DE972799C

DE972799C - Relaisanordnung

Info

Publication number: DE972799C
Application number: DES6213D
Authority: DE
Inventors: Ralph E Marbury
Original assignee: Siemens Corp
Current assignee: Siemens Corp
Priority date: 1937-11-24
Filing date: 1938-11-24
Publication date: 1959-09-24

Description

In elektrischen Stromkreisen ist es oft erwünscht, den zeitlichen Vorgang beim Betrieb eines Relais zu steuern, um z. B. einen Schalter oder irgendeine andere, z. B. mechanische Vorrichtung in erforderlicher Weise zu betätigen, oder bei wiedereinzusetzender Betätigung des Relais eine umgekehrte Wirkung des Schalters herbeizuführen, um dadurch einen äußeren Stromkreis im Hinblick auf die Betätigungszeit zu steuern oder die zwischen ίο den aufeinanderfolgenden Relaisbetätigungen verstreichende Zeit einer Steueranordnung festzulegen bzw. zu beeinflussen.

Zu diesem Zweck ist es bereits bekannt, mit Hilfe elektrischer Mittel, z. B. eines Kondensators, das Sahließen und/oder Öffnen von Relais im vorbestimmten Maße zu verzögern (vgl. Fig. 1 und 2).

Die Anordnung ist z. B. so getroffen, daß man parallel zu der Relaisspule einen Kondensator vorsieht und die Zeitkonstante des Kondensators im Vergleich zu der Zeitkonstante der Relaiswicklung so wählt, daß das Relais ein verzögertes öffnen des zu steuernden Organs, z. B. eines Schalters, eines Kontaktes oder eines mechanischen Mittels, herbeiführt.

Die Erfindung besteht nun darin, daß das Relais eine Haupthaltewicklung und eine Betätigungswicklung besitzt, wobei die Haupthaltewicklung und die Betätigungswicklung unter Zwischen-

909 605/24

schaltung eines Widerstandes in Reihe geschaltet sind und ein Kondensator parallel zu der Reihenschaltung aus Widerstand und Haupthaltewicklung liegt.

In den Figuren der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel für eine Anordnung gemäß der Erfindung dargestellt, mittels welcher verschiedenartige Zeitspannen bei Steuerung des Relais und somit des äußeren Stromkreises erreicht

ίο werden.

Fig. 3 zeigt ein Schaltschema eines elektrischen Stromkreises, in welchem ein Relais so gesteuert wird, daß ein schnelles Schließen oder Inbetriebsetzen und ein langsames oder verzögertes Öffnen

bzw. Wiederinbetriebsetzen herbeigeführt wird, und Fig. 4 zeigt ein Diagramm, welches die Betriebs- und Wiedereinsetzungszeitkurve für den Stromkreis nach Fig. 3 wiedergibt.
Der in Fig. 3 gezeigte Stromkreis ist gewählt,

um ein schnelles Schließen und verzögertes Öffnen des Relais 30 zu ermöglichen. Wie in der Zeichnung gezeigt ist, besteht das Relais 30 aus einer Haupthaltewicklung 31 und einer Betätigungswicklung 32. Die Konstruktion des Relais ist schema-

tisch dargestellt, indem sie einen Betätigungsanker

33 erkennen läßt, welcher der Betätigungswicklung 32 zugeordnet ist und welcher ungefähr in eine Lage bewegt werden kann, in welcher ein Halteanker 34 in die magnetische Haltezone der Halte-

wicklung 31 des Relais gelangt. Die Wicklung 31 ist nicht stark genug, um das Relais zu betätigen, sie ist aber imstande, das Relais in der beeinflußten Schließlage zu halten, sobald es durch die Betätigungswicklung 32 bewegt worden ist. Beim

Schließen betätigt das Relais 30 einen Schalter oder ein anderes ähnliches Organ 35. Die Erregung des Relais wird von einem Gleichstromkreis 36 aus durch Schließen des Schalters 2 eingeleitet und innerhalb des Relais durch einen Widerstand 37 und einen Kondensator 38 gesteuert. Der Widerstand37 ist in Reihe mit den beiden Wicklungen 31 und 32 geschaltet, während der Kondensator 38 den Widerstand 37 und die Haltewicklung 31 überbrückt bzw. im Nebenschluß zu diesen geschaltet ist.

