DE4128845A1

DE4128845A1 - Profilleiste aus gummi oder kunststoff, insbesondere fuer fahrzeuge, sowie verfahren und vorrichtung zum herstellen derselben

Info

Publication number: DE4128845A1
Application number: DE4128845A
Authority: DE
Inventors: Heinz Vollmer
Original assignee: Gebrueder Happich GmbH
Current assignee: Laird Holdings Ltd
Priority date: 1991-08-30
Filing date: 1991-08-30
Publication date: 1993-03-04

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Profilleiste aus Gummi oder Kunst stoff, insbesondere für Fahrzeuge, mit einem Steg- oder Klemmteil und mit einem sich in Längsrichtung desselben erstreckenden Dicht- oder Lippenteil, auf ein Verfahren zum Herstellen der Profilleiste sowie auf eine Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens.

Profilleisten der gattungsgemäßen Art werden als Scheibeneinfassungs-, Kantenschutz-, Dichtungsprofile u. dgl. eingesetzt. Die Profilleisten weisen in der Regel einen, in eine Fuge einsetzbaren Stegteil oder einen Klemmteil zum Umgreifen eines Scheibenrandes oder Karosserie flanschs und weiterhin einen damit einstückig ausgebildeten Dicht- oder Lippenteil auf. Als Dichtteil kommen sowohl Dichtlippen als auch Dichtschläuche zum Einsatz.

Ein wesentlicher Nachteil der bekannten Profilleisten besteht darin, daß der Dicht- oder Lippenteil leicht einknicken oder eine sonstige Querschnittsdeformation erhalten kann, wenn die Profil leisten einer scharfen Biegung im Umfangsverlauf folgen.

Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Profilleiste der eingangs genannten Art zur Verfügung zu stellen, bei der Quer schnittsdeformationen bei scharfen Biegungen vermieden werden. Es ist ferner Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum Herstellen einer solchen Profilleiste aufzuzeigen sowie eine Vorrichtung zum Durch führen des Verfahrens zu schaffen

Zur Lösung der genannten Aufgabe ist bei einer Profilleiste der ein gangs genannten Art erfindungsgemäß vorgesehen, daß der Dicht- oder Lippenteil über die Profilleistenlänge gesehen abwechselnd mit gerad linig und mit wellenförmig verlaufenden Zonen ausgebildet ist, wobei die geradlinig verlaufenden Zonen wesentlich länger als die wellen förmig verlaufenden Zonen sind.

Durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen läßt sich die Profilleiste mühelos montieren, wobei die wellenförmig verlaufenden Zonen jeweils im Bereich von Biegungen anzuordnen sind. Es ist leicht einzusehen, daß der Dicht- oder Lippenteil im äußeren Biege- oder Radienbereich gestreckt wird, wodurch aus einem ursprünglich wellenförmigen Verlauf des Dicht- oder Lippenteils auch hier ein geradliniger Verlauf geschaf fen wird. Durch die Erfindung wird im Bereich einer jeden scharfen Biegung der Profilleiste ein Einknicken, eine Einziehung oder eine sonstige Deformation des Dicht- oder Lippenteils in diesem Bereich verhindert. Dadurch erhält die Profilleiste im montierten Zustand ein gleichmäßiges, den ästhetischen Ansprüchen voll gerecht werdendes Aussehen und eine einwandfreie Anlage des Dicht- oder Lippenteils.

Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß wellen förmig verlaufende Zonen mit voneinander abweichender Strecklänge vorgesehen sind. Diese Maßnahme trägt dem Umstand Rechnung, daß die Profilleisten häufig neben scharfen auch weniger scharfen Biegungen im Umfangsverlauf folgen.

Das Verfahren zum Herstellen der Profilleiste, bei dem ein Extruder zum Pastifizieren des Gummi- oder Kunststoffmaterials und ein von der plastifizierten Masse kontinuierlich durchströmtes Extrusionswerk zeug zur Formgebung verwendet wird, zeichnet sich erfindungsgemäß dadurch aus, daß der Strömungswiderstand innerhalb des Extrusionswerk zeugs im Bereich des Dicht- oder Lippenteils untermittierend verändert wird, während die plastifizierte Masse das Extrusionswerkzeug durch strömt. Durch die gezielte Änderung des Strömungswiderstandes kann im Bereich des Dicht- oder Lippenteils der Profilleiste ein gerad liniger oder wellenförmiger Verlauf bewirkt werden. Eine Widerstands reduzierung z. B. bedeutet für den Dicht- oder Lippenteil eine gewisse Verlauftendenz, aus der wiederum ein Wellenlauf resultiert. Gleich zeitig kommt es durch eine Widerstandsreduzierung im übrigen Profil querschnitt zu einem gewissen Druckabfall, welcher sich im Stauchbe reich des inneren Verlegeradius positiv auswirken kann.

