DE98103C - - Google Patents
Info
- Publication number
- DE98103C DE98103C DENDAT98103D DE98103DA DE98103C DE 98103 C DE98103 C DE 98103C DE NDAT98103 D DENDAT98103 D DE NDAT98103D DE 98103D A DE98103D A DE 98103DA DE 98103 C DE98103 C DE 98103C
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- current
- line
- transmitter
- gii
- pole
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Active
Links
- 230000001702 transmitter Effects 0.000 claims description 27
- 230000011664 signaling Effects 0.000 claims description 2
- 230000001264 neutralization Effects 0.000 description 9
- XEEYBQQBJWHFJM-UHFFFAOYSA-N iron Chemical compound [Fe] XEEYBQQBJWHFJM-UHFFFAOYSA-N 0.000 description 8
- 238000004804 winding Methods 0.000 description 5
- 229910052742 iron Inorganic materials 0.000 description 4
- 239000000696 magnetic material Substances 0.000 description 3
- 239000003990 capacitor Substances 0.000 description 2
- 230000000694 effects Effects 0.000 description 2
- 230000005611 electricity Effects 0.000 description 2
- BASFCYQUMIYNBI-UHFFFAOYSA-N platinum Chemical compound [Pt] BASFCYQUMIYNBI-UHFFFAOYSA-N 0.000 description 2
- 230000001105 regulatory Effects 0.000 description 2
- 210000001772 Blood Platelets Anatomy 0.000 description 1
- 241000283220 Odobenus rosmarus Species 0.000 description 1
- 229910000831 Steel Inorganic materials 0.000 description 1
- 238000010586 diagram Methods 0.000 description 1
- 230000004069 differentiation Effects 0.000 description 1
- 238000006073 displacement reaction Methods 0.000 description 1
- 230000005288 electromagnetic effect Effects 0.000 description 1
- 239000011810 insulating material Substances 0.000 description 1
- 230000003993 interaction Effects 0.000 description 1
- 229910052697 platinum Inorganic materials 0.000 description 1
- 239000010959 steel Substances 0.000 description 1
- 230000003313 weakening Effects 0.000 description 1
Classifications
-
- H—ELECTRICITY
- H04—ELECTRIC COMMUNICATION TECHNIQUE
- H04L—TRANSMISSION OF DIGITAL INFORMATION, e.g. TELEGRAPHIC COMMUNICATION
- H04L5/00—Arrangements affording multiple use of the transmission path
- H04L5/02—Channels characterised by the type of signal
- H04L5/04—Channels characterised by the type of signal the signals being represented by different amplitudes or polarities, e.g. quadriplex
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Signal Processing (AREA)
- Computer Networks & Wireless Communication (AREA)
- Interface Circuits In Exchanges (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 21: Elektrische Apparate und Maschinen.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 22. Dezember 1896 ab.
Die gleichzeitige Wiedergabe der von zwei Gebern ausgesandten Schriftzeichen in zwei
getrennten Empfangsapparaten durch Vermittelung einer einzigen Drahtleitung — das Doppelsprechen
— wird erreicht durch Anwendung einer Linienbatterie [LB in Fig. 1), deren Strom
bei Bethätigung des ersten Gebers in der einen, bei Bethätigung des zweiten Gebers in der
anderen Richtung in die Leitung fliefst, und eines Transformators (Tr in Fig. 1), dSssen
secundärer Wechselstrom so lange unter Ausschlufs des Batteriestromes in die Leitung
fliefst, als beide Geber derselben Station gleichzeitig Zeichen geben. Der Transformator kann
an ein Hochspannungsnetz angeschlossen sein; seine secundä're Spannung ist gleich derjenigen
der Linienbatterie so zu bemessen, dafs in den Empfangsapparaten des fernen Amtes ein Strom
von 10 bis 20 Milliampere erzeugt wird.
Das Gebersystem.
