DE1030018B - Verfahren zum Herstellen von Zellkoerpern mit gasgefuellten geschlossenen Zellen ausWeichmacher und/oder Loesungsmittel enthaltenden, organischen, thermoplastischen Kunststoffen - Google Patents
Verfahren zum Herstellen von Zellkoerpern mit gasgefuellten geschlossenen Zellen ausWeichmacher und/oder Loesungsmittel enthaltenden, organischen, thermoplastischen KunststoffenInfo
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Description
DEUTSCHES
Verfahren zum Herstellen von Zellkörpern mit gasgefüllten geschlossenen Zellen aus Weichmacher und/
oder Lösungsmittel enthaltenden, organischen, thermoplastischen Kunststoffen.
Bei der Herstellung von Zellkörpern mit geschlossenen Zellen aus thermoplastischen Massen werden
die letzteren, nachdem sie unter Druck Gas aufgenommen haben und sie dasselbe gelöst oder in sehr feiner
Verteilung enthalten, nach Erwärmen und anschließendem Abkühlen und Druckentlasten aus der Form
herausgeommen, wobei eine erste Expansion z. B. auf das 2- bis 4fache des ursprünglichen Volumens unter
Bildung eines rudimentären Zellkörpers als Zwischenprodukt stattfindet. Dieser Rohzellkörper hat ein
wesentlich kleineres Volumen als der fertige Zellkörper und enthält die Gase unter einem erheblichen
Überdruck von z.B. 2 bis 9 Atm. Die Hauptexpansion des so erhaltenen Zwischenproduktes auf das Vielfache,
z. B. 10- bis 20fache, des ursprünglichen Volumens unter Bildung des fertig expandierten Zellkörpers
findet dann in bekannter Weise durch Erwärmen des Gebildes, z. B. in einem Heizschrank oder durch
heiße Gase unter normalen Druckverhältnissen, also etwa unter Atmosphärendruck, statt. Durch die
Wärme wird die Masse in den plastisch-dehnbaren Zustand gebracht, so daß sie dem Expansionsdruck
der Gase folgen und sich ausdehnen kann.
Es wurde nun festgestellt, daß bei Ausführung der Expansion des Rohzellkörpers in der genannten üblichen
Art erhebliche Verluste an Gasen und an Weichmachungs- und/oder Lösungsmitteln stattfinden,
die sich auf den Zellkörper bzw. auf dessen Bildung nachteilig auswirken. Die Gasverluste haben den
Nachteil, daß ein Teil der Gase für die Expansionswirkung verlorengeht, indem die Expansion des Rohzellkörpers
nicht in dem Maße erfolgt, wie es der eingeführten Gasmenge entsprechen würde. Man erhält
daher keine so leichten Zellkörper, wie sich entsprechend der Menge der eingeführten Gase ergeben
sollten. Die Verluste an Weichmachungs- und/oder Lösungsmitteln haben dagegen andere Nachteile. Bei
der Herstellung des Zellkörpers werden z. B. zur Erzielung einer vorübergehenden Erweichung oder zur
Förderung der Gaslösung den Kunststoffen Lösungsmittel zugefügt. Lösungsmittel wirken dabei auch als
Weichmacher. So ist z. B. ein stark lösungsmittel- oder weichmachungsmittelhaltiges Polyvinylchlorid
bei der Expansion erheblich nachgiebiger als ein solches Material, das wenig solcher Mittel enthält.
