EP0145904A2

EP0145904A2 - Feuchtmitteldosiervorrichtung für das Feuchtwerk einer Druckmaschine

Info

Publication number: EP0145904A2
Application number: EP84112910A
Authority: EP
Inventors: Hermann Fischer
Original assignee: MAN Roland Druckmaschinen AG
Current assignee: Manroland AG
Priority date: 1983-12-10
Filing date: 1984-10-26
Publication date: 1985-06-26
Also published as: DE3344777C1; JPS60141561A; US4577556A; EP0145904A3

Abstract

An eine Wasserkastenwalze (2) sind Feuchtmitteldosierscheiben (4) zwecks zonenweiser Übertragung des Feuchtmittels auf eine mit Maschinengeschwindigkeit betriebene Farbauftragwalze (5) anstellbar, wobei diese ständig in Kontakt mit der Walze (5) bleibt. Die Walze 5 sowie die Walze 5" changieren zwecks Verreibung des Feuchtfilmes.

Description

Die Erfindung betrifft eine Feuchtmitteldosiervorrichtung für das Feuchtwerk einer Druckmaschine, insbesondere einer Offsetdruckmaschine, mit einer eine Feuchtmittelschicht tragende, in einem Feuchtmittelbehälter angeordneten Walze, von der mittels zonenbreiten, verschwenkbaren, voneinander beabstandeten Feuchtmitteldosierscheiben Flüssigkeit auf die nachfolgende Feuchtwerkwalze übertragen wird.
Aus der DE-PS 883 288 ist bereits eine Feuchtmitteldosiervorrichtung der vorgenannten Art bekannt, bei der die Feuchtmitteldosierscheiben an einer sogenannten Wasserkastenwalze ständig anliegen und gemeinsam mittels eines durchgehenden, schwenkbaren Vierkants an die nachfolgende Feuchtwerkswalze anstellbar ist. Zum einen weist diese bekannte Vorrichtung den Nachteil auf, daß eine individuelle Einzelanstellung der Feuchtmitteldosierscheiben nicht möglich ist. Außerdem tragen die Feuchtmitteldosierscheiben nicht zur Verreibung des Feuchtfilmes auf der stromabwärts liegenden Feuchtwerkwalze bei, da sie ständig in Kontakt mit der Wasserkastenwalze gehalten werden. Letztlich ist es nachteilig, daß dieses Feuchtwerk verhältnismäßig komplex ist, da zumindest zwei weitere Walzen hinter den Feuchtmitteldosierscheiben verwendet werden müssen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Feuchtmitteldosiervorrichtung der eingangs bezeichneten Gattung zu schaffen, die kompakt baut, bei der eine individuelle Steuerung der Feuchtmitteldosierscheiben unbegrenzt möglich ist und bei der die Feuchtmitteldosierscheiben zur Verreibung des Feuchtfilmes auf der stromabwärts liegenden Feuchtwerkwalze beitragen.
Diese Aufgabe wird durch die Anwendung der Merkmale des kennzeichnenden Teils des Patentanspruchs 1 gelöst. Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen sowie aus der Beschreibung in Verbindung mit den Zeichnungen. In diesen zeigen:

Fig.1 eine schematische Seitenansicht der erfindungsgemäßen Feuchtmitteldosiervorrichtung;
Fig.2 bis 4 eine Ausführungsform der Erfindung mit pneumatischen Steuermitteln;
Fig.5 und 6 eine detailliertere Darstellung der Lagerung der pneumatischen Steuermittel und
Fig.7 eine Steuerschaltung für die Pneumatik.

