DE974240C

DE974240C - Pneumatische Foerderleitung mit einer durch Einbauten bewirkten Querschnittsverengung hinter einem Kruemmer

Info

Publication number: DE974240C
Application number: DEM15189A
Authority: DE
Inventors: Walter Dr-Ing Barth
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1952-08-20
Filing date: 1952-08-20
Publication date: 1960-10-27

Description

Pneumatische Förderleitung mit einer durch Einbauten bewirkten Querschnittsverengung hinter einem Krümmer Der Leistungsbedarf von pneumatischen Förderanlagen zur Förderung von feinen oder gröberen Materialien ist in der Regel größer als der von anderen Fördereinrichtungen, z. B. Elevatoren, Aufzügen u. dgl.
Dies ist vor allem darauf zurückzuführen, daß bei pneumatischen Förderanlagen mit hohen Luftgeschwindigkeiten gearbeitet werden muß. Die hohen Geschwindigkeiten haben hohe Strömungsverluste in den Rohrleitungen zur Folge, so daß ein großer Teil desbenötigtenDruckes zumAusgleich dieserStrömungsverluste aufgewendet werden muß.
Um den Druckverlust herabzusetzen, wurde in einer Vorveröffentlichung der Vorschlag gemacht, mit kleineren Luftgeschwindigkeiten zu arbeiten. Die Erfahrung zeigt jedoch, daß bei kleineren Luftgeschwindigkeiten örtliche Materialkonzentrationen auftreten, die den Druckverlust stellenweise stark erhöhen und in manchen Fällen auch zu Verstopfungen führen können. Gelingt es, diese zu vermeiden, so kann die Luftgeschwindigkeit herabgesetzt und damit der Förderdruck erniedrigt und der Leistungsbedarf für die Förderung herabgesetzt werden.
In jeder pneumatischen Förderanlage gibt es nun aber Bereiche, in denen bevorzugt Materialkonzentrationen auftreten. Ein derartig gefährdeter Bereich liegt hinter jedem Krümmer einer Rohrleitung vor.
Dieser Bereich ist besonders gefährdet, wenn sich an den Krümmer ein vertikal nach oben verlaufendes Rohrstück anschließt. Durch die Zentrifugalkräfte in dem Krümmer werden die Materialteilchen an die Wand geschleudert, wo sie in der Regel in Form einer Materialsträhne an der Wand entlanggleiten. Durch die Reibung des Materials an der Wand wird die Materialgeschwindigkeit herabgesetzt. Die Materialsträhne nimmt mit der Verringerung der Materialgeschwindigkeit an Größe zu und wird kurz vor oder hinter dem Krümmerende ihre größte Dicke erreichen.
Das auf diese Weise angesammelte Gut bietet der Strömung einen sehr viel geringeren Widerstand, als wenn die einzelnen Materialteilchen gleichmäßig im Luftstrom verteilt wären. Ein Verstopfen der Leitung tritt dann ein, wenn die Luft das Material nicht mehr zu beschleunigen vermag. Aber auch wenn keine Verstopfung eintritt, muß auf alle Fälle in der Förderstrecke hinter der Umlenkung auf eine längere Wegstrecke ein unverhältnismäßig hoher zusätzlicher Druckverlust in Kauf genommen werden, bis das Gut in der Rohrleitung wieder auf die normale Fördergeschwindigkeit beschleunigt worden ist.
Zur Beseitigung dieses Nachteiles ist schon vorgeschlagen worden, den Querschnitt eines Rohrkrümmers mitzunehmenderAblenkung des strömenden Mediums aus der ursprünglichen Richtung allmählich verengend und von der Stelle der beendeten Ablenkung aus allmählich sich wieder erweiternd auszubilden. Der Mangel dieses Krümmers liegt darin, daß zwar eine Erhöhung der Luftgeschwindigkeit, nicht aber eine Erhöhung der Gutgeschwindigkeit eintritt, weil die Einwirkung der Geschwindigkeitserhöhung viel zu kurz ist, um eine nennenswerte Beschleunigung des Gutes zu erreichen. Weiter wird auch häufig nicht beachtet, daß eine Geschwindigkeitssteigerung im Krümmer selbst unwirksam ist, weil das Gut infolge des geringen Luftwiderstandes der Materialsträhne im Krümmer nicht nennenswert beschleunigt werden kann.
