DE9860C - Apparate, um gegohrene oder ungegohrene Flüssigkeiten, wie W^ein, Bier, Frucht- und Pflanzensäfte oder Extrakte durch Gefrierenlassen und nachfolgendes Auspressen zu concentriren - Google Patents
Apparate, um gegohrene oder ungegohrene Flüssigkeiten, wie W^ein, Bier, Frucht- und Pflanzensäfte oder Extrakte durch Gefrierenlassen und nachfolgendes Auspressen zu concentrirenInfo
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Description
1879.
Klasse 6.
EDWARD KUNKLER in LONDON.
Apparate, um gegohrne oder ungegohrne Flüssigkeiten, wie Wein, Bier, Frucht- und Pflanzensäfte
oder Extracte durch Gefrierenlassen und nachfolgendes Auspressen zu concentriren.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 20. August 1879 ab.
Diese Erfindung bezieht sich auf die Concentrirung von Flüssigkeiten durch Gefrierenlassen
und nachfolgendes Auspressen unter Anwendung folgender in der Zeichnung dargestellter
Apparate.
Fig. ι bis 7. Gefrierapparat.
Fig. ι Verticalschnitt durch den oberen Theil
des Gefriergefäfses,
Fig. 2 zeigt links einen Grundrifs und rechts einen Horizontalschnitt nach der Linie A-B,
Fig. ι,
Fig. 3 Verticalschnitt durch den unteren Theil dieses Gefäfses,
Fig. 4 ein Horizontalschnitt nach der Linie C-D,
Fig- 3>
Fig. 5 und 6 sind Aufrisse des ganzen Gefrierapparates, und
Fig. 7 ist ein Grundrifs desselben.
A Deckel des Gefriergefäfses, versehen mit Führungen.
B Platte, welche die inneren oder Abflufsröhren
des Systems von doppelten Röhren trägt, in welchen die Kälte führende Mischung circulirt.
b innere Röhren, durch welche die kälteführende Mischung aus dem Apparat abfliefst.
C Platte, welche die äufseren Röhren des Systems von doppelten Röhren trägt.
c äufsere Röhren, welche die Kälte an die zu behandelnde Flüssigkeit abgeben.
D Platte, welche dazu dient, die in der zu behandelnden Flüssigkeit gebildeten Eiskrystalle
von den Röhren c abzustreifen, wenn diese aus dem Gefäfs herausgehoben und dabei durch
die Platte gezogen werden. Es können Stopfbüchsen an der Platte D angebracht werden,
in welchen die Röhren c gleiten, die jedoch in der Zeichnung nicht dargestellt sind.
E Ring, auf welchem die Platten B und C aufgeschraubt sind.
F Ring, welcher auf das obere Ende des Mantels G aufgeschraubt ist, um ihn zu schliefsen
und wasserdicht zu machen.
G Mantel, welcher das Gefriergefäfs umgiebt, und in welchem ebenfalls die kälteführende
Mischung circulirt.
H beweglicher Boden des Gefriergefäfses, welcher sich an Gelenken an dem letzteren
dreht. . ■ ,
J Bolzen und Muttern, um den beweglichen Boden H gegen den Cylinder des Gefriergefäfses
zu pressen, um dasselbe wasserdicht abzuschliefsen.
K Trommel und Rollen, um den beweglichen
Boden H auf- und abzubewegen.
L Stangen und Muttern, um die Abstreifplatte D emporzuheben.
M Stangen, den Deckel A des Gefriergefäfses bei seiner Auf- und Abbewegung zu führen und
um die obere Platte S mit ihren Rollen zu unterstützen.
iVFlantsche, an der die Röhre angeschraubt ist, welche die kälteführende Mischung in den
Mantel leitet.
O Röhre, welche den Mantel mit dem hohlen
Boden verbindet. ' . .
P Röhre, durch welche die kälteführende Flüssigkeit aus den Mänteln abfliefst.
Q Röhre, um die an der Platte C befestigten äufseren. oder Kühlröhren c zu speisen.
R Röhre, durch welche die kälteführende Flüssigkeit aus den an der Platte P befestigten
Röhren b abfliefst.
m Keile, welche die Abstreifplätte D unten auf dem Gefriergefäfs festhalten und welche
herausgezogen werden, wenn diese Platte emporgehoben werden soll.