Die Schaltung und Wirkungsweise der beiden völlig gleichen und symmetrisch geschalteten
Geber eines Amtes ist in Fig. 1 schematisch dargestellt. GI und GII sind die beiden
Geber (Tasten oder Sender-Relais), von denen jeder im Ruhezustande die S.tromschlufsfeder d
berührt. Bei Tastendruck berührt der Geberhebel die sonst getrennten Federn c und e und
verlä'fst d, hebt aber gleichzeitig den Stromschlufs der Theile α und b auf, ohne dafs der
Körpertheil des Gebers metallische Berührung mit α oder b hat. Der Theil α von GI ist
mit der Feder c von GII, ebenso α von GII mit c von GI dauernd verbunden. Die
Federn b beider Geber sind durch je einen Widerstand von 500 Ohm minus dem Widerstand
der Linienbatterie (500—B) hindurch mit dem negativen Pol der Linienbatterie verbunden,
deren positiver Pol ebenso durch je einen Widerstand von 500 Ohm mit dem
Ruhecontact beider Geber verbunden ist. Die Federn e - beider Geber sind endlich mit den
beiden Enden der Niederspannungswickelung des Transformators Tr verbunden, welcher ein
Widerstand (1000—■ Tr) vorgeschaltet ist, der
den Ohm'schen inneren Widerstand der Stromquelle auf 1000 Ohm ergänzt. Der bewegliche
Theil des Gebers GI ist· mit der Erde, derjenige von GIl durch das Empfängersystem
hindurch mit der Leitung verbunden. Der Stromweg von Leitung nach Erde ist niemals
unterbrochen, da die Federn d der, Bewegung der" Geber bis zur Berührung mit c und e
folgen und erst dann zurückbleiben. Der Stromweg durch das Gebersystem hindurch >
bietet dem ankommenden (natürlich auch dem abgehenden) Strom bei allen Geberstellungen
stets genau denselben willkürlich bestimmten Widerstand, im angenommenen Falle stets
1000 Ohm.
Bei ruhenden beiden Gebern verläuft der Stromweg von der Leitung L zum Hebel
von GII, über den Ruhecontact von GII zur Feder d desselben Gebers, durch die beiden
Widerstände 500 + 500 zur Feder d von GI
und dessen Hebel zur Erde E\ alle anderen Wege sind unterbrochen.
Die Leitung ist also, so lange beide Geber ruhen, durch das Gebersystem hindurch mit
Erde verbunden, wobei keine Stromquelle Strom giebt. Dem vom fernen Amte ankommenden
Strom bietet das Gebersystem einen Widerstand von 1000 Ohm.
Giebt GI allein ein Zeichen, so ist der
Stromweg (punktirte Linie) folgender: von L zum Hebel von GII, über d desselben Gebers
durch den Widerstand 500 (rechts) zum positiven Pol der Linienbatterie, vom negativen
Pol derselben über den Widerstend 500 —.ß (rechts) zur Feder b und zum Stromschlufsstück
α des Gebers GII, zur Feder c von GI,
über den Hebel von GI zur Erde. Der Stromschlufs ab des Hebels GI ist getrennt.
Der positive Pol der Linienbatterie liegt also durch 500 Ohm hindurch an Leitung, der
negative Pol durch (500 — -B) Ohm an Erde. Es fliefst also ein positiver Strom in die
Leitung, und der Widerstand des Gebersystems für den vom fernen Amt ankommenden Strom
beträgt wieder 1000 Ohm. ·
Giebt GII allein ein Zeichen, so ist der Stromweg (gestrichelte Linie) folgender: von L
zum Hebel von GII, zur Feder c desselben Gebers, über ab des Gebers GI und den
Widerstand 500 — B (links) zum negativen Pol der Linienbatterie; vom positiven Pol derselben
über den Widerstand 500 (links) zur Feder d von GI, über den Hebel von GI zur Erde.
Der Stromschlufs ab des sprechenden Gebers GH ist getrennt. Der negative Pol der Linienbatterie
liegt jetzt durch (500 — B) Ohm an Leitung, der positive Pol durch 500 Ohm an
Erde; ein negativer Strom fliefst in die Leitung. Der Gesammtwiderstand des Gebersystems ist
wieder 1000 Ohm.
Geben aber GI und GII gleichzeitig ein
Zeichen, so sind die Contacte a b beider Geber unterbrochen, ebenso die Berührung beider
Geberhebel mit den Federn d d. Der Strom findet mithin nur den einen Weg (strichpunktirte
Linie) von L über GII zur Feder e von GII, durch den Transformator Tr und
dessen Zuschaltwiderstand 1000 — Tr 'zur
Feder e des Gebers GI, über dessen Hebel zur Erde. Der secundäre Wechselstrom des
Transformators fliefst nunmehr unter Ausschlufs des Batteriestromes' einerseits in die Leitung,
andererseits in die'Erde; dabei ist wieder der (Ohm'sche) Gesammtwiderstand des Gebersystems
== 1000 Ohm.
