DE977268C - Verfahren zum Herstellen von Zellkoerpern mit geschlossenen Zellen aus thermoplastischen Kunststoffen - Google Patents

Verfahren zum Herstellen von Zellkoerpern mit geschlossenen Zellen aus thermoplastischen Kunststoffen

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DE977268C DEL11079A DEL0011079A DE977268C DE 977268 C DE977268 C DE 977268C DE L11079 A DEL11079 A DE L11079A DE L0011079 A DEL0011079 A DE L0011079A DE 977268 C DE977268 C DE 977268C
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    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
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    • C08J9/00Working-up of macromolecular substances to porous or cellular articles or materials; After-treatment thereof
    • C08J9/36After-treatment
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
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Description

  • Verfahren zum Herstellen von Zellkörpern mit geschlossenen Zellen aus thermoplastischen Kunststoffen Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Zellkörpern mit geschlossenen Zellen aus thermoplastischen, weichmacherhaltigen Kunststoffen, ausgehend von einem Zellkörper, bei dem die Zellen einen gasförmigen Inhalt aufweisen, der unter Schrumpfen der Zellwände vermindert ist.
  • Nach einem älteren Vorschlag hat man bereits vorgeschlagen, die Schrumpfung des Zellkörpers durch Verminderung des Gasinhaltes der Zellen bis zur völligen oder annähernd völligen Beseitigung des Spannungszustandes in den Zellwänden durchzuführen. Die auf diese Weise erhaltenen Zellkörper aus thermoplastischen Kunststoffen, die eine Vielzahl mehr oder weniger feine und gleichmäßig rundliche Zellen enthalten, sind jedoch für manche Zwecke nicht geeignet. Trotz hohen Weichmachergehalts besitzen diese Zellkörper keine für bestimmte Zwecke erforderliche genügend hohe Biegsamkeit und Dauerbeanspruchbarkeit beim Biegen.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das vorstehend angegebene Verfahren so zu verbessern, daß eine hohe Biegsamkeit und Dauerbeanspruchbarkeit beim Biegen erzielt wird. Als Lösung dieser Aufgabe wird vorgeschlagen, den gasförmigen Inhalt der Zellen so weit zu vermindern, daß beim Schrumpfen der Zellen eine Faltung der Zellwände eintritt.
  • Zellkörper mit gefalteten Zellwänden, also mit einer von der rundlichen bzw. polyedrischen Zellform abweichenden Zellraumgestaltung, zeichnen sich durch hervorragende Eigenschaften bei Biegebeanspruchung aus. Zellkörper mit gefalteten Zellwänden weisen unregelmäßig gelagerte, meistens langgestreckte und gebogene und untereinander ungleiche Zellraumformen auf. Charakteritisch für solche Körper sind die Falten, die einzelne Zellwände aufweisen. Durch diese Änderung in der Gestaltung der Zellwände gegenüber derjenigen vorgeschlagener Zellkörper zeichnet sich das gewonnene Erzeugnis durch eine hohe Biegsamkeit und auch Dauerbeanspruchbarkeit beim Biegen aus.
  • Die Erzeugnisse besitzen somit bisher bei Zellkörpern aus Plastomeren nicht beobachtete Eigenschaften, die sich weder aus den verwendeten Rohstoffen an sich ergeben, noch bei den aus ihnen hergestellten bekannten Zellkörpern vorliegen. Mit Bezug auf die Dauerbeanspruchbarkeit beim Biegen sei gesagt, daß diese etwa das IO- bis 20fach gegenüber Zellkörpern mit nicht gefalteten Zellwänden bei gleicher Zusammensetzung des Rohstoffes beträgt. Wie Versuche ergeben haben, haben Zellkörper mit gefalteten Zellwänden bei passender Auswahl des Kunststoffs und Zusatz von Weichmacher gleiche und zum Teil höhere Dauerbeanspruchbarkeit im Biegeversuch bei einem Biegewinkel von 900 (in Abweichung von der Horizontalen) als z. B. für Scbuhbesoblungszwecke verwendbare Gummiplatten. Die gewonnenen Zellkörper mit gefalteten Zellwänden aus Plastomeren eignen sich besonders für die Herstellung von Schuhsohlen.
  • Es ist zwar bekannt, zelliges Sohlenmaterial herzustellen, bei dem geschlossene geschrumpfte Zellen vorliegen, es handelt sich hierbei aber nicht um die Verarbeitung von Plastomeren, sondern von Kautschukmaterial, bei dem das Problem der Herbeiführung einer guten Biegsamkeit des fertigen Körpers nicht auftritt und bei dem man nicht den Kunstgriff der Herstellung von gefalteten Zellwänden anwenden muß. Außerdem unterscheidet sich das hierfür angewendete Verfahren von dem Gegenstand der Erfindung dadurch, daß bei dem bekannten Verfahren von einer mit Treibmitteln versehenen Gummirohmasse ausgegangen, dagegen bei dem Verfahren nach der Erfindung ein fertiger Zellkörper strukturell umgestaltet wird.
  • Das Entfernen des Gasinhalts kann dadurch erfolgen, daß die Zellkörper in an sich bekannter Weise bei Temperaturen unter der Fließgrenztemperatur des Zellkörpermaterials einer Vakuumbehandlung unterworfen werden, oder dadurch, daß die Verminderung des gasförmigen Inhalts der Zellen in an sich bekannter Weise dadurch vorgenommen wird, daß bei erhöhter Temperatur der bei normaler Temperatur nicht kondensierbare Inhalt der Zellräume durch Diffusion gegen bei normaler Temperatur kondensierbare Gase oder Dämpfe ausgetauscht und dann der kondensierte Inhalt der Zellräume durch Abkühlung kondensiert wird.
  • Das Entfernen des Gas inhalts erfolgt bei der Vakuumbehandlung z. B. in der Weise, daß ein in bekannter Weise nach seiner Herstellung expandierter Zellkörper mit kugelförmigen Zellen von einem spezifischen Gewicht von z. B. 0,05 bis 0,15 g/cm3 in ein Vakuum von 60 bis I60 Torr verbracht und für eine gewisse Zeit belassen wird.
  • Wesentlich ist bei dieser Arbeitsweise, daß die Vakuumbehandlung bei solchen Temperaturen erfolgt, daß der warmverformbare Kunststoff unterhalb der Fließtemperatur bleibt. Die Fließmöglichkeit des Materials muß also so gering sein, daß eine bleibende Verformung des Zellkörpers während der Vakuumbehandlung nicht stattfindet. Wesentlich ist zweitens, daß die Einwirkung des Vakuums so lange erfolgt, daß das Gas weitgehend aus den Zellen herausdiffundieren kann. Die angewendeten Temperaturen werden zur Begünstigung der Diffusion der in den Zellen enthaltenen Gase aus dem Zellkörper heraus möglichst hoch gewählt, jedoch darf die Fließgrenze für das Material des Zellkörpers dabei nicht erreicht werden.
  • Die Dauer der Behandlung liegt im allgemeinen in den Grenzen von 4 bis 48 Stunden. Sie hängt selbstverständlich von der Temperatur, der Dicke und der Art der behandelten Materialien, der Höhe des Vakuums und auch der Art der Gase, die sich in den Zellen befinden, ab. Man kann bei jeder beliebigen Temperatur zwischen 200 C bis nahe an die Temperatur der Fließgrenze arbeiten. Bei Massen, die ganz oder im wesentlichen aus Polyvinylchlorid bestehen, beträgt ihre günstigste Arbeitstemperatur 60 bis 650 C.
  • Bei dem Herausnehmen des Zellkörpers aus dem Vakuum und gegebenenfalls auch Abkühlen schrumpft der Zellkörper zusammen, wobei sich die Falten der Zellwände bilden.
  • Die Aufwärmung bzw. Durchwärmung der zu behandelnden Zellkörper kann auf verschiedene Art erfolgen, z. B. durch Konvektionswärme, Strahlungswärme, aber auch, wenn die Erwärmung im Vakuum erfolgen soll, durch Hochfrequenzbehandlung oder Ultrarotbestrahlung. Eine Durchwärmung dicker Zellkörper ist in einem von außen beheizten Vakuumschrank kaum möglich. Nur diinnere Platten von z. B. 20 bis 30 mm können allenfalls noch mit einer gewissen Gleichmäßigkeit im Vakuumschrank durchwärmt werden. Soll gleichwohl im Vakuumschrank die Erwärmung stattfinden, so wendet man eine Ultrarotbestrahlung oder eine Hochfrequenzbehandlung an.
