EP0066266B1

EP0066266B1 - Profildichtung

Info

Publication number: EP0066266B1
Application number: EP19820104651
Authority: EP
Inventors: Josef Oster
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1981-05-27
Filing date: 1982-05-27
Publication date: 1985-08-14
Also published as: ATA265381A; DE3121230A1; DE3121230C2; EP0066266A1

Description

Die Erfindung betrifft eine Profildichtung gemäss dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1, in welchem von der US-A-3 029 481 ausgegangen wird; nachfolgend soll ein solches Dichtungselement einfach als «Verglasungsprofil» bezeichnet werden. Ein solches Verglasungsprofil sitzt - wie vorstehend erwähnt - an der Wetterseite des Fensters randlich zwischen dem Fensterglas und einem den Rand des Fensterglases an der Aussenseite bzw. Wetterseite übergreifenden Anlagefalz oder Steg des Rahmens, wobei eine ausreichend dichte, insbesondere wasserdichte Abdichtung gegen die Wetterseite erreicht werden soll. Längs der geraden Rahmenschenkel ist diese Abdichtung verhältnismässig einfach, grosse Schwierigkeiten ergeben sich aber an den vier Ecken, jeweils zwischen Fensterglas und Flügelrahmen. Flügelrahmen und Fensterglas (insbesondere Isolierglas) werden nämlich fabrikatorisch jeweils für sich in den vorgesehenen Abmessungen hergestellt und dann zusammenmontiert. Vor dem Einlegen des Fensterglases muss zunächst das Verglasungsprofil mit seinem Verankerungsteil in die entsprechende Nut am Rahmenfalz eingedrückt werden. Diese Nuten stossen jeweils an den Ecken rechtwinklig zusammen. Bisher werden die Verglasungsprofile in der entsprechenden Länge auf Gehrung zugeschnitten und ihre Verankerungsteile jeweils in die Nuten eingedrückt, so dass sie also an den Ecken stumpf gegeneinanderstossen. Dabei ist es relativ schwierig bzw. umständlich, insbesondere wegen der Dehnbarkeit oder auch Stauchbarkeit der Dichtungen, das jeweils vorliegende Längenmass einzuhalten, so dass also weder ein Spalt noch eine Stauchung an den Ecken auftritt, weil beides zu Undichtheiten führt. Darüber hinaus müssen sodann die Verglasungsprofile an den Ecken miteinander verklebt oder verschweisst werden, was einen weiteren schwierigen und teueren Arbeitsgang darstellt.
Diese Schwierigkeiten müssen bisher in Kauf genommen werden, weil sich die bisherigen Verglasungsprofile - die meist in Form von Mehrfach-Lippendichtungen oder auch als Schlauch- oder Wulstdichtungen ausgebildet sind - nicht um die rechtwinklige Ecke herum verlegen lassen, jedenfalls nicht ohne dass das vorstehende Dichtungsteil Fältelungen bildet, die zu Undichtigkeiten führen würden. Insbesondere soll am Fenster herunterlaufendes Regenwasser nicht durch Undichtigkeiten eindringen können, wo sich Zerstörungen bei anschliessendem Frost ergeben würden. Natürlich ist auch zwecks Schall- und Wärmeisolierung ausreichende Dichtheit erforderlich. Man könnte dieses Problem zwar dadurch beseitigen, dass man die Verankerungsnuten nicht rechtwinklig zusammenstossen lässt, sondern jeweils eine Abrundung zwischen geraden Strecken anbringt; diese Massnahme würde aber das Fenster sehr verteuern.
Für Fenster mit abgerundeten Ecken, d.h. in ester Linie für Fahrzeugfenster, ist die Dichtung gemäss der eingangs erwähnten US-A-3 029 481 vorgesehen.