Fig.1 zeigt einen herkömmlichen Feuchtmittelbehälter, einen sogenannten Wasserkasten 1, in dem eine Wasserkastenwlaze 2 angeordnet ist. Die Oberflächengeschwindigkeit der Wasserkastenwalze 2 soll identisch sein mit der der Maschinengeschwindigkeit, weshalb es vorteilhaft ist, zur Vermeidung der Spritzgefahr, Spritzblenden 1', beispielsweise in Form von Blech- oder Plastikplatten , zu verwenden. Entsprechend dem jeweiligen Feuchtmittelbedarf in den einzelnen Zonen wird von der Wasserkastenwalze 2 mittels sich in Achsrichtung erstreckenden, voneinander beabstandeten Feuchtmitteldosierscheiben in Form von Scheiben 4 auf eine weitere Walze 5 Flüssigkeit übertragen. Erfindungsgemäß ist diese weitere Walze 5 gleichzeitig die erste Farbauftragwalze und als Changierwalze ausgebildet. Dadurch ergibt sich ein kompakt bauendes Feuchtwerk, wobei trotzdem für eine ausreichende Verreibung des Feuchtfilmes gesorgt ist. Wie Fig.1 erkennen läßt, verbleiben die Feuchtmitteldosierscheiben 4 bzw. 4' ständig in Anlage mit der gleichzeitig als Farbauftragwalze dienenden Walze 5, so daß sie ständig zur Verreibung des Feuchtmittelfilms auf der Walze 5 beitragen. Da in vorteilhafter Weise die Walze 5 über einen Reiber 5' mit einer weiteren, ebenfalls changierenden zweiten Auftragwalze 5" in Verbindung steht, wird eine zusätzliche Feuchtmittelzufuhr und Verreibung des Feuchtmittelfilmes über den Reiber 5' durch die zweite Auftragwalze 5" erreicht.
Im folgenden wird unter Bezugnahme auf die Figuren 2 bis 7 die vorteilhafte Anstellung der Feuchtmitteldosierscheiben 4 an die Wasserkastenwalze 2 beschrieben.
Wie die Figuren 2 und 3 erkennen lassen, sind die Feuchtmitteldosierscheiben 4 in Achsrichtung der Walzen 2, 5 nebeneinander angeordnet und durch Abstandsbüchsen 8' voneinander beabstandet. Jedes Feuchtmitteldosierelement 4 ist an mindestens einem - aber vorzugsweise zwei - etwa winkelförmigen Schwenkhebeln 6 drehbar gehalten. Ein Ende der Schwenkhebel 6 ist jeweils schwenkbar auf einer ortsfesten Welle 8 angeordnet. Das andere Ende eines jeden Schwenkhebels 6 ist mit einer Steuervorrichtung, vorzugsweise einem Hubkolben, verbunden. In dem hier beschriebenen Ausführungsbeispiel wird ein pneumatisch betätigbarer Hubkolben, bestehend aus dem Kolben 9 und dem diesen umfassenden Zylinder 10, verwendet. Der Kolben 9 ist in besonderer Weise über den Weg Y verschiebbar und mittels eines Lagers 11 schwenkbar. Die Hubbewegung des Kolbens 9 ist durch Muttern 12, 13 einstellbar. Das Maß der Anstellkraft für die Feuchtmitteldosierscheibe 4 in Richtung Walze 3 ist durch den Luftdruck im Zylinder 10 bestimmt. In der Mitte des Schwenkhebels 6 ist jeweils eine Feuchtmitteldosierscheibe 4 drehbar auf Zapfen 15 angeordnet, während die Kolbenstange 14 über einen Bolzen 16 mit einem Ende des Schwenkhebels 6 verbunden ist. Zum Zwecke der Anstellung der Walze 4 in Richtung Walze 5 können z.B. die Schwenkhebel 6 jeweils über Exzenter auf der Welle 8 angeordnet sein.
Es ist wesentlich, daß stets ein Kontakt zwischen den Feuchtmitteldosierscheiben 4 und der Walze 5 aufrechterhalten bleibt und zwar auch bei Abnützung des Walzenumfanges.
Um eine derartige Bewegung, d.h. Verschwenkung der Feuchtmitteldosierscheiben 4 quasi um die Walze 5 herum in Richtung Wasserkastenwalze 2 über den Weg Y zu ermöglichen, ist in vorteilhafter Weise der Zylinder 10 schwenkbar im Lager 11 angeordnet. Für diesen Zweck sind an dem Zylinder 10, wie aus Fig.2 und den Figuren 5 und 6 zu entnehmen ist, beidseitig jeweils Lagerzapfen 18, 19 vorgesehen, die vorzugsweise in einer gemeinsamen Kammleiste 17 angeordnet sind. Die Lagerzapfen 18, 19 sind durch einen Lagerdeckel 20 abgedeckt. Die Auflagen 21 dienen zur Aufnahme der Lagerzapfen 18, 19.
Fig.7 zeigt einen Taktgeber 23, der beispielsweise mittels eines Rechners entsprechend dem Farbbedarf in der jeweiligen Farbzone in der gewünschten Weise steuerbar ist.
Dieser ist mit einem Magnetsteuerventil 24 verbunden, von dem aus zwei Steuerleitungen 25, 26 an den Zylinder 10 angelegt sind. Wird die Preßluft P' beispielsweise über die Leitung 26 an den Zylinder 10 angelegt, so wird die Kolbenstange 14 ausgefahren. Der Einzug der Kolbenstange 14 erfolgt durch Beaufschlagung mit P über die Leitungen 25 des Kolbens 10.

