DEJ0009131MA - - Google Patents
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Description
Tag der Anmeldung: 13. September 1954 Bekanntgemacht am 26. Januar 1956
DEUTSCHES PATENTAMT
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Reinigen von Benzol.
Rohbenzole, welche durch Karbonisierung von Kohle bei niederen und mittleren Temperaturen
hergestellt wurden, enthalten beträchtliche Mengen an, nichtaromatischen Kohlenwasserstoffen, Mit
Wasserstoff raffinierte Benzole, d. h. solche Benzole, die mit Wasserstoff behandelt wurden,, um daraus
Schwefel zu entfernen, enthalten ebenfalls nichtaromatische Kohlenwasserstoffe. Es ist bekannt,
diese nichtaromatischen Kohlenwasserstoffe aus Benzol durch azeotrope Destillation abzuscheiden.
Dieses Verfahren ist jedoch kostspielig. Es ist weiterhin bekannt, Rohbenzol in ein im wesentlichen
aromatisches Produkt dadurch umzuwandeln, daß das Benzol in der Dampfphase über einen auf
600 bis 7000 erwärmten Metallkatalysator geleitet wird.
Es ist weiterhin bekannt,. daß nichtaromatische Kohlenwasserstoffe durch Pyrolyse in Olefine umgewandelt
werden können. Wenn jedoch ein nichtaromatische Kohlenwasserstoffe enthaltendes Benzol
auf hohe Temperaturen erwärmt wird, findet neben einem Verlust an wertvollem Benzol und
seinen nahen Homologen auch die gewünschte Um-Wandlung der nichtaromatischen Kohlenwasserstoffe
in Olefine statt. Der erwähnte Verlust ist teilweise auf stattfindende Kondensationsreaktionen
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zurückzuführen, welche beispielsweise zur Bildung vofi Diphenyl führen.
Es wurde gefunden, daß, wenn nichtaromatische Kohlenwasserstoffe enthaltende Benzole unter besonderen
Temperatur- und Druckbedingungen in Gegenwart eines freien Wasserstoff enthaltenden
• Gases in ein sich bewegendes Bett aus inertem Material eingeführt werden, eine Pyrolyse der nichtaromatischen
Kohlenwasserstoffe stattfindet und
ίο flüchtige Olefine gebildet werden, wobei eine teilweise
Entalkylierung der Benzolhomologen stattfindet, ohne daß jedoch die Bildung von wesentlichen
Mengen an Kondensationsprodukten, erfolgt und hierbei eine gute Ausbeute an einem Benzol erhalten
wird, das im wesentlichen frei von nichtaromatischen Kohlenwasserstoffen ist. Ein wesentlicher
Vorteil des den. Gegenstand der Erfindung bildenden Verfahrens besteht darin, daß hierdurch
ein Benzol erzeugt wird, welches im wesentlichen frei von nichtaromatischen Kohlenwasserstoffen ist,
ohne daß eine azeotrope Destillation durchgeführt werden muß.
Gemäß der Erfindung wird ein nichtaromatische Kohlenwasserstoffe enthaltendes Benzol in ein sich
bewegendes Bett von inertem Material eingeführt und darin einer Temperatur innerhalb des Bereiches
von 650 bis 9000', vorzugsweise von 750 bis 8500, bei etwa atmosphärischem oder etwas erhöhtem
Druck bis zu 10 at in Gegenwart von Wasserstoff oder einem Gas ausgesetzt, das freien Wasserstoff
enthält.
Es läßt sich besonders zweckmäßig auf Rohbenzole anwenden, welche durch Karbonisierung
von Kohle bei niedrigen und mittleren Temperatüren erzeugt worden sind und auf mit Wasserstoff
raffinierte Benzole, Verbindungen, welche Schwefel enthalten, können aus dem Benzol entfernt
werden, vor oder nachdem dieses dem den Gegenstand der Erfindung bildenden Verfahren
unterworfen worden ist.
