DEL0017321MA - - Google Patents
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
Tag der Anmeldung: 4. Dezember 1953 Bekanntgemacht am 17. Mai 1956
DEUTSCHES PATENTAMT
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Umwenden gewalzter Stangen mit einem
Halter, der eine FührungsöfTnung für die Stange hat und durch ein Lenkerparallelogramm um seine
waagerechte Achse drehbar ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Vorrichtung abweichend von einer bekannten
Bauart so auszugestalten, daß die gewalzte Stange beim Wenden von dem Tisch, auf dem sie abgestützt
ist, abgehoben und dann wieder gesenkt wird, so daß sich beim Kippen keine Reibung
zwischen der Stange und dem Tisch ergibt. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
das Lenkerparallelogramm aus zwei senkrechten Lenkern besteht, die an in Durchmesserrichtung
gegenüberliegenden Punkten an dem Halter der Stange angelenkt sind und bei ihrer Parallelverschiebung
den Halter drehen, ; der hierbei durch einen an ihm und an einem Festpunkt gelenkig befestigten
dritten Lenker erst angehoben und dann gesenkt wird.
Zweckmäßig liegt der Festpunkt des dritten Lenkers in der senkrechten, durch die Achse des
Halters verlaufenden Mittelebene. ■' ,
Die beiden Lenker können durch einen zweiten Querlenker miteinander verbunden sein, der zu- ■
sammen mit dem ersterwähnten Querlenker ein zweites Parallelogramm bildet, wobei die beiden
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mittleren Drehzapfen der beiden Querlenker in der senkrechten Mittelebene des Halters gelegen
sind und an einem Schieber befestigt sind, der längs einer senkrechten Gleitbahn verschiebbar ist,
wodurch jede seitliche Abweichung der Lenkerbewegung verhindert ist.
Eine Verkörperung der Erfindung sei an Hand eines Ausführungsbeispiels beschrieben, das in den
Zeichnungen wiedergegeben ist. In diesen zeigt
ίο Fig. ι eine schematische Seitenansicht, welche
erkennen läßt, wie die Umwendeeinrichtung nach der Erfindung bei einer Walzenstraße verwendet
werden kann,
Fig. 2 eine Ausführungsform der Umwendeeinrichtung nach der Erfindung im Aufriß, und zwar
in der Lage vor Beginn des, Wendevorganges,
Fig. 3 einen Teilaufriß der in Fig. 2 gezeigten Einrichtung in der Lage, in der der Umwendevorgang
halbwegs abgelaufen ist, und
Fig. 4 eine Teilansicht der Einrichtung in der Lage nach Beendigung des Umwendevorganges.
In Fig. ι sieht man zwei Walzstühle 10 und 11
einer Walzenstraße, zwischen denen die Umwendeeinrichtung 12 nach der Erfindung eingeschaltet ist.
Aus dem Walzstuhl 10 tritt eine Stange B aus, die
sich auf einen Tisch 15 stützt und in das trichterförmige Maul 14 der Einrichtung 12 eintritt, um
diese zu durchlaufen. Der eigentliche Halter der Stange B ist um eine Achse drehbar gelagert, die
mit der Längsachse der Stange zusammenfällt. Ist die Drehbewegung ausgeführt, so befindet sich die
Stange in Bereitschaft zum Eintritt in den nächsten Walzstuhl 11.
Bei dem in den Zeichnungen veranschaulichten Ausführungsbeispiel besteht die Umwendeeinrichtung
aus einem kreisrunden Halter 17, der mit einer der Stange B entsprechend profilierten Öffnung
19 versehen und in einem Tragring 16 gegen
relative Drehung gesichert angeordnet ist. Die Stange B gleitet in die Öffnung 19 hinein. Dreht
sich dann der Halter 17, so nimmt er die Stange mit.
Ferner ist nun ein Antrieb vorgesehen, der dem Halter 17 zwei überlagerte Bewegungen erteilt,
während die Stange B durch den Halter gehalten wird. Die erste dieser Bewegungen besteht in einer
Drehung des Halters um seine Achse, so daß die Stange in dem Halter um einen bestimmten Winkel
umgewendet wird. Die zweite Bewegung besteht darin, daß der Halter gegenüber dem Tragtisch 15
erst angehoben und dann gesenkt wird. .
Der Antrieb zum Drehen des Halters 17 mit der
darin gelagerten Stange besteht aus zwei aufrechten Lenkern 20 und 21, die gleichzeitig gegenläufig
bewegt werden können. Die beiden Lenker sind zu diesem Zweck an unterhalb des Halters 17 gelegenen
Punkten miteinander durch einen T-förmigen Querlenker 34 verbunden. Die Anschlußstellen 22,
23> 35 und 36, an denen die Lenker 20 und 21 gelenkig
mit dem Tragring 16 und mit dem Querlenker 34 verbunden sind, bilden die vier Ecken
eines Parallelogramms. Dreht man den Querlenker 34 um einen in seiner Mitte gelegenen Punkt 41, so
wird daher eine entsprechende Drehung des Halters 17 um seine Achse und um diejenige der
Stange B herbeigeführt. Bewirkt wird die Drehung des Querlenkers 34 durch einen Kraftantrieb, der
beim gezeigten Ausführungsbeispiel aus einem Druckmittelzylinder 40 besteht, dessen Kolbenstange
39 durch eine Kuppelstange 37 und einen Drehzapfen 38 mit dem Stegteil des Querlenkers
34 verbunden ist.
