DEP0006584DA - Verfahren zur Gewinnung eines zu Schaum schlagbaren Produktes aus Molken - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung eines zu Schaum schlagbaren Produktes aus Molken

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DEP0006584DA
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Siegfried Dr. Hünig
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Description

Die Erfindung bezieht sich auf die Gewinnung von Produkten aus Molke, die die wertvolle Eigenschaft besitzen, zu Schaum geschlagen werden zu können. Nach einem bekannten Verfahren werden derartige Erzeugnisse mit Hilfe alkalischer Stoffe, z. B. Ammoniak, aus der Molke ausgeschieden, indem der p(sub)H-Wert des Dispersionsmittels auf Werte über 7 und die dabei erhaltene getrübte Flüssigkeit unter solchen Bedingungen in Trockenform übergeführt wird, das unerwünschte kolloid-chemische Einwirkungen von Wärme auf das Laktalbumin ausgeschlossen sind. Hierbei kann man z. B. derart verfahren, dass die auf p(sub)H-Werte über 7 eingestellte getrübte Flüssigkeit innerhalb eines durch den Beginn des Wiederauflösens der Eiweißtrübung begrenzten Zeitraumes in einem Separator teilweise entwässert und anschließend einem schonenden Trocknungsvorgang z. B. durch Zerstäubungstrocknung unterworfen wird. Es ist aber auch möglich, das Dispersionsmittel unter Verzicht auf Anwendung von Separatoren durch schonende Trocknung der trüben Gesamtflüssigkeit zu beseitigen, wobei ein Gut erhalten wird, das ausser dem in nicht denaturierter Form vorhandenen Laktalbumin alle anderen Bestandteile der Molke, wie z. B. Zucker, milchsaure Salze usw., enthält.
Erfindungsgemäss werden Verfahren der vorstehend angegebenenArt mit der Massgabe durchgeführt, dass der Molke vor dem Alkalisieren oder während des Alkalisierens geringe Mengen von Pektinstoffen einverleibt werden. Hierdurch gelingt es, Produkte zu erzielen, die beim Schlagen einen feinporigen Schaum von besonders guter Beständigkeit bei sher guten Schaumausbeuten liefern.
Die nach bekannten Verfahren aus Molken gewonnenen Erzeugnisse liefern einen Schaum, der nur im alkalischen Gebiet gut beständig ist. Bereits bei schwachem Ansäuern weist aber der Schaum fast keine Beständigkeit mehr auf. Demgegenüber bietet vorliegende Erfindung den Vorteil, dass die in Gegenwart von Pektin hergestellten Erzeugnisse einen feinporigen Schaum liefern, der auch in saurem Gebiet gut beständig ist. Dies bietet u. a. den Vorteil, dass man die mit Pektin hergestellten Produkte neutralisieren kann und sie hierdurch von dem den bekannten Erzeugnissen häufig anhaftenden leicht alkalischen Geschmack befreien kann. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass man sie in Gemeinschaft mit sauer wirkenden Stoffen, z. B. Fruchtsäften, verarbeiten und trotzdem gut beständigen Schaum erhalten kann.
Zur Erzielung des Erfolgs genügen bereits sehr geringe geschmacklich nicht strörende Zusätze von Pektinstoffen zu der Molke, z. B. solche von nur 0,01 bis 0,05%. Man kann zwar auch etwas größere Pektinmengen zugeben, muss aber dann gegebenenfalls einen Pektingeschmack inkaufnehmen.
Wesentlich ist, dass das Pektin vor dem Alkalisieren der Molke oder während des Alkalisierens zugefügt wird, da andernfalls die Effekte nicht erzielt werden.
Nach einer Ausführungsform der Erfindung wird das Verfahren mit der Massgabe durchgeführt, dass neben dem schaumschlagfähigen Produkt gleichzeitig noch Phosphat aus der Molke gewonnen wird. Dies Ziel wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, dass man die Molke mit festem Erdalkalioxyd oder Erdalkalihydroxyd bis zur Erreichung eines p(sub)H-Werts von etwa 6,5 bis 7 versetzt, den ausgeflockten Phosphatniederschlag abtrennt, die restliche Flüssigkeit auf p(sub)H-Werte über 8 bringt und das Dispersionsmittel bei Temperaturen, die keine schädigenden Wirkungen auf das Laktalbumin ausüben, entfernt. Als Fällungsmittel kommen vorzugsweise pulveriges oder feinpulveriges Calciumoxyd oder Magnesiumoxyd in betracht. Die Menge des ausfallenden Phosphats ist u. a. dem Säuregrad der Molke abhängig. Saure Molke liefert grössere Ausbeuten an ausgefälltem Phosphat als Labmolke.
Beispiele:
1.) Der zu verarbeitenden Molke werden 0,05% Pektinstoffe in Form einer 5%igen Pektinlösung zugesetzt. Hierauf wird alkalisiert bis p(sub)H-Werte von etwa 8 - 10 erreicht sind. Die Flüssigkeit wird alsdann gegebenenfalls nach vorheriger Neutralisierung im Vakuum bei Temperaturen, die nicht höher sind als etwa 40 bis 45° eingedampft, das Konzentrat wird einer schonenden Trocknung, z. B. im Zerstäubungstrockner, unterworfen. Aus 1000 l Molke werden etwa 50 kg des schlagfähigen Produktes gewonnen.
2.) Die Sauermolke wird unter gutem Rühren mit festem, feingepulvertem Calciumhydroxyd versetzt, bis der p(sub)H-Wert auf etwa 6,5 bis 7 gestiegen ist. Hierbei flockt aus der getrübten Flüssigkeit ein weisser Niederschlag aus, der sich gut absetzt. Nach etwa 1 bis 2 Std. kann die Hauptmenge der Flüssigkeit abgehebert werden; aus der verbleibenden Flüssigkeit wird der Niederschlag durch Massnahmen, wie Abpressen oder Zentrifugieren, gewonnen und anschließend getrocknet und gepulvert.
Der von dem Niederschlag getrennten Flüssigkeit werden 0,05% Pektin einverleibt. Alsdann wird bis p(sub)H 8 bis 10 alkalisiert, zweckmässig ebenfalls mit Kalk. Hierauf wird im Vakuum bei Temperaturen, die nicht höher als 40 bis 50° sind, gegebenenfalls unter vorheriger Neutralisierung der Flüssigkeit eingeengt und das Konzentrat im Zerstäubungstrockner getrocknet. Aus 1000 l Molke werden etwa 50 kg des zu Schaum schlagbaren Produkts und etwa 5 kg. Phosphat gewonnen.
Das aus Molke gewonnene Calciumphosphat ist insbesondere für pharmazeutische Zwecke geeignet. Es kann für sich oder in Kombination mit anderen Heilmitteln Verwendung finden. Infolge des verhältnismäßig großen Gehalts an sekundärem Calciumphosphat kann das Produkt auch als Backpulverbestandteil Verwendung finden.