Das sich bewegende Bett kann ein nicht flüssigkeitsartiges Bett sein, das sich unter dein Einfluß
der Schwerkraft bewegt und das Kohleteilchen, keramische Körner oder solche aus einem anderen
geeigneten inerten Material enthält und die eine Größe von 1 bis 19 mm besitzen, oder es kann aus
einem auf- oder absteigenden Wirbelschichtbett aus Koks, Sand, keramischen oder anderen geeigneten
inerten Körnern einer Teilchengröße bestehen. Bei einem Wirbelschichtbett wird der Abstand der einzelnen
Teilchen voneinander üblicherweise als Ausdehnungsgrad des Bettes bezeichnet. Dieser Ausdehnungsgrad
hängt von. der Geschwindigkeit des zur Bildung der Wirbelschicht verwendeten Gases,
von der Teilchengröße und von der Dichte, der Feststoffteilchen ab. Im Falle des Arbeitens mit
einem Wirbelschichtbett muß daher die Korngröße der Teilchen nach der Gasgeschwindigkeit, der
Teilchen dich te und dem gewünschten Ausdehnungsgrad des Bettes bemessen werden.
Die Temperatur, auf die das sich bewegende Bett gebracht wird, hängt von dem Grad der Entfernung
der nichtaromatischen Kohlenwasserstoffe ab, der notwendig ist, um die gewünschte Reinheit des Produktes
herbeizuführen. Vorausgesetzt, daß die gewünschte Reinheit erreicht ist, sollte die Temperatur
so niedrig wie möglich innerhalb des angegebenen Bereiches gehalten werden, da die Ausbeute
an gereinigtem Benzol bei niedrigen. Temperaturen, höher ist. Die angewandte Temperatur
hängt auch von dem Druck ab, unter dem das Verfahren durchgeführt wird. So wird bei vergrößertem
Druck und verlängerter Berührungszeit ein bestimmter Grad der Reinigung des Benzols bei einer
geringeren Temperatur erzielt, als die bei Anwendung eines atmosphärischen' Druckes erforderlich
sind.
Das sich bewegende Bett kann auf bekannte
Weise erwärmt werden; beispielsweise,kann es in
einer Zone erwärmt werden, die von der Pyrolysezone getrennt ist, und zwar durch Verbrennung von
Koksofengas oder, wenn das Bett aus Koks besteht, durch Verbrennung eines Teiles dieses Kokses.
Das beim Verfahren gemäß der Erfindung angewandte Gas kann aus Wasserstoff oder einem Gas
bestehen, das nicht weniger als 30% freien. Wasserstoff
enthält, beispielsweise aus Koksofengas. Das Gas kann erforderlichenfalls mit Dampf gemischt
werden, vorausgesetzt, daß die Mischung nicht weniger als 30% freien Wasserstoff enthält.
Das Benzol kann in das sich bewegende Bett zusammen mit dem Gas eingeführt werden und das
Gas kann gewünschtenfalls unter entsprechenden Bedingungen angewandt werden, um die Überführung
des sich bewegenden Bettes in. den. flüssigkeitsartigen Zustand herbeizuführen. Das Molverhältnis
von Wasserstoff zu Benzol liegt vorzugsweise innerhalb des Bereiches von etwa 1,5 bis 3,0. Bei
Anwendung höherer .Verhältnisse wird die Wiedergewinnung des gereinigten Benzols schwieriger
infolge des sich steigernden Gasvolumens,. während bei Verhältnissen von unterhalb 1,5 der
günstige Effekt der Gegenwart von Wasserstoff während der Pyrolyse wesentlich abnimmt.