Der Erfindung liegt also die Aufgabe zugrunde, ein Verglasungsprofil der genannten Art zu schaffen, welches sich um rechtwinklige Ecken herum verlegen lässt, ohne dass dabei das Dichtungsteil Falten wirft oder auch nur haarfeine Fältelungen bildet. Die erfindungsgemässe Lösung ist in dem Kennzeichnungsteil des Patentanspruchs 1 angegeben und wird durch die Merkmale der Unteransprüche noch weiter ausgestaltet. Es hat sich überraschenderweise gezeigt, dass eine Fensterverglasung bei Anwendung eines solchen Verglasungsprofils auch an den Ecken völlig dicht bleibt. Bei der Montage kann dieses Verglasungsprofil auf der Mitte des unteren horizontalen Rahmenschenkels beginnend fortlaufend um alle vier Ecken herum mit seinem Verankerungsteil in die Verankerungsnut eingedrückt werden, wobei das andere Ende des Verglasungsprofils oben am Stoss auf die richtige Länge relativ leicht abgeschnitten werden kann. Man hat also nur einen einzigen statt bisher vier Stösse, und dieser Stoss liegt nicht im kritischen Eckbereich, sondern im geraden Bereich, und zwar längs des oberen Rahmenschenkels, wo also kein oder kaum herablaufendes Regenwasser auftritt.
Aus der US-A-3 514 916 ist eine Profildichtung vorbekannt, die ebenfalls für Fenster mit abgerundeten Ecken vorgesehen ist. Diese Dichtung weist einen an der Stirnseite des Fensterglases anliegenden und einen dazu rechtwinkligen Schenkel auf, an den eine Dichtungslippe angeformt ist, die im montierten Zustand zwischen Fensterglas und dem Profilschenkel zu liegen kommt. Dabei ist zwischen Dichtungslippe und Profilschenkel eine geneigte Hilfsrippe vorgesehen, welche die Reibung verhindern soll, so dass die eigentliche Dichtlippe die Bewegungen der Windschutzscheibe eines Fahrzeuges leichter mitmachen kann.
Durch die DE-U-7 614 363 ist eine Dichtung bekannt, welche ein Auflagerpolster aufweist, auf das sich ein Fortsatz anlegt. Dieser Fortsatz dient jedoch nicht als Abdichtelement sondern soll Toleranzen ausgleichen. Ferner weist dieser Fortsatz keinen ausreichend hoch bemessenen Steg auf, welcher eine Anordnung der Dichtung über Eck erlaubt.
An der Innenseite, d.h. Zimmerseite des Fensters kommt bei der Erfindung längs allen vier Rahmenschenkeln jeweils ein weiterer Steg zur Anlage gegen den innenseitigen Rand des Fensterglases, dieser innenseitige Steg wird für alle vier Seiten wiederum in der vorliegenden Länge auf Gehrung zugeschnitten und mit dem Hauptteil des Rahmens verbunden, beispielsweise zusammengesteckt oder zusammengeklipst. Da diese vier innenseitigen Stege zunächst getrennt, also nicht als zusammenhängender, viereckiger Rahmen montiert werden, müssen zwangsweise die entsprechenden Dichtungen längs der Zimmerseite auf Länge geschnitten und jeweils in die Aufnahmenut eines Steges eingedrückt werden; auf der Innenseite fallen die aufgezeigten Schwierigkeiten aber kaum ins Gewicht, sofer nur die Aussenseite bzw. Wetterseite ausreichend dicht ist. Bei Bedarf kann das in erster Linie für die Wetterseite vorgesehene Verglasungsprofil auch für die Innenseite bzw. Zimmerseite verwendet werden, beispielsweise wenn ein einstückiger, viereckiger innerer Fassungsrahmen vorgesehen wird. Auch kann das erfindungsgemässe Verglasungsprofil bei Bedarf als Dichtung zwischen Flügelrahmen und feststehendem Fensterrahmen eingesetzt werden.
Ausser für schwenkbare Fensterflügel ist das erfindungsgemässe Verglasungsprofil natürlich in gleicher Weise auch für Schiebefenster oder feststehende Fenster geeignet. In erster Linie ist dieses Verglasungsprofil für Fensterrahmen aus gezogenen Kunststoffprofilen vorgesehen, es kann aber auch bei Fensterrahmen aus Metall oder auch aus Holz vorgesehen sein. Als zweckmässig hat sich eine Shorehärte A von 55 bis 65 für dieses Verglasungsprofil erwiesen.
Zur näheren Erläuterung der Erfindung wird nachfolgend ein Ausführungsbeispiel anhand der Zeichnung beschrieben.

