DE1100947B - Verfahren zur Herstellung vernetzter elastomerer Polyurethane - Google Patents
Verfahren zur Herstellung vernetzter elastomerer PolyurethaneInfo
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Description
DEUTSCHES
Es ist bereits bekannt, Polyurethane dadurch herzustellen, daß man die Moleküle eines Polyesters aus
einer Dicarbonsäure und einem Diol, z. B. Adipinsäure und Äthylenglykol, durch Umsetzung der endständigen
aktiven Wasserstoffatome mit einem Diisocyanat verlängert,
das hierbei erhaltene Polyesterurethan mit einer bifunktionellen Komponente, wie Wasser, Glykol, Aminoalkohol
oder einem Diamin, zu einem kautschukartigen Zwischenprodukt umsetzt und dieses schließlich durch
zusätzliches Diisocyanat unter Formgebung bei erhöhter Temperatur in ein elastomeres Endprodukt überführt.
Einige nach diesen bekannten Verfahren hergestellte Elastomere sind z. B. Elastomeren aus Polydienen in
Zugfestigkeit, Quellbeständigkeit in Ölen oder organischen Lösungsmitteln, Gasdurchlässigkeit sowie Ozonbeständigkeit
und Abriebfestigkeit überlegen. Neben diesen Vorteilen haben diese Polyesterurethane jedoch
einige wesentliche Nachteile, beispielsweise die Neigung, beim Stehen hart zu werden. Des weiteren ist die Biegsamkeit
der Elastomeren bei niedrigen Temperaturen schlechter als die von Gummi.
Die mangelnde Biegsamkeit der bisher bekannten elastomeren Polyesterurethane bei niedrigen Temperaturen
ist für zahlreiche Verwendungszwecke nachteilig. Während die Versprödungstemperatur von Gummi bei
—60 bis —7O0C liegt, beträgt sie bei bekannten Polyurethan-Elastomeren
durchschnittlich nur —35° C.
Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß Elastomere mit einzigartiger Molekularstruktur erhalten
werden, wenn man im Rahmen des eingangs genannten mehrstufigen Verfahrens endständige OH-Gruppen aufweisende
Polykondensate aus einem oder mehreren Lactonen mit wenigstens 7 C-Atomen, von denen
wenigstens 6 C-Atome im Lactonring enthalten sind, oder deren Polymischkondensate mit einem Diol, Aminoalkohol
oder Diamin verwendet. Diese sind bekannten Elastomeren aus Polyesterurethanen wegen ihrer überraschend
niedrigen Versprödungstemperaturen und ihres Nichterhärtens merklich überlegen.
Die Produkte gemäß der Erfindung entstehen aus im wesentlichen linearen Polykondensaten, die aus Kohlenstoff-,
Wasserstoff- und Sauerstoffatomen bestehen und die endständig eine Carboxylgruppe an einem und eine
Hydroxylgruppe am anderen Ende aufweisen. Die endständigen Carboxylgruppen können auch durch einen
zweiwertigen organischen Rest über Ester- oder Amidgruppen verbunden sein; die endständigen Hydroxylgruppen
werden durch Isocyanate unter Bildung von Urethangrappierungen verbunden. Da sie wenigstens
teilweise von einem Lacton mit mindestens 7 C-Atomen stammen, muß wenigstens eine Gruppe in einer Kette
mindestens 7 C-Atome enthalten.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren werden die Elastomeren in drei Stufen hergestellt. In der ersten
Verfahren zur Herstellung
vernetzter elastomerer Polyurethane
vernetzter elastomerer Polyurethane
Anmelder:
Union Carbide Corporation,
New York, N. Y. (V. St. A.)
New York, N. Y. (V. St. A.)
Vertreter:
Dr.-Ing. A. v. Kreisler, Dr.-Ing. K. Schönwald,
Dr.-Ing. A. v. Kreisler, Dr.-Ing. K. Schönwald,
Dipl.-Chem. Dr. phil. H. Siebeneicher
und Dr.-Ing. Th. Meyer, Patentanwälte,
Kölnl, Deichmannhaus
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 13. April 1956
V. St. v. Amerika vom 13. April 1956
Donald Mackey Young, New York, N. Y.,
und Fritz Hostettler, Charleston, W. Va. (V. St. A.),
sind als Erfinder genannt worden
Stufe wird das Polykondensat aus den Lactonen mit endständigen Hydroxylgruppen mit einem organischen
Diisocyanat im Überschuß umgesetzt. In der zweiten Verfahrensstufe erfolgt die geregelte Vernetzung der
linearen Polyesterurethane zu einem kautschukartigen Produkt und in der dritten Verfahrensstufe das Aushärten
zu einem zähen Elastomeren durch Zugabe von weiterem organischen Diisocyanat.