Das Gebersystem bringt also vier Stromzustande
in der Leitung hervor, nämlich wenn GI giebt: Gleichstrom der einen Richtung,
G//giebt: Gleichstrom der anderen Richtung,
G/und GII geben: sinusförmigen Wechselstrom,
GI und GII ruhen: Stromlosigkeit.
Alle Zuschaltwiderstände des Gebersystems (500, 500, 500 — B, 500 — B, 1000— Tr)
dienen gleichzeitig als - Sicherheitswiderstände und können in Form von Glühlampen angebracht
werden, da mäfsige Abweichungen vom Nennwerth belanglos sind. Ein grofses
Amt kann durch eine einzige eigene Wechselstrommaschine alle benöthigten Transformatoren
für ganz verschiedene Spannungen betreiben.
Zwei Ausführungsformen des Gebers, die Taste (Fig. 4 und 5) und das Sender-Relais
(Fig. 6), welches bei Amts- oder Linienabzweigungen an die Stelle der Taste tritt,
sind bezüglich aller Stromzuführungen übereinstimmend mit der schematischen Darstellung
(Fig. 1) gezeichnet; die Einrichtung der Taste ist dadurch ohne Weiteres verständlich. Das
Sender-Relais ist als Topfmagnet T (Fig. 6) mit hohlem Innenpol / gebaut. In die Wickelung
W, weiche den Raum zwischen dem eisernen Innenpol I und dem eisernen Mantel M
ausfüllt, wird ein von demselben Amt oder von einem Zweigamt stammender Geber-Ortsstrom
durch eine einfache Taste gesendet. Der bewegliche Theil des Relais besteht aus einer
in Lagern in ihrer Längsrichtung verschiebbaren Achse V, auf welcher das den Anker bildende
Scheibchen S aus magnetischem Material, sowie die platinirten Stromschlufsscheibchen X und Y
und das Plättchen Z aus Isolirmaterial festsitzen. Der Rand des Mantels M —· der
Aufsenpol — ist dem Innenpol so weit genähert, dafs der Anker S so gut, als überhaupt
erreichbar, den magnetischen Kreis schliefst. Geht ein Strom durch die Windungen W, so
wird der Anker S in den Topf hineingezogen, wobei erst das Plättchen X e und c berührt,
sodann Y d verläfst und gleichzeitig b von a weggedrückt wird. Die Achse V wird nach
dem Aufhören des Stromstofses durch die regulirbare Feder P in die Ruhelage zurückgezogen,
welch letztere in der Figur dargestellt ist. Aufserdem ist die Stellung der sämmtlichen
Stromschlufsfedern gegenüber den Plättchen der Achse einzeln regulirbar.
Das Empfängersystem.
Die Aufgäbe der als Empfangsapparate dienenden Relais ist es nun, die ankommenden Stromstöfse je nach den oben unterschiedenen Stromzuständen wieder in getrennten Zeichen auf zwei gewöhnlichen Telegraphenapparaten [AI und All, Fig. 2) — Morse-, Klopfer-, Recorder- oder Hughes - Apparaten etc. — wiederzugeben, so dafs die von G/ ausgesendeten Zeichen auf AI, die von GII ausgesendeten Zeichen auf AII ankommen. Diese
Die Aufgäbe der als Empfangsapparate dienenden Relais ist es nun, die ankommenden Stromstöfse je nach den oben unterschiedenen Stromzuständen wieder in getrennten Zeichen auf zwei gewöhnlichen Telegraphenapparaten [AI und All, Fig. 2) — Morse-, Klopfer-, Recorder- oder Hughes - Apparaten etc. — wiederzugeben, so dafs die von G/ ausgesendeten Zeichen auf AI, die von GII ausgesendeten Zeichen auf AII ankommen. Diese
Aufgabe wird hier gelöst durch ein neutrales Relais N (Fig. 2) und ein polarisirtes Relais P
(Fig. 2), welche hinter einander vom ankommenden Strom durchflossen werden. Das neutrale Relais schliefst, sobald es von irgend
einem Strome durchflossen wird, den Stromweg von der Ortsbatterie B (Fig. 2) nach dem
polarisirten Relais P, welcher seinerseits je nach der Beschaffenheit des ankommenden Stromes
den Ortsstrom über den ersten oder den zweiten Empfangsapparat oder über beide gleichzeitig
leitet.
