DE99649C

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Info

Publication number: DE99649C
Application number: DENDAT99649D
Authority: DE
Publication date: 1900-01-01

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Antriebvorrichtungen für kettenlose Fahrräder, bei denen durch auf- und abwärtsbewegte Trethebel die beim Treten geäufserte Kraft durch Zahnräder auf die Treibachse übertragen wird, sind bekannt und u. A. durch die englischen Patentschriften Nr. 13727/1896 und 6388/1896 bekannt geworden. Aehnliche Ausführungen von Fahrrädern, bei welchen die durch Trethebel gewonnene Kraft mit Hülfe von gezahnten Bogen auf die Treibachse übertragen wird, sind ferner bekannt geworden durch die deutsche Patentschrift Nr. 77518, Klasse 63, und die englische Patentschrift Nr. 22165/1894.

Speciell der Einrichtung nach der deutschen Patentschrift Nr. 77518 gegenüber unterscheidet sich die Antriebvorrichtung nach vorliegender Erfindung dadurch, dafs bei ersterer auf die Achse für das grofse Zahnrad eine mit drei Zähnen versehene Nabe und ein bügelartiger Rahmen hinter der Pedalachse vorgesehen ist, während sich an genanntem Rahmen zwei Zähne befinden, welche abwechselnd in die drei Zähne an der Nabe eingreifen und bei der Auf- und Abwärtsbewegung der Fufstritte das Fahrrad vorwärts bewegen. An Stelle jenes mit Zähnen besetzten bügelartigen Rahmens kommt bei dem Fahrrad nach vorliegender Erfindung eine gezahnte Kurbelscheibe zur Uebertragung der entwickelten Kraft und ein Hebel mit geradlinigem Schlitz für genannten Kurbelzapfen und in Verbindung mit einem Trethebel ein unmittelbar bethätigter und durch ein aufgesetztes Radkranzstück den Schlitzhebel ausschwingender Sector zur Verwendung. Wird dieser Sector durch eine Schubstange zwischen den Trethebeln und dem Schlitzhebel mittelbar bethatigt, so fällt der in das Radkranzstück eingreifende ausschwingende Sector weg.

Fig. ι zeigt ein Fahrrad mit der gekennzeichneten Antrieb Vorrichtung, die in Fig. 2 im waagrechten Schnitt und in Fig. 3 in Ansicht ersichtlich ist.

In der Nabe 12 des Hinterrades B sitzt ein Zahnrad / in Eingriff mit einem gröfseren Zahnrad H. In den Langschlitz eines bei 6 gelagerten Armes G ragt ein mit Röllchen 7 besetzter Zapfen hinein, der beim Ausschwingen des Armes G um 6 sich mit dem Rad H dreht, welches durch seinen Eingriff in das Zahnrad / das Hinterrad B mit geeigneter Geschwindigkeit antreibt.

Je ein mit Langschlitz versehener Arm G befindet sich an einer Seite des Rades und steht zum Arm auf der anderen Seite versetzt. Der bei 4 im Staubkasten E drehbar gelagerte Trethebel C D läuft in einen Zahnsector F im Eingriff mit einem Zahnsector G¹ auf dem Arm G aus, dessen Schwingbewegungen durch die Rolle 7 und das Zahnrad H auf das Zahnrad I in der Nabe des Treibrades jB übertragen werden.

Die Achse 8 für das Zahnrad H ist in den Kugellagern K gelagert und durchbricht mit ihrer durch eine Kapsel 10 abgeschlossenen Muffe 9 die hintere Kastenwand. Durch einen

auf die Achse 8 aufgeschobenen Lagerring 11 können die Lagertheile schnell aus einander genommen werden.

In die rohrförmige Nabe 12 des Rades B ist die Nabe 13 des Zahnrades I eingesetzt, in welches eine Schale 14 für die Kugeln 15 eingelegt wird. ■ Die auf die Querwelle L aufgeschraubte Muffe 16 bildet mit den Kugeln 15 und der Schale 14 das Kugellager, welches sich auch an der anderen Seite des Treibrades B befindet.

In Fig. i, 2 und 3 ist der Arm G auf die Muffe 16 auf Querwelle L aufgeschoben. In Fig. 4 liegen die Schlitzarme G unter dem Zahnrädertrieb und ist hier die Muffe 16 unmittelbar auf Querwelle L aufgesetzt.

Die Zusammenstellung des Staubkastens E ist aus Fig. 2 und 3 ersichtlich, aus welchen sich ergiebt, dafs die Qüerwelle Z. durch den Kastentheil 18 hindurchgeführt ist.. Durch Einstellung einer Schraube 21 wird ein richtiger Eingriff des Zahnrades / mit dem Rad H gesichert. Die Muttern 22 auf den Enden der Querwelle L pressen das Einsatzstück 6 fest an die besonders einzusetzenden Kastentheile 18 an.

In der Anordnung nach Fig. 2 steht der Zapfen 4 für den Hebel C vom Sector F ab und steckt in einer Stahlbüchse 23 in der Hinterwand des Kastens E. Hebel C (oder C¹) kann mit dem Sector F ein Stück bilden (in Fig. 2 punktirt angegeben) und durchbricht dann die Kastenwand E; empfehlenswerter ist wegen eines allseitigen Abschlusses des Kastens E die erste Anordnung.

Der Zapfen 4 für den Sector F und den Hebel C kann zur Verminderung von Reibung auch auf Kugellagern ruhen. Die Fufstritte D können an die Trethebel C C¹ angehängt werden, wie in Fig. 1 punktirt angedeutet.

Wird der Schlitzarm G über oder unter dem Zahnrad H angeordnet (Fig. 4), so wird an denselben eine Schubstange 24 angeschlossen, deren vorderes Ende an eine kurze Kurbel 25 am Trethebel 26 anschliefst.

Bei der Einrichtung nach Fig. 4 sind keine Todtpunkte vorhanden, weil, wenn die Kurbel 2 5 auf· der einen Seite zum Langschlitz in G rechtwinklig steht, die Kurbel an der anderen Seite des Rades nicht rechtwinklig vom Langschlitz in dem anderen Arme G steht, so dafs die Räder immer angetrieben werden.

Claims

Patent-A NSPR υ gh:

Antriebvorrichtung für kettenlose Fahrräder mit Trethebeln, gekennzeichnet durch einen je an einer Seite des Treibrades und auf dessen Achse angeordneten geschlitzten Schwingarm (G) mit aufgesetztem Zahnkranzstück (G¹J, im Eingriff mit einem auf der Trethebelachse sitzenden und eine Verlängerung jedes Trethebels bildenden Sector (F, Fig. 1 und 2) oder, unter Wegfall dieses Sectors, durch einen von der Treibachse getrennten Schwingarm (G, Fig. 4), welcher durch eine Schubstange (24) und Kurbel (25) mit der Trethebelachse in Verbindung steht, wobei die in genannten Schwingarm eingeleitete Antriebkraft durch eine gezahnte Kurbelscheibe (H) und ein mit diesem in Eingriff stehendes Zahnrad (I) unter Vermeidung von Todtpunklen auf das Treibrad übertragen wird.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.