S obere Platte, Um die vier Führungsstangen
zu halten und die Rollen K und T zu tragen.
T Trommel und Rolle, um den Deckel des Gefriergefäfses zu heben und herabzulassen.
U Mechanismus, um den Deckel und den Boden des Cylinders zu bewegen, versehen mit
u Kurbel und Handgriff, um den Boden H des Gefriergefäfses zu heben und herabzulassen.
V Kurbel und Handgriff, um den Deckel A des Gefriergefäfses zu heben und herabzulassen.
W Gegengewicht mit Bremse, um die Auf- und Abbewegung des Deckels A und des
Bodens H des Gefriergefäfses zu reguliren.
Fig. 8 bis 12. Hydraulische Presse.
Fig. 8 ist ein Grundrifs derselben, theilweise im Schnitt.
Fig. 8 ist ein Grundrifs derselben, theilweise im Schnitt.
Fig. 9 ein Aufrifs, theilweise im Schnitt. Der obere Theil der Presse ist nicht dargestellt.
Fig. io ein Schnitt nach der Linie A-B,
Fig. 8. - '
Fig. Ii Aufrifs eines Details, den Mechanismus
darstellend, vermittelst dessen der Apparat in Bewegung gesetzt und angehalten wird.
Fig. 12 ein Aufrifs im Schnitt nach der Linie C-D,
Fig. 8.'.
A Hauptwelle, vermittelst welcher eine Reihe von Pressen in Bewegung gesetzt, werden.
B' B" Wellen für eine Presse.;· ,5', um den
Tisch der Presse zu drehen, und B", um den Entleerungsmechanismus und die Ventile der
hydraulischen Presse zu bewegen.
i'j2 Schrauben ohne Ende, um die die Bewegung controlirenden Excenter e1 e2 zu bewegen.
H1 H~ Ein- und Ausrückhebel.
K^ K'1 Frictionskuppelungen.
S1S" endlose Schrauben, zur Uebertragung,
der Bewegung dienend; S', um den Tisch der Presse, und S", um die Welle des Entleerungsmechanismus zu bewegen.
■ F' F" Federbuffer für die Ein- und Ausrückhebel
der Frictionskuppelungen.
Q' Q" Zahnräder, in die endlosen Schrauben s' s" eingreifend.
q' q" Zahnräder, in die endlosen Schrauben s' s" eingreifend.
U erstes Rad, um die: Be\vegung auf den drehenden Tisch zu übertragen, greift in das
Getriebe V.
V Getriebe, greift in die an der Peripherie
des drehenden Tisches befindlichen Zähne ein.
D Mechanismus der Ventile der hydraulischen
Presse, erhält seine Bewegung von einem Excenter. .
E Excenter, um den die Eiskuchen aus den Oeifnungen des drehenden Tisches ausstofsenden
Kolben zu treiben.
e 3 Excenter, um den Abwerfhebel zu bewegen.
D' Federbuffer.
W Abwerfhebel.
X Segment, in das auf der Welle des Abwerfhebels aufgekeilte Zahnrad Y eingreifend.
P Kopfplatte der Presse.
M Grundplatte der Presse.
L Führungsstück für den Ausstofskolben.
r Zahnrad, vermittelst dessen die Bewegung der Welle A übertragen wird. Dieses Rad,
sowie die zwei Hohlkegel der Kuppelungen K' K" sind auf einer kurzen, zwischen den Wellen B1B"
befindlichen Welle aufgekeilt, und die ersteren B1B" erhalten abwechselungsweise vermittelst
der die Ein- und Ausrückhebel H' H" controlirenden Excenter e'e" ihre Bewegung..
α Apparat, um den ganzen Mechanismus nach
Belieben des Arbeiters in Gang zu setzen und anzuhalten. Dieser Apparat wirkt auf die
Hebel H' B".
G Kolben, welcher die Eiskuchen aus dem drehenden Tisch ausstöfst.
Fig. 13 bis 16. Hydraulische Presse mit
Füllurigs- und Entleerungsapparat.