Das benutzte neutrale Relais, an dessen Stelle übrigens jedes empfindliche nichtpolarisirte
Relais verwendet werden kann, ist in Fig. 7 im Horizontalschnitt in der Höhe der beweglichen
Achse dargestellt. Der magnetische Theil ist als Topfmagnet mit dem eisernen
Mantel η η und dem röhrenförmigen, ebenfalls eisernen Innenpol m gebaut, zwischen welchen
die erregenden Wickelungen 0 gelagert sind. Der scheibenförmige Anker / aus magnetischem
Material sitzt fest auf der in Lagern in ihrer Längsrichtung verschiebbaren Achse ρ und geht
mit geringem Spielraum durch die kreisförmige Oeffnung des Topfes. Der Anker bildet somit
einen Theil des Aufsenpols und wird von dem gegenüberstehenden Innenpol sehr kräftig angezogen,
sobald irgend ein Strom die Windungen der Magnetwickelung durchfliefst, wobei Gleichstrom beider Richtungen und sinusförmiger
Wechselstrom in ganz gleicher Weise wirken, da der Elektromagnet keine dauernde Polarität besitzt. Ist der Anker angezogen, so
berührt das auf der Achse ρ festsitzende Stromschlufsplättchen i die einstellbare Feder k und
stellt damit die in der Ruhelage unterbrochene Verbindung von einem Pol der Ortsbatterie
nach dem polarisirten Relais her. In die Ruheläge wird die Achse durch eine regulirbare
Spiralfeder zurückgezogen. Der Theil h (Fig. 7), welcher zur genauen Einstellung der Stromschlufsfeder
dient und in ganz gleicher Bauart auch beim polarisirten Relais Verwendung findet,
ist in Fig. 8 noch besonders im Aufrifs, von g aus (Fig. 7) gesehen, dargestellt.
Fig. 9 enthält das polarisirte Relais, ebenfalls im Horizontalschnitt in der Höhe der beweglichen
Achse ■{. Die letztere ist in zwei Lagern
in der Längsrichtung verschiebbar und geht concentrisch durch die cylindrische Höhlung
der Spule tt, welche die erregenden Wickelungen
trägt. An den Stirnflächen dieser Spule liegt je der eine, und zwar der gleichnamige
Pol xx von zwei flachen Hufeisen - Stahlmagneten an. Dieser Pol χ χ hat bei beiden
Magneten einen kreisförmigen Ausschnitt, in welchen concentrisch mit Zwischenraum der
röhrenförmige Ansatz y vom anderen Pol desselben Magneten hineinragt. Durch diese
Innenpoleyy geht die Achse \ ebenfalls concentrisch,
ohne zu berühren, durch. Dieselbe trägt innerhalb des Hohlraumes der Spule zwei scheibenförmige Anker ν ν aus magnetischem
Material, welche je einem der vorbeschriebenen Doppelringpole χy χ gegenüberstehen. Diese
Scheiben bilden die elektromagnetischen Pole der Spule tt und vertauschen ihre Polarität
bei der Umkehrung des Stromes in tt. Geht mithin ein Gleichstrom der einen Richtung
durch die Spule, so wird die Achse \ nach der einen Seite, bei Gleichstrom von entgegengesetzter
Richtung nach der anderen Seite verschoben. Ein sinusförmiger Wechselstrom von mindestens 80 bis 100 Wechseln in der
Secunde, bei welchem weder der positive, noch der negative Stromtheil überwiegt, bringt
keinerlei Verschiebung der Achse hervor, da das bewegende Moment jedes einzelnen Stromimpulses
schon nach so kurzer Zeit durch den nachfolgenden entgegengesetzten Impuls aufgehoben
wird, dafs keine Bewegung nach der einen. oder anderen Seite — höchstens ein
schwaches Hin- und Herschwingen — eintreten kann. In diesem Falle und ebenso bei Stromlosigkeit
bleibt die Achse in der durch Spiralfedern regulirten Mittellage stehen, in welche
sie auch nach dem Aufhören jedes Gleichstromimpulses zurückkehrt. Auf der Achse \
sitzt aufserhalb des magnetischen Systems noch der Isolirkörper u fest, an welchen sich die
Enden der Stromschlufsfedern r und s anlegen. Diese beiden Federn berühren, so lange die
Achse ^ in der Mittellage verharrt, das gemeinsame Stromschlufsstück q, von welchem mithin
bei ankommendem Gleichstrom der einen Richtung r, bei Gleichstrom der entgegengesetzten
Richtung ί durch den Isolirkörper u weggedrückt wird. Das polarisirte Relais besorgt
somit die Vertheilung des Ortsstromes, welcher durch das neutrale Relais bis q geschlossen
wird, von q aus auf die beiden .Empfangsapparate AI und All (Fig. 2), welche mit den
Federn r und 5 verbunden sind.
