DE19847955A1 - Dichtungsprofil für Fenster oder Türen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Dichtungsprofil für Fenster oder Türen, mit einem Basisabschnitt, der auf seiner Rückseite einen Verankerungsfuß und auf seiner Vorderseite eine vom äußeren Profilrand zur Profilmitte hin abgewinkelte Dichtlippe und einen Dichtwulst trägt.

Fenster und Türen benötigen einerseits zwischen dem Flügel und dem Rahmen Dichtungen, die ein dichtes Schließen des Flügels gewährleisten; andererseits werden Verglasungsdich­ tungen benötigt, die zwischen dem Flügelrahmen und der darin aufgenommenen Verglasung abdichten.

Für die zwischen dem Flügel und dem Rahmen angeordneten inneren und äußeren Anschlagdichtungen wird ein verhältnismä­ ßig weiches Dichtungsprofil benötigt, damit der von der Verriegelung des Flügels aufzubringende Schließdruck möglichst gering ist. Dagegen wird für die Verglasungsdich­ tung ein verhältnismäßig hoher Anpreßdruck gefordert. Deshalb werden für diese beiden Einsatzbereiche bisher unterschiedli­ che Dichtungsprofile verwendet.

Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Dichtungsprofil der eingangs genannten Gattung zu schaffen, das als Universalpro­ fil sowohl als Anschlagdichtung im inneren und äußeren Bereich zwischen dem Flügel und dem Rahmen als auch als Verglasungsdichtung auf der Innenseite und der Außenseite der Glasscheibe eingesetzt werden kann.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Dichtlippe über eine ein Wiegegelenk bildende Schwächungs­ stelle mit einem sich von einem äußeren Rand des Basisab­ schnitts schräg von der Profilmitte weg erstreckenden Tragabschnitt verbunden ist und daß der Dichtwulst eine über den anderen äußeren Rand des Basisabschnitts hinausragende Dichtkante aufweist.

Beim Einsatz als innere und äußere Anschlagdichtung reicht die am Dichtungsprofil anliegende Gegenfläche jeweils nur über einen Teil der Breite des Basisabschnitts und liegt deshalb nur an der abgewinkelten Dichtlippe an, die insbesondere wegen des am Übergang zum Tragabschnitt vorgesehenen Biegegelenks sehr weich ist, so daß der Anschlag des Flügels an den beiden Anschlagdichtungen nur einen geringen, von der Verriegelung des Flügels aufzubringenden Schließdruck bedingt.

Das gleiche Dichtungsprofil liegt beim Einsatz als Vergla­ sungsdichtung vollständig an den Glasflächen an, so daß durch den Dichtwulst mit seiner ausgeprägten Dichtkante der für die Verglasungsdichtung erforderliche, wesentlich höhere Anpreßdruck aufgebracht wird.

Für die Verwendung als äußere Verglasungsdichtung wird das Dichtungsprofil so eingesetzt, daß die weiche Dichtlippe auf der Dichtungsaußenseite liegt. Der sich schräg vom Basisab­ schnitt von der Profilmitte weg erstreckende Tragabschnitt bildet an seiner Außenseite einen stumpfen Winkel mit der Glasaußenfläche, so daß der Wasserablauf sichergestellt ist.

Zum Einsatz als innenliegende Glasleistendichtung wird das Dichtungsprofil umgekehrt zu der vorher beschriebenen Stellung angeordnet. Der Dichtwulst liegt an der dem Innenraum zugekehrten Seite. Sowohl die Dichtkante des Dichtwulstes als insbesondere auch die Dichtlippe sind hierbei zur Glasscheibenmitte gerichtet. Wenn die Glasleiste in der üblichen Weise gegen die Glasscheibe gepreßt und sodann in das Flügelrahmenprofil eingeschlagen wird, gleiten die Dichtkante und vor allem auch die Dichtlippe über die Glasfläche und werden deshalb nicht gestaucht.

Das erfindungsgemäße Dichtungsprofil ist somit für den Einsatz in allen Bereichen an Fenster- oder Türflügeln geeignet, nämlich als Anschlagdichtung im inneren und äußeren Bereich und als äußere und innere Verglasungsdichtung.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß der einen Wulsthohlraum umschließende Dichtwulst im Querschnitt ein stumpfwinkliges Dreieck bildet, dessen dem Basisabschnitt gegenüberliegende Wulstwand zur Dichtkante hin flach ansteigend verläuft, und wobei eine äußere Wulstwand in stumpfem Winkel an den äußeren Rand des Basisabschnitts anschließt.

Diese Querschnittsgestaltung des Dichtwulstes ist besonders günstig, weil zum einen die Dichtkante soweit wie möglich von der Profilmitte nach außen verlegt ist, dabei aber gleichwohl einen hohen Anpreßdruck ermöglicht, und weil zum anderen bei der mit dem Einsetzen der Glasleiste verbundenen Bewegungsab­ lauf eine möglichst geringe Verformung des Dichtwulstes erfolgt.

