DE965359C - Verfahren zur Herstellung vernetzter kautschukartiger Polykondensate aus diisocyanatmodifizierten Polyestern - Google Patents
Verfahren zur Herstellung vernetzter kautschukartiger Polykondensate aus diisocyanatmodifizierten PolyesternInfo
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Description
AUSGEGEBEN AM 6. JUNI 1957
18962 IVb 139b
ist in Anspruch genommen
Es ist bekannt, daß gewisse Polyester, beispielsweise
Polyäthylenglykol-adipat, mit Diisocyanaten urngesetzt werden können zu Verbindungen', welche
durch geeignete Behandlung, beispielsweise mit Wasser, Glykolen, Diaminen oder anderen bifunktionellen
Verbindungen zu Kunststoffen umgewandelt werden können mit Eigenschaften, welche denjenigen
von vulkanisiertem Naturgummi ähnlich sind. Bei solchen Verfahren ist es üblich gewesen,
Polyester zu verwenden, welche Molekulargewichte von etwa 2000 aufweisen und diese Polyester mit
einem großen Überschuß an dem Diisocyanat umzusetzen. Wenn beispielsweise die Vernetzung durch
Wasser durchgeführt wird, hat es sich als notwendig herausgestellt, von 1,4 bis 1,6 Mol Diisocyanat je
Mol Polyester und bei anderen bifutiktionellen Verbindungen,
wie beispielsweise Glykolen, sogar einen größeren Überschuß an Diisocyanat zu verwenden,
beispielsweise einen solchen von 1,6 bis 1,7 Mol pro
Mol Polyester, um ähnliche Ergebnisse zu erzielen. Bei dem bisher angewandten Verfahren ist es nicht
möglich gewesen, die Menge an angewandtem Diisocyanat zu verringern, ohne daß die Eigenschaften
des vernetzten gummiartigen Materials nachteilig beeinflußt werden. .
Es wurde gefunden,' daß ein Polyester mit wesentlich geringeren Mengen Diisocyanat modifiziert
und in ein vernetztes gummiartiges Material
709 532/292
umgewandelt werden kann, indem der mit Diisocyanat modifizierte Polyester in Gegenwart einer
katalytisch wirkenden Menge eimer anorganischen Base, wie beispielsweise" Natrium-, Kalium-,
Lithium-, Magnesium-, Barium- oder Calciumhydroxyd, einer erhöhten Temperatur ausgesetzt
wird. Für dieses Verfahren wird jedoch hier kein Schutz beansprucht. Auf diese Weise hergestellte
gummiartige Materialien weisen keine wesentliche ίο Verschlechterung der physikalischen Eigenschaften
auf gegenüber den durch die bisher bekannten Verfahren hergestellten gummiartigen Stoffe, ausgenommen
in einer wesentlichen Hinsicht, nämlich ihrem Widerstand gegenüber Hydrolyse, der beträchtlich
geringer ist.
Es wurde nun gefunden, daß bei Verwendung von Berylliumhydroxyd als Katalysator für die
Umwandlung des mit Diisocyanat modifizierten Polyesters das erhaltene gummiartige Material
günstige physikalische Eigenschaften mit verbessertem Widerstand gegenüber Hydrolyse vereinigt.
Gemäß der Erfindung wird also ein Verfahren . zur Herstellung eines gummiartigen Materials aus
einem mit Diisocyanat modifizierten Polyester vorgeschlagen, der unter im wesentlichen wasserfreien
Bedingungen durch Umsetzung eines Überschusses eines Diisocyanats mit einem Polyester, der sich
von mindestens einem Glykol und mindestens einer Dicarbonsäure ableitet und ein mittleres Molekulargewicht
von mindestens 1000 besitzt, erhalten ist. Dieses Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß
der mit Diisoycanat modifizierte Polyester einer erhöhten Temperatur in Gegenwart einer katalytisch
'35 wirkenden Menge von Berylliumhydroxyd ausgesetzt wird.
Bei Anwendung von Polyestern, welche ein mittleres Molekulargewicht von etwa 2000 besitzen,
..._._ wird ein gummiartiges Material erzielt, das eine
günstige Kombination von Eigenschaften besitzt, wenn die Menge des benutzten Diisocyanate von
1,1 bis 1,25 Mol pro Mol Polyester betragen hat.
