DE2835514C2

DE2835514C2 - Vorrichtung zum axialen Verschieben von konischen Zwischenwalzen in einem Mehrrollen-Walzgerüst

Info

Publication number: DE2835514C2
Application number: DE2835514A
Authority: DE
Inventors: Peter 5870 Hemer Reintal
Original assignee: Sundwiger Eisenhuette Maschinenfabrik Grah and Co
Current assignee: Sundwiger Eisenhuette Maschinenfabrik Grah and Co
Priority date: 1978-08-12
Filing date: 1978-08-12
Publication date: 1982-12-02
Also published as: GB2028201B; CS208110B2; IT7949963A0; DE2835514B1; JPS5524792A; US4354373A; SU993807A3; GB2028201A; IT1117768B; FR2432899A1; DD145501A5; BE878167A

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum axialen Verschieben \\n Zwi -henwalzen mit konischen Enden in einem Mehrrollenwalzgerüst mit mindestens einer in axialer Richtung der Zwischenwalzen betätigbaren Verstelleinrichtung, die jeweils über eine Verschiebestange auf den mit Drehlager versehenen Walzenzapfen der jeweiligen Zwischenwalze wirkt.

Eine Vorrichtung der vorgenannten Art gehört durch die DE-PS 9 55 131 zum Stand der Technik. In den Mehrrollen-Walzgerüsten, z. B. einem 20-Rollen-Gerüst dient die axiale Verschiebung der Zwischenwalzen zur Entlastung der Arbeitswalzen im Bereich der Bandkanten. Durch die Walzkraft werden im Bereich des Walzgutes die Arbeitswalzen abgeplattet. Die unbelasteten vom Walzgut freien Enden der Arbeitswalzen behalten ihren ursprünglichen kreisförmigen Querschnitt. Dies hat zur Folge, daß im Kantenbereich des Walzgutes ein Walzkraftanstieg entsteht und somit ein unerwünscht größerer Abwalzgrad, d. h., die Walzgutkanten werden überdrückt und damit mehr ausgewalzt.

Durcli den Einsatz von Zwischenwalzen mit konischen Enden und einstellbarer axialer Verschiebung haben die Arbeitswalzen die Möglichkeit, sich bei zunehmender Walzkraft im Walzgutkantenbereich auszubiegen und somit ein Überdrücken der Bandkanten zu vermeiden.

Bei den seit Jahrzehnten bekannten Ausführungsformen ist die in axialer Richtung wirkende Verschiebeachse unter Zwischenanordnung eines Drehlagers mittels einer Verschiebestange an einem Walzenzapfen der Zwischenwalze zu befestigen. Bei einem Zwischenwalzenwechsel, der häufig vorkommt, muß die Verbindung zwischen dem Walzenzapfen und der Verschiebevorrichtung manuell betätigt werden. Dazu muß ein Bedienungsmann an die Antriebsseitc des jeweiligen Wal/.geriistes gehen, um diese Betätigung vornehmen zu können. Von Nachteil ist bei den bekannten Ausführungsformen auch, daß besondere Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden müssen, um ein Herunterfallen der beiden oberen Zwischenwalzen zu vermeiden.

Aus der DE-OS 20 49 961 ist eine Vorrichtung zum Walzenwechsel und zum Wechsel der Einsatzstücke bekannt, die aus zwei über eine Traverse miteinander verbundenen Wagen besteht, die in zur Walzenachse parallelen Führungsschienen laufen. An dem einen Wagen ist ein Haken angelenkt, der mittels einer

ίο Zylinder-Kolben-Anordnung betätigbar ist. Ist der Wagen in das Ständefenster eingefahren, kann der Haken durch Betätigung der Zylinder-Kolben-Anordnung nach unten schwenken und dabei ein Glied des Einsatzstücks hintergreifen. Beim Herausfahren des

υ Wagens wird dann das auf diese Weise angekuppelte Einsatzstück mitgenommen. Dabei wird es nicht von dem Haken getragen, sondern gleitet auf einer speziellen Schienenbahn. Diese bekannte Vorrichtung zeigt zwar, daß ein Haken nicht von Hand, sondern von einer Zylinder-Kolben-Anordnung betätigt werden kann, bringt damit aber keine Lösung des der Erfindung zugrundeliegenden Problems.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung für einen schnelleren und vereinfachten Zwischenwalzenwechsel anzugeben, wobei insbesondere die Vorrichtung zum Axialverschieben der Zwischenwalzen ohne Handbedienung an diese kuppelbar sein soll.