Fig. 13 Aufrifs im Schnitt nach der Linie A-B,
Fig. 15. ■ .
Fig. 14 Aufrifs, theilweise im Schnitt nach der Linie A-C, Fig. 15,
Fig. 15 Grundrifs und .
Fig. 16 Grundrifs im Schnitt. .
, A Kopfplatte der hydraulischen Presse (dieselbe wie P, Fig. 8, Blatt II).
■ B Tisch der hydraulischen Presse mit Zähnen an seiner Peripherie.
■ B Tisch der hydraulischen Presse mit Zähnen an seiner Peripherie.
C und D Kolben der hydraulischen Presse, C innerer, D äufserer Kolben.
g durchlöcherte Druckplatte aus hartem Gummi oder anderem Material. Dieselbe ist so in den
Ring p eingelegt, welchen das zu pressende Material aufnimmt, dafs sie sich leicht in demselben
auf- und abbewegen kann.
ρ Ring aus Eisen oder anderem Metall, iri welchem sich die Substanz befindet, während
sie geprefst wird. Dieser Ring kann durchlöchert sein und ist ebenfalls vertical beweglich.
E Cylinder oder äufserer Theil der hydraulischen
Presse.
J Füllüngscylinder mit
K Kolben, um das Material nach unten in den Ring zu drücken, in dem es geprefst
werden Soll.
L Mantel, um den Cylinder J und die darin
enthaltene Substanz zu halten.
e Rollen, auf welchen der drehende Tisch der Presse aufliegt. .
Ii Kolben, um den Eiskuchen aus dem Tisch
auszustofsen mit seinem Führungsstück G. Um den unteren Rand des FüUungscylinders ist ein
Kreis von Bürsten oder eine andere Anordnung angebracht, um zu verhindern, dafs von
der zu behandelnden Substanz nichts verloren geht, wenn der Tisch der Presse sich dreht,
was der Fall wäre, wenn sie auf der Tischfläche zwischen den Prefsringen und unter dem
Cylinder ausgebreitet würde. Unterhalb des Cylinders und des drehenden Tisches befindet
sich eine schiefe Ebene oder ein Abflufs, um die Flüssigkeit zu sammeln, welche aus der im
Füllcylinder enthaltenen theilweise gefrorenen Masse abfliefst und dieselbe in ein in der Nähe
der Presse oder an einem beliebigen anderen Ort aufgestelltes Gefäfs zu leiten.
Dieser Abflufs ist in Fig. 14 gezeigt.
Functionirung des Gefrierapparates.
Die zu behandelnde Flüssigkeit wird zuerst in ein in den Zeichnungen nicht dargestelltes
geeignetes Gefäfs geschüttet, welches als Vorkühler dient, und welches zu diesem Zweck
mit einem Mantel, oder in seinem Innern mit einem Schlangenrohr oder einer Reihe von
Röhren versehen ist, in welchen man kaltes Wasser circuliren läfst. Die Temperatur dieses
Wassers wird beinahe bis zum Gefrierpunkt erniedrigt vermittelst des Eises, welches in einer
schon behandelten Quantität der Flüssigkeit er-
zeugt und vermittelst der hydraulischen Presse aus dieser Flüssigkeit ausgeschieden wurde.
Die so abgekühlte Flüssigkeit wird hierauf in den Gefrierapparat geschüttet, dessen Deckel A
mit der Reihe von doppelten Röhren b c, sowie mit der Abstreifplatte D zuvor in die Höhe
gezogen wurde und mit Hülfe des Aufzugapparates hängend gehalten wird.
Sobald sich die volle Quantität Flüssigkeit in dem Gefriergefäfs befindet, werden die Abstreifplatte
D und der Deckel A mit den Gefrierröhren b c herabgelassen, bis sie auf den cylindrischen
Theil des Gefriergefäfses äufruhen; hierauf werden die Keile oder Bolzen m eingetrieben,
um die Abstreifplatte D festzuhalten.