  • Die Zellräume können schwer diffundierbare Gase, wie Stickstoff, leicht diffundierbare Gase, wie Wasserstoff und Kohlendioxyd, oder Gemische schwer diffundierbarer und leicht diftundierbarer Gase enthalten. Die Anwendung leicht diffundierbarer Gase hat den Vorteil, daß die Gase leichter durch die Zellwände aus den Zellen herausdiffundieren. Man kann also damit die Diffusionszeiten abkürzen.
  • Werden Gemische aus Stickstoff als schwer diffundierbares Gas und Wasserstoff oder Rohlendioxyd bzw. beide als leicht diffundierbares Gas bei der Herstellung der Zellkörper verwendet, so kann man den Diffusionsvorgang so steuern, daß im wesentlichen das leicht diffundierbare Gas bzw.
  • Gasgemisch aus den Zellen herausdiffundiert, während das schwer diffundierbare Gas im wesent- lichen in den Zellen verbleibt. Man kann somit den Gasinhalt der Zelle im Erzeugnis, der im wesentlichen aus dem schwerdiffundierbaren Gas besteht, vorbestimmen.
  • Als warmverformbare Kunststoffe kommen z. B.
  • Polymerisate von Vinylester, insbesondere Polyvinylchlorid und dessen Mischpolymerisate, ferner Polystyrol und Celluloseacetat in Betracht. Die Kunststoffe werden zweckmäßig mit den gewünschten Mengen geeigneter Weichmacher vermischt.
  • Nachstehend werden einige Beispiele für die Herstellung von Zellkörpern mit gefalteten Zellwänden gegeben, bei denen die Faltung der Zellwände durch eine Vakuumbehandlung vorgenommen wird.
  • Beispiel I Eine Mischung von 64 Gewichtsteilen gut stabilisiertem Polyvinylchlorid, 36 Gewichtsteilen Dioctylphthalat oder ähnlichem Weichmacher und 15 Gewichtsteilen Essigester (Äthylacetat) wird unter Druck mit einem Mischgas zusammengebracht, das aus go Teilen Wasserstoff und 10 Teilen Stickstoff besteht. Es werden etwa 12 1 Mischgas pro Kilogramm Fertigmischung zugesetzt. Nach der Heizung und Abkühlung kann die Expansion im Wärmeschrank erfolgen. Es entsteht ein roher Zellkörper mit einem spezifischen Gewicht von etwa 0,10 g/cm3.
  • Der Zellkörper wird nach der Expansion je nach seiner Dicke eventuell nur von seinen Häuten befreit oder auch gleichzeitig in Gebrauchsstärken von 10 bis 20 mm aufgespalten. Man schneidet die Platten etwa doppelt so stark, wie die fertigen Platten sein sollen.
  • Die Behandlung der aufgeschnittenen Platten wird in einem Vakuum von 60 Torr bei einer Temperatur von 60 bis 65° C durchgeführt. Der Wasserstoff wandert bei dieser Temperatur in etwa 6 Stunden aus den aufgeschnittenen Platten heraus.
  • Nach dem Aufheben des Vakuums zwingt das herausdiffundierte Gas bzw. der in den Zellen nach der Vakuumbehandlung entstandene Unterdruck die Zellen, sich zusammenzuziehen. Dabei entstehen gefaltete Zellwände. Durch diese eigenartige Faltenstruktur erhält man Zellkörper von einem spezifischen Gewicht von etwa 0,5 g/cm3 mit einer sehr hohen Dauerbeansp ruchbarkeit im Biegeversuch.
  • Die Zellwände haben die Möglichkeit, bei einer Verbiegung der Platten nachzugeben, und strecken sich hierbei. Es entsteht ein Zellmaterial, das ausgezeichnet für Sohlenzwecke zu verwenden ist und das eine viel höhere Dauerbeanspruchbarkeit aufweist als eine Zellkörpersohle gleichen spezifischen Gewichtes mit normalen Zellen oder etwa eine Sohle aus gleichem Rohstoff in massiver Form hergestellt und mit gleicher Dicke.
  • Beispiel 2 Eine Mischung von 64 Gewichtsteilen gut stabilisiertem Polyvinylchlorid und 36 Gewichtsteilen Dioctylphthalat oder ähnlich hochsiedendemWeichmacher sowie 10 Gewichtsteilen Azoisobuttersäuredinitril wird in bekannter Weise zu einem Zellkörper verarbeitet.