Ein mit Wasserstoff raffiniertes Koksofenbenzol wurde in ein flüssigkeitsartiges Bett von Sand eingeführt,
der in einem Reaktionsgefäß von 76 mm innerem Durchmesser enthalten war und der in n0
Gegenwart von Wasserstoff auf einer Temperatur von 7800 gehalten wurde. Die Zufuhr des Wasserstoffs,
der dazu diente, das Bett in dem flüssigkeitsartigen Zustand zu halten, betrug 700 1 pro Stunde,
und das Benzol wurde mit einer Durchgangsmenge von 845 g pro Stunde eingeführt. Der Druck entsprach
etwa der Atmosphäre und die Berührungszeit betrug etwa 2 Sekunden. Die Sandteilchen. wurden
kontinuierlich vom Boden des Reaktionsgefäßes abgezogem, und sie wurden durch einen Luftstrom
durch ein Verbrennungsrohr von 38 mm inneren Durchmessers nach oben geführt, in dem die Teilchen
durch die Verbrennung von Koksofen'gas erwärmt wurden und einem oberhalb des Reaktionsgefäßes befindlichen Zyklon eingeführt wurden. Der
Sand wurde von den Gasen in dem Zyklon abge-
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trennt und kontinuierlich unter dem Einfluß der Schwerkraft der Oberseite des Reaktionsgefäßes
zugeführt. Die verdampften Produkte des Verfahrens wurden abgekühlt und die nichtkondensierten
Gase und Dämpfe wurden durch einen. Waschturm geführt, um den Restanteil an Benzol abzuscheiden.
Die bei normalen Temperaturen flüssigen Produkte wurden der fraktionierten Destillation
unterworfen und eine die Vorläufe enthaltende
ίο Benzolfraktion wurde bis zum Ende der Benzolabscheidung
in der Destillationskurve gesammelt. In der folgenden Tabelle wurde die Benzolfraktion
von dem nichtbehandelten Benzol unter den gleichen Bedingungen erhalten, wie die Benzolfraktion aus
dem Produkt, und demgemäß sind die erhaltenen Werte direkt vergleichbar.
Zufuhr Produkt Benzolfraktion Gewichtsprozent der
Benzolzufuhr 65 62,2
Kristallisierungspunkt der Benzol- ■ ■
fraktion 3,36° 5,4ο0'
Ein Motorbenzol wurde in der gleichen Apparatur und unter den gleichen Bedingungen wie im Beispiel
ι beschrieben, behandelt mit der Ausnahme, daß das flüssigkeitsartige Bett aus Koks bestand,
der bei einer Temperatur von 7500 durch teilweise Verbrennung des Kokses in dem Verbrennungsrohr
. gehalten wurde, wobei die Durchgangsmenge 820 1 Wasserstoff pro Stunde und 700 g Benzol pro
Stunde betrugen. Die Benzolfraktionen wurden in der im Beispiel 1 beschriebenen, Weise erhalten.
Claims (5)
1. Verfahren zum Reinigen von Benzol, welches nichtaromatische Kohlenwasserstoffe enthält,
dadurch gekennzeichnet, daß man das Benzol in ein -sich bewegendes Bett eines inerten
Materials einführt und darin einer Temperatur im Bereich von 650 bis 9000 und einem Druck
im Bereich von etwa 1 bis 10 at in Gegenwart von Wasserstoff oder einem freien Wasserstoff
enthaltenden Gas aussetzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man bei Temperaturen im Bereich von 750 bis 8500 arbeitet,
kennzeichnet, daß das Gas nicht weniger als etwa 30% freien Wasesrstoff enthält.
kennzeichnet, daß das Gas nicht weniger als etwa 30% freien Wasesrstoff enthält.
3. Verfahren nach Anspruch 1,' dadurch gekennzeichnet,
daß das Gas nicht weniger als etwa 30% freien Wasserstoff enthält.
4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Molverhältnisse von Wasserstoff zu Benzol innerhalb des Bereiches von etwa 1,5 bis 3,0
liegen.
5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß dieses
auf ein Benzol angewandt wird, das vorher, einem Verfahren unterworfen worden ist, um
die enthaltenen Schwefelverbindungen zu entfernen.
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