Erfolgt nun die Aufwärmung eines frisch aus der Form entfernten Rohzellkörpers mit seinem hohen
Gasdruck im Innern etwa in einem normalen Wärmeschrank mit umgewälzter Luft, so tritt nicht nur ein
Gasverlust ein, sondern darüber hinaus wird auch das Verfahren zum Herstellen von Zellkörpern
mit gasgefüllten geschlossenen Zellen
aus Weichmacher und/oder Lösungsmittel
aus Weichmacher und/oder Lösungsmittel
enthaltenden, organischen,
thermoplastischen Kunststoffen
thermoplastischen Kunststoffen
Anmelder:
Lonza Elektrizitätswerke
und Chemische Fabriken Aktiengesellschaft,
Basel (Schweiz)
Vertreter:
Dr. G. W. Lotterhos und Dr.-Ing. H. W. Lotterhos,
Patentanwälte, Frankfurt/M., Lichtensteinstr. 3
Patentanwälte, Frankfurt/M., Lichtensteinstr. 3
Beanspruchte Priorität:
Schweiz vom 29. November 1951
Schweiz vom 29. November 1951
Herbert Lindemann, Sins, Aargau (Schweiz),
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
als Weichmacher wirkende Lösungsmittel verdunstet und schnell weggeführt. Solche Wärmeschränke pflegen
gewöhnlich zur Verhinderung der übermäßigen Anreicherung der Umwälzluft einen ständigen Luftwechsel
herbeizuführen und unter Umständen die mit Lösungsmittel angereicherte Umwälzluft fortzuführen.
Es wurde nun gefunden, daß diese Verluste sich sehr gut dadurch einschränken lassen, daß man die
Expansion des Rohzellkörpers nicht, wie bisher üblich, direkt durch Erwärmung im freien Raum bei üblichem
starkem Luftwechsel vornimmt, sondern die Expansion so lange verhindert, bis eine völlig gleichmäßige
Durchwärmung des Zellkörpers erfolgt ist. Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß man
die Erwärmung des Rohzellkörpers, nach Herausnahme aus der Form ohne wesentliche Veränderung
,dessen Volumens unter einem Gegendruck, der etwa so groß ist wie der Gasdruck im Innern des Rohzellkörpers,
vornimmt und dann erst die heiße Zellkörper-
809 510/Φ62
masse in bekannter Weise durch Entlastung des Druckes zur Expansion bringt. Der Gegendruck kann
z. B. 2 bis 9 kg/cm2 sein wie der Gasdruck im Innern des Zwischenproduktes nach dem Abkühlen und nach
dem Herausnehmen aus-'der Form. Man kann aber auch bei einem höheren Druck, z. B. "10 bis 12 Atm.,
oder bei einem niedereren Druck arbeiten, der jedoch selbstverständlich immer größer als der Atmosphärendruck
sein muß. Man wird den Druck zweckmäßig derart wählen, daß er einerseits den Austritt von
Gasen durch Diffusion weitgehend verhindert und daß er andererseits die Verluste an Lösungs- und Weichmachungsmitteln
wesentlich herabsetzt.
Von Vorteil ist, wenn man den Lösungs- und/oder Weichmacherverlust ganz vermeiden will, das Druckmedium
zusätzlich mit Lösungs- und/oder Weichmacher anzureichern. Hierdurch verhindert man die
Lösungsmittelverdunstung sehr erheblich. Man erreicht damit, daß nicht wie sonst im Wärmeschrank
Lösungsmittel oder Weichmacher von den Außenflächen der Zellkörper entfernt werden, womit diese
Außenflächen sehr viel schneller in einen festeren Zustand übergehen als die Innenteile des Zellkörpers.
Solche Verdunstung der Lösungsmittel mit der damit herbeigeführten Ausdehnungsbegrenzung führt auch
oft zu Deformationen und vor allen Dingen zu einem viel schwächer expandierten Produkt, also zu einem
höheren spez. Gewicht als eigentlich der zugeführten Treibgasmenge entspricht. Der Spannungszustand in
den Außenteilen wird viel größer als im Innern. Der
Zellkörper behält hierdurch im Innern einen viel zu großen Gasdruck, da er von außen an der Ausdehnung
gehemmt wird. Ein gleichmäßiges Produkt ist auf diese Art und Weise überhaupt nicht zu erzielen. Der
Lösungsmittelverlust während der Expansion im Wärmeschrank verhindert die Ausdehnung des Rohzellkörpers
so stark, daß ein erheblicher Gasüberdruck in den Zellen bleibt, so daß sich nach der Expansion
im Zellkörper noch ein Gasüberdruck von z. B. 0,3 bis 0,5 Atm. vorfindet. Nicht nur flüchtige Lösungsmittel,
sondern auch Weichmachungsmittel verdunsten zum Teil bei der Erwärmung an der Oberfläche, wodurch
die Zellkörper an den äußeren Stellen ihre Weichheit und Elastizität teilweise verlieren.