  • Nach erfolgter Expansion im Wärmeschrank liegt ein Rohzellkörper mit einem spezifischen Gewicht von etwa 0,10 cm3 vor. Der expandierte Zellkörper wird je nach seiner Dicke eventuell nur von seinen Häuten befreit oder auch gleichzeitig in Gel)rauchsstärken aufgespalten. Etwa 15 mm dicke Platten werden einem Vakuum ausgesetzt. Führt man die Vakuumbehandlung bei etwa 60 Torr und einer Temperatur von etwa 700 C durch, so diffundiert in etwa I8 bis 36 Stunden der Stickstoff heraus, ohne daß die Zellen sich in ihrer Größe wesentlich ändern. Beim Entfernen des Vakuums bilden die Zellwände infolge des inneren Unterdrucks Falten. Es entsteht auf diese Weise ein Zellmaterial mit einer hohen Dauerbeanspruchbarkeit im Biegen, das besonders gut für die Herstellung von Sohlen geeignet ist, mit einem spezifischen Gewicht von etwa 0,5 g/cm3.
  • Beispiel 3 Eine Mischung von 60 Gewichtsteilen gut stabilisiertem Polyvinylchlorid und 30 Gewichtsteilen Dioctylphthalat und 10 Gewichtsteilen Dibutylphthalat wird so hergestellt, daß ein feines Pulver entsteht. Das Pulver wird in bekannter Weise in einer Form mit einer solchen Menge Kohlendioxyd zusammengebracht, daß nach der Expansion ein Zellkörper etwa vom spezifischen Gewicht 0,07 g/cm3 entsteht. Der Zellkörper wird in Platten von etwa 15 mm Stärke aufgeschnitten und diese Platten während einer Zeit von etwa 6 Stunden einem Vakuum von etwa 60 Torr bei einer Temperatur von 60 bis 700 C ausgesetzt. Die Platten fallen nach dieser Behandlungszeit und dem Aufheben des Vakuums unter Bildung gefalteter Zellwände stark zusammen. Der gewünschte Effekt der hohen Biegsamkeit ist damit erreicht. Die Platten haben ein spezifisches Gewicht von etwa o,65 g/cm3.
  • Vorstehend ist ein Verfahren beschrieben, wie man durch Gasentzug auf dem Wege einer Vakuumbehandlung eines expandierten Zellkörpers zu einem Zellkörper mit gefalteten Zellwänden gelangen kann.
  • Die für die Bildung von Falten bei den Zellwänden erforderliche Verminderung des Gasinhalts in den Zellen kann auch dadurch herbeigeführt werden, daß der Zellkörper, der von seinem Herstellungsvorgang her in den Zellen Gas enthält, mit Dämpfen behandelt wird, die in die Zellen hineindiffundieren, während das in den Zellen vorhandene Gas herausdiffundiert, und die Dämpfe dann zur Kondensation gebracht werden, wobei eine Verflüssigung der Dämpfe, also eine Volumenkontraktion stattfindet, die einen Unterdruck in den Zellräumen und damit eine Schrumpfung des Zellkörpers unter Bildung von Falten bei den Zellwänden zur Folge hat. Es werden also die in den Zellen vorhandenen Gase bzw. Gasgemische durch Diffusion gegen Dämpfe ausgetauscht.
  • Wesentlich ist dabei, daß solche Dämpfe verwendet werden, die bei normaler Temperatur kon- densieren. Beispielsweise können Wasserdämpfe oder Lösungsmitteldämpfe bzw. Lösungsmitteldampfgemische angewendet werden. Als Lösungsmitteldämpfe können z. B. solche von Aceton-Methyläthylketon verwendet werden. Die Gasfüllung der Ausgangszellkörper ist nicht von besonderer Bedeutung, jedoch wird man vorzugsweise von Zellkörpern ausgehen, die mit leicht diffundierbaren Gasen, wie Wasserstoff, Kohlendioxyd oder Gemischen dieser, gefüllt sind.
