DE973881C - Verfahren zur Herstellung von besonders als Antacide geeigneten Magnesiumsilikaten - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von besonders als Antacide geeigneten Magnesiumsilikaten

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DE973881C
DE973881C DEH34240A DEH0034240A DE973881C DE 973881 C DE973881 C DE 973881C DE H34240 A DEH34240 A DE H34240A DE H0034240 A DEH0034240 A DE H0034240A DE 973881 C DE973881 C DE 973881C
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magnesium
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DEH34240A
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Klaus Dipl-Chem Dr Gaebelein
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GRADINGER F HERMES PHARMA
KLAUS GAEBELEIN DR
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GRADINGER F HERMES PHARMA
KLAUS GAEBELEIN DR
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B33/00Silicon; Compounds thereof
    • C01B33/20Silicates
    • C01B33/22Magnesium silicates

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Pharmaceuticals Containing Other Organic And Inorganic Compounds (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von besonders als Antacide geeigneten Magnesiumsilikaten Magnesi.umsilikate werden seit den grundliegenden Untersuchungen von N. M u t c h und Norma,n Glas als Antacide bei der Behandlung der Hyperazidität des Magens benutzt. Sie besitzen gegenüber Nafriumbicarbonat den Vorteil, daß siie durch ihre geringe Wasserlöslichkeit nur a@l.lmählich in Reaktion treten, keine nennenswerte CO.-Mengen entwickeln, gegebenenfalls nur wenig oder überhaupt nicht geschmacklich aktiv sind und im Intestinalbezirk die Chlorionen als MgCl2 (oder Mg2 O C12) zur Ausscheidung bringen, während sich Natriumbicarbonat im Magen in Kochsalz umwandelt, das im Darm resorbiert und die Voraussetzung für eine erneute Hyperazidität bilden kann. In der Absicht, besonders brauchbare Magnesiumsilikate unter den natürlichen Mineralien zu finden, studierte besonders N. M u t c h i ,re Zusammensetzung und stellte fest, daß di(e- Sepidollthe dazu ein besonders hohes Mg-Kontingent bieten, das sich durch die Bruttoformel z Mg O - 3 Si 02 - aqua zum Ausdruck bringen läßt und für viele nun folgende Arbeiten der Prototyp des Arbeitszieles geworden ist.
  • Genauere Angaben über die Synthese solcher synthetischer Sepidolithe wurden von N. G 1 a s gemacht. Sie bestehen darin, daß a) Natriumsi:l,ikate mit Mg-Salzlösungen direkt gefällt werden, b) die Natriumsilikate vorher mit Natronlauge versetzt werden, c) die Natriumsilikate in H Cl eingerührt, mit MB-Salzlösungen vermischt und jetzt erst durch Basen gefällt werden.
  • Die höchste Säurebindekraft, die durch diese Verfahren erzielt werden konnte, betrug 115 und 135 ml H Cl 1/io-n. Es wurde von den Autoren aber versäumt, gleichzeitig auch darauf hinzuweisen, daß diese Präparate mehr als die Hälfte ihrer Kapazität gegen Säure in einem Mileu anbieten, das immer wieder in eine Alkalinität zurückfällt, die z. B. Phenolphthalein rötet. Dieser Nachteil äußert sich aber auch im Geschmack solcher Präparate; er ist unangenehm basisch. Neutralität tritt bei Präparaten dieser Verfahrensweise immer erst dann ein, wenn der MgO-Gehalt so reduziert wird, daß die resultierenden MB-Silikate nurmehr 3 bis 4. ccm 1 n-HCl maximal binden können. Solche Erzeugnisse haben aber als Pharmazeutiea weniger Gebrauchswert, da sie nur in großen Dosen appliziert wirksam werden können.