Bezuqszeichenliste

1 Wasserkasten
1' Spritzblende
2 Wasserkastenwlaze
3
4 Scheibe
4'
5 Walze
5' Reiber
5" Farbauftragwalze
6 Schwenkhebel
7
8 Welle
9 Hubkolben
10"
11 Lager
12 Anschlag
13"
14 Hubkolben
15 Zapfen
16 Bolzen
17 Kammleiste
18 Lagerzapfen
19"
20 Lagerdeckel
21 Auflage
22 Gewinde
23 Taktgeber
24 Magnetsteuerventil
25 Steuerleitung
26"

Claims

1. Feuchtmitteldosiervorrichtung für das Feuchtwerk einer Druckmaschine, insbesondere einer Offsetdruckmaschine, mit einer eine Feuchtmittelschicht tragenden in einem Feuchtmittelbehälter angeordneten Walze, von der mittels zonenbreiten, verschwenkbaren, voneinander beabstandeten Feuchtmitteldosierscheiben Flüssigkeit auf die nachfolgende Feuchtwerkswalze übertragen werden,
dadurch gekennzeichnet, daß die Feuchtmitteldosierscheiben (4) ständig in Anlage mit der nachfolgenden Walze (5) verbleiben und unter Beibehaltung ihres Kontaktes zu dieser Walze (5) entsprechend dem Feuchtmittelbedarf in den einzelnen Zonen die Feuchtmitteldosierscheiben (4) in Kontakt mit den in dem Feuchtmittelbehälter (1) angeordneten Walzen (2) gebracht werden, daß die Walze (5) die erste Farbauftragwalze ist und daß die Walze (5) changiert.

2. Feuchtmitteldosiervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Feuchtmittel- und Farbauftragwalze (5) über einen Farbreiber (5') mit einer weiteren changierenden Farbauftragwalze (5") in Verbindung steht, durch die eine Feuchtmittelnachverreibung bewirkt wird.

3. Feuchtmitteldosiervorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß jede Feuchtmitteldosierscheibe (4) an einem winkelförmigen Schwenkhebel (6) gehalten ist, der jeweils an seinem einen Ende mit einer Welle (8) drehbar gelagert ist und dessen anderes Ende mit seinem Hubkolben (9, 10, 14) verbunden ist, dessen Hub durch verstellbare Anschläge (12, 13) begrenzbar ist.

4. Feuchtmitteldosiervorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Zylinder (10) des Hubkolbens (9, 10, 14) verschwenkbar in Lagern (18, 19) gehalten ist, so daß eine etwa kreisbogenförmige Verschwenkung der Feuchtmitteldosierscheiben (4) um die Walze (5) erfolgt.

5. Feuchtmitteldosiervorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerzapfen (18, 19) eines jeden Zylinders (10) in den Lagern (11) einer gemeinsamen Kammleiste (17) angeordnet sind.

6. Feuchtmitteldosiervorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Hubkolben (9, 10, 14) Pneumatikzylinder sind und jeweils durch ein Magnetsteuerventil (24) angesteuert werden.

7. Feuchtmitteldosiervorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkhebel (6) jeweils exzentrisch auf der Welle (8) gelagert sind.