Diese Aufgabe wird bei der gattungsgemäßen Vorrichtung mit den Kennzeichenmerkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Diese Konstruktion hat den Vorteil, daß die Mitnehmer den oberen Zwischenwalzen zugleich als Aufhängung der Walze dienen, so daß bei einem Zwischenwalzenwechsel keine besonderen Vor-Sichtsmaßnahmen getroffen werden müssen, um ein Herunterfallen der oberen Zwischenwalzen zu vermeiden.

Ein besonders geringer konstruktiver Aufwand ist notwendig, wenn jeweils für die beiden nebeneinander angeordneten Zwischenwaizen ae^ Mehrrollen-Walzgerüstes ein gemeinsamer Mitnehmer vorgesehen ist.

Gemäß einer besonders bevorzugten Konstruktion ist der Mitnehmer Bestandteil eines quer zur Verschieberichtung bewegbaren Zylindergehäuses, dessen Zylinderkolben an der Verschiebestange befestigt ist. Bei dieser Konstruktion kann das mit einem Mitnehmer versehene Zylindergehäuse in vertikaler Richtung zwischen der stirnseitigen Anschlagfläche des Walzenzapfens und der stirnseitigen Anschlagfläche der

so Verschiebestange gleiten.

Den Ansprüchen 2 und 3 kommt Bedeutung nur in Verbindung mit dem Hauptanspruch zu.

Die besonderen Vorteile der erfindungsgemäßen Konstruktion sind darin zu sehen, daß der Zwischenwalzenwechsel durchgeführt werden kann, ohne daß ein Bedienungsmann an die Antriebsseite des jeweiligen Walzgerüstes gehen muß. Es ist ein schneller und automatischer Zwischenwalzenwechsel möglich. Die Lagerschale gewährleistet eine gute Übertragung der notwendigen Axialbewegung und kann gleichzeitig an einem Ende der Zwischenwalzen als Aufhängung zur Verfügung stehen. Beim Auseinanderfahren des Walzgerüstes wird somit ein Herunterfallen der oberen Zwischenwalzen sicher vermieden.

β:; Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der F i g. 1 bis 5 näher erläutert. Es zeigt

F i g. I in Stirnanüicht die an sich bekannte Anord-

nung eines 20-Rollen-Walzgerüstes;

Fig.2 die an sich bekannte Konstruktion einer Zwischenwalze in Längsansicht;

F i g. 3 und 4 in Längsansicht die Zwischenwalze nach F i g. 2 in Kombination mit der Vorrichtung zum axialen Verschieben der Zwischenwalzen

F i g. 5 eine Draufsicht auf den Gegenstand der F i g. 4.

Fig. 1 zeigt die an sich bekannte Konstruktion eines 20-Rollen-Walzfeeriistes. Die dünnen Arbeitswalzen 1 sind je-· c-js von zwei nichtangetriebenen Zwischenwalzen 2 abgestützt Die F i g. 2 zeigt eine dieser zum Stand der Technik gehörenden Zwischenwalzen 2. Zur Balligkeitsregelung hat die Zwischenwalze 2 ein konisches Endstück 3. Am anderen Ende weist die Zwischenwalze 2 einen Waizenzapfen 4 auf, auf welchem ein Drehlager 5 angeordnet ist. Es gehört zum Stand der Technik, eine mit Drehlager 5 ausgerüstete Zwischenwalze 2 mit einer in axialer Richtung zu betätigenden Verstelleinrichtung zu verbinden, um eine Axialverschiebung der Zwischenwalze 2 zu bewirken.