Es wurde schon vorgeschlagen, poröse Massen mit in sich geschlossenen Zellen, die bereits einem Aufschäumungsprozeß
unterworfen wurden, längere Zeit, z. B. eine Woche, gegebenenfalls unter erhöhtem
Druck, bei mäßig erhöhten Temperaturen von 30 bis 50° C lagern zu lassen, um sie dann anschließend auf
Temperaturen oberhalb des Erweichungspunktes des betreffenden Kunststoffes zu erwärmen, wobei sie ihre
Volumen um etwa 100fl/o und mehr vergrößern.
Nach der Erfindung handelt es sich nicht um eine solche längere Lagerung eines fertig expandierten
Zellkörpers, sondern um eine verhältnismäßig kurze Erwärmung auf erhöhte Temperatur und unter Druck
eines Rohzellkörpers, also eines Zellkörpers, der nur wenig expandiert ist. Dadurch wird der Bildungsprozeß
des fertigen Zellkörpers direkt beeinflußt, indem Lösungs- und Weichmachungsmittelverluste oder
eine ungleichmäßige Verteilung derselben bei der Expansion vermieden und dadurch Zellkörper mit
einem regelmäßigen Zellenaufbau erhalten werden.
Man kann den Gegendruck auf jede beliebige Art herbeiführen. Zweckmäßig wird man den Rohzellkörper
in einen Autoklaven bringen und mit einem Gegendruck des gleichen Gases oder Gasgemisches, wie
es sich in den Zellen befindet, erwärmen. Ist die Masse mit Stickstoff begast worden, so wird man Stickstoff
oder Luft als Gegendruckgas in den Autoklav einpressen. Man kann aber den Gegendruck auch auf beliebige
andere Art erzeugen, z.B. mittels einer indifferenten Flüssigkeit, die auf das Zellkörpermaterial nicht
nachteilig einwirkt, oder auf mechanische Art, z. B. mittels einer Preßfläche, z. B. durch Erwärmen in einer
geschlossenen Form. Den Autoklav, die Foarm, die Gase,
die Flüssigkeit, in denen sich der Rohzellkörper befindet, kann man auf jede beliebige Art erwärmen, z. B.
ίο durch Dampf, Elektrizität, durch Ultrarotstrahlen
usw. Der Rohzellkörper wird auf die für die Expansion notwendigen Temperaturen, die in der Nähe
unterhalb der Fließgrenze, bei Polyvinylchlorid z. B. 100 bis 120° C, liegen, erwärmt. Man kann sogar in
gewissen Fällen, z. B. wenn die thermoplastische Masse geringe Mengen an Weichmachern und/oder
Lösungsmitteln enthält, bei Temperaturen, die bei oder höher als die Fließgrenze liegen, z. B. 140° C bei
Polyvinylchlorid, arbeiten, die jedoch nicht so hoch
ao liegen dürfen, daß der Zellkörperaufbau zerstört würde. Der Rohzellkörper wird unter Gegendruck so
lange erwärmt, bis er gleichmäßig durchwärmt· ist. Nimmt man nach beendeter Durchwärmung des Zellkörpers,
deren Dauer sich nach der Dicke richtet, den Druck, z. B. den Gasdruck, im Autoklav weg, ohne
die Temperatur zu ändern, so dehnt sich der Zellkörper viel weiter aus, als dies bei der bisher üblichen
Methode der Aufwärmung eintrat. Ein geringeres spez. Gewicht ist die Folge.
Bei der bisherigen normalen Herstellungstechnik der Aufwärmung solchen Zellmaterials im Wärmeschrank
bei normalem Druck war es nur möglich, spez. Gewichte bis etwa 0,04 zu erreichen. Mit Hilfe des
Gasgegendruckverfahrens im Autoklav und der Verhinderung der Lösungsmittel- und Gasverluste kann
man ohne weiteres den auf die gleiche Weise hergestellten Zellkörper bis auf etwa 0,02 und auch noch
darunter expandieren. Stellt man z.B. hartes Zellmaterial her, bei dem überhaupt keine Weichmacher
angewandt werden, sondern bei dem man die Gasaufnahme ausschließlich durch Zusatz von Lösungsmitteln
herbeiführt, wirkt dieses Lösungsmittel bei der Expansion allein als Weichmacher und ermöglicht
die starke Ausdehnung.