Die zu concentrirende Flüssigkeit gefriert theilweise:
■ i. Durch den Einflufs der kälteführenden
Flüssigkeit oder Mischung, oder des Gases oder einer anderen. geeigneten Methode, um Kälte
zu erzeugen, welche, bei Q eintretend, in den Gefrierröhren c circulirt, durch die Röhre b
innerhalb der Röhre c zurückfliefst, und durch die gemeinsame Röhre R aus dem Apparat
austritt. ;
2. Durch eine kälteführende Flüssigkeit oder Mischung, oder Gas oder andere geeignete Substanz,
welche bei N in den den Apparat umgebenden Mantel eintritt, von einer Abtheilung
desselben in die. andere nach oben und unten . circulirt und hierauf durch. das Rohr O in den
Mantel oder den Hohlraum des Bodens H eintritt. Dieses Rohr O leitet die Flüssigkeit von
dem Mantel des cylindrischen Theils des Gefrierapparates nach dem entsprechenden hohlen Gelenk
des Bodens, von wo aus sie durch den Hohlraum oder den Mantel des Bodens fliefst,
wobei sie. den Weg um eine Zunge nehmen müfs, die den Hohlraum quer durchläuft und
denselben in zwei Theile theilt; hierauf tritt die Flüssigkeit durch das andere hohle Gelenk und
das Rohr P aus dem Apparat aus.
Die kälteführende Flüssigkeit kommt von einer Kälte erzeugenden Maschine, und nachdem sie
in dem Gefriergefäfs ausgenutzt ist, kehrt sie wieder zu dieser Maschine zurück.
Nachdem die zu concentrirende Flüssigkeit bis zu dem erforderlichen Grade gefroren ist,
wird der Deckel A mit seinen Röhren b c nach oben gezogen, bis die auf die unteren Enden
der Stangen L aufgeschraubten Muttern, welche zum Aufheben der Abstreifplatte D dienen, an
dieser Platte anliegen, in welcher" Stellung die unteren Enden der Gefrierröhren c genau auf
derselben Höhe mit der unteren Fläche der Abstreifplatte D sich befinden. Hierdurch wird
erzielt, dafs die gefrorene Masse, welche erst an derOberfläche der "Gefrierröhren c anhing, so lange
diese in das Gefriergefäfs eingetaucht waren, mechanisch mit einer' Bewegung von denselben
. abgestreift wird.
r/ Die Keile des Bolzens m, welche die Abstreifplatte
D unten festhalten, werden nun herausgezogen, wodurch die Platte D frei wird, und
der Deckel A mit der vermittelst der Stangen L mit ihren Muttern an ihren unteren Enden daran
aufgehängten Abstreifplatte D werden nun auf den höchsten Punkt emporgezogen, den der
Apparat zuläfst, so dafs man nun das Innere des Apparates besichtigen und denselben nöthigenfalls
reinigen und leeren, sowie auch vermittelst eines Kratzers oder einer Bürste ■ die kleine
Quantität gefrorener Masse, welche an den unteren Flächen der Gefrierröhren c anhängen,
abstreifen kann.
Die Druckschrauben J am Boden H des Deckels werden hierauf gedreht und der
Deckel H1 welcher sich an seinen Gelenken dreht, wird herabgelassen vermittelst eines zu
diesem Zwecke angeordneten Mechanismus, bis er in der gewünschten Stellung ankommt, um
zuzulassen, dafs die im Gefriergefäfs enthaltene Masse ausgeleert werden kann.
Die kleine Quantität gefrorener Masse, welche an den inneren Wänden des Gefriergefäfses und
an seinem Boden anhängen könnte, wird mit einigen Strichen eines Kratzers oder einer Bürste
aus weichem Gummi oder anderem Material entfernt. · ■
Das so ausgeleerte Gefriergefäfs wird hierauf zur Aufnahme einer neuen Füllung hergerichtet,
indem man mit Hülfe des Aufzugmechanismus den Deckel .fiTin die Höhe zieht und die Druckschrauben
fest andreht, um die Verbindung wasserdicht zu machen.
- Sämmtliche Oberflächen des oben erwähnten Vorkühlungs- und Mefsgefäfses, sowie diejenigen
des Gefrierapparates, welche mit der zu concentrirenden Flüssigkeit in Berührung kommen,
sind aus einem solchen metallischen oder anderen Material hergestellt oder hinlänglich
mit einem solchen bedeckt, auf welches die betreffende Flüssigkeit keinen Einflufs haben
kann. "
Functionirung der hydraulischen Presse.