Die Anordnung des gesammten Empfängersystems geht aus der schematischen Darstellung
in Fig. 2 hervor. P ist das polarisirte, N das neutrale Relais, G die Verbindung durch das
Gebersystem zur Erde, L die Linie, B die Ortsbatterie, welche den Strom zur Erzeugung
der Schriftzeichen in den Empfangsapparaten. AI und All liefert. Ruhen beim fernen .Amt
beide Geber, so kommt kein Strom aus L; der Stromschlufs i k ist offen und A/und All
ruhen. Giebt beim fernen Amt der Geber GI ein Zeichen, so kommt Gleichstrom aus der
Leitung, durch dessen Wirkung der Stromschlufs i k geschlossen und die Achse P1 des polarisirten
Relais beispielsweise nach rechts geschoben wird. Der von B über ki kommende
Ortsstrom hat von q aus nur den Weg über r AI, weil qs getrennt ist: also giebt AI das
Zeichen von GI wieder. Giebt beim fernen Amt GII ein Zeichen, während GI ruht, so
kommt ein Gleichstrom der entgegengesetzten Richtung aus L, ik wird geschlossen und P1
nach links geschoben, so dafs der Ortsstrom, von B über kiqsAII nach B geht, während
qr getrennt ist. Diesmal giebt All das Zeichen von GII wieder. Geben schliefslich beim
fernen Amt beide Geber, GI und GII, gleichzeitig ein Zeichen, so fliefst ein neutraler
Wechselstrom durch L, welcher N in Bewegung setzt, dagegen P in der Mittelstellung
läfst; der Ortsstrom fliefst von B über ki
nach q und von q aus über beide Wege qr AI
und qs All zu B zurück: beide Empfangsapparate geben die von GI und GII ausgesendeten
Zeichen gleichzeitig wieder.
Die Aufgabe des Doppelsprechens ist damit gelöst. Im Gegensatz zu. den bestehenden
Vierfach-Systemen wird aber hier nicht der Unterschied verschiedener Stromstärken mit oder
ohne Polwechsel, sondern das Zusammenwirken der Gleichströme mit einem neutralen Wechselstrom
zur getrennten Zeichengebung beim fernen Amt benutzt. Schwankungen des Fernstromes
infolge von Leitungsstörungen beeinträchtigen daher das Doppelsprechen nicht in höherem Mafse, als sie einen gewöhnlichen
Einfachbetrieb beeinträchtigen würden.
Das Doppelgegensprechen.
Der Uebergang vom Doppelsprechen zum Doppelgegensprechen, wobei die beiden durch einen Draht verbundenen Aemter gleichzeitig, ohne sich zu stören, apf derselben Leitung doppelt nehmen und doppelt geben können, wird in bekannter Weise durch die Differentialschaltung des Empfängersystems bewirkt. Bei jeder Station wird der vom Gebersystem ausgesendete Strom in zwei Zweige getheilt, von welchen der eine (in Fig. 2 ausgezogene) die wirkliche Linie ist, der andere (gestrichelt) als künstliche Linie bezeichnet wird. Das neutrale und das polarisirte Relais sind, wie in Fig. 7 und 9· angedeutet, mit bifilarer Wickelung versehen, und die Anordnung ist, wie aus dem Schema Fig. 2 ersichtlich, so getroffen , dafs der durch die künstliche Linie zur-Erde gehende Theil und der in die wirkliche Linie fliefsende Theil des abgehenden Stromes die ■ Differentialwickelungen beider Relais in entgegengesetzter Richtung durchlaufen, sich also bei guter Ausgleichung der künstlichen Linie in ihrer Wirkung aufheben. Der vom fernen Amt ankommende Strom dagegen durchläuft von der Leitung L (Fig. 2) in seiner vollen Stärke das ganze Empfängersystem bis zu dem Theilpunkt T; von T aus geht ein Theil des Stromes durch das Gebersystem zur Erde, der andere Theil durch den gestrichelt gezeichneten Stromweg (künstliche Linie) ebenfalls zur Erde. Der ankommende Strom durchläuft also die Differentialwickelungen hinter einander in demselben Sinne; die beiden Wickelungen verstärken gegenseitig ihre elektromagnetische Wirkung.