Wenn der Stromkreis 36 zuerst erregt wird, wobei angenommen sei, daß der Schalter 2 geschlossen ist, so erregen die unmittelbaren Impulse, die den Kondensator 38 laden, die Betätigungswicklung 32, um das Relais in seine wirksame oder Schließlage zu bringen, in welcher der Halteanker

34 im Bereiche des Einflusses der Haltewicklung 31 ist. Solange der Kondensator 38 geladen wird, wird die Haltewicklung 31, die in Reihe mit der Betätigungswicklung 32 liegt, bis zu einem Betrag erregt, welcher ausreicht, um das Relais geschlossen zu halten, wobei dieser Betrag jedoch nicht ausreicht, um das Relais aus seiner normalen geöffneten Lage in die Schließlage zu bringen.

Wenn das Relais entregt werden soll, wird der Speisestromkreis 36 entregt oder der Schalter 2 geöffnet, und die Betätigungswicklung 32 wird entsprechend ihrer kleinen Zeitkonstante schnell entregt. Die Zeitkonstante der Haltewicklung 31 ist jedoch verhältnismäßig groß, und ihre Energie zusammen mit der im Kondensator 38 aufgespeicherten Energie muß vernichtet werden, bevor die Haltewicklung 31 hinreichend entregt wird, um den Halteanker 34 freizugeben und dem Relais zu gestatten, seine ursprüngliche offene Lage wieder einzunehmen.

Das Schließen des Relais 30 wird schnell bewirkt, wie es durch die Ladestromkurve 41 nach Fig. 4 gezeigt ist, und zwar innerhalb der Zeitspanne Γ-3. Inzwischen wird die Haltespule, wie es die Kurve 42 zeigt, bis auf einen hinreichenden Wert erregt, um das Relais geschlossen zu halten. Wenn der Relaisstromkreis zur Entregung des Relais geöffnet wird, so wird die Zeitkurve, welche den abnehmenden Strom in dem Stromkreis der Haltewicklung darstellt, nach Kurve 43 verlaufen. Wie dargestellt ist, wird der Strom nicht auf den Abfallwert bis zum Ablauf des Zeitintervalls T-4, nachdem der Erregerstromkreis _ 36 geöffnet ist, vermindert. Dieses Zeitintervall ist eine Funktion des Produktes aus den Konstanten des Widerstandes 37 und des Kondensators 38.

Claims

PATENTANSPRÜCHE:

1. Relaisanordnung, insbesondere für Zeitrelais, mit elektrischen Mitteln (z. B. einem Kondensator und mindestens einem Widerstand), die das Schließen und/oder öffnen des Relais in vorher bestimmtem Maße verzögern bzw. beschleunigen, dadurch gekennzeichnet, daß das Relais eine Haupthaltewicklung (31) und eine B etätigungswicklung (32) besitzt, wobei die Haupthaltewicklung und die Betätigungswicklung unter Zwischenschaltung eines Widerstandes (37) in Reihe geschaltet sind und ein Kondensator (38) parallel zu der Reihenschaltung aus Widerstand und Haupthaltewicklung liegt.

2. Relaisanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Haupthaltewicklung (31) ein Halteanker (34) und der Betätigungswicklung (32) ein Betätigungsanker (33) zugeordnet ist.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 743822, 725 112,

653 709, 642 256, 635 971, 615 453, 607 061,

576289, SSSS83, 521783, 393717;
britische Patentschrift Nr. 372 435.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen