EP0058321B1

EP0058321B1 - Kopfhautapplikator bzw. Kopfhautbefeuchter

Info

Publication number: EP0058321B1
Application number: EP82100630A
Authority: EP
Inventors: Ernest Hofmann-Igl
Original assignee: Basotherm GmbH
Current assignee: Basotherm GmbH
Priority date: 1981-02-17
Filing date: 1982-01-28
Publication date: 1985-05-02
Also published as: DE3105802A1; EP0058321A1; ATE13008T1; US4617949A; DE3263332D1

Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen Kopfhautapplikator bzw. Kopfhautbefeuchter gemäss Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Es ist ein Kopfhautapplikator dieser Art bekannt (CH-A-179 597), bei dem die Austrittsöffnungen am freien Stirnende der Zinken, d.h. an dem Stirnende, das beim Applizieren unmittelbar mit der Kopfhaut in Berührung kommt, angeordnet sind. Zur Vermeidung der Verstopfung sind diese Stirnenden konkav ausgebildet. Bei dieser Anordnung der Austrittsöffnungen ist das Applikationsfeld beim Auftragen und Verreiben der zu applizierenden Flüssigkeit auf der Kopfhaut praktisch auf die Querschnittsfläche der Stirnenden beschränkt. Dabei ist es beim Auftragen nicht möglich, gleichzeitig eine Massage mit Hilfe der elastisch nachgiebigen Rüssel vorzunehmen, da bei jedem Druck die Stirnenden flachgedrückt werden und der Austritt von Applikationsflüssigkeit behindert wird. Im übrigen besteht die Möglichkeit der Ansammlung von Talg in der konkaven Höhlung der Stirnenden, wodurch sowohl der Austritt als auch das Verteilen der Flüssigkeit behindert wird. Andererseits erlaubt die Lage der Austrittsöffnungen in der Mitte der Stirnenden keine ausreichend gezielte Benetzung, da sich die Flüssigkeit aus der konkaven Stirnfläche nach allen Seiten hin verteilen kann und im übrigen je nach Druck oder Verkantung oder auch Ansammlung von Talg in dem konkaven Ende bestimmte Bereiche überhaupt nicht und andere zu stark benetzt werden. Dabei ist es durchaus möglich, dass im Bereich zwischen den Rüsseln eine Überbenetzung erfolgt, da von beiden Rüsseln her Flüssigkeit in diesen Bereich gelangen kann.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Kopfhautapplikator gemäss Oberbegriff des Patentanspruchs 1 so weiterzubilden, dass unter Verhinderung jeglicher Vergeudung von Tinktur eine gezielte Kopfhautbenetzung bzw. Kopfhautapplikation möglich ist.
Diese Aufgabe ist durch die gekennzeichneten Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst. Die Lage der Spritzöffnungen an den einander abgewandten Seiten erlaubt ein breiteres Applikationsfeld beim Auftragen und Verreiben der zu applizierenden Flüssigkeit auf der Kopfhaut, da keine gegenseitige Behinderung durch den jeweils anderen Rüssel erfolgt. Die Querschnittsgestaltung der Rüssel gestattet dabei, die Austrittsöffnungen möglichst nahe an die Kopfhaut heranzuführen, ohne dass die Öffnungen selbst mit der Kopfhaut in Berührung kommen. Hierdurch besteht nicht die Gefahr der Verstopfung und wird ausserdem der Vorteil erreicht, dass durch die unmittelbare Nähe zur Kopfhaut nur die Kopfhaut und nicht auch grössere Teile der Haare benetzt werden. Die Querschnittsgestaltung hat den weiteren Vorzug, dass eine saubere Führung gewährleistet wird, wobei die kufenartige Gestaltung gleichzeitig mit dem Auftragen auch eine Massagewirkung möglich macht.
Es ist aus der US-A-3 353 721 ein Applikator bekannt, der mehrere im Querschnitt runde Zinken besitzt, die im Abstand vom Ende jeweils auf der gleichen Seite eine Austrittsöffnung haben, die in einer allen Zinken gemeinsamen Radialebene liegen.
Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen. So erlauben die Massnahmen nach Patentanspruch 2 eine besonders exakte Führung. Eine solche Massnahme ist grundsätzlich aus der DE-C-870 888 bekannt.
Die Massnahmen nach Patentanspruch 3 erlauben es, für Rüssel und Flasche jeweils optimale Materialien zu verwenden und im übrigen die Rüssel selbständig zu reinigen, falls sie durch irgendwelche Rückstände von innen verstopft oder verschmutzt sein sollten. Rüssel als Teil eines Flaschenverschlusses auszubilden, ist z.B. aus dem Farbstoffapplikator gemäss der US-A-3 523 630 bekannt.
Die Erfindung wird im folgenden anhand schematischer Zeichnungen an einer Ausführungsform näher erläutert.

Fig. 1 zeigt schaubildlich einen als Standflasche ausgebildeten Kopfhautapplikator bzw. Kopfhautbefeuchter bei Betrachtung schräg von oben.
Fig. 2 zeigt einen vertikalen Teilschnitt durch einen Rüssel mit angrenzendem Flaschenverschluss.
Fig. 3 zeigt schaubildlich einen Steckverschluss für die Rüssel des Kopfhautapplikators bzw. des Kopfhautbefeuchters nach den Fig. 1 und 2.
Fig. 4 zeigt in einer Teilansicht die Lage der Austritts- bzw. Spritzöffnung eines Rüssels.
Fig. 5 ist ein Querschnitt längs der Linie V-V in Fig. 4.
Fig. 6 zeigt in Ansicht und in Draufsicht in verkleinertem Massstab die Handhabung des Kopfhautapplikators bzw. Kopfhautbefeuchters nach den vorhergehenden Figuren.

Der Kopfhautapplikator bzw. Kopfhautbefeuchter nach Fig. 1 ist als Standflasche aus zwei Teilen ausgebildet. Der eine Teil bildet die der Flüssigkeitsaufnahme dienende Flasche 1, der andere Teil den Flaschenverschluss 2, der den eigentlichen Applikator bzw. Befeuchter aufweist.
Die Flasche hat einen quaderförmigen ausgebauchten Fuss 3, der stufenlos in einen im Querschnitt geringeren, etwa pyramidenstumpfförmigen Hals 4 übergeht, dessen Wände leicht bombiert sind und der oben ein Schraubgewinde 5 für den Verschluss 2 hat.
Der Verschluss ist als Schraubkappe 6 mit Überwurfblende 7 ausgebildet und nach oben zu zwei gegabelten hohlen Rüsseln 8 verlängert, deren Inneres zum Flascheninnenraum offen ist. Die beiden Rüssel liegen parallel zueinander und erstrecken sich geneigt von einer Quaderseite des Flaschenhalses zur anderen und haben im übrigen selbst den Querschnitt eines gestossenen Quadrats, d.h. eines Quadrats mit abgerundeten Kanten. Die Rüssel laufen am freien Ende unter leicht gewölbter Zuspitzung aus und haben jeweils auf der dem anderen Rüssel abgewandten Seite eine auf der Diagonale des Quadratquerschnitts (siehe Fig. 5) ausgebildete Austritts- bzw. Spritzöffnung 9, die sich in der Kante 10 befindet, die beim Einsatz des Kopfhautapplikators bzw. Kopfhautbefeuchters der Kopfhaut am nächsten liegt. Durch die Abrundung der Kanten kann die Öffnung 9 in der Kantenrundung liegen, so dass die Öffnung nicht mit der Kopfhaut in Berührung kommen kann. Die Austritts- bzw. Spritzöffnungen werden nachträglich eingeschossen und sind vorteilhaft etwas nach vorn geneigt, wie in Fig. 6 durch die jedem Rüssel zugeordneten beiden kurzen Pfeile angedeutet ist, die die Richtung des Flüssigkeitsaustritts symbolisieren. Die gewählte Neigung der Rüssel gegenüber der Flaschenlängsachse erlaubt die unbeschwerte Anwendung auf jeder Kopfstelle, wobei der verdickte Fuss einen griffigen Gegenhalter in der Hand bildet, von dem aus der Hals bequem zwischen Daumen und Zeigefinger erfasst und zusammengedrückt werden kann. Der Kopfhautapplikator bzw. Kopfhautbefeuchter wird dann in der aus Fig. 6 durch Pfeil 19 angedeuteten Weise über die Kopfhaut geschoben, wobei die Rüssel Hauptkontakt haben und beim Vorschieben die Haare auseinanderspreizen.
Hergestellt wird die Flasche aus flexiblem Kunststoff, und zwar zweckmässig durch Blasformen. Flasche 1 und Verschluss 2 werden als selbständige Blasformteile hergestellt, wobei im Falle des Verschlusses 2 die Trennebene der Formwerkzeuge zweckmässig so gelegt wird, dass sie ausserhalb des Bereichs liegt, der mit der Kopfhaut in Berührung kommt. Fig. 1 zeigt gestrichelt bei 12 eine geeignete Lage.
Die Überwurfblende 7 dient der Fortsetzung der Flaschenhalskontur zum Verschluss und erleichtert das Ausrichten der Rüssel zum Flaschenhals in einer für die Handhabung vorgesehenen Weise.
Zum Verschliessen der Austritts- bzw. Spritzöffnungen 9 kann auf die Rüsselenden ein V-förmig geknickter Schlauch 13 verwendet werden, der an der Knickstelle verschweisst ist und mit seinen Enden gemäss Fig. 3 aufgeschoben wird. Dieser Schlauch liegt mit Rücksicht auf seinen von dem Quadratquerschnitt der Rüsselenden abweichenden Kreisquerschnitt unter Spannung insbesondere an den Kantenbereichen an und sichert auf diese Weise einen sauberen Verschluss der Austrittsöffnungen, wobei durch die Verschweissung im Anschluss an die Knickstelle des Schlauches für das Aufstecken zusätzlich eine gewisse Spreizkraft aufzubringen ist, d.h. als Reaktion eine Andruckkraft auf den Bereich der Austrittsöffnungen ausgeübt wird. Schliesslich ergibt sich durch das Knicken und Verschweissen eine Querschnittsverringerung, so dass sich eine Keil-oder Klemmwirkung einstellt, die den Sitz sichert. Anstelle eines Schlauches kann auch ein geeigneter V-förmiger Spritzkörper dienen.
Anstelle eines Schraubverschlusses für die Flasche 1 kann auch ein Schnappverschluss vorgesehen werden, wobei die Flasche nicht unbedingt als Standflasche ausgebildet sein muss und auch anderen als quaderförmigen Querschnitt haben kann.

Claims

1. Kopfhautapplikator bzw. Kopfhautbefeuchter bestehend aus einer Flasche (1 ) mit zwei gegabelten Rüsseln (8), die an ihrem Ende jeweils mindestens eine Austritts- bzw. Spritzöffnung (9) haben, dadurch gekennzeichnet, dass die Austritts- bzw. Spritzöffnungen (9) seitlich an den einander abgewandten Seiten der Rüssel (8) liegen und die Rüssel (8) zumindest an ihrem freien Ende den Querschnitt eines Quadrats mit abgerundeten Kanten (10) haben, wobei die Spritzöffnungen (9) an einer der Kopfhaut nahen Kante auf einer diese Kante erfassenden Diagonale innerhalb der Kantenrundung (10) angeordnet sind und die Rüssel an ihrem freien Ende kufenartig bzw. unter Bildung von Kufen (17) auslaufen.

2. Kopfhautapplikator bzw. Kopfhautbefeuchter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Rüssel (8) in an sich bekannter Weise parallel und symmetrisch zu einer Längsmittelebene der Flasche (1) liegen.

3. Kopfhautapplikator bzw. Kopfhautbefeuchter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Rüssel in an sich bekannter Weise das Ende eines selbständigen Schraub-oder Schnappverschlusses (6) für die Flasche (1 ) bilden.

4. Kopfhautapplikator bzw. Kopfhautbefeuchter nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Rüsselwurzel eine Verlängerung des Flaschenhalses bildet und die Rüssel gegenüber der Längsachse des Flaschenhalses geneigt sind.