Diese Verfahrensstufen werden vorzugsweise nacheinander und getrennt durchgeführt, um ein Höchstmaß
an Kontrolle über den Verlauf der Umsetzungen und über die Eigenschaften des Endproduktes zu haben. Man
kann jedoch auch ein Gemisch aus dem Polykondensat und dem Vernetzungsmittel mit überschüssigem Diisocyanat
umsetzen.
Die endständige OH-Gruppen aufweisenden Polykondensate aus einem oder mehreren Lactonen mit
wenigstens 7 C-Atomen, von denen wenigstens 6 C-Atome im Lactonring enthalten sind, werden in an sich bekannter
Weise, für die im Rahmen der vorhegenden Erfindung kein Schutz beansprucht wird, z. B. nach den Vorschriften
der französischen Patentschrift 1 174204, hergestellt.
Das Molverhältnis der für die Herstellung der Polykondensate verwendeten substituierten und unsubstituierten
Lactone beeinflußt die Eigenschaften des mit Iso-
109 528/728
cyanat gebildeten kautschukärtigen Zwischenproduktes
sowie des elastomeren Endproduktes. In dem Maße, in dem die Menge der substituierten Lactone zunimmt,
werden die Eigenschaften der kautschukartigen Masse bezüglich des Nichthärtens verbessert und die Kristallisation
der gehärteten Elastomeren verringert, während durch erne Erhöhung der nichtsubstituierten Lactone
Zugfestigkeit und Zähigkeit des Elastomeren verbessert werden. Um eine niedrige Versprödungstemperatur und
hohe Festigkeit in Verbindung mit einem Nichthartwerden zu erzielen, wird vorzugsweise ein Molverhältnis
von substituierten Lactonen zu unsubstituierten Lactonen
im Bereich von etwa 10: 90 bis 50: 50 eingehalten.
Das Polykondensat wird zweckmäßig in Gegenwart geringer Mengen von Katalysatoren hergestellt. Durch
die Verwendung von Lactonen bei der Herstellung der Polykondensate wird die störende Bildung von Wasser,
die bei der üblichen Esterkondensation auftritt, vermieden.
Erste Verfahrensstufe (lineare Verlängerung)
Vorteilhafterweise werden die linearen Polykondensate ίο nach sorgfältiger Entfernung aller Spuren von Feuchtigkeit
durch Umsetzen ihrer endständigen Hydroxylgruppen mit einem Überschuß an Diisocyanat verlängert,
wie durch die folgende Formel dargestellt wird:
HO(PE)OH + Y(NCO)2 im Überschuß = OCN
in der HO(PE)OH eine verkürzte Schreibweise für das
Pölykondensat mit dessen charakteristischen, aus Lacton stammenden, miteinander verbundenen Gruppen und
dessen endständigen Hydroxylgruppen bedeutet, Y zweiwertige aliphatische, aromatische und cycloaliphatische
Reste sind und y mindestens 1 ist.
Zweite Verfahrensstufe
(Herstellung der kautschukartigen Zwischenprodukte)
(Herstellung der kautschukartigen Zwischenprodukte)
Zur weiteren Verlängerung der in der ersten Verfahrensstufe erhaltenen Produkte und zur Vernetzung der
Moleküle zu einem kautschukartigen Zwischenprodukt wird mit einem polyfunktionellen, vorzugsweise einem
bifunktionellen Reaktionsmittel umgesetzt.
Dritte Verfahrensstufe (Härtung)
35
Die endgültige Härtung, d. h. die Überführung des kautschukartigen Zwischenproduktes in das elastomere
Endprodukt unter Formgebung, erfolgt mit einem Polyisocyanat, vorzugsweise einem aromatischen Polyisocyanat.
Durch das Verfahren gemäß der Erfindung werden Elastomere mit vorzüglicher Zugfestigkeit und außerordentlich
niedriger Versprödungstemperatur ohne merkliche Härtung oder Kristallisation erhalten. Die sehr
günstigen Eigenschaften der erfindungsgemäß hergestellten Elastomeren mit Bezug auf das Nichthärten
lassen sich nicht nur durch Untersuchung nach längerer Lagerung, sondern auch auf Grund von Röntgendiagrammen
von um 300 bis 400 °/0 ihrer ursprünglichen Länge verstreckten Elastomeren erkennen. Während nach
anderen Verfahren oder aus anderen Ausgangsstoffen hergestellte Elastomere zur Kristallbildung neigen, weisen
die erfindungsgemäß hergestellten Elastomeren entweder gar keine oder eine zu geringe KristaUinität auf, wodurch
ein Hartwerden des Elastomeren verursacht würde.