  • Überraschenderweise lassen sich nun erfindungsgemäß diese Mängel überwinden, wenn man von dem Vorsatz, ein nahezu sföchiom.etrisches Trisilikat darstellen zu wollen, abgeht und grundsätzlich andere Ziele verfolgt. Die neue Verfahrensweise stellt sich die Aufgabe, den basischen Anteil, also das Mg O, das in wäßrigem Medium zu geringem oberflächlichem Anteil auch als Magnesiumhydroxyd vorliegt, zu selbständigen Partikeln werden zu lassen, die von neutralen Magnesiumsilikaten im statu nascendi eingehüllt werden und mit ihm ein physikalisches Konglomerat bilden. Bei der experimentellen Durchführung konnte nun überraschenderweise beobachtet werden, daß dies in so erheblichem Maße gelingt, daß Präparate erhalten werden können, die bei ihrer stufenweisen Titration mit Säuren bereits nach Verbrauch weniger Prozent ihrer Gesamtl#:apazi,tät permanent neutral bleiben, während Präparate gemäß der Verfahrensweise nach GI as dies erst nach über 5oo/oiger Neutralisation gewährleisten. Auf Grund dieses güns:tigen Befundes. wurde der MgO-Anteil noch so weit erhöht, daß die Gesamt-Säurekapazität, die bei Glasschen Präparaten maximal 11,5 bis 13,51n1 111-H Cl betrug, nunmehr bis 1 7 ml gesteigert werden konnte, ohne eine nennenswerte Alkalinität dafür in Kauf nehmen zu müssen.
  • Die erfindungsgemäße neue Überlegung bezieht sich natürlich nicht auf eine ganz bestimmte Rezeptur, sondern umfaßt einen Bereich von Möglichkeiten, der damit beginnt, daß nur wenige Mg 0-Partikeln kummulieren, und damit beendet ist, daß übergroße trotz oder gerade wegen der zusätzlichen Umhüllung mit neutralen Mg-Silikaten, nicht mehr mechanisch stabil sind, d. h. durch mechanische Bearbeitung, z. B. der Trockning und Verniahlung, aufbrechen und Oberflächen bilden, die erhebliche Mengen an MgO enthalten. In der Praxis äußert sieh dies so, daß die Präparate bei ansteigendem Mg O-Gehalt allmählich immer mehr und mehr während der Stufentitration ins alkalische absinken. Es ist dabei eine Ermessensfrage, wann man die mit MgO überladenen Si;lilcat-Mg O-Konglomerafe als untauglich für pharmazeutische Zwecke bezeichnen will.
  • Das Maximum des erfindungsgemäßen Vorteils wird allein schon rein definitionsmäßig von der Korngröße des benutzten Magnesiumoxyds abhängig sein, d. h., sehr kleine Mg O-Partikeln werden nur einen geringen Vorteil bieten, ebenso allzu große. Ohne damit festlegen zu wollen, daß es bereits die günstigste Darstellungsweise des erfindungsgemäßen Verfahrens sei, konnte mit 1@lagnesiumoxyd, das im Handel als gebrannter Magnesit (schwer) erhältlich ist, gemäß dem Beispiele ein Produkt erhalten werden, das 17 ml 1 n-H Cl pro Gramm bindet, also 150% der Kapazität der Glasschen Produkte erreicht, dafür aber nur eine Anfangsalkalinität von etwa i bis 2 inl 1 n-H Cl aufweist.
  • Werden solche Produkte hei ihrer Wässerung zur Entfernung der anhaftenden Alkalizalze mit Wasser gewaschen und gleichzeitig zur Entfernung von geringen Mengen Magnesiumoxyd bzw. -hydroxyd ausgiebig mit heißem Wasser behandelt, so wird die Anfangsalkalinitäf noch so weht herabgedrückt, daß nach obigem Beispiel e in der Hitze völlige Neutralität erreicht wird. Nach dem Abkühlen und Trocknen haften dem Produkt zwar erneut Spuren von Alkali an (gegen Phenolphthalein bestimmt), die eigenartigerweise beim Erhitzen einer Probe mit Wasser unwirksam werden (Entfärbung des Indikators), beim Erkalten aber wieder zugegen sind. Durch 0,2 bis o,5 ml 1 n-H Cl pro Gramm verschwindet schließlich auch dieser Rest; es bleibt aber auch hier Ermessenssache, ob eine solche Behandlung vorgenommen werden soll.