Der Strömungswiderstand kann durch eine, z. B. auf Längenimpulse reagie rende Steuereinrichtung stufenlos verändert werden. Im übrigen können Meß- und Regelstrecken herkömmlicher und bewährter Art verwendet werden.

Die Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß das Extrusionswerkzeug mit einem etwa senkrecht zur Strömungsrichtung in den Zuflußkanal im Bereich des Dicht- oder Lippenteils eingreifenden, drehbeweglich gelagerten Zapfen mit im Eingriffsbereich unrunden Querschnitt ausgebildet ist. Unter einem unrunden Querschnitt soll insbesondere ein ovaler oder ein rechteckiger Querschnitt mit abgerundeten Kanten zu verstehen sein. Trifft die plastifizierte Gummi- oder Kunststoffmasse beim Durchströmen des Extrusionswerkzeugs auf die Breitseite des Zapfens auf, ist der größte Strömungswiderstand gegeben. Der größte Strömungswiderstand entspricht der Normalstellung, in der der Dicht- oder Lippenteil einen geradlinigen Verlauf erhält. Aus dieser Normalstellung heraus kann der Zapfen um 90 Winkelgrade stufenlos verstellt werden, so daß der Zapfen den geringsten Strömungswiderstand dann bietet, wenn die Breitseite desselben parallel zur Strömungsrichtung ausgerichtet ist.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 bis 4 eine herkömmliche Profilleiste, und zwar im Schnitt, in gestreckter Ausgangslage, in einem Biegebereich und in einem Schnitt A-A durch den Biegebereich,

Fig. 5 bis 8 die neue Profilleiste, und zwar im Schnitt, in gestreckter Ausgangslage, in einem Biegebereich und in einem Schnitt B-B durch den Biegebereich,

Fig. 9 und 10 das Extrusionswerkzeug der Vorrichtung zum Herstel len der Profilleiste nach den Fig. 5 bis 8 in zwei Arbeits ansichten.

Fig. 1 und 2 zeigen eine herkömmliche Profilleiste im Querschnitt und in Aufsicht. Die Profilleiste umfaßt einen Stegteil 1 und einen damit einstückig ausgebildeten Lippenteil 2. Wird die Profilleiste gebogen, so entstehen im Bereich des Lippenteils unerwünschte Verfor mungen, insbesondere dann, wenn die Profilleiste in relativ engen Radien montiert werden muß. Die sich beim Biegen typischerweise ein stellende Querschnittsdeformation ist in den Fig. 3 und 4 gezeigt.

Die neue Profilleiste ist in den Fig. 5 bis 8 dargestellt, wobei eine den Fig. 1 und 2 entsprechende Querschnittsform gewählt wurde. Wie ersichtlich, weist die Profilleiste einen Stegteil 1 und einen daran einstückig angeformten Lippenteil 2 auf. Die geometrische Gestaltung von Stegteil und Lippenteil wird nicht näher erläutert, weil im Rahmen der Erfindung die vielfältigsten Gestaltungsmöglichkeiten in Frage kommen können. Die dargestellte Profilleiste ist z. B. mit besonderem Vorteil dazu geeignet, als Scheibeneinfassung eingesetzt zu werden, wobei der Stegteil 1 in einem Spalt zwischen dem Scheibenrand und der diesem benachbarten Fläche des Fensterrahmens eingreift und wobei der Lippenteil 2 sich auf dem Fensterrahmen abstützt.

Die neue im Extrusionsverfahren gefertigte Profilleiste besteht aus relativ weichem Gummi- oder Kunststoffmaterial und kann daher problem los um Scheibenecken od. dgl. herum gebogen werden, wobei der Lippen teil 2 im äußeren Radius liegt. Damit im Radienbereich keine Verformun gen des Lippenteils 2 auftreten können, besitzt die neue Profilleiste sich axial erstreckende Zonen mit geradlinigem Lippenverlauf und sich axial erstreckende Zonen mit gewelltem Lippenverlauf. Fig. 6 zeigt geradlinig verlaufende Zonen 3 und dazwischen eine gewellte Zone 4. Die geradlinig verlaufenden Zonen des Lippenteils 2 erstrecken sich jeweils über die Längen, die bei montierter Profilleiste auch geradlinig verlaufen sollen, während sich die wellenförmig verlaufen den Zonen immer im Bereich der Biegestellen befinden. Durch die wellen förmig verlaufenden Zonen des Lippenteils 2 wird erreicht, daß die Profilleiste einer scharfen Biegung (vgl. Fig. 7) im Umfangsverlauf, ohne eine Querschnittsdeformation zu erleiden (vgl. Fig. 8), folgen kann. Durch die Biegungen der Profilleiste werden die wellenförmigen Zonen des Lippenteils 2 gestreckt, so daß der Lippenteil auch in den Radienbereichen einen geradlinigen Verlauf erhält.