Der wirtschaftliche Vorteil liegt aber nicht nur darin, daß man niedrigeres spezifisches Gewicht mit
Hilfe des Gegendruckverfahrens erreicht. Man kann auch, da Lösungsmittelverluste vermieden werden, mit
einem geringeren Prozentsatz Lösungsmittel arbeiten und trotzdem eine ausgezeichnete Ausdehnung des
Zellmaterials erreichen.
Bekanntlich sind die fertig expandierten weichen Zellkörper nach ihrer Herstellung noch unstabil, d. h.,
sie verändern mit der Zeit durch Schrumpfungser-
JS scheinungen ihre Maßhaltigkeit. Diesen Nachteil kann
man durch eine zusätzliche stabilisierende Behandlung beseitigen.
Durch dieses Verfahren gelingt es, die Wiedererwärmung unter solchen Druck- und Temperaturbedingungen
durchzuführen, daß nach dem Expandieren und Erkalten ein Zellkörper entsteht, dessen Gasdruck
dem Atmosphärendruck entspricht und der damit keine durch Gasüberdruck herbeigeführte. Spannungen
der Zellwände aufweist. Hierdurch können Schrumpfungserscheinungen
des fertigen Zellkörpers, die auf zu hohen Gasdruck in den Zellen zurückzuführen sind,
nicht auftreten. Dies tritt besonders dann ein, wenn das Zwischenprodukt stark lösungsmittel- oder weichmachungsmittelhaltig
ist und unter Druck bei solchen Temperaturen vollständig durchwärmt wird, daß es
sich bei Aufheben des Druckes bis zum vollständigen Ausgleich des Gasdruckes im Innern der Zellen mit
der Atmosphäre ausdehnen kann.
Das Verfahren kann für jedes beliebige Herstellungsverfahren von Zellkörpern angewendet werden.
bei dem Zellkörper mit geschlossenen Zellen durch Expansion von gashaltigen Massen gebildet werden,
z. B. sowohl für solche Zellkörper, bei denen Gase unter Druck in die Masse zur Lösung gebracht, als
auch bei solchen, bei denen Gase durch Zersetzen von Treibmitteln in der Masse selbst erzeugt und dann in
Lösung gebracht wurden. Gerade bei letzteren sind die Gasverluste bei der Expansion oft sehr groß. Zum
Beispiel haben bei polyvinylchloridhaltigen Massen die Treibmittelrestkörper oft die Eigenschaft, dem
Polyvinylchlorid seine Beständigkeit gegen Gasdiffusion zu nehmen, so daß der Zellkörper bei der Expansion
nicht annähernd die Größe erhält, die er eigentlich haben sollte. Das Abfahren ist daher für die Verarbeitung von Zwischenprodukten, die mit Treibmittel ao
hergestellt wurden, besonders geeignet.
Als thermoplastische Massen kommen vor allem Polymere in Frage, z. B. Polyvinylchlorid oder dessen
Mischpolymerisate, beispielsweise aus 95% Vinylchlorid und 5% Vinylacetat, denen die erforderlichen
Lösungs- und Weichmachungsmittel zugegeben wurden. Es können aber auch andere Thermoplaste, wie
Polystyrol, Polyacrylverbindungen, Celluloseacetat, verwendet werden.