Die vom Gefriergefäfs kommende theilweise gefrorene Flüssigkeit fällt auf eine geneigte
Fläche, von wo sie in das cylindrische Gefäfs_/ geschoben wird. Dieses Gefäfs ist mit einem
Mantel umgeben, in welchem man einen Strom der kälteführenden Flüssigkeit oder Mischung,
oder Gases oder anderen geeigneten Materials circuliren läfst, um die im Füllungscylinder J
enthaltene Masse auf dem erforderlichen Kältegrad zu erhalten.
Der oberhalb des Füllungscylinders J aufgehängte Kolben K wird hierauf in denselben
herabgelassen und man läfst ihn vermittelst eines bestimmten Gewichts oder einer anderen
Anordnung auf die darin enthaltene Masse pressen, so dafs einer der Prefsringe /, welcher
sich in diesem Moment gerade in richtiger Stellung unter dem Füllungscylinder J befindet,
voll wird.
Der Tisch B der Presse, welcher drei solcher Prefsringe p trägt, dreht sich hierauf automatisch
um seine Welle oder seine verticale Axe, bis der eben gefüllte Prefsring genau unterhalb der
Gegenplatte A und oberhalb der Kolben C und D der hydraulischen Presse ankommt.
Diese beginnt dann zu functioniren.
Der äufsere Kolben D hebt sich zuerst auf eine kleine Höhe, welche nöthig ist, um den
Prefsring ρ nach oben gegen die Kopfplatte A zu drücken, gegen welche er mit solcher Kraft
andrückt, dafs eine wasserdichte Verbindung entsteht, wodurch jeder Verlust unmöglich wird,
der aus einem Entweichen der zu pressenden Masse nach oben hervorgehen könnte.
Sobald dies geschehen ist, hebt sich der innere Kolben der hydraulischen Presse E und
prefst mit grofser Kraft gegen die theilweise gefrorene Mischung, dafs der flüssige Theil
dieser Mischung durch die in dem Prefsring p und in der unteren beweglichen Prefsplatte g
eingebohrten Löcher hervorquillt und nach unten in eine um den äufseren Kolben D angebrachte
Auffangrinne und von da in ein in der Nähe der Presse oder an einem beliebigen anderen
Ort aufgestelltes Gefäfs fliefst.
Nach einem Zeiträume, welcher lang genug sein mufs, um eine vollständige Auspressung zu
erzielen, senken sich die zwei Kolben C und D der hydraulischen Presse in ihre frühere Stellung,
der Tisch der Presse dreht sich dann wieder, bis der folgende Prefsring, welcher während
dieser Zeit in der oben beschriebenen Weise gefüllt wurde, sich direct über dem Kolben der
hydraulischen Presse befindet, worauf der oben beschriebene Vorgang des Pressens von neuem
stattfindet. Der erste Prefsring, welcher den geprefsten Eiskuchen enthält, befindet sich sodann
in der richtigen Stellung über dem Ausstofskolben H, welcher sich gegen den Prefsring
aufwärts und durch diesen durch hebt und auf diese Weise die durchlöcherte Bodenplatte g
des Prefsringes vor sich herschiebt, auf welch letzterem der Kuchen von Eiskrystallen aufliegt
(mit einem Rofshaartuch oder einer anderen die Flüssigkeit filtrirenden Substanz zwischen
beiden eingelegt, wenn man dies für nöthig hält), bis die untere Fläche des Eiskuchens
genau auf der Höhe der oberen Fläche des drehenden Tisches oder der drehenden Platte
der Presse ankommt. Hierauf hält der Kolben seine aufsteigende Bewegung ein und der Arm W
des Entleerungsmechanismus dreht sich um seine verticale Axe um die nöthige Entfernung, um
den Eiskuchen von dem Tisch der Presse abzuwerfen, wobei er auf einer in der Zeichnung
nicht dargestellten geneigten Ebene gleitet.