In jeder Herstellungsstufe kann den Elastomeren nach
der Bildung des Polyesters eine erhebliche Anzahl von modifizierenden Mitteln zugesetzt werden. Hierzu zählen
Füllstoffe, wie Ruß, verschiedene Tone, Zinkoxyd, Titandioxyd usw., Farbstoffe, Weichmacher, z. B. Polyester
ohne reaktionsfähige Endgruppen, Stearin- und andere Fettsäuren, Ester von Stearinsäure und anderen
Fettsäuren, Metallsalze von Fettsäuren, Dioctylphthalat, Tetrabutylthiodisuccinat usw. Außerdem können auch
Trennmittel verwendet werden, die gelegentlich bei der Verarbeitung von Elastomere ergebenden Massen nützlich
sind. Hierzu gehören beispielsweise Folien von PoIytetrafluoräthylen
oder Fluoräthylenharzen, Siliconöle, Fluorkohlenwasserstofföle, Polyäthylenschmieren, Paraf- 7j
finwachse, Petroleumwachse, wachsartige Polyglykole, Mineralöle, Pflanzenöle usw.
Die Erfindung wird in den nachstehenden Beispielen erläutert.
Zunächst wird ein Polymischester in an sich bekannter Weise wie folgt hergestellt:
539 g ε-Caprolacton und 602 g einer Mischung von
β-, γ- und o-Methyl-s-caprolactonen werden mit 31 g
Äthylenglykol in Gegenwart von 0,55 g Calciummethylat bei 160 bis 180°C unter Stickstoff 20 Stunden erwärmt.
Der erhaltene Polymischester ist eine gelbliche, viskose Flüssigkeit mit einer Hydroxylzahl von 48,4, einer Carboxylzahl
von 0,3 und einem Molekulargewicht von etwa 2315.
300 g dieses Polymischesters werden mit 52,2 g 3,3'-Dimethyl-4,4'-diphenylen-diisocyanat
bei 130 bis 140° C umgesetzt. Nachdem die Reaktionsteilnehmer auf 1300C
abgekühlt sind, werden 4,8 g Äthanolamin zugegeben und die Mischung so lange gerührt, bis eine Elastomer ergebende,
kautschukartige Masse erhalten wird. Dieses Produkt wird auch bei längerem Stehen nicht hart.
Zu 2 Teilen dieser Masse werden die folgenden Bestandteile
auf einem Kautschukwalzwerk zugegeben:
Probe A
Probe B
3 Gewichtsprozent 3,3'-Dimethyl-4,4'-diphenylen-
diisocyanat
diisocyanat
7 Gewichtsprozent 3,3'-Dimethyl-4,4'-diphenylendiisocyanat
Die erhaltenen Materialien werden durch Erhitzen unter Druck für 15 Minuten bei 160° C zu 1,778 mm
dicken Scheiben geformt. Die erhaltenen Elastomerenscheiben haben folgende physikalische Eigenschaften:
Probe A | Probe B | |
Zugfestigkeit, kg/cm2 .... Dehnung, °/0 Spannung300, kg/cm2 Versprödungstemperatur, °c |
232,0 635 42,0 —74 60 |
183,0 415 91,5 unter —76 63 |
Härte |
Es wird in an sich bekannter Weise, für die im Rahmen
der Erfindung kein Schutz beansprucht wird, ein Polymischester durch Erwärmen von 405 g ε-Caprolacton und
195 g einer Mischung von Methyl-e-caprolactonen mit
5 6
39,9 g m-Amino-a-methylbenzylalkohol in Gegenwart von 20Og des Polymischesters werden bei 115 bis 130°C
0,3 g Dibutyl-Zinnoxyd bei 1700C unter Stickstoff mit 35,9 g 3,3'-Dimethyl-4,4'-diphenylen-diisocyanat umwährend
einer Zeit von 20 Stunden hergestellt. Der gesetzt. Anschließend werden zu den Reaktionsteilerhaltene
Polymischester ist eine gelbliche, viskose nehmern bei 12O0C 7,5 g m-Amino-a-methylbenzyl-Flüssigkeit
mit einer Hydroxylzahl von 47,3, einer 5 alkohol gegeben und die Mischung gerührt, bis eine
Carboxylzahl von 1,3 und einem Molekulargewicht von kautschukartige Masse erhalten wird. Diese Masse wird
etwa 2250. auf einem Kautschukwalzwerk zu einer dünnen Folie
250 g dieses Polymischesters werden mit 44,2 g 3,3'-Di- gewalzt und zeigt beim Stehen keine Neigung zum
methyl-4,4'-diphenylen-düsocyanat bei 1300C umgesetzt. Hartwerden.