  • Die Darstellung dieser neuen Präparate erfolgt also in der Weise, daß eine bestimmte Menge von Magnesiumoxyd, z. B. des technisch gebrannten RIagnesits, in Wasserglaslösungen, die auch reit Wasser verdiinnt sein können, eingerührt werden und während lebhaftem Rühren so lange mit einer gesättigten Magnesiumsulfatlösurig versetzt werden, bis das gesamte Silikation gefällt wurde. Der käsig-dicke Brei, der sich nunmehr gebildet hat, wird nach 24. Stunden bei etwa ioo° C getrocknet, wodurch er körnig wird. In einem Behälter mit F ilterei,nsafz wird das vorgetrocknete Silikat zur Entfernung der anhaftendeir Alkalisalze mit Wasser gewaschen und schließlich noch mit heißem Wasser öfters behandelt, solange noch nennenswerte Mengen ausgelaugt werden können. Anschließend wird erneut getrocknet. Vergleichsbeispiele 1. Bekannte Fällung vors Magnesiumsulfat finit Wasserglas 28 ccin Wasserglaslösung (3o° Be) werden mit 50 ccni Wasser verdünnt und mit einer gesättigten Magnesiumsulfatlösung so lange versetzt, als noch ein Niederschlag fällt (etwa 2o ccm der gesättigten Lösung). Der erhaltene Niederschlag wird getrocknet, anschließend mit destilliertem Wasser gewaschen und wieder getrocknet.
  • Weißes unlösliches Pulver, neutral gegen Phenolphthalein, Säurebindungsvermögen etwa ein Drittel des gleichen Gewichts Natriumbicarbonat, also etwa 3 bis 4 ccm i n-H Cl. 2. Fällung in Gegenwart von Magnes.iumoxyd (nach vorliegender Erfindung) In 5o ccm Wasser werden 5 g feinstgemahlener, gebrannter Magnesit (Mg O) gut verrührt, dann mit 28 ccm Wasserglaslösu.ng (3o° Be) vermischt und noch. innerhalb 5 Stunden Wartezeit, am besten nach etwa io Minuten, mit der gesättigten Magnesiumsulfatlösung gefällt (etwa 2o ccm der Lösung). Der Niederschlag wird auf einem Siebboden. getrocknet, auf Grießkorngröße zerkleinert, mit heißem Wasser angerührt und abgenutscht. Nach öfterem Waschen mit heißem Wasser (bis zur Geschmacksfreiheit des Wassers) wird das Präparat getrocknet. Das Säurebindungsvermögen überschreitet jetzt die von Natriumbicarbonat bekannten Werte. Das Präparat ist gegen Phenalphthalein bei Siedehitze gerade noch neutral.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von besonders als Antacide geeigneten Magnesiumsilikaten, dadurch gekennzeichnet, daß in eine Alkalisilikatlösung Magnesiumoxyd eingerührt wird und noch vor Beginn einer von selbst eintretenden Koagulation der Lösung die Fällung der Silikationen durch Magnesiumsalzlösungen vorgenommen wird und daß anschließend Nebenprodukte, wie Alkalisalze sowie noch geringe :Mengen löslicher Basen, durch Behandeln mit heißem Wasser ausgewaschen werden. In Betracht gezogene Druckschriften.: Quart. J. Pharm. Pharmaco.l, 9, 1936, S. 448; Brit. Med. Journ., i936/I, S. 143; Gmelins Handbuch der anorganischen Chemie, System Nr. 27, Magnesium B, S. 39o.
DEH34240A 1952-01-15 1952-01-15 Verfahren zur Herstellung von besonders als Antacide geeigneten Magnesiumsilikaten Expired DE973881C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1184740B (de) * 1961-11-13 1965-01-07 Merck & Co Inc Verfahren zur Herstellung von Magnesiumtrisilicat

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DE1184740B (de) * 1961-11-13 1965-01-07 Merck & Co Inc Verfahren zur Herstellung von Magnesiumtrisilicat

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