrung versehen ist, in die der vertikale Fuß des Ständers einsteckbar ist.
Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Getriebe eine horizontale Welle (50) hat, an deren aus dem Gehäuse (10) vorstehendem Ende das als zweiarmiger Hebel (70) ausgebildete Fußbetätigungsorgan abnehmbar befestigt ist.
Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Getriebe eine vertikale Welle (42) hat, an deren aus dem Gehäuse (10) vorstehendem Ende die Stange (38) lösbar befestigt ist.
Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der horizontale Arm (36'') lösbar und mittels eines Schiebelagers (78) verstellbar oberen Ende der Stange (38) befestigt ist.
Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der horizontale Arm (36'') an seinen beiden Enden je ein Wendeorgan trägt.