Claims (4)

1.) Verfahren zur Gewinnung eines auch in saurem Milieu zu Schaum schlagbaren Produkts aus Molke, dadurch gekennzeichnet, dass man die Molke in Gegenwart geringer Mengen von Pektinstoffen, z. B. 0,01 bis 0,05% Pektin alkalisiert und alsdann das Dispersionsmittel in an sich bekannter Weise unter Bedingungen beseitigt, die keine schädigenden Wirkungen auf das Laktalbumin ausüben.
2.) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man die Molke, vorzugsweise saure Molke, mit festem Erdalkalioxyd oder Erdalkalihydroxyd bis zur Ausflockung eines Phosphatniederschlags z. B. bis zur Erreichung eines p(sub)H-Werts von etwa 6,5 bis 7 versetzt, den hierbei ausgeflockten Phosphatniederschlag abtrennt, der restlichen Flüssigkeit vor oder während des Alkalisierens geringe Mengen von Pektin einverleibt und alsdann das Dispersionsmittel entfernt.
3.) Verfahren nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass das mit Pektin hergestellte zu Schaum schlagbare Produkt durch Neutralisieren von alkalischem Geschmack befreit wird.
4.) Verfahren nach Ansprüchen 1-3, dadurch gekennzeichnet, dass die Überführung des Produktes in Schaumform in Gegenwart von sauer wirkenden Stoffen, wie z. B. Fruchtsäften, durchgeführt wird.

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