Das Heben und Senken des Halters 17 gegenüber dem Tragtisch 15 wird mit Hilfe eines Len- _
kers 25A herbeigeführt, der an einer in der Mitte
zwischen den Gelenkpunkten 22 und 23 der Lenker 20 und 21 gelegenen Stelle 24 mit dem Tragring 16
drehbar verbunden ist und sich mit seinem anderen Ende in einem festliegenden Gelenk 25 an einem
ortsfesten Lagerbock 26 abstützt. Da sich der Lagerpunkt 25 in derselben senkrechten Mittelebene
befindet wie die Achse des Halters 17, bewirkt eine Drehung des Halters 17, die durch
gleichzeitige, gegenläufige Bewegung der Lenker 20 und 21 herbeigeführt wird, daß der Lenker 25A
um seinen Lagerpunkt 25 schwingt. Hierbei hebt sein bei 24 angelenktes Ende den Halter 17 zunächst
gegenüber dem Träger 15 an, bis die mittlere Totpunktlage erreicht ist und läßt dann
den Halter herabsinken. Das Heben und Senken des Halters 17 macht es erforderlich, daß die Lenker
20 und 21 und der Querlenker 34 eine, entsprechende Bewegung ausführen können. Zu diesem
Zweck ist der Mittelpunkt 41 des Querlenkers 34 auf einer Schieberbuchse 31 angebracht, die auf
einem senkrechten Zapfen 33 senkrecht verschiebbar geführt ist. Ferner sind die beiden Lenker 20
und 21 nach unten bis unter die- Gelenkpunkte 35 und 36 des Querlenkers 34 verlängert und an den
Gelenkstellen 27 und 28 durch einen zweiten Querlenker 29 verbunden. Die Punkte 27, 28, 35 und 36
bilden zusammen die Ecken eines zweiten Parallelogramms. Ferner ist der Querlenker 29 ebenfalls an
der Schieberbuchse 31 in einem Punkt 30 mit seiner Mitte schwenkbar gelagert, so daß die
Lagerstellen 30 und 41 der beiden Querlenker 29 und 34 beide in der senkrechten Mittelebene des ·
Halters 17 gelegen sind.
Hierdurch wird erreicht, daß sich der Halter 17 drehen und gleichzeitig gegenüber dem Tragtisch
15 steigen und sinken kann. Die in dem Halter 17 gelagerte Stange B kann daher um jeden gewünschten
Winkel gewendet werden, ohne daß dabei irgendwelche Schwierigkeiten auftreten. Eine seitliche
Abweichung der Bewegung der am Halter 17 angreifenden Lenker ist durch die Schieberbuchse
31 verhindert, die auf dem Zapfen 33 geführt ist.
Die Öffnung 19 im Halter 17 ist im Verhältnis
zur Stange B so gestaltet und bemessen, daß sich die Stange zusammen mit dem Halter drehen muß.
Auch ist die Öffnung 19 gegenüber der Oberseite des Tragtisches 15 so gelegen, daß für das Absenken
der Stange auf den Tragtisch nach dem Umwenden reichlich Platz zur Verfügung steht. Bei
dem in den Zeichnungen gezeigten Ausführungsbeispiel hat die Stange' einen rhombusförmigen
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Querschnitt. Es versteht sich jedoch, daß sie ebensogut jedes beliebige andere Querschnittsprofil haben
kann.
Die ganze Umwendeeinrichtung einschließlich ihres Antriebes ist unterhalb der Höhenlage des
Tisches 15 angeordnet und beeinträchtigt daher in keiner Weise die freie Zugänglichkeit der Tragfläche
des Tisches.
Zwar ist gemäß Fig. 1 nur eine Umwendeeinrichtung 15 zwischen den beiden Walzstühlen 10
und 11 angeordnet, doch versteht es sich, daß jede beliebige Anzahl derartiger Umwendeeinrichtungen
im Bedarfsfalle vorgesehen werden kann.
Die Umwendeeinrichtung kann eine selbsttätige Steuerung oder eine Fernsteuerung haben.
Claims (3)
- PATENTANSPRÜCHE: ,i. Vorrichtung zum Umwenden gewalzter Stangen mit einem Halter, der eine Führungsöffnung für die Stange hat und durch ein Lenkerparallelogramm um seine waagerechte Achse drehbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Lenkerparallelogramm aus zwei senkrechten Lenkern (20, 21) besteht, die an in Durchmesserrichtung gegenüberliegenden Punkten (22, 23) an dem Halter (17) der Stange angelenkt sind und bei ihrer Parallelverschiebung den Halter drehen, der hierbei durch einen an ihm und an einem Festpunkt gelenkig, befestigten dritten Lenker (25J erst angehoben und dann gesenkt wird.
- 2. Vorrichtung zum Umwenden gewalzter Stangen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Festpunkt (25) des dritten Lenkers (25e) in der senkrechten, durch die Achse des Halters (17) verlaufenden Mittelebene liegt.
- 3. Vorrichtung zum Umwenden gewalzter Stangen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Parallelogramm- ,40 lenker (20, 21) durch einen zweiten Querlenker (29) miteinander verbunden sind, der zusammen mit dem ihm parallelen Querlenker (34) ein zweites Parallelogramm bildet, wobei die beiden mittleren Drehzapfen (41,30) der beiden Querlenker (34, 29) in der senkrechten Mittelebene des Halters gelegen sind und an einem Schieber befestigt sind, der längs einer senkrechten Gleitbahn verschiebbar ist, wodurch jede seitliche Abweichung der Lenkerbewegung verhindert ist.Angezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 693 168;
USA.-Patentschrift Nr. 402 784; »Stahl und Eisen«, 1942, S. 295 bis 297..Hierzu 1 Blatt Zeichnungen609 526/177 5.56
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