1. Eine Mischung von 50 Gewichtsteilen Polyvinylchlorid, gut stabilisiert, 50 Gewichtsteilen Dioctylphthalat
und 20 Gewichtsteilen Methyläthylketon wird so hergestellt, daß ein feines Pulver entsteht. Dieses
wird in bekannter Weise in einer gut schließenden Form mit einer Menge von Stickstoffgas zusammengebracht,
die etwa 15 1 pro kg Fertigmischung beträgt. Es wird geliert, gekühlt und das Produkt aus der
Form genommen. Dies expandiert hierbei etwa auf das 4fache seines Volumens und enthält im Innern
das in den Zellen eingeschlossene Gas, das etwa unter einem Druck von etwa 10 atü steht. Der Rohzellkörper
wird in einen Autoklav gegeben und dieser mit einem dem Innendruck des Gases im Rohzellkörper
entsprechenden Druck von etwa 5 kg/cm2 Stickstoffgas gefüllt. Jetzt erfolgt Aufwärmung auf etwa 100° C.
Der Rohzellkörper wird sich hierbei nicht in seinem Volumen ändern. Die durch die Temperatur bewirkte
Druckerhöhung findet sowohl im Autoklav wie im Rohzellkörper gleichzeitig statt. Auch das Lösungsmittel
verdunstet nicht nennenswert, so daß es dem Produkt seine weichmachende Wirkung weiterhin verleiht.
Je nach Größe des Rohzellkörpers erfolgt seine gleichmäßige Durchwärmung in etwa 60 Minuten. Ist
dies erreicht, so entfernt man den Gasdruck vom Autoklav und läßt den Rohzellkörper sich frei ausdehnen.
Nach Abkühlung und Verdunstung des Lösungsmittels ist ein Zellkörper vom Raumgewicht von
etwa 0,06 bis 0,07 entstanden. Das Material ist gut geeignet für Polsterzwecke.
2. Eine Mischung von 50 Gewichtsteilen Polyvinylchlorid oder Kopolymeren und 50 Gewichtsteilen Dioctylphthalat
sowie 20 Gewichtsteilen Methyläthylketon wird so hergestellt, daß ein feines Pulver entsteht.
Dieses wird in bekannter Weise in einer gut schließenden Form mit einer Menge Stickstoffgas zusammengebracht,
die etwa 15 1 pro kg Fertigmischung beträgt und sich in der Masse löst. Die gashaltige
Masse wird dann in bekannter Weise geliert, gekühlt und das Produkt aus der Form" genommen. Danach
erfolgt die Wiedererwärmung im Autoklav bei etwa 90° C unter 5 bis 6 Atm. Gegendruck. Nach völliger
Durchwärmung des Zellkörpers entfernt man den Gasdruck und läßt den Rohzellkörper sich frei ausdehnen.
Der so hergestellte Zellkörper wird nun einer stabilisierenden Behandlung unterworfen. Zu diesem Zweck
erwärmt man ihn z. B. in einem Heizschrank unter Normaldruck bei Temperaturen von etwa 100 bis
110° C z. B. während 2 bis 4 Stunden, wobei er zunächst
etwas expandiert und darauf während der Fortsetzung der Behandlung mehr oder weniger zusammenschrumpft.
Gleichzeitig verflüchtigt sich das Methyläthylketon. Hernach wird der Zellkörper auf
normale Temperatur abgekühlt. Man erhält einen weitgehend formbeständigen Zellkörper, der keine
nennenswerte Schrumpfungserscheinung mehr zeigt.
3. Eine Mischung von 100 Gewichtsteilen Polyvinylchlorid, gut stabilisiert, und 45 Gewichtsteilen
Aceton wird so hergestellt, daß ein feines Pulver entsteht. Die Weiterbehandlung erfolgt so,;wie im Beispiel
1 angegeben, jedoch mit einer Gaszugabe von etwa 21 1 pro kg Fertigmischung. Der Rohzellkörper
wird in der gleichen Weise behandelt wie im Beispiel 1, und es entsteht ein hartes Zellmaterial nach
der Verdunstung des Lösungsmittels. Das Material hat ein Raumgewicht von etwa 0,035 und kann für
Isolationszwecke verwendet werden.
4. Eine Mischung von 64 Gewichtsteilen Polyvinylchlorid, gut stabilisiert, 36 Gewichtsteilen Dioctylphthalat
oder ähnliche Weichmacher und 12 Gewichtsteilen Essigester werden mit einem Mischgas zusammengebracht,
das aus 90 Volumteilen Wasserstoff und 10 Volumteilen Stickstoff besteht. Es werden etwa
10 1 Mischgas pro kg Fertigmischung zugesetzt. Die Weiterbehandlung erfolgt danach wie im Beispiel 1.