Vorzugsweise ist an der Verbindungsstelle der Dichtlippe mit dem Tragabschnitt an der Profilaußenseite eine Dichtkante ausgebildet. Diese Dichtkante kommt nach der Verformung der Dichtlippe an der Anschlagfläche zur Anlage und bewirkt sowohl bei der äußeren Anschlagdichtung als auch bei der äußeren Verglasungsdichtung, daß die Dichtwirkung bereits an der jeweils äußersten Kante des Dichtungsprofils einsetzt, so daß das Eindringen von Feuchtigkeit bereits an dieser am weitesten außen liegenden Stelle verhindert wird.

Zweckmäßigerweise ist der Dichtkante gegenüberliegend auf der Profilinnenseite eine Rille ausgebildet. Damit wird in besonders einfacher Weise das erwünschte Biegegelenk zwischen der Dichtlippe und dem Tragabschnitt gebildet.

Hierbei ist es vorteilhaft, wenn der Querschnitt des Tragabschnitts von dem Biegegelenk zum Basisabschnitt zunimmt, so daß der Tragabschnitt verhältnismäßig formsteif ist.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß mindestens der mit dem Verankerungsfuß und mit dem Dichtwulst verbundene Teil des Basisabschnitts aus härterem Material besteht als die übrigen Teile des Dichtungsprofils.

Der aus härterem Material bestehende Teil des Dichtungspro­ fils, der beim Dichtungsvorgang nicht verformt wird, bildet eine Strecksicherung des Dichtungsprofils, was beim maschinellen Verarbeiten vorteilhaft ist.

Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert, das in der Zeichnung dargestellt ist.

Es zeigt:

Fig. 1 ein Dichtungsprofil im Querschnitt und

Fig. 2 einen Querschnitt im Bereich eines Flügelrahmens einer Tür oder eines Fensters, wobei Dichtungsprofile gemäß Figur in unterschiedlicher Funktion eingesetzt sind.

Das in Fig. 1 im Querschnitt gezeigte Dichtungsprofil 1 weist einen im wesentlichen flachen, streifenförmigen Basisab­ schnitt 2 auf, der mit seiner Rückseite an einer in Figur mit strichpunktierten Linien nur angedeuteten Anlagefläche 3 anliegt. Auf seiner an der Anlagefläche 3 anliegenden Rückseite 2a ist der Basisabschnitt 2 mit einem herkömmlichen Verankerungsfuß 4 verbunden, der als Hohlprofil ausgeführt ist und mit einer pfeilähnlichen Stütze in einer Veranke­ rungsnut eingesetzt ist.

An seiner Vorderseite 2b trägt der Basisabschnitt 2 sowohl eine Dichtlippe 5 als auch einen parallel und im Abstand dazu angeordneten Dichtwulst 6. Ein sich vom äußeren Rand 2c (oben in Fig. i) schräg von der Profilmitte weg erstreckender Tragabschnitt 7 ist an seinem freien Ende über ein Biegege­ lenk 8 mit der Dichtlippe 5 verbunden.

An der dem Biegegelenk entsprechenden verbindungsstelle der Dichtlippe 5 mit dem Tragabschnitt 7 ist an der Profilaußen­ seite eine Dichtkante 9 ausgebildet. Die Dichtlippe 5 ist zwischen der Dichtkante 9 und ihrem freien Ende 5a an der Dichtungsaußenseite konkav gewölbt.

Auf der der Dichtkante 9 gegenüberliegenden Profilinnenseite ist eine Rille 10 ausgeformt, so daß durch Verringerung des Querschnitts an dieser Stelle eine Schwächungsstelle entsteht, die das Biegegelenk 8 bildet. Der Querschnitt des Tragabschnitts 7 nimmt vom Biegegelenk 8 zum Basisabschnitt 2 hin zu, so daß der Tragabschnitt 7 beim dargestellten Ausführungsbeispiel annähernd eine dreieckförmige Quer­ schnittsgestalt hat.

Die Dichtlippe 5 ist vom äußeren (in Fig. 1 obenliegenden) Profilrand zur Profilmitte bzw. zur Mittelachse 11 des Verankerungsfußes 4 hin abgewinkelt
Der Dichtwulst 6 ist als Hohlkammer-Profilabschnitt ausgebildet. Er umschließt einen im Querschnitt angenähert dreieckförmigen Wulsthohlraum 12 und besteht aus einem Teil des Basisabschnitts 2, einer diesem gegenüberliegenden Wulstwand 13, die zu einer Dichtkante 14 hin flach ansteigend verläuft, und einer äußeren Wulstwand 15, die in stumpfem Winkel an den äußeren (in Fig. 1 untenliegenden) Rand 2d des Basisabschnitts 2 anschließt. Die Dichtkante 14 des Dichtwulstes 6 ragt somit über den äußeren Rand 2d des Basisabschnitts 2 hinaus.

Wie in Fig. 1 mit unterschiedlichen Schraffuren dargestellt, besteht das Dichtungsprofil 1 aus unterschiedlichen Materialien; es ist im Coextrusionsverfahren aus zwei Elastomeren oder thermoplastischen Materialien unterschiedli­ cher Härte hergestellt. Der Verankerungsfuß 4 und der damit verbundene Teil des Basisabschnitts 2 besteht beispielsweise aus Material mit einer Härte von 90° Shore, während die übrigen Teile des Dichtungsprofils 1 eine Härte von 50°-70° Shore haben.

Fig. 2 zeigt im Schnitt einen aus Kunststoffprofilen mit eingelegtem Stahlprofil bestehenden Fensterrahmen 16, der einen entsprechend ausgeführten Fensterflügel 17 aufnimmt, in den eine Glasscheibe 18 eingesetzt ist. Dichtungsprofile der in Fig. 1 beschriebenen Ausführung sind hierbei als äußere Anschlagdichtung 19 zwischen dem Flügelrahmen 17 und einem Anschlag 20 des Fensterrahmens 16, als innere Anschlagdich­ tung 21 zwischen einem Überschlag 22 des Flügelrahmens 17 und dem Fensterrahmen 16 sowie als äußere Verglasungsdichtung 23 zwischen der Glasscheibe 18 und einem Anschlag 24 des Flügelrahmens 17 und als innere Verglasungsdichtung 25 zwischen der Glasscheibe 18 und einer Glasleiste 26 eingesetzt, die an der Innenseite des Flügelrahmens 17 angebracht ist.

Die Einbaulage der äußeren Anschlagdichtung 19 und der inneren Anschlagdichtung 21 ist jeweils so gewählt, daß nur die Dichtlippe 5 mit ihrer freien Kante 5a und mit der Dichtkante 9 an der Außenfläche 17a des Flügelrahmenprofils 17 bzw. der Innenfläche 16a des Rahmenprofils 16 anliegt. Dadurch wird ein verhältnismäßig niedriger Schließdruck erreicht, weil der demgegenüber wesentlich härtere Dichtwulst 6 außerhalb der jeweiligen Anschlagfläche 17a bzw. 16a liegt.

Die beiden Verglasungsdichtungen 23 und 25 liegen jeweils sowohl mit der weicheren Dichtlippe 5 als auch mit dem
härteren Dichtwulst 6 an. Der für eine Verglasungsdichtung erforderliche hohe Anpreßdruck wird hierbei durch den härteren Dichtwulst 6 aufgebracht.

Bei der äußeren Verglasungsdichtung 23 schließt sich die schräge Außenfläche des Tragabschnitts 7 so an die Außenflä­ che 24a des Anschlags 24 an, daß an der Außenseite der Glasscheibe 18 herablaufendes Wasser frei abströmen kann.

Für die innere Verglasungsdichtung 25 ist das Dichtungsprofil 1 umgekehrt zu der äußeren Verglasungsdichtung 23 eingesetzt. Wenn die Glasleiste 16 zunächst mit verhältnismäßig hoher Anpreßkraft gegen die Glasscheibe 18 gedrückt und sodann in ihre Aufnahmenut 27 am Flügelrahmen 7 eingedrückt bzw. eingeschlagen wird, führen sowohl die Dichtlippe 5 als auch die Dichtkante 14 des Dichtwulstes 6 eine schleppende Bewegung über die Glasfläche aus, so daß diese Teile des Dichtungsprofils dabei nicht gestaucht werden.

Claims (6)

1. Dichtungsprofil für Fenster oder Türen, mit einem Basisabschnitt, der auf seiner Rückseite einen Verankerungs­ fuß und auf seiner Vorderseite eine vom äußeren Profilrand zur Profilmitte hin abgewinkelte Dichtlippe und einen Dichtwulst trägt, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtlippe (5) über eine ein Biegegelenk (8) bildende Schwächungsstelle mit einem sich von einem äußeren Rand (2c) des Basisab­ schnitts (2) schräg von der Profilmitte weg erstreckenden Tragabschnitt (7) verbunden ist und daß der Dichtwulst (6) eine über den anderen äußeren Rand (2d) des Basisabschnitts (2) hinausragende Dichtkante (14) aufweist.

2. Dichtungsprofil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der einen Wulsthohlraum (12) umschließende Dichtwulst (6) im Querschnitt ein stumpfwinkliges Dreieck bildet, dessen dem Basisabschnitt (2) gegenüberliegende Wulstwand (13) zur Dichtkante (14) hin flach ansteigend verläuft, und wobei eine äußere Wulstwand (15) im stumpfen Winkel an den äußeren Rand (2d) des Basisabschnitts anschließt.

3. Dichtungsprofil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an der Verbindungsstelle der Dichtlippe (5) mit dem Tragabschnitt (7) an der Profilaußenseite eine Dichtkante (9) ausgebildet ist.

4. Dichtungsprofil nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Dichtkante (9) gegenüberliegend auf der Profilinnen­ seite eine Rille (10) ausgebildet ist.

5. Dichtungsprofil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Querschnitt des Tragabschnitts (7) von dem Biegege­ lenk (8) zum Basisabschnitt (2) zunimmt.

6. Dichtungsprofil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens der mit dem Verankerungsfuß (4) und mit dem Dichtwulst (6) verbundene Teil des Basisabschnitts (2) aus härterem Material besteht als die übrigen Teile des Dichtungsprofils.