Der Uebergang vom Doppelsprechen zum Doppelgegensprechen, wobei die beiden durch einen Draht verbundenen Aemter gleichzeitig, ohne sich zu stören, apf derselben Leitung doppelt nehmen und doppelt geben können, wird in bekannter Weise durch die Differentialschaltung des Empfängersystems bewirkt. Bei jeder Station wird der vom Gebersystem ausgesendete Strom in zwei Zweige getheilt, von welchen der eine (in Fig. 2 ausgezogene) die wirkliche Linie ist, der andere (gestrichelt) als künstliche Linie bezeichnet wird. Das neutrale und das polarisirte Relais sind, wie in Fig. 7 und 9· angedeutet, mit bifilarer Wickelung versehen, und die Anordnung ist, wie aus dem Schema Fig. 2 ersichtlich, so getroffen , dafs der durch die künstliche Linie zur-Erde gehende Theil und der in die wirkliche Linie fliefsende Theil des abgehenden Stromes die ■ Differentialwickelungen beider Relais in entgegengesetzter Richtung durchlaufen, sich also bei guter Ausgleichung der künstlichen Linie in ihrer Wirkung aufheben. Der vom fernen Amt ankommende Strom dagegen durchläuft von der Leitung L (Fig. 2) in seiner vollen Stärke das ganze Empfängersystem bis zu dem Theilpunkt T; von T aus geht ein Theil des Stromes durch das Gebersystem zur Erde, der andere Theil durch den gestrichelt gezeichneten Stromweg (künstliche Linie) ebenfalls zur Erde. Der ankommende Strom durchläuft also die Differentialwickelungen hinter einander in demselben Sinne; die beiden Wickelungen verstärken gegenseitig ihre elektromagnetische Wirkung.
Die vollständige Aufhebung des Einflusses der abgehenden Ströme auf die Relais desselben
Amtes ist abhängig von der möglichst genauen Ausgleichung der künstlichen Linie gegen die wirkliche Linie in Bezug auf Ohmschen
Widerstand, Capacität und Selbstinduction. Der als »künstliche Linie« bezeichnete Apparativ
(Fig. 2) besteht aus einem Stöpsel-Rheostaten W, verbunden mit abgetheiltem Condensator c,
welcher gestattet, den gewünschten Condensatorwerth an jeden beliebigen Punkt der künstlichen
Linie zu legen. Einer bestimmten, nicht ausschaltbaren Widerstandsgröfse des Rheostaten wird ein Selbstinductionswerth gegeben
, welcher etwas gröfser ist als derjenige je einer Wickelung des neutralen und polarisirten
Relais zusammen. Alle übrigen Widerstandswerthe des Rheostaten, ebenso wie die sämmtlichen Zuschaltwiderstände des Gebersystems,
sind selbstinductionsfrei.
Die Ausgleichung der künstlichen Linie gegen die wirkliche braucht bei diesem System
gar nicht besonders genau zu sein. Gleicht sich z. B. der abgehende Strom in den Relais
desselben Amtes nur zu 9/10 anstatt ganz aus,
so kann das übrige Zehntel durch genügende Anspannung derjenigen. Federn in den Relais,
welche die Anker in ihrer Ruhelage festhalten, verhindert werden, die letzteren in Bewegung
zu setzen. Der fremde Strom tritt dann mit
in Wirkung und ist auch im Falle der
10 ;x ι
10
Schwächung mit 9/10 seiner normalen Stärke
noch immer stark genug, die Relais fehlerfrei zu bewegen. Dieser Vortheil ist dadurch
möglich, dafs die Federspannung der Relais von keiner anderen wesentlichen Ursache bedingt
wird, also in weiten Grenzen ganz diesem einen Zweck dienstbar gemacht werden kann.
Bei mäfsigen Abweichungen vom normalen elektrischen Zustand der Linie wird somit eine
Aenderung der auf der künstlichen Linie gestöpselten Werthe meistens nicht erforderlich
sein. Die künstliche Linie braucht nur gröfsere, runde Werthe von Widerstand und Capacität
zu enthalten.