Das den Gegenstand der Erfindung bildende Verfahren hat also eine beträchtliche Ersparnis an
Diisocyanat zur Folge. Es ist auch viel leichter durchzuführen, da es nicht notwendig ist, den mit
Diisocyanat modifizierten Polyester mit Wasser, Glykol oder einer anderen bifunktionellen Verbindung
umzusetzen. Falls erwünscht, kann jedoch bei dem vorliegenden Verfahren auch die Umsetzung
mit einer bifunktionellen Verbindung kombiniert werden. Es wird jedoch im allgemeinen vorgezogen,
diese Verbindungen nicht anzuwenden, da der größte Vorteil nur dann erzielt wird, wenn dasVernetzen
durch Berylliumhydroxyd allein erreicht wird.
Der mit Diisocyanat modifizierte Polyester wird in an sich bekannter Weise am zweckmäßigsten
dadurch hergestellt, daß der Polyester mit dem Diisocyanat bei einer erhöhten Temperatur von beispielsweise
120 bis loo0' umgesetzt wird. Bei Temperaturen
innerhalb dieses Bereiches schreitet die Reaktion rasch voran, und sie ist im allgemeinen
innerhalb weniger Minuten beendet. Bei der Durchführung der Reaktion muß möglichst wasserfrei
gearbeitet werden, um sicherzustellen, daß die Reaktion im wesentlichen zwischen den Polyesterendgruppen
und den Isocyanatgruppen stattfindet. Eine geringe Menge Wasser kann jedoch zugegen
sein. Die Reaktion verläuft noch in befriedigender Weise, wenn der Wassergehalt etwa 0,1 Gewichtsprozent
der Reaktionsmischung beträgt.
Im allgemeinen wird es vorgezogen, von Polyestern auszugehen, die mit aromatischen Diisocyanaten
modifiziert sind, da sich die aliphatischen Verbindungen als weniger reaktionsfähig erwiesen
haben. Beispiele von aromatischen Diieocyanaten sind: i-Methylphenylen-2, 4-diisocyanat, 2-Nitrodiphenyl
- 4, 4-diisocyanat, 2 - Nitrodiphenyl - methan-4,4-diisocyanat,
Naphthylen-i, 4-diisocyanat, Naphthylen-i,
5-diisocyanat, Napthylen-2, 7-diisocyanat, Fluorendiisocyanat, Chrysendiisocyanat, i-Chlorphenylen-2,
4-diisocyanat, Toluylen-diisocyanat, Dip-xylyl-methan-4,4-diisocyanat,
4,4-Diphenylen-diisocyanat und 4, 4-Cyclohexylphenylendiisocyanat.
Es können auch Mischungen von Diisocyanaten verwendet werden.
Eine Verbindung, die mehr als zwei Isocyanatgruppen enthält, kann, falls erwünscht, ebenfalls
verwendet werden, vorausgesetzt, daß eine derartige Verbindung vorherrschend bifunktionell reagiert,-
d. hu in dem Fall eines Triisocyanats, daß eine der Isocyanatgruppen weniger reaktionsfähig
ist als die anderen beiden. Wenn in der vorliegenden Beschreibung und in den folgenden Ansprüchen
von Diisocyanaten die Rede ist, so werden hierunter auch derartige bifunktionell wirkende Polyisocyanate
verstanden.
Es werden Polyester vorgezogen, die hauptsächlich endständige Hydroxylgruppen aufweisen. Demgemäß
sollte der Polyester durch Umsetzung eines Überschusses eines Giykols mit einer Dicarbonsäure
hergestellt sein. Die Herstellung kann in der Weise erfolgen, daß etwa 2 Mol des Giykols mit
etwa ι Mol Dicarbonsäure erwärmt werden und das Wasser abdestilliert wird. Die Bildung des
Polyesters wird dann dadurch beendet, daß das Glykol durch Erwärmen auf 200 bis 220'0 in einem
Vakuum von etwa 0,5 mm Quecksilbersäule abgeschieden wird, nachdem das Wasser vorher bei no
atmosphärischem Druck abdestilliert worden ist. Das Molekulargewicht des Polyesters ist davon abhängig,
wie lange die Reaktionsmischung auf 200 bis 22o° im Vakuum erwärmt wird. Bei Polyestern,
die ein Molekulargewicht von etwa 10 000 oder mehr besitzen, kann eine sich über mehrere Tage
rstreckende Erwärmung notwendig sein. Die Erwärmungsdauer kann durch Verwendung bekannter
Katalysatoren und durch wirksames Rühren verkürzt werden. Das Veresterungsprodukt ent- iao
hält gewöhnlich Polyester von unterschiedlichem Molekulargewicht. Diese können gewünschtenfalls,
beispielsweise durch fraktionierte Ausfällverfahren, getrennt werden.
