DE977708C - Verfahren zur Herstellung von wasserfreien Vorprodukten fuer Raketenfesttreibstoffe - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von wasserfreien Vorprodukten fuer Raketenfesttreibstoffe

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DE977708C
DE977708C DEJ21163A DEJ0021163A DE977708C DE 977708 C DE977708 C DE 977708C DE J21163 A DEJ21163 A DE J21163A DE J0021163 A DEJ0021163 A DE J0021163A DE 977708 C DE977708 C DE 977708C
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isocyanate compound
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solid rocket
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DEJ21163A
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Hiltmar Dipl-Chem Dr Schubert
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Bundesrepublik Deutschland
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Bundesrepublik Deutschland
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C06EXPLOSIVES; MATCHES
    • C06BEXPLOSIVES OR THERMIC COMPOSITIONS; MANUFACTURE THEREOF; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS EXPLOSIVES
    • C06B21/00Apparatus or methods for working-up explosives, e.g. forming, cutting, drying
    • C06B21/0008Compounding the ingredient
    • C06B21/0025Compounding the ingredient the ingredient being a polymer bonded explosive or thermic component

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Polyurethanes Or Polyureas (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von wasserfreien Vorprodukten für Raketenfesttreibstoffe Bekanntlich werden für Composite-Festtreibstoffe Polyurethane als Binder verwendet. Hierbei werden hydroxylgruppenhaltige Polyäther oder Polyester mit Sauerstoffsalzen (z. B. Ammoniumperchlorat) und anderen Zusätzen (Metallpulver, Modifikatoren usw. und eventuell Katalysatoren) vermischt und durch Zusatz von Diisocyanaten zu kautschukartigen Körpern auspolymerisiert. Hierbei erfolgt die Reaktion: Diese Polymerisation muß unter Ausschlüß von Wasser erfolgen, da sich sonst die Isocyanate nach folgender Gleichung.autokatalytisch und bevorzugt umsetzen
    - R - N = C = O -I- H20 -> - RNH2 -I- CO
    Das entstandene Kohlendioxyd wird frei und treibt die kautschukartige Masse unter Bildung von zahlreichen Lunkern und Rissen auseinander. Ein solcher Formkörper verliert an Dichte und Festigkeit. Außerdem führen die Risse und Lunker zu Unregelmäßigkeiten beim Abbrand in der Rakete.
  • Ein Feuchtigkeitsgehalt der Treibsatzrohmasse von beispielsweise 0,2 °/o führt bereits bei r kg Masse zur Bildung von etwa 22,51 C02-Gas unter Normalbedingung, das nur zum Teil in der Masse gelöst bleibt. Es ist daher erforderlich, daß die Vorprodukte soweit wie nur irgend möglich von anhaftender Feuchtigkeit befreit werden. Soweit es sich einerseits um Polyäther bzw. Polyester, andererseits um nichthygroskopische Sauerstoffsalze, wie z. B. Ammoniumperchlorat, handelt, kann die Trocknung ohne besondere Schwierigkeiten vorgenommen werden. Die Trocknung und Entgasung der Vorpolymerisate erfolgt durch Erhitzen der Flüssigkeit im Vakuum bei etwa ioo° C. Sind dann noch Reste an Feuchtigkeit vorhanden, kann die Flüssigkeit noch durch ein Molekularsieb gegeben werden. Ein Wassergehalt von o,o8% kann leicht erreicht werden. Sauerstoffsalze, wie Ammoniumperchlorat, und Metallpulver, wie Aluminium, werden bei erhöhter Temperatur über mehrere Stunden gelagert. Ein Feuchtigkeitsgehalt von o,oi % kann erreicht werden. Bei einem Treibsatz mit ao % Binder liegt der durchschnittliche Wassergehalt unter 0,02q.0/0, was bei der Verarbeitung keine Schwierigkeiten macht.
  • In neuerer Zeit werden für die sogenannten Composite-Double-Base-Treibsätze dem Polyurethanbinder auch Nitrocellulose und/oder andere polymere Salpetersäureester zugesetzt. Außerdem wird angestrebt, Ammoniumperchlorat durch Ammoniumnitrat zu ersetzen. Die Trocknung von Nitrocellulose und ähnlichen Produkten, wie auch von Ammoniumnitrat, stößt dabei auf erhebliche Schwierigkeiten. Ammoniumnitrat kann auch unter extremen technischen Bedingungen nicht mit einem Feuchtigkeitsgehalt unter o,i 0/a erhalten werden.