Der entstandene Rohzellkörper erhält ein spez. Gewicht von etwa 0,12. Die Druckerzeugung im Autoklav
kann mit Stickstoffgas erfolgen, sofern die in das Innere der Zellen eventuell eindringende geringe Menge
Stickstoffgas nicht störend empfunden wird. Sonst muß die Auf wärmung in einem Wasserstoff-Stickstoff-Gemisch
erfolgen, genau wie sie zum Treiben verwendet worden ist. Der Rohzellkörper wird nach der Expansion,
wie vorbeschrieben, je nach seiner Dicke eventuell nur von seinen Häuten befreit oder auch
gleichzeitig in Gebrauchsstärken aufgespalten. Wasserstoffgas wird durch Diffusion entfernt und der Rohzellkö-rper
oder die aufgeschnittenen Platten zur Beseitigung des Schrumpfungseffektes hierbei oder nachträglich
bei entsprechender Temperatur behandelt. Es entsteht ein völlig spannungsfreies Zellmaterial, das
gut für Sohlenzwecke zu verwenden ist, mit einem spezifischen Gewicht von etwa 0,5.
5. Eine Mischung von 50 Gewichtsteilen Polyvinylchlorid, 50 Gewichtsteilen Dioctylphthalat und etwa
12 Gewichtsteilen eines stickstoff abspaltenden Treibmittels, wie z. B. Azoisobuttersäuredinitril, wird in
bekannter Weise hergestellt. Die Treibmittel sind an sich sehr verschiedenartige und keine beständigen
Substanzen. Es kann daher die angewandte Menge nicht genau angegeben werden. Die Treibmittel sollen
in einer solchen Menge zugesetzt werden, daß sich etwa 15 1 Stickstoffgas pro kg Fertigmischung abspalten.
Mit der fertigen Mischung wird in bekannter Weise eine gut schließende Form gefüllt. Es wird
geliert, durch Druckverminderung die Zellbildung eventuell beeinflußt und zur Gleichmäßigkeit gebracht,
gekühlt und das Produkt aus der Form ge-
nommen. Dies expandiert hierbei ähnlich wie beim Gasverfahren auf etwa das 4fache seines Volumens
und wird nunmehr auch unter einem Druck von etwa 5 atü Stickstoffgas im Autoklav zur Aufwärmung gebracht.
Jetzt erfolgt Aufwärmung und Weiterbehandlung wie im Beispiel 1. Es entsteht ein Zellkörper mit
einem Raumgewicht von etwa 0,07. Hier wirkt sich die Autoklavbehandlung unter Gegendruck recht günstig
aus. Bei einfacher Aufwärmung und Expansion im Wärmeschrank pflegt das Produkt höchstens auf
ein Raumgewicht von 0,09 mit der oben angegebenen Treibmittelmenge zu kommen. Man kann es zu Polsterzwecken
verwenden.
6. Eine Mischung von 100 Gewichtsteilen gut stabilisiertem Polyvinylchlorid und 40 Gewichtsteilen
Aceton sowie 20 Gewichtsteilen Treibmittel (Azoiso^-
buttersäuredinitril) wird hergestellt und in ähnlicher Weise wie Beispiel 5 in einer Form zur Gelierung gebracht
sowie nachträglich im Autoklav in gleicher Weise unter Gegendruck aufgewärmt und dann expandiert.
Nach Verdunstung des Lösungsmittels entsteht danach ein harter Zellkörper von etwa 0,035
spezifischem Gewicht. Es dient als Isolationsmaterial.