Anschließend werden zu den Reaktionsteilnehmern bei io 7 Gewichtsprozent S.S'-DimethyM^'-diphenylen-diiso-
1300C 4,1g Äthanolamin gegeben und die Mischung cyanat werden auf einem Kautschukwalzwerk mit einem
gerührt, bis eine Elastomere ergebende, kautschukartige Teil der kautschukartigen Masse vermischt. Anschließend
Masse erhalten wird. Das Produkt wird auf einem wird das Material zu einer 1,778 mm dicken Scheibe
Kautschukwalzwerk zu einer dünnen Folie gewalzt und durch Erhitzen unter Druck während einer Zeit von
zeigt beim Stehen keine Neigung zum Hartwerden. 15 15 Minuten bei 1600C verformt. Das gehärtete Elastomere
2 Teile dieser Masse werden mit 5 bzw. 7 Gewichts- hat folgende physikalische Eigenschaften;
prozent von S^'-DimethyW^'-diphenylen-diisocyanat
prozent von S^'-DimethyW^'-diphenylen-diisocyanat
auf einem kalten Kautschukwalzwerk vermischt. Die Zugfestigkeit, kg/cm2 253,56
erhaltenen Mischungen werden anschließend zu 1,778 mm Bruchdehnung, °/0 515
dicken Scheiben durch Erwärmen unter Druck bei 16O0C 20 Spannung300, kg/cm2 84,0
für 15 Minuten verformt. Die gehärteten Elastomeren- · Versprödungstemperatur, °C -70
Formkörper haben folgende physikalische Eigenschaften: Härte 68
250 g des im Beispiel 3 beschriebenen Polymischesters werden mit 44,6 g 3,3'-Dimethyl-4,4'-diphenylen-diisocyanat
bei 115 bis 130° C umgesetzt. Anschließend werden zu den Reaktionsteilnehmern bei 1200C 6,1 g 1,4-Butandiol
gegeben. Die Mischung wird gerührt, bis eine kautschukartige Masse erhalten wird. Nach dem Behändem
auf dem Kautschukwalzwerk zeigt das Produkt beim Stehen keine Neigung zum Hartwerden.
Zu 2 Teilen dieser kautschukartigen Masse werden jeweils 5 bzw. 7 Gewichtsprozent 3,3'-Dimethyl-4,4'-diphenylen-diisocyanat
auf einem Kautschukwalzwerk gegeben. Die erhaltenen Materialien werden anschließend
zu 1,778 mm dicken Scheiben durch Erwärmen unter Druck während einer Zeit von 15 Minuten bei 1600C
verformt. Die gehärteten Elastomeren haben folgende physikalische Eigenschaften:
Probe A | Probe B | |
Diisocyanat, °/0 Zugfestigkeit, kg/cm2 .... Dehnung, % Spannung300, kg/cm2 Versprödungstemperatur, 0C |
5 169,56 491 69,3 unter —74 60 |
7 182,02 425 94,5 unter—74 60 |
Härte |
Es wird in an sich bekannter Weise ein Polymischester hergestellt, indem man 675 g ε-Caprolacton und 325 g
einer Mischung von Methyl-e-caprolactonen (aus einer
Mischung von o-, m- und p-Kresolen) mit 29 g Äthylenglykol in Gegenwart von 0,5 g Dibutyl-Zinnoxyd bei
17O0C unter Stickstoff 72 Stunden erwärmt. Der erhaltene
Polymischester ist eine farblose, viskose Flüssigkeit mit einer Hydroxylzahl von 48,6, einer Carboxylzahl von 1
und einem Molekulargewicht von etwa 2200.
250 g dieses Polymischesters werden mit 44,6 g 3,3'-Dimethyl-4,4'-diphenylen-diisocyanat bei 115 bis
130° C umgesetzt. Anschließend werden zu den Reaktionsteilnehmern bei 12O0C 7,85 g Chinit gegeben und die
Mischung gerührt, bis eine Elastomere ergebende kautschukartige Masse erhalten wird. Das Produkt wird
auf einem Kautschukwalzwerk zu einer dünnen Folie gewalzt und zeigt keine Neigung zum Hartwerden.