Es ist auch schon in einer Vorveröffentlichung vorgeschlagen, Luft in die Umlenkung einzublasen und dadurch die Geschwindigkeit in und nach der Umlenkung zu erhöhen. Diese Maßnahme hat aber den Nachteil, daß einmal eine gewisse Leistung für die Einblasung aufgewendet werden muß und daß zum anderen infolge der Vergrößerung der Förderluftmenge die Druckverluste in dem Fördersystem erhöht werden. Der gesamte Leistungsbedarf für die Förderung wird dadurch vergrößert, so daß eine vielleicht mögliche Verbesserung der Verhältnisse in der Umlenkung dadurch illusorisch gemacht wird.
Gemäß der Erfindung wird die Erhöhung der Gutgeschwindigkeiten dadurch erzielt, daß die unmittelbar hinter dem Krümmer vorgesehenen Einbauten, die sanft von der Krümmerwand ausgehen, über eine bestimmte Länge der Förderstrecke konstant verlaufen. Die Länge der Einbauten muß dabei so groß gewählt werden, daß eine ausreichende Beschleunigung der Gutteilchen erreicht wird. Die Einbauten werden dabei zweckmäßigerweise so ausgebildet, daß sie bereits im Krümmer beginnen und den Querschnitt allmählich verengen, so daß am Krümmerende die größte Verengung erreicht ist.
Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel eines Krümmers mit anschließender vertikaler Rohrstrecke und Einbauten gemäß der Erfindung. Die Einbauten I beginnen in diesem Falle schon in der Umlenkung 2, indem sie sanft von der Krümmerwand ausgehen, und verlaufen nach Beendigung der Umlenkung an der Stelle 3 weiter in die gerade Strecke der Förderleitung hinein, wobei der Querschnitt gleichbleibt. Die Pfeile geben die Förderrichtung des Gutes an. Es besteht auch die Möglichkeit, die Einbauten an den gegenüberliegenden Wänden oder an den Seitenwänden anzuordnen, wobei nur darauf geachtet werden muß, daß nach Beendigung der Umlenkung der Querschnitt auf eine gewisse Länge konstant gehalten wird und die Verengung allmählich erfolgt, um Strömungsverluste und sonstige Verluste zu vermeiden.
Durch die längs einer gewissen Wegstrecke auftretenden hohen Geschwindigkeiten kann nach Wegfall der Zentrifugalkräfte in der Umlenkung eine wirksame Beschleunigung des Gutes erzielt werden. Diese Maßnahme wirkt sich ganz besonders vorteilhaft aus, wenn sich an den Krümmer eine vertikale Rohrstrecke anschließt. Die Erhöhung der Materialgeschwindigkeit bedeutet nicht nur eine Verringerung der Verstopfungsgefahr, sondern ergibt vor allem - einen geringeren Druckverlust in der Förderleitung hinter dem Krümmer durch Verringerung der Materialkonzentration. Weiter hat eine Verengung am Eintritt in die Steigstrecke den Vorteil, daß bei einer Verringerung der Luftgeschwindigkeit das Material nicht in den Krümmer zurückfallen kann, so daß dadurch nicht nur Verstopfungen verhindert, sondern auch bereits eingetretene Verstopfungen beseitigt werden können.

Claims

PATENTANSPRUCH: Pneumatische Förderleitung mit einer durch Einbauten bewirkten Querschnittsverengung hinter einem Krümmer zur Vermeidung von Materialanhäufungen, dadurch gekennzeichnet, daß die Einbauten unmittelbar hinter dem Krümmer vorgesehen sind, sanft von der Krümmerwand ausgehen und über eine bestimmte Länge konstant verlaufen.

In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. I68 922, I89 258, I92 795, 387 935, 49I 563, 561 067, 588 II3, 696 2I4; USA.-Patentschrift Nr. 2494 070; Zeitschrift des VDI, Bd. 7I, I927, S. I779; Zeitschrift »Braunkohle« vom 5.2.38, S. 8I bis 84; Zeitschrift »Glückauf« vom 7. ii. 3I, S. I400 bis I404; Blaeß: »Die Strömung in Röhren ... «, Verlag R. Oldenburg, I9II, S. 27, 29.