7. Eine Mischung von 64 Gewichtsteilen gut stabilisiertem Polyvinylchlorid und 36 Gewichtsteilen
Dioctylphthalat oder ähnlichem hochsiedendem Weichmacher sowie 8 Gewichtsteilen Azoisobuttersäuredinitril
wird in bekannter Weise zu einem Zellkörper gebracht. Erwärmung erfolgt im Autoklav wie
im Beispiel 1, und es entsteht hierbei ein Körper mit einem Raumgewicht von 0,12. Nimmt man die Expansion
im Wärmeschrank in der bisher bekannter Weise vor, so müßten zur Erzielung des gleichen Raumgewichtes
mindestens 10 Gewichtsteile des gleichen Treibmittels verwendet werden.
8. Eine Mischung von 64 Gewichtsteilen Poly\rinylchlorid,
gut stabilisiert, und 36 Gewichtsteilen Dioctylphthalat oder ähnliche Weichmacher werden mit
Kohlensäuregas zusammengebracht, deren Menge etwa 101 pro kg Fertigmischung beträgt. Die Weiterbehandlung
erfolgt dann, wie im Beispiel 1 angegeben. Der entstandene Rohzellkörper erhält ein spezifisches Gewicht
von etwa 0,10. Die Druckerzeugung im Autoklav kann mit Stickstoffgas erfolgen. Der Rohzellkörper
wird nach der Expansion, je nach seiner Dicke eventuell nur von seinen Häuten befreit oder auch
gleichzeitig in Gebrauchs stärken aufgespalten. Das Koblensäuregas wird durch Diffusion entfernt, und
während dieses Prozesses geht ein Teil Luft in die Zellen hinein. Der Rohzellkörper oder die aufgeschnittenen
Platten werden zur Beseitigung des Schrumpfeffektes nachträglich bei entsprechender Temperatur
behandelt. Es entsteht ein Zellmaterial mit einem spezifischen Gewicht von etwa 0,35. Die geschlossenen
Zellen sind jetzt nicht mehr mit CO2, sondern mit
Luft gefüllt.
Claims (3)
1. Verfahren zum Herstellen von Zellkörpern mit gasgefüllten geschlossenen Zellen aus Weich"
macher und/oder Lösungsmittel enthaltenden, organischen, thermoplastischen Kunststoffen, bei
dem im Kunststoff Gas unter Druck gelöst, der Kunststoff in einer Form erwärmt und anschließend
gekühlt wird, wodurch ein Rohzellkörper i!mit
wesentlich kleinerem Volumen als der fertige Zellkörper entsteht, dieser Rohzellkörper aus der
Form herausgenommen wird und unter Erwärmen bei Atmosphärendruck zu seiner endgültigen Große
expandiert, dadurch gekennzeichnet, daß der Rohzellkörper nach der Herausnahme aus der Form
unter einem Gegendruck, der etwa so groß ist wie der Gasdruck im Innern des Rohzellkörpers, ohne
wesentliche Veränderung dessen Volumens gleichmäßig erwärmt wird und dann in bekannter Weise
bei Atmosphärendruck zur Expansion bringt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß während des Erwärmens des Rohzellkörpers
in einem Autoklav zur Druckerzeugimg,,,, ein Gas gleicher Zusammensetzung wie für die
Zellenbildung verwendet wird, das gegebenenfalls mit Lösungsmitteln und/oder Weichmachern angereichert
ist. ■'■:,'
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn^ zeichnet, daß während des Erwärmens des Rohzellkörpers
in einem Autoklav zur Druckerzeugung eine Flüssigkeit angewendet wird, die mit Lösungsmitteln
und/oder Weichmachern angereichert ist.
In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 806 732, 913 822;
französische Patentschrift Nr. 979 821; schweizerische Patentschrift Nr. 277 0β7;
britische Patentschrift Nr. 578 513.
© βΟ9 510/462 5.58
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CH1030018X | 1951-11-29 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1030018B true DE1030018B (de) | 1958-05-14 |
Family
ID=4553646
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEL13859A Pending DE1030018B (de) | 1951-11-29 | 1952-11-11 | Verfahren zum Herstellen von Zellkoerpern mit gasgefuellten geschlossenen Zellen ausWeichmacher und/oder Loesungsmittel enthaltenden, organischen, thermoplastischen Kunststoffen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1030018B (de) |
Citations (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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1952
- 1952-11-11 DE DEL13859A patent/DE1030018B/de active Pending
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