Zum Herstellen der neuen Profilleiste kommt ein herkömmlicher Extruder (nicht gezeigt) und ein Extrusionswerkzeug 5 zum Einsatz. Das Extru sionswerkzeug nach Fig. 9 und 10 läßt eine Düsenplatte 6 einen Zufluß kanal 7, den Austrittsquerschnitt 8 der Profilleiste, eine Verstär kungseinlage 9 für die Profilleiste und einen Zapfen 10 erkennen, der zur Veränderung des Strömungswiderstandes innerhalb des Extrusions werkzeuges im Bereich des Lippenteils 2 vorgesehen ist. Der Zapfen 10 weist einen ovalen oder einen rechteckigen Querschnitt mit abgerunde ten Kanten auf und verjüngt sich zum freien Ende hin. In Fig. 9 ist der Zapfen 10 so ausgerichtet, daß er der durchströmenden Gummi- oder Kunststoffmasse den größten Widerstand entgegensetzt. Diese Zapfenausrichtung entspricht der Normalstellung, in der der Lippen teil 2 ebenso wie der Stegteil 1 geradlinig verlaufend gefertigt wird. Fig. 10 zeigt die Zapfenstellung mit minimalem Strömungswider stand. Hierdurch wird der Lippenteil 2 mit Überlänge gefahren, was zu dem wellenförmigen Verlauf (vgl. Fig. 6) führt. Der Zapfen 10 ist über einen Winkelbereich von 90° drehbar, so daß sich der Strö mungswiderstand zwischen einer Maximal- und einer Minimalstellung stufenlos einstellen läßt.

Die Bewegungen des Steuerzapfens 10 werden durch Längenimpulse ausge löst. Dabei werden Maß und Geschwindigkeit der Drehung gesteuert sowie Abstand und Verweilzeit der einzelnen Steuerbewegungen.

Claims

1. Profilleiste- aus Gummi oder Kunststoff, insbesondere für Fahrzeuge, mit einem Steg- oder Klemmteil (1) und mit einem sich in Längs richtung desselben erstreckenden Dicht- oder Lippenteil (2), da durch gekennzeichnet, daß der Dicht- oder Lippenteil (2) über die Profilleistenlänge gesehen abwechselnd mit geradlinig und mit wellenförmig verlaufenden Zonen (3 bzw. 4) ausgebildet ist.

2. Profilleiste nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die geradlinig verlaufenden Zonen (3) wesentlich länger als die wellen förmig verlaufenden Zonen (4) sind.

3. Profilleiste nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß wellenförmig verlaufende Zonen (3) mit voneinander abweichender Strecklänge vorgesehen sind.

4. Verfahren zum Herstellen einer Profilleiste nach den Ansprüchen 1 bis 3, bei dem ein Extruder zum Plastifizieren des Gummi- oder Kunststoffmaterials und ein von der plastifizierten Masse konti nuierlich durchströmtes Extrusionswerkzeug (5) zur Formgebung verwendet wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Strömungswiderstand innerhalb des Extrusionswerkzeuges (5) im Bereich des Dicht- oder Lippenteils intermittierend verändert wird, während die plastifi zierte Masse das Extrusionswerkzeug durchströmt.

5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Strö mungswiderstand durch eine z. B. auf Längenimpulse reagierende Steuereinrichtung stufenlos verändert wird.

6. Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Extrusionswerkzeug (5) mit einem etwa senkrecht zur Strömungsrichtung in den Zuflußkanal (7) im Bereich des Dicht- oder Lippenteils (2) eingreifenden, drehbeweglich ge lagerten Zapfen (10) mit im Eingriffsbereich unrunden Querschnitt ausgebildet ist.

7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Zapfen (10) einen ovalen oder einen rechteckigen Querschnitt mit abge rundeten Kanten aufweist.