DE975819C

DE975819C - Mechanische Ziehpresse zur Herstellung huelsenfoermiger Hohlkoerper auf kaltem Wege

Info

Publication number: DE975819C
Application number: DEW3844D
Authority: DE
Inventors: Ernst Dr Broedner
Original assignee: Fritz Werner AG
Current assignee: Fritz Werner AG
Priority date: 1941-12-02
Filing date: 1941-12-02
Publication date: 1962-10-11

Description

Mechanische Ziehpresse zur Herstellung hülsenförmiger Hohlkörper auf kaltem Wege Bei den bekannten Ziehmaschinen mit Kurbel-oder Kniehebelantrieb des Hauptschlittens drückt der Ziehdorn das näpfchen- oder hülsenförmige Ausgangswerkstück mit großer Geschwindigkeit in die Matrize. Hierdurch entsteht ein harter Schlag, der nicht allein schädlich für das Gehör und die Nerven des Arbeiters ist, sondern auch Ermüdungsbrüche von Getriebeteilen zur Folge hat. Um sie zu vermeiden, ist man gezwungen, die gefährdeten Maschinenteile erheblich überzudimensionieren.
Zur Vermeidung dieser Nachteile ist schon vorgeschlagen worden, die mechanischen Ziehpressen durch hydraulische Ziehpressen mit beliebig wechselseitiger unabhängiger Schaltung des Stößels und der Ziehvorrichtung zu ersetzen, da bei diesen durch Abbremsung der entsprechenden Teile ein sanfter Ziehvorgang erreicht werden kann. Derartige hydraulische Pressen sind wegen ihres größeren Aufwandes und der kleineren Taktzahl für die Massenproduktion hülsenförmiger Hohlkörper weniger geeignet als mechanische Ziehpressen. Bei letzteren ist jedoch die Möglichkeit des sanften Ziehbeginns durch Abbremsung nicht gegeben.
Andererseits ist es bei mechanischen Ziehpressen bekannt, die Ziehgeschwindigkeit während des Arbeitshubes durch die Anordnung elliptischer Räder im Antrieb herabzusetzen. Derartige Räder sind schwierig in der Herstellung und bieten insbesondere bei höheren Drehzahlen infolge ihrer Unwucht erhebliche Schwierigkeiten. Außerdem läßt sich mit ihnen die Geschwindigkeit auch nur in beschränktem Maße entsprechend dem Verhältnis der jeweils wirksamen Radien herabsetzen.
Eine weitere bekannte Möglichkeit zur Herabsetzung der Geschwindigkeit des Ziehdornes bei Annäherung an die Matrize besteht bei mechanischen Pressen in der Kopplung des Hauptantriebes für den Ziehschlitten mit einem Hilfsantrieb. Die dadurch erreichte Verringerung der Auftreffgeschwindigkeit ist jedoch verhältnismäßig gering.
Schließlich ist es bei mechanischen Ziehpressen bekannt, zusätzlich zum Ziehdorn auch- die Matrize beweglich auszubilden. Diese Maßnahme hat bei -einer bekannten warm arbeitenden Lochpresse den Zweck, vor Beginn des eigentlichen Lochvorganges das etwas größer als die Matrize gehaltene Werkstück durch entsprechende Bewegung der Matrize in diese hineinzustoßen. Bei einer anderen, vorzugsweise zum Ziehen von Näpfchen dienenden Presse, dient die Bewegung eines unteren Ziehstempels dazu, das flache Werkstück gegen den Blechhalter zu pressen. In beiden Fällen beginnt der Ziehvorgang erst, wenn die Antriebskurbel des Ziehdorns eine Ausladung von etwa 45° erreicht hat.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein stoßfreies Ziehen von Hohlkörpern zu erreichen. Zu diesem Zweck geht die Erfindung von einer mechanischen Ziehpresse zur Herstellung hülsenförmiger Hohlkörper auf kaltem Wege aus, bei der eine Kurbel den mit der Matrize zusammenwirkenden Ziehdorn über einen Kniehebel antreibt. Sie besteht darin, daß die Matrize in an sich bekannter Weise gegenläufig zum Ziehdorn beweglich ist und daß die Bewegungen der Matrize und des Ziehdorns derart aufeinander abgestimmt sind, daß bei Beginn des Ziehvorganges die Matrize ihre Vorwärtsendstellung erreicht hat und der Ziehdorn aus der Geschwindigkeit Null beschleunigt wird.
Die Bewegung der Matrize ermöglicht die Zuführung des neuen Werkstückes unabhängig von der Bewegung des Ziehdornes, so daß der bisher für den Ladevorgang benötigte Teil des Kurbelhubes für den Ziehvorgang zur Verfügung steht. Dies hat wiederum zur Folge, daß der Ziehvorgang beginnen kann, wenn der Ziehdorn aus der Geschwindigkeit Null beschleunigt wird.

Claims

PATENTANSPRUCH: Mechanische Ziehpresse zur Herstellung hülsenförmiger Hohlkörper auf kaltem Wege; bei der eine Kurbel den mit der Matrize zusammenwirkenden Ziehdorn über einen Kniehebel antreibt, dadurch gekennzeichnet, daß die Matrize in an sich bekannter Weise gegenläufig zum Ziehdorn beweglich ist und daß die Bewegungen der Matrize und des Ziehdornes derart aufeinander abgestimmt sind, daß bei Beginn des Ziehvorganges die Matrize ihre Vorwärtsendstellung erreicht hat und der Ziehdorn aus der Geschwindigkeit Null beschleunigt wird. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 545 186, 556 835 französische Patentschrift Nr. 625 513; USA.-Patentschrift Nr. I 322 861; britische Patentschrift Nr. 526 158; Zeitschrift »Der Maschinenbau, der Betrieb« vom September 1959, S. 447 und 448.