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Bewehrungsanordnung für flächenartige Stahlbetonbauteile Die Erfindung
betrifft eine aus punktgeschweißten, mit Überdeckung verlegten Bewehrungsmatten
gebildete Bewehrungsanordnung für flächenartige Stahlbetonbauteile, bei der der
volle Stahlquerschnitt der Längsstäbe in den Überdeckungsstößen unabhängig von der
Überdeckungsbreite statisch in Rechnung gestellt werden kann.
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Auf Grund rein theoretischer Überlegungen wurde behauptet, daß von
bestimmten Stützweiten an der Querschnitt der im Bereich des Stoßes von Ouerstäben
übereinanderliegenden überzähligen Längsstäbe über die ganze Plattenbreite wirksam
verteilt werden kann. Auf diese Weise sollten die bisher bei einem Stoß von Matten
auftretenden überzähligen Längsstäbe statisch in Rechnung gestellt und die zwangläufig
entstehenden Materialverluste auf diese Art bei größeren Spannweiten vermieden werden.
Eingehende Untersuchungen haben ergeben, daß diese theoretische Annahme unzutreffend
ist. Eine Mitrechnung dieser überzähligen Längsstäbe führt also zu einer Unterbewehrung
im mittleren Bereich der Matte bzw. zu einer Überbeanspruchung der eingelegten Bewehrung.
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Die Erkenntnis, daß die Überschußbewehrung im Bereich des Mattenstoßes
nur auf einen verhältnismäßig schmalen Streifen zu beiden Seiten des Stoßes rechnerisch
verteilt werden kann, führte zur Verwendung von Mattenstreifen mit einer Breite
von 7o bis r2o cm und einem über die ganze Mattenbreite gleichbleibenden Grundquerschnitt.
Bei der Verlegung derartiger Mattenstreifen kann der im Stoß von Querstäben vorhandene
volle Querschnitt der Längsstäbe in statisch einwandfreier
Weise
genutzt werden, da der Abstand der Mattenstöße nur ein Maß erreicht, das eine rechnerische
Verteilung der Stahlanhäufung im Stoß auf die ganze Mattenbreite zuläßt. Weiterhin
kann bei Verwendung solcher Mattenstreifen mit einer Mattenstreifentype je nach
Wahl des Überdeckungsmaßes eine Vielzahl von Stahlquerschnitten je Meter Bauteilbreite
erzielt werden, wobei selbst bei der größten Überdeckung der statisch erforderliche
bzw. amtlich vorgeschriebene Verteilerquerschnitt vorhanden ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Problem der Ausnutzung
sämtlicher Längsstäbe im Stoß der Querstäbe zweier Matten zu lösen, und zwar mit
einer Matte, die gegenüber den obenerwähnten Mattenstreifen eine größere Breite
aufweist, da die Verlegung vieler schmaler Mattenstreifen nebeneinander, vor allem
bei großflächigen Bauteilen bei einer beispielsweise großen überdeckungsbreite,
den Vorteil einer statischen Ausnutzung aller im Stoß liegenden Längsstäbe infolge
größerer Ouerstabverluste nicht unwesentlich vertnindert.
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Nach der Erfindung weist bei einer aus punktgeschweißten, mit Überdeckung
verlegten Matten bestehenden Bewehrungsanordnung für flächenartige Stahlbetonbauteile
jede Bewehrungsmatte in einem Bereich, der jeweils in einem Abstand von den beiden
Mattenlängsrändern beginnt, der größer ist als das übliche Überdeckungsmaß von zwei
einen Stoß bildenden Matten, eine vorzugsweise das Doppelte des Stahlquerschnittes
in den Randzonen betragende Querschnittsvergrößerung an Stahl auf, die entweder
durch Wahl von größeren Durchmessern der Längsstäbe oder durch Verringerung der
Stababstände derselben oder durch eine Kombination beider Maßnahmen herbeigeführt
wird.
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Hierbei wird nicht nur eine Matte verwendet, deren Breite weit größer
ist als die eines Mattenstreifens und sogar dem handelsüblichen Maß angepaßt werden
kann, sondern auch eine Matte, deren Längsstäbe so angeordnet sind, daß alle im
Stoß zweier Matten vorhandenen Längsstäbe statisch voll genutzt werden und ferner
Ouerstabverluste, wie sie beim Mattenstreifen vielfach unvermeidbar sind, kaum in
Erscheinung treten.