  • In Anwendung der zuletzt beschriebenen Art zur Herstellung von Zellkörpern mit gefalteten Zellen geht man zweckmäßig von geschnittenen Platten aus, weil diese eine verhältnismäßig große Oberfläche und damit günstige Diffusionsmöglichkeit bieten. Die Platten werden erfindungsgemäß auf eine Temperatur erwärmt, die über dem Punkt der beginnenden Erweichung des Materials liegt. Bei Polyvinylchloridmassen beginnt die Erweichung des Materials bei etwa 700 C, und man erhitzt Platten aus diesem Material auf z. B. 100 bis I200 C. Die Erwärmung kann in einer Atmosphäre eines Dampfes bzw. eines Gases erfolgen. Es kann auch so vorgegangen werden, daß die erwärmten Zellkörper in die Dämpfe bzw. Gasatmosphäre eingebracht werden. Wird Wasserdampf angewendet, so kann die Diffusion ohne weiteres bei einer Temperatur von I20° C ausgeführt werden. Es ist nicht erforderlich, unter erhöhtem Druck zu arbeiten, vielmehr kann unter Normaldruck gearbeitet werden. Während des Diffusionsvorganges behalten die Zellen ihre räumliche Gestaltung, die sie bei der Herstellung des expandierten Zellkörpers erhalten haben, bei. Es findet lediglich ein Austausch von Gasen bzw. Dämpfen statt.
  • Der Diffusionsvorgang ist je nach Plattenstärke und bei der Herstellung der Zellkörper angewendetem Gas kürzer oder länger. Im allgemeinen ist z. B. bei Platten von 30 mm Stärke die Diffusion im gewünschten Ausmaß nach etwa 6 Stunden eingetreten. In der Wasserdampfatmosphäre sehen die Platten noch völlig normal aus, die Zellwände sind noch nicht gefaltet. Infolge der über dem Erweichungspunkt liegenden Temperatur hat sich im Zellkörper ein völlig spannungsfreier Zustand eingestellt. Der Zellinhalt besteht im wesentlichen aus Wasserdampf. Bei der Abkühlung eines so behandelten Zellkörpers kondensiert der Wasserdampf und die Druckverminderung tritt mit einer solchen Schnelligkeit ein, daß ein nennenswertes Hineindiffundieren von Luft in die Zellen nicht zu beobachten ist. Der Zellkörper schrumpft unter Vergrößerung seines Raumgewichts, die Zellräume verkleinern sich und verlieren unter Bildung von Falten an den Zellwänden ihre ursprüngliche Form.
  • Im allgemeinen entstehen je nach dem spezifischen Gewicht des Ausgangsmaterials und dem Grad der Diffusion Platten mit einem spezifischen Gewicht von z. B. 0,5 bis o,8 g/cm3.
  • Das spezifische Gewicht der so hergestellten Zellkörper mit gefalteten Zellen kann auch dadurch vorbestimmt werden, daß dem Wasserdampf ein bestimmter Prozentsatz an Luft beigemischt wird.
  • Es ist klar, daß, je weniger Luft mit dem Wasserdampf in die Zellen hineindiffundiert, das spezifische Gewicht der fertigen Zellkörper um so größer ist, und umgekehrt, je mehr Luft dem Wasserdampf zugesetzt ist, desto geringer die Faltung der Zellwände und damit auch das spezifische Gewicht ist.
  • Beispiel 4 Eine Mischung von 64 Gewichtsteilen gut stabilisiertem Polyvinylchlorid, 24 Gewichtsteilen Dioctylphthalat und 12 Gewichtsteilen Dibutylphthalat werden unter Zusatz von 20 Gewichtsteilen Methyläthylketon so hergestellt, daß ein lockeres Pulver entsteht. Das Pulver wird durch Zusammenbringen mit Wasserstoff zu einem Zellkörper verarbeitet, der nach seiner Fertigstellung und Expansion ein spezifisches Gewicht von o,06 g/cm3 hat. Der Zellkörper wird in Platten von etwa 15 mm Stärke aufgeschnitten, und diese Platten werden in Wasserdampf von etwa I200 C gegeben. Der Wasserdampf kann unter normalem Druck stehen. Der Druck kann aber auch auf etwa 0,5 bis I atü erhöht werden. Während der Behandlung diffundiert der Wasserdampf in die Zellen hinein, und Wasserstoff wandert heraus.