  • Nitrocellulose kann unter technischen Bedingungen nur bis zu einem Gehalt von 0,5 bis 0,7 0/a von Feuchtigkeit befreit werden. Werden die üblichen Trocknungsverfahren der Vorprodukte für einen typischen Composite-Double-Base-Satz, bestehend aus: zo,o% Ammoniumnitrat, 20, 5 0% Aluminium, 16,o % Polyurethan, 3 i,o 0/aNitroglycerin, 12,50/0 Nitröcellulose, angewendet, so ergibt sich nach den Erfahrungen der Erfinder ein durchschnittlicher Wassergehalt der Rohmasse von o,iq.%, was zum Auseinandertreiben des Treibsatzes unter Lunker- und Rißbildung führt.
  • Das von der Lacktrocknung übernommene Verfahren der Umsetzung der anhaftenden Feuchtigkeit mit Aluminium- oder Magnesiumalkoholaten führt zur Inaktivierung der Polymerisationskatalysatoren, auf die bei diesen Treibsätzen nicht verzichtet werden kann.
  • Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von wasserfreien Vorprodukten für Raketenfesttreibstoffe, wie z. B. Nitrocellulose, Ammoniumnitrat und anderen Verbindungen, die mit Isocyanaten in Gegenwart von Wasser unter Bildung von C02 reagieren, das dadurch gekennzeichnet ist, daß die Vorprodukte bei gewöhnlichem oder vermindertem Druck bei etwa q.o bis ioo° C mit einer unter diesen Bedingungen gasförmigen Isocyanatverbindung behandelt werden, bis sich das Wasser ganz oder bis zu einem nicht mehr schädlich wirkenden Bruchteil mit der Isocyanatverbindung unter Bildung von C02 und dem entsprechenden Amin umgesetzt hat.
  • Hierbei wird folgendermaßen verfahren: In einem evakuierbaren oder verschließbaren und temperierbaren Behälter wird auf Zwischenböden das zu trocknende Gut in feiner Verteilung aufgebracht. Zu diesem Gut wird eine Isocyanatverbindung im stöchiometrischen Überschuß in bezug auf das vorhandene Wasser gegeben, die bei gewöhnlichem oder vermindertem Druck bei q.o bis ioo° C verdampft. Der Behälter wird verschlossen und erforderlichenfalls evakuiert. Der Behälter wird nunmehr auf eine Temperatur gebracht, die über der Verdampfungstemperatur der Isocyanatverbindung liegen muß. Nach i bis 8 Stunden ist die autokatalytische Umsetzung beendet, und die Umsetzungsprodukte (R-NH2 und C02) sowie die nicht verbrauchte Isocyanatverbindung wird gasförmig abgezogen und kondensiert. Nach Trennung vom Amin kann die restliche Isocyanatverbindung wieder verwendet werden.
  • Das Verfahren ermöglicht, Composite-Double-Base-Sätze mit einem großen Gehalt an Nitrocellulose und Ammoniumnitrat ohne Lunker- und Rißbildung herzustellen.
  • Als Isocyanatverbindung eignet sich beispielsweise beim Noirnaldruckverfahren Äthylisocyanat, Siedepunkt 58 bis 61° C, Isopropylisocyanat, Siedepunkt, 70 bis 75° C, Unterdruckverfahren: Phenylisocyanat, Siedepunkt 55° C bei 13 mm. Beim Unterdruckverfahren ist es meistens nicht möglich, die entstandenen Amine im Vakuum abzuziehen. Das bildet jedoch keine Schwierigkeit, da sich die Amine mit' Isocyanatverbindungen zu Harnstoffderivaten umsetzen, die ausgesprochene Stabilisatoren für Salpetersäureester sind. Beispiel zo kg Nitrocellulose mit einem Feuchtigkeitsgehalt von 0,8% werden in einen Behälter gegeben. Darauf werden 35 bis 40 g Äthylisocyanat eingespritzt. Der Behälter wird fest verschlossen und auf 7o° C gebracht. Nach q. bis 6 Stunden wurden Äthylarnin, C02 und nicht verbrauchtes Äthylisocyanat abgezogen. Die so behandelte Nitrocellulose hatte nur noch einen Wassergehalt, der unter o, i % lag.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von wasserfreien Vorprodukten für Raketenfesttreibstoffe, wie z. B. Nitrocellulose, Ammoniumnitrat und anderen Verbindungen, die mit Isocyanaten in Gegenwart von Wasser unter Bildung von C02 reagieren, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorprodukte bei gewöhnlichem oder vermindertem Druck bei etwa 4.o bis ioo° C mit einer unter diesen Bedingungen gasförmigen Isocyanatverbindung behandelt werden, bis sich das Wasser ganz oder bis zu einem nicht mehr schädlich wirkenden Bruchteil mit der Isocyanatverbindung unter Bildung von C02 und dem entsprechenden Amin umgesetzt hat. a. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die überschüssige Isocyanatverbindung und das entstandene Amin vom Trockengut abgezogen werden. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Amin mit Isocyanatverbindungen zu Harnstoffverbindungen, die ausgesprochene Stabilisatoren für Salpetersäureester sind, umgesetzt wird.
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