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Der Abstand des Bereiches mit der O_uerschnittsvergrößerung von dem
Stoß zweier mit Überdeckung verlegter Matten ist stets so groß, daß eine rechnerische
Verteilung der den Grundquerschnitt der Matte übersteigenden Querschnittsvergrößerung
ohne weiteres statthaft ist. Zwangläufig bewegt sich somit auch der minderbewehrte
Bereich, der zwischen dem Überdeckungsbereich und dem Bereich mit der Ouerschnittsvergrößerung
einer Matte liegt, in sehr engen Grenzen; sö daß die rechnerische Voraussetzung
eines gleichmäßigen oder annähernd gleichen, Bemittelten Stahlquerschnittes über
die ganze Bewehrungsbreite bedenkenlos gegeben ist.
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Weitere Merkmale und vorteilhafte Eigenschaften der neuen Bewehrungsanordnung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiele. Hierin bedeutet a den Stoßabstand von mit Überdeckung verlegten
Matten, b das überdeckungsmaß und c die Bereiche der jeweiligen Querschnittsvergrößerung.
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Abb. i zeigt eine Matte mit einer im Bereich c vorhandenen Querschnittsvergrößerung,
erzielt durch eine Verringerung der normalen Stababstände; bei der in Abb. z dargestellten
Matte wird die Querschnittsvergrößerung im Bereich c durch eine Vergrößerung der
Stabdurchmesser gegenüber den Stäben im übrigen Mattenbereich erreicht; in Abb.
3 ist eine Matte dargestellt, bei der im Bereich c die Querschnittsvergrößerung
erzielt wird durch eine Kombination von Stäben mit von den Stäben im übrigen Mattenbereich
unterschiedlichen Stababständen und Stabdurchmessern; Abb. q. schließlich gibt ein
Beispiel für die Verlegung mehrerer Matten mit Überdeckung an. Hierbei sind die
Bereiche c mit der Querschnittsvergrößerung in der ersten und vierten Matte von
links durch eine Verringerung der Stababstände, in der zweiten Matte durch eine
Vergrößerung der Stabdurchmesser und in der dritten Matte durch eine Kombination
von Stäben mit verschiedenen Stababständen und verschiedenen Stabdicken gebildet.
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In dem in Abh. 4 gezeigten Beispiel sind die Matten mit einer Masche
überdeckt. Es ist auch eine größere Überdeckungsbreite möglich. Dann liegen die
Bereiche mit den Querschnittsanhäufungen, also der Überdeckungsbereich und der Bereich
der Ouerschnittsvergrößerung, noch enger aneinander. Sämtliche Längsstäbe ergeben
einen über die ganze Bewehrungsbreite Bemittelten Stahlquerschnitt, der immer größer
ist als der eigentliche Grundquerschnitt am Rande der Matte. Je nach Wahl der Überdeckungsbreite
kann also mit einer Mattenart eine Vielzahl von Stahlquerschnitten erzielt werden.
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Mit der erfindungsgemäßen Bewehrungsanordnung können also folgende
Vorteile erzielt werden Ein einziger Mattentyp beliebiger, vorzugsweise normaler
Breite liefert je nach Größe der Stoßüberdeckung der verlegten Matten vielerlei
Bewehrungsquerschnitte. Dadurch wird die Starrheit, die bisher den herkömmlichen
Mattenbewehrungen anhing, in weitem Maße beseitigt. Es sind also weniger Mattentypen
erforderlich, so daß damit auch der Raumbedarf bei der Lagerhaltung beträchtlich
verringert und darüber hinaus die Lagerung selbst übersichtlich gestaltet werden
kann.
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Da die Abmessungen der Matte für die Bewehrungsanordnung nach der
Erfindung den gebräuchlichen Matten gleich sind oder gleich sein können, sind keine
besonderen Einrichtungen bezüglich der Herstellung, des Transportes und der Lagerung
erforderlich.
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Ferner ist mit einer für die Bewehrungsanordnung nach der Erfindung
bestimmten Matte das Problem gelöst, sämtliche im Stoß zweier Matten
liegenden
Längsstäbe in statisch einwandfreier Weise voll zu nutzen, ohne von der Normbreite
bisheriger handelsüblicher Matten abzuweichen und ohne daß nennenswerte Querstabverluste,
wie sie bei einer Verlegung besonders schmaler Matten mit einer größeren Überdeckungsbreite
nicht immer vermeidbar sind, auftreten. Darüber hinaus ist es auch möglich, die
Matten als zweilagige gestaffelte Bewehrung zu verlegen, ohne dabei Gefahr zu laufen,
daß - wie es bei schmalen Matten möglich ist - eine unerwünschte Anhäufung von vier
Matten übereinander auftritt.