Der Abwerfarm W dreht sich dann in seine ursprüngliche Stellung zurück. Zu derselben Zeit
senkt sich der Ausstofskolben H mit der durchlöcherten Prefsplatte und dem Filtrirtuch (wenn
ein solches angewendet wird) um die nöthige Distanz, bis alle Theile wieder in ihrer ursprünglichen
Lage angelangt sind.
Die rotirende Presse versieht somit jeden Theil der Arbeit automatisch, bis der Füllimgscylinder
J leer ist. Hierauf hält der Arbeiter die Bewegung an, indem er das kleine Handrad
des Frictionsapparates a H dreht, bis der Cylinder J wieder gefüllt ist und von neuem in
Function treten kann.
Wenn es nothwendig ist, so wird die Temperatur des Tisches B, sowie der Kopfplatte A
auf oder unter dem Gefrierpunkt gehalten, indem man einen Strom kälteführender Flüssigkeit in
den zu diesem Zweck gebildeten hohlen Räumen des· Tisches B und der Kopfplatte A circuliren
läfst. ' :
Um die Kolben der hydraulischen Presse zu bewegen, kann man sich einer nicht gefrierenden
Flüssigkeit von beliebiger Zusammensetzung bedienen, zu dem Zweck, um diese auf niedriger Temperatur zu halten. Alle Oberflächen
des Apparates, welche mit der zu behandelnden Flüssigkeit in Berührung kommen, sind etweder aus solchem metallischen oder
anderen Material construirt, oder mit einem Ueberzug von solchem Material versehen, auf
welches die betreffende Flüssigkeit nicht einwirken kann.
Die automatischen Bewegungen werden auf folgende Weise hervorgerufen:
Die Hauptwelle A, von der aus der ganze Apparat bewegt wird, macht 135 Umdrehungen
pro Minute, dann machen e' und e" eine Umdrehung in 3 Minuten.
Die Wellen B1B2 machen 20 Umdrehungen
pro Minute. Der Tisch der Presse macht 0,33 Umdrehungen per Minute, er macht somit
pro Minute eine Drittelumdrehung um seine Axe, die Welle B' steht dann 2 Minuten lang still,
Welle C macht eine Umdrehung während 2 Minuten. Während dieser 2 Minuten arbeiten
somit der Entleerungsmechanismus und der Ventilmechanismus, während der dritten Minute
stehen dieselben still.
Die Bewegungen des ganzen Mechanismus sind somit: Erste Minute: Der Tisch der Presse
macht eine Drittelumdrehung um seine Axe, Welle C steht still; während der zweiten und
dritten Minute steht Welle B' still, Welle C macht eine Umdrehung und der Ventilmechanismus
arbeitet u. s. f., bis die Bewegung des ganzen Mechanismus nach Belieben des Arbeiters
eingestellt wird, indem er das Handrad α dreht.
Während der zweiten und dritten Minute hebt sich der Ausstofskolben, und wenn er auf
der erforderlichen Höhe angekommen ist, hält er still, und im selben Moment bewegt sich
der Abwurfarm W vorwärts und wirft den Eiskuchen vom Tisch der Presse ab, hierauf kehrt
er sofort in seine frühere Stellung zurück, und zur selben Zeit senkt sich auch der Ausstofskolben
wieder in seine frühere Stellung.
Claims (4)
- Patent-An Sprüche:ι. Die Batterie von concentrischen Röhren, in welchen man kälteführende Flüssigkeit circuliren läfst, im wesentlichen wie beschrieben.
- 2. Die Anordnung der hydraulischen Pressen und die rotirende Bewegung, um rasch zu füllen, zu pressen und zu entleeren, im wesentlichen wie beschrieben.
- 3. Die Abstreichplatte D, um die Röhren zu reinigen, wie beschrieben.
- 4. Die Anordnung der hohlen Gelenke am Boden des Cylinders.Alles zu dem beschriebenen Zweck.Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE9860C true DE9860C (de) |
Family
ID=287190
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT9860D Active DE9860C (de) | Apparate, um gegohrene oder ungegohrene Flüssigkeiten, wie W^ein, Bier, Frucht- und Pflanzensäfte oder Extrakte durch Gefrierenlassen und nachfolgendes Auspressen zu concentriren |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE9860C (de) |
-
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- DE DENDAT9860D patent/DE9860C/de active Active
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