Fig.1 zeigt das erfindungsgemässe Verglasungsprofil im Querschnitt, in entspannter Lage;
Fig. 2 zeigt ebenfalls im Querschnitt gemäss Linie 11-11 in Fig.3 das gleiche Verglasungsprofil im Einsatz in einem Fensterflügel;
Fig. 3 zeigt - zur Klarstellung der räumlichen Lage der hauptsächlichen Einsatzstelle des erfindungsgemässen Verglasungsprofils an der Wetterseite - schematisch ein Fenster in Ansicht von draussen, mit eingezeichneter Schnittlinie 11-11 für Fig. 2.

Das Verglasungsprofil weist einen etwa streifenförmigen Basisteil 1 auf, der mit seiner Unterseite - allseits umlaufend - an einem das Fensterglas 2 auf der Wetterseite W randlich übergreifenden Steg 3 des Flügelrahmens 4 anliegt. An dem Basisteil 1 ist etwa mittig ein (in Fig. 1 und 2) nach unten vorstehender, etwa T-förmiger, widerhakenartiger Verankerungsteil 5 angeformt, welcher in eine entsprechend gestaltete Verankerungsnut 6 des Steges 3 eingreift. Die Querschnitte von Verankerungsteil 5 und Verankerungsnut 6 sind in an sich bekannter Weise so gestaltet, dass sich der Verankerungsteil durch relativ leichten Druck von oben in die Verankerungsnut eindrücken bzw. einrillen lässt. Auf der dem Glas 2 zugewandten Oberseite des Basisteils 1 ist erfindungsgemäss ein vorstehender Wulst oder Steg 7 angeformt, dessen obere Ecken 8, 9 und hintere Kehlen 10,11 abgerundet sind. Mit diesem Steg 7 arbeitet erfindungsgemäss ein Dichtungsteil 12 zusammen, der sich von dem der freien Atmosphäre zugewandten Rand 13 des Basisteils 1 aus bogenförmig oder gewölbt nach oben und über den Steg herüber erstreckt. Der einstückig angeformte Dichtungsteil 12 weist zwei vorzugsweise über eine Rundung oder Wölbung 14 ineinander übergehende Schenkel 15, 16 auf, wobei der eine Schenkel 15 mit seitlichem Abstand von dem Wulst oder Steg 7 an den zur freien Atmosphäre hin liegenden Rand 13 des Basisteils 1 anschliesst und der andere Schenkel 16' sich über den Wulst oder Steg 7 herüber erstreckt, wie es Fig. 1 im entspannten Zustand zeigt.
Der andere Schenkel (nachfolgend Dichtungsschenkel) weist im entspannten Zustand, vor dem Aufbringen des Fensterglases 2 einen Abstand 17 von dem Steg 7 (nachfolgend Andrucksteg 7) auf, oder mit anderen Worten: Die Höhe des wetterseitigen Schenkels 15, einschliesslich der Wölbung 14 ist grösser als die Höhe des Steges 7.
Der montierte Zustand des Fensters mit diesem Verglasungsprofil ist in Fig. 2 gezeigt. Der Dichtungsschenkel 16 liegt einerseits gegen das Fensterglas 2 und andererseits gegen den Steg 7 an, wobei seitlich ein rohrförmiger, geschlossener Hohlraum 25 gebildet ist. Der wetterseitige Schenkel 15 wird etwas gestaucht und nach aussen vorgewölbt. Und zwar wird dieser Schenkel 15 sowie der angrenzende Bereich der Wölbung 14 längs der Ecke stärker nach aussen vorgewölbt als längs der geraden Längen; auf dieser Vorwölbung dürfte es beruhen, dass sich auch an den Ecken keine Fältelungen, sondern durchgehend glatt anliegende Dichtflächen ergeben. Der Dichtungsteil ist dank der erfindungsgemässen Gestaltung so beweglich bzw. verformbar, dass er an den Ecken der grösseren Pressung nach vorn, zur freien Atmosphäre, ausweicht. Da das entgegengesetzte, d.h. rückwärtige Ende 16a des Dichtungsschenkels 16 frei endet, ist diese Beweglichkeit unbehindert. Trotzdem dichtet der Dichtungsschenkel 16 zuverlässig zusammen mit dem Steg 7 ab. Dank der Verformung bei der Montage des Fensters - bzw. dank der im entspannten Zustand grösseren Höhe des Schenkels 15 - ergibt sich aufgrund der Elastizität des Materials ein federnder Andruck des Dichtungsschenkels 16 gegen das Glas 2, der noch erhöht wird durch die in dem schlauchförmigen Hohlraum 25 eingeschlossene, bei dem Vorgang der Montage etwas komprimierte Luft.
Die übrigen Teile der Verglasung bzw. des Fensters können weitgehend beliebig in herkömmlicher Weise ausgebildet sein. Im Beispielsfall ist ein Zwischenscheiben-Isoliergas 2, 2a vorgesehen, welches innenseitig (zimmerseitig) randlich von einem Rahmensteg 18 übergriffen und somit festgehalten ist unter Zwischenfügung einer vorbekannten vierlippigen Dichtung 19. Eine am Rahmensteg 18 angeformte Hakenleiste 20 hintergreift eine entsprechende Leiste 21 am Flügelrahmen, wobei eine weitere Leiste 22 des Rahmenstegs 18 mit einer Leiste 23 des Flügels zusammenarbeitet. Das Ende 16a des Dichtungsschenkels hat auch seitlichen Abstand gegenüber dem Flügelteil.