In Fig. 3 ist die gesammte Schaltung zweier, durch eine Leitung verbundener, Stationen —■
einschliefslich der Empfänger-Ortsstromkreise —■ schematisch dargestellt, wobei jede Station ein
Gebersystem und ein Empfängersystem enthält. Die einzelnen Theile dieses Gesammtsystems
stimmen überein mit den Theilzeichnungen Fig. ι und 2, nur dafs in den Gebersystemen
die Unterscheidung der verschiedenen Stromwege nicht durchgeführt wurde.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Einrichtung zum Poppelsprechen unter Verwendung zweier gleichartigen Geber auf jeder Station, dadurch gekennzeichnet, dafs die beiden Geber GIGII beim Arbeiten in der Weise mit einer Gleichstromquelle L B bezw. Wechselstromquelle Tr zusammenwirken, dafs beim nicht gleichzeitigen Drücken der Geber GI und GII positive bezw. negative Stromstöfse der Gleichstromquelle L B in die Leitung gesendet werden, während beim gleichzeitigen Geben durch die Stromschlufsfedern e (Fig. 1) die Zeichengabe durch Wechselströme erfolgt.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE98103C true DE98103C (de) |
Family
ID=369099
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT98103D Active DE98103C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE98103C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4833363A (en) * | 1985-07-16 | 1989-05-23 | English Electric Valve Company Limited | Ignitron with arc-centering magnetic field |
-
0
- DE DENDAT98103D patent/DE98103C/de active Active
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4833363A (en) * | 1985-07-16 | 1989-05-23 | English Electric Valve Company Limited | Ignitron with arc-centering magnetic field |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE2941831C2 (de) | Einrichtung zur Erfassung des Zustands von mehreren in Außenstellen befindlichen bistabilen Vorrichtungen von einer Zentralstation aus sowie Einrichtung zur Verfahrensregelung | |
DE98103C (de) | ||
DE1952796B2 (de) | Schaltungsanordnung zur Stabilisierung einer schwankenden Eingangswechselspannung | |
DE935900C (de) | Schaltungsanordnung zur Fortschaltung von Nebenuhren mittels Stromstoessen wechselnder Richtung ueber abgeriegelte Leitungen | |
DE731477C (de) | Anordnung zur Bestimmung der Zeichenverzerrungen in Drucktelegraphenanlagen | |
AT20476B (de) | Schaltung für Wechselstromtelegraphen. | |
AT221641B (de) | Elektrische Fernmelde- oder Fernsteueranlage | |
DE140728C (de) | ||
DE701375C (de) | Schaltungsanordnung fuer Telegrafenanlagen zum Tasten von Wechselstrom | |
DE686341C (de) | Schaltungsanordnung zur Stromzeichenuebertragung ueber Leitungen | |
DE509612C (de) | Schaltungsanordnung zur UEbertragung von Gleichstromstoessen auf induktivem Wege ueber Verbindungsleitungen | |
DE582327C (de) | Verfahren zur Fernuebertragung von Messgroessen, Stellungen beweglicher Organe oder anderer durch Zahlen ausdrueckbarer Werte | |
DE194698C (de) | ||
DE151149C (de) | ||
DE758210C (de) | Signalanlage, bei welcher Gleichstromzeichen von einem Geberort ueber beiderseits mit Isolieruebertragern versehene Leitungen ausgesandt und als Impulse wechselnder Polaritaet am Empfangsort durch ein polarisiertes Relais aufgenommen werden | |
DE268755C (de) | ||
AT112417B (de) | Elektrische Einrichtung zur Wahrnehmbarmachung von Strömen gleichartiger Frequenz. | |
AT129432B (de) | Verfahren und Einrichtung zur Fernübergtragung von Meßgrößen, Stellungen beweglicher Organe, z. B. Zeiger, Schalter, oder anderer durch Zahlen ausdrückbarer Werte. | |
DE41273C (de) | Neuerungen in der Telegraphie | |
DE2650835C2 (de) | Schaltungsanordnung zum Übertragen von zwei binären Einfachstrom-Gleichstromsignalen | |
AT129657B (de) | Vorrichtung zur Fernsteuerung und Fernüberwachung verstellbarer Organe. | |
AT154216B (de) | Schaltungsanordnung für Fernschreibvermittlungsanlagen. | |
DE627883C (de) | Telegraphenanlage | |
DE39857C (de) | Neuerung in der Telegraphie | |
DE180229C (de) |