Beispiele von Glykolen, aus denen Polyester her- i«5
gestellt werden können, sind: Äthylenglykol,
ι, 2-Propylenglykol, i, 3 -Propylenglykol, 2, 3-B11-tylenglykol,
Diäthylenglykol und Tiriäthylenglykol. Beispiele von Dicarbonsäuren, mit denen Glykole
umgesetzt werden können, sind Benastein-, Glutar-,
Adipin-, Pimelin-, Suberin-, Azelain- und Sebacinsäuren.
Beim Verfahren gemäß de:r Erfindung können alber auch Polyester verweil det werden,
welche aus Mischungen von Glykolen, Mischungen von Dicarbonsäuren öder beiden er! laken sind.
Mischungen von Polyestern können a- ach benutzt
werden.
Bei der Herstellung der mit DiisocyE mat modifizierten
Polyester hat es sich als notwen dig· herausgestellt, daß mehr als 1 Mol Diisocyai iat Je Mol
Polyester vorliegt, um einen mit Diisocy anat modifizierten
Polyester zu erhalten, der Iso cyairatendgruppen
enthält. Von der Menge des Di isocyanate ist das Maß der Kettenverlängerung der P olyestermoleküle
abhängig. Wenn die Menge an Diisocyanat nur etwas mehr als 1 Mol je Λ hol Polyester
beträgt, so wird eine beträchtliche Λ / eriläiagerung
der Kette eintreten. Wenn eine Menj .t; am Diisocyanat
verwendet wird, die größer ist ί .is 2. Mol
je Mol Polyester, wird im allgemeinen u ^erliaupt
keine Verlängerung der Kette des Polyei :teirs .erreicht.
Die physikalischen Eigenschaften ι les weornetzten
gummiartigen Stoffes gemäß der Ki ümKÜrarjg
werden durch die Molekulargewichte u: Ά '<fen
Strukturaufbau der Stoffe beeinflußt. Es >s daher ■
notwendig, die Menge des angewandten Düse- '
cyanats je nach dem Molekulargewicht d :s PoIy- '
esters zu ändern. ;
Es werden mit Diisocyanat modifizierte Polyester mit einem mittleren Molekulargewich t van
mehr als 5000 und vorzugsweise von 750 α bis 12 500 vorgezogen.
Bei Polyestern, die ein mittleres Motel* ulargewicht
der Größenordnung von 2000, beisi 'ielsweise ein solches von 1500 und 2500 haben, vird
der gewünschte Grad der Kettenverlängerung d urch Anwendung von 1,1 bis 1,25 Mol Diisocyana t je
Mol Polyester erreicht. Es wurde beispielsweise gefunden, daß ein vernetztes gummiartiges Mater tal,
welches eine besonders günstige Kombination "lter Eigenschaften besitzt, aus dem mit Diisocyai ;at
modifizierten Polyester erhalten werden kann, c '.er
durch Umsetzen von 1 Mol Polyäthylenglykc >1-adipat
mit einem mittleren Molekulargewicht ve >n 1500 bis 2500 mit von 1,1 bis 1,25 Mol Naphtyleni,
5-diisocyanat hergestellt worden ist.
Das Kettenmolekül von Polyestern, die bereite
ein hohes mittleres Molekulargewicht aufweisen,
d. h. ein solches von mehr als 5000, und insbeson-. dere solche, bei denen das Molekulargewicht größer
als 7000 ist, soll nicht mehr wesentlich verlängert werden. Dies kann theoretisch dadurch erzielt
werden, daß 2 Mol Diisocyanat je Mol Polyester angewandt werden. Jedoch hat es sich als
wünschenswert herausgestellt, einen etwas größeren Überschuß als die theoretisch erforderliche Menge
an Diisocyanat anzuwenden. Ein zu hohes Molekulargewicht des Polyesters sollte vermieden werden,
da bei Erhöhung des Molekulargewichts das -Ausmaß der Querverbindungen in dem vernetzten
•^ummiartigen Material verringert wird. Bei gewissen,
e« sehr hohes Molekulargewicht aufweisenden Polyestern kann auch eine stärkere Ten- ·
denz zur Kristallisation auftreten, wodurch die physikalischen Eigenschaften des daraus hergestellten
gummiartigen Materials beeinflußt werden, beispielsweise durch eine Tendenz zur Kalthärtung
oder zur Brüchigkeit bei Dehnung. So haben beispielsweise gummiartige Stoffe, welche sich aus
Polyäthylenglykol-adipat mit einem mittleren Molekulargewicht
um 10 000 ableiten, die Tendenz, kalt zu erhärten. Die Anwendung von ein hohes Molekulargewicht
aufweisenden Polyestern kann jedoch bei gewissen Verbindungen Vorteile haben, da trotz
Vergrößerung des Mol Überschusses der eigentliche Überschuß auf Gewichtsbasiä verringert wird.