Zu 2 Teilen dieser Masse werden jeweils 5 bzw. 7 Gewichtsprozent 3,3 '-DimethyM^'-diphenylen-diisocyanat
auf einem Kautschukwalzwerk gegeben. Die erhaltenen Materialien werden anschließend zu 1,778 mm dicken
Scheiben durch Erwärmen unter Druck während 15 Minuten
bei 16O0C verformt. Die gehärteten Elastomeren-Formkörper
haben folgende physikalische Eigenschaften:
Probe A | Probe B | |
Diisocyanat, °/0 Zugfestigkeit, kg/cm2 Dehnung, % Spannung300, kg/cm2 Versprödungstemperatur, 0C |
5 166,75 · 585 53,2 unter —75 70 |
7 173,20 515 70 unter—75 76 |
Härte |
Probe A | Probe B | |
Diisocyanat, °/0 Zugfestigkeit kg/cm2 Dehnung, °/0 Spannung300, kg/cm2 Versprödungstemperatur, 0C |
5 111,30 380 66,5 unter —75 63 |
7 119 340 98 unter—75 64 |
Härte |
250 g des im Beispiel 3 beschriebenen Polymischesters werden mit 44,6 g 3,3'-Dimethyl-4,4'-diphenylen-diisocyanat
bei 115 bis 13O0C umgesetzt. Anschließend werden
zu den Reaktionsteilnehmern bei 1200C 13,4 g 4,4'-Methylen-dianilin
gegeben und die Mischung gerührt, bis eine kautschukartige Masse erhalten wird. Nach dem
Behandeln auf einem Kautschukwalzwerk zeigt das Produkt beim Stehen keine Neigung zum Hartwerden.
Zu 2 Teilen dieser kautschukartigen Masse werden 5 bzw. 7 Gewichtsprozent 3,3'-Dimethyl-4,4'-diphenylendiisocyanat
auf einem Kautschukwalzwerk gegeben. Die erhaltenen Materialien werden anschließend zu 1,778 mm
dicken Scheiben durch Erwärmen unter Druck während 15 Minuten bei 160° C verformt. Die erhärteten Elastomeren
haben folgende physikalische Eigenschaften:
Probe A | Probe B | |
Diisocyanat, % Zugfestigkeit, kg/cm2 Dehnung, °/0 Spannung300, kg/cm2 Versprödungstemperatur, 0C |
5 228,3 530 106,4 -60 75 |
7 232,7 440 138,25 -60 77 |
Härte |
ίο
In den Beispielen wird die Versprödungstemperatur nach Standard-ASTM-Vorschriften gemessen, wozu die
Verwendung eines Methanol-Trockeneis-Bades erforderlich ist. Es wurde gefunden, daß dieses Verfahren in
vielen Fällen keine genügend niedrigen Temperaturen ergab, um eine genaue Bestimmung der tiefsten Versprödungstemperatur
zuzulassen. Es wird deshalb als wahrscheinlich angenommen, daß die Mischungen, bei
denen eine Versprödungstemperatur »unter« einem bestimmten gemessenen Wert angegeben werden, tatsächlich
Versprödungstemperaturen bis zu —80 bis —85° C haben. Die Härtewerte in den Beispielen sind die
Shore-»A«-Werte.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung vernetzter elastomerer Polyurethane durch Umsetzung eines linearen PoIy-
kondensates aus Lactonen mit einem organischen Diisocyanat im Überschuß, folgende Reaktion mit
einer gegenüber Isocyanaten polyfunktionellen Verbindung, die wenigstens zwei Amino- oder Hydroxylgruppen
enthält, und Aushärten des kautschukartigen Produkts mit einem Diisocyanat unter Formgebung,
dadurch gekennzeichnet, daß als Polykondensat ein solches aus Lactonen mit wenigstens 7 C-Atomen, von
denen wenigstens 6 C-Atome im Lactonring enthalten sind, oder deren Polymischkondensat mit einem Diol,
Aminoalkohol oder Diamin, jeweils mit endständigen O Η-Gruppen, verwendet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein praktisch wasserfreies Polykondensat
aus einem alkylsubstituierten ε-Caprolacton und einem Diol, Diamin oder Aminoalkohol mit endständigen
Hydroxylgruppen und einer Hydroxylzahl zwischen 40 und 60 verwendet wird.
3. Ausführungsform nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Gemisch aus dem Polykondensat
und der polyfunktionellen Verbindung mit dem organischen Polyisocyanat gleichzeitig umgesetzt
wird.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 831 772,869 867,929 323, 501,. 950 240.
Deutsche Patentschriften Nr. 831 772,869 867,929 323, 501,. 950 240.
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