  • Nach einer Behandlung von etwa t/2 bis 3 Stunden pflegt der Austausch der Gase je nach Druckhöhe in genügendem Maße vonstatten gegangen zu sein. Der in den Zellen befindliche Wasserdampf kondensiert bei Abkühlung sofort. Der hierdurch in den Zellen entstehende Unterdruck führt gefaltete Zellwände und damit hohe Biegsamkeit des Erzeugnisses herbei. Es entsteht ein Sohlenmaterial mit einem spezifischen Gewicht von 0,5 bis o,6 g/cm3.
  • Beispiel 5 Eine Mischung von 64 Gewichtsteilen gut stabilisiertem Polyvinylchlorid und 36 Gewichtsteilen Dioctylphthalat werden unter Zusatz von 20 Gewichtsteilen Aceton so hergestellt, daß ein lockeres Pulver entsteht. Das Pulver wird in bekannter Weise durch Zusammenbringen mit Wasserstoff zu einem Zellkörper verarbeitet, der nach seiner Expansion ein spezifisches Gewicht von etwa o,o8 g/cm3 hat. Der Zellkörper wird in Platten von etwa I5 mm Stärke aufgeschnitten, und diese Platten werden gut mit Aceton angefeuchtet. Danach bringt man sie in einen mit Stickstoff-Acetondampf-Gemisch gefüllten Behälter. Man behandelt die Platten bei einer Temperatur von etwa 200 C etwa I bis 3 Stunden. Nach dieser Zeit pflegt der Austausch der Gase völlig vonstatten gegangen zu sein.
  • Der in den Zellen befindliche Acetondampf kondensiert bei Abkühlung sofort. Der hierdurch in den Zellen entstehende Unterdruck führt die gewünschten gefalteten Zellwände herbei. Das spezifische Gewicht der fertigen Sohlenplatten beträgt etwa 0,5 g/cm3.
  • Dieses Beispiel kann auch mit folgenden Ausgangsstoffen durchgeführt werden: 66 Gewicht teile eines Mischpolymerisates aus 950/o Vinylchlorid und 5 ovo Vinylacetat, 34 Gewichtsteile Diocthyl- phthalat und 20 Gewichtsteile Aceton. Nach der Expansion erhält man einen Zellkörper mit einem spezifischen Gewicht von o,og g/cm3. Das spezifische Gewicht der fertigen Sohlenplatten beträgt etwa o,6 g/cm3.
  • Für die Gegenstände der Unteransprüche wird nur im Zusammenhang mit dem Gegenstand des Hauptanspruches Schutz begehrt.

Claims (4)

  1. PATENTANSPRÜCHE: I. Verfahren zum Herstellen von Zellkörpern mit geschlossenen Zellen aus thermoplastischen, weichmacherhaltigen Kunststoffen, ausgehend von einem Zellkörper, bei dem die Zellen einen gasförmigen Inhalt aufweisen, der unter Schrumpfen der Zellwände vermindert ist, dadurch gekennzeichnet, daß der gasförmige Inhalt der Zellen so weit vermindert wird, daß beim Schrumpfen der Zellen eine Faltung der Zellwände eintritt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß der gasförmige Inhalt der Zellen vermindert wird, indem die Zellkörper in an sich bekannter Weise bei Temperaturen unter der Fließgrenztemperatur des Zellkörpermaterials einer Vakuumbehandlung unterworfen werden.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Verminderung des gasförmigen Inhalts der Zellen in an sich bekannter Weise dadurch vorgenommen wird, daß bei erhöhter Temperatur der bei normaler Temperatur nicht kondensierbare Inhalt der Zellräume durch Diffusion gegen bei normaler Temperatur kondensierbare Gase oder Dämpfe ausgetauscht wird und dann der kondensierbare Inhalt der Zellräume durch Abkühlung kondensiert wird.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß Wasserdampf verwendet wird. ~~~~~~~ In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentanmeldung p 56362 D/39b (bekanntgemacht am 27. 3. Ins2); USA.-Patentschrift Nr. 2251 468; Boström, Lange, Schmidt, Stöcklin, »Kautschuk und verwandte Stoffe«, In40, 5. 285.
    Zu Betracht gezogene ältere Patente: Deutsche Patente Nr. 9in 435, 949 08I.
DEL11079A 1951-11-10 1951-12-15 Verfahren zum Herstellen von Zellkoerpern mit geschlossenen Zellen aus thermoplastischen Kunststoffen Expired DE977268C (de)

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