Der mit Diisocyanat modifizierte Polyester wird in ein vernetztes gummiartiges Material dadurch
übergeführt, daß er in Gegenwart von katalytisch wirkenden Mengen an Berylliumhydroxyd einer erhöhten
Temperatur von beispielsweise 140 bis 170° ausgesetzt wird. Vorzugsweise werden 0,01
bis 0,1 % Beryllkimhydroxyd, bezogen auf das Gewicht des mit Diisocyanat modifizierten Polyesters,
verwendet, dadurch diese Katalysatormenge
sowohl eine gute Härtungsgeschwindigkeit als auch eine günstige Kombination der physikalischen
Eigenschaften in dem fertigen gummiartigen Material erzielt wird.
Die Eigenschaften des Endproduktes hängen von ■ der GMriimäßigkeit der beim Erwärmen des mit
\ Diisocyanat modifizierten Polyesters in Gegenwart
:des Beiylliumhydroxyds ablaufenden Reaktion ab.
!Demzufolge ist es wichtig, daß der Katalysator sgleichmäiljg in dem mit Diisocyanat modifizierten
!Polyester verteilt wird. Die gute Verteilung des Katalysators kann in einem Rührmischer oder in
teiner Masfifizierungsanlage, beispielsweise auf
eainem Walzwerk oder in einem Banburymischer wirksam durchgeführt werden. Die Art des ange-
-wandten Mischers hängt von den physikalischen Eigenschaften files Materials ab, in dem der Katalysator
verteil«: !werden soll.
Die Verformung des mit Diisocyanat modifizierten
!Polyesters, der das Berylliumhydroxyd enthält, kann auf verschiedene Weise erfolgen. Das
Material kann entweder als teigartige Masse verforatt
oder es kann in flüssigem Zustand in eine Forin gegossen wenden. Es kann aber auch in Form
von Bändern, Filmen, Blättern, Fasern und Dispersionen verarbeitet werden, um zur Herstellung
von Brägen und zur Imprägnierung zu dienen.
Zur Herstellung von geformten Gegenständen wird der mit Isocyanat modifizierte Polyester,
welcher den Katalysator enthält, so lange gemischt, bis er eine teigartige Konsistenz besitzt. Die Herstellung
'des geformten gummiartigen Materials erfolgt
am besten in der Weise, daß das teigartige Material auf eine erhöhte Temperatur erwärmt
wird, beispielsweise 10 bis 30 Minuten lang auf eine Temperatur von 140 bis 1700 unter einem
Druck von 39,37 bis 157,5 kg/cm2. Das Gießver-
fahren kann in der Weise durchgeführt werden, daß
zunächst die Mischung des mit Diisocyanat modifizierten
Polyesters mit dem Katalysator in der • Weise vorgenommen wird, daß nur wenig oder
überhaupt keine Querbindungen entstehen, worauf das Material erforderlichenfalls bei erhöhter Temperatur
in eine offene Form ausgegossen und darin ohne Druckanwendung erhitzt wird.
In irgendeiner Stufe vor der endgültigen Ver-
netzung können der Masse Zusatzstoffe, wie beispielsweise Füllmittel, Plastifizierungsmittel, Streckmittel,
Pigmente oder andere Stoffe, zugesetzt werden.
Um die physikalischen Eigenschaften noch
weiter zu verbessern, kann das vernetzte gummiartige Material einer Wärmenachbehandlung
unterworfen werden, beispielsweise zwischen 70 und i2O°, und zwar auf eine Dauer zwischen 20
und 8 Stunden.
ao In dem folgenden Beispiel ist die Erfindung näher erläutert. Die Teile sind Gewichtsteile.