Wie die Fig.3 zeigt, weist die insgesamt mit 6 bezeichnete Verstelleinrichtung eine Verschieoestange 7 auf, die von einer Kolben-Zylindereinheit 8, 9 betätigbar ist. Am freien Ende der Verschiebestange 7 ist eine Führung 10 befestigt. Mit der Führung 10 ist ein Zylindcrkolben 11 fest verbunden. Außerdem weist die Führung eine vertikal verlaufende Führungsfläche 12 für einen Zylinder 13 auf. Der Zylinder 13 liegt mit der Außenfläche 14 gegen die stirnseitige Anschlagfläche 15 des Dreniagers 5 an. Die Außenfläche «4 de= Zylinders 13 geht in einen Mitnehmer Us über, 'er im gezeigten Beispiel als nach üben geöiim:;e D-.jpei^hüie ausgc-,';:hrt i?t und das Drehlager von unten umgreift, u. n. dci Mitnehmer i6 greift in die Nut 17 des Drehlagers 5.

Fig.5 verdeutlicht, daß der Mitnehmer 16 als Doppelscnale ausgebildet ist. Außerdem ist ta erkennen, daß der Zylinderkolben 11 über eine Brücke 18 mit der an der Verschiebestange 7 befestigten Führung 10

ίο verbunden ist.

Bei der gezeigten Vorrichtung befindet sich der Zylinder 13 mit dem Mitnehmer 16 beim Einlegen neuer Zwischenwalzen 2 in der abgesenkten Position (F i g. 3). Die neuen Zwischenwalzen 2 werden in das Walzgerüst eingelegt. Durch die Betätigung der Verstelleinrichtung b werden die Zwischenwalzen 2 zueinander ausgerichtet. Anschließend wird der Zylinder 13 nach oben gefahren, so daß der Mitnehmer 16 η die Nut i7 des Drehlagers 5 greift (Fig. 4). Der Druck des Zylinders 13 ist dabei so bemessen, daß die unteren Zwischenwalzen 2 nicht angehoben werden. In der ir "ig. 4 gezeigten Stellung kann die Verschiebestange 7 die Axialverschiebung der Zwischenwalze 2 vornehmen. Beim erneuten Wechsel der Zwischenwalze dient der Mitnehmer 16 beim Auseinanderfahren des Gerüstes zugleich als Aufhängung der oberen Zwischenwalzen 2, so daß ein Heruntergleiten der oberen Zwischenwalzen 2 vermieden wird. Die vorgenannten Funktionen können automatisch vom Steuerpult gesteuert und kontrolliert werden.

Hierzu 1 Blat^f Zeichnungen

Claims

Patentansprüche:

1. Vorrichtung zum axialen Verschieben von Zwischenwalzen mit konischen Enden in einem Mehrrollen-Walzgerüst mit mindestens einer in axialer Richtung der Zwischenwalzen betätigbaren Verstelleinrichtung, die jeweils über eine Verschiebestange auf den mit Drehlager versehenen Walzenzapfen der jeweiligen Zwischenwalze wirkt, dadurch gekennzeichnet, daß am walzenzapfenseitigen Ende der Verschiebestange (7) ein quer zur axialen Verstelleinrichtung (6) betätigbarer Mitnehmer (16) angeordnet ist, der als eine nach oben offene Schale zur formschlüssigen Aufnahme und als Träger des Drehlagers (5) des Walzenzapfens (4) ausgebildet ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils für die beiden nebeneinander angeordneten Zwischenwalzen (2) des Mehrrollen-Walzgerüstes ein gemeinsamer Mitnehmer (16) vorgeseivea ist.

3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Mitnehmer (16) Bestandteil eines quer zur Verschieberichtung bewegbaren Zylindergehäuses (13, 14) ist, dessen Zylinderkolben (11) an der Verschiebestange (7) befestigt ist.