Claims

1. Profildichtung insbesondere an der Wetterseite zwischen Fensterglas (2) und Fensterrahmen (4) (insbesondere Flügelrahmen) mit einem an einem vorstehenden Falz des Rahmens anliegenden Basisteil (1), an dem einerseits ein im wesentlichen T-förmiges, in eine entsprechende Nut am Rahmenfalz eindrückbares Verankerungsteil (5) und andererseits ein gegen das Glas vorstehendes Dichtungsteil (12) vorgesehen sind, wobei der Dichtungsteii (121 zwei vorzugsweise über eine Rundung oder Wölbung (14) ineinander übergehende Schenkel (15, 16) aufweist, deren einer wetterseitige Schenkel (15) mit Abstand von dem Verankerungsteil (5) an den zur freien Atmosphäre hin liegenden Rand (13) des Basisteils (1) anschliesst, dadurch gekennzeichnet, dass von dem Basisteil (1) ein Wulst oder Steg (7) in Richtung auf das Fensterglas (2) dem Verankerungsteil (5) diametral gegenüberliegend etwa auf dem mittleren Bereich des Basisteils (1) vorsteht, dass die Höhe des wetterseitigen Schenkels (15) in entspanntem Zustand grösser ist als die Höhe des Wulstes oder Steges (7) und dass sich der andere Schenkel (16) des Dichtungsteils (12) - in entspanntem Zustand - mit Abstand (17, Fig. 1) über den Wulst oder Steg (7) herüber erstreckt.

2. Profildichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass auf dem Steg (7) sich in Längsrichtung erstreckende Rillen oder Schlitze vorgesehen sind.

3. Profildichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Rillen bis an oder nahe an den Basisteil heran erstrecken.

4. Profildichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Steg an seiner Oberseite wenigstens einseitig einen vorstehenden Streifen oder eine Lippe aufweist.

5. Profildichtungnacheinemdervorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Steg gegenüber dem Basisteil geneigt ist.