200 Teile Polyäthylenglykol-adipat mit einem
as mittleren Molekulargewicht von 1970 werden geschmolzen
und in einem mechanischen Mischer auf 140 bis 1500 erwärmt. 26,7 Teile Naphthyleni,
5-diisocyanat werden zugemischt und 20 Minuten lang reagieren gelassen. Dann werden 0,109 Teile
Berylliumhydroxyd zugesetzt. Nach weiteren 20 Minuten ist der in seiner Molekülkette verlängerte,
mit Diisocyanat modifizierte Polyester zu einer schon zähen gummiartigen Masse vernetzt
worden, welche sich direkt zu· Platten verpressen läßt, und zwar unter Anwendung einer entsprechenden
auf 1500 erwärmten Preßform, wobei ein
Druck von 49 kg/cm2 15 Minuten lang aufrechterhalten wird. Die so geformten Platten werden dann
60 Stunden lang auf 8o° erwärmt. Sie besitzen dann eine Zugfestigkeit von 462 kg/cm2 und eine
Bruchdehnung von 640%. Nach einer iostündigen Dampfbehandlung bei ioo° besitzen die Platten
eine Zugfestigkeit von 301 kg/cm2 und eine Bruchdehnung
von 790 °/o.
' 45 Für Vergleichezwecke wurden Platten, wie folgt,
unter Anwendung von Calciumhydroxyd als Katalysator hergestellt: 200 Teile Polyäthylenglykol-adipat mit einem mittleren Molekulargewicht
von 1820 wurden geschmolzen und in
einem mechanischen Mischer auf 140 bis 1500 erwärmt.
Dann wurden 28,8 Teile Naphthyleni, 5-diisocyanat eingemischt und 10 Minuten lang
reagieren gelassen. Nach Ablauf dieser Zeit wurden 0,204 Teile Calciumhydroxyd zugemischt, wodurch
nach weiteren 15 Minuten der in seiner Molekülkette verlängerte, mit Diisocyanat modifizierte
Polyester in eine zähe gummiartige Masse umgewandelt wurde. Diese teilweise vernetzte
gtrmmiartige Masse wurde bei einer Temperatur von 1500 und einem Druck von 49 kg/cm2
15 Minuten lang zu Platten verpreßt.
Die geformten Platten wurden bei 8d0' 16 Stunden
lang einer .Wärmebehandlung unterworfen. Es wurde dann eine Zugfestigkeit von 504 kg/cm2 und
eine Bruchdehnung von 650V0 festgestellt.
Nach Behandlung dieses Materials 10 Stunden lang mit Dampf wurde eine Zugfestigkeit von
kg/cm2 und eine Bruchdehnung von 820% festgestellt.
Für Vergleichsversuche wurde eine andere Platte unter Verwendung von 0,2 Teilen Triäthylamin
(ein bekannter Katalysator) an Stelle von o, 109 Teilen Berylliumhydroxyd hergestellt. Die so erhaltene
Platte hatte eine Zugfestigkeit von 462 kg/cm2. Diese nahm, nach verschieden langer Dampfbehandlung
wie folgt ab:
Zugfestigkeit (kg/cm2)
Dampfbehandlung
Zeit (Stunden) oli i 10
462
415
190
Die entsprechenden Zahlen für die unter Verwendung von Berylliumhydroxyd als Katalysator
heirgestellten Platten sind:
Zugfestigkeit (kg/cm2)
Dampfbehandlung Zeit (Stunden)
ο Ι ι I 10
462
471
302
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung vernetzter kautschukartiger Polykondensate aus diisocyanatmodifizierten
Polyestern, die durch Umsetzung eines Polyesters mit mittlerem Molekulargewicht von mindestens 1000 mit einem
Überschuß eines Diisocyanate unter praktischem Ausschluß von Wasser hergestellt sind,
dadurch gekennzeichnet, daß der diisocyanatmodifizierte Polyester in Gegenwart einer kata-.iytisch
wirkenden Menge Berylliumhydroxyd wärmebehandelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Umsetzungsprodukt eines Polyesters und eines aromatischen Diisocyanats wärmebehandelt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Umsetzungsprodukt
von 1,1 bis 1,25 Mol Diisocyanat und
ι Mol eines Polyesters mit mittlerem Molekulargewicht
von 1500 bis 2500 wärmebehandelt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Berylliumhydroxyd in
einer Menge von 0,01 bis 0,1%, bezogen auf die Gewichtsmenge des diisocyanatmodifizierten
Polyesters, angewandt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der diisocyanatmodifizierte
Polyester in Gegenwart des Berylliumhydroxyds bei einer Temperatur zwischen 140 und 1700
behandelt wird.
6. Weitere Ausbildung des Verfahrens nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das
vernetzte kautschukartige Polykondensat für eine Zeitdauer von 20 bis 8 Stunden einer
weiteren Wärmebehandlung bei 70 bis I2o° unterworfen wind
In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 883 347.
© 609 738/396 12. (709 532/292 5. 57)
Applications Claiming Priority (1)
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