DE393717C

DE393717C - Schaltungsanordnung zur Erzielung einer verzoegerten Relaiswirkung

Info

Publication number: DE393717C
Application number: DES56560D
Authority: DE
Inventors: Bertil Brander
Original assignee: Siemens and Halske AG; Siemens AG
Current assignee: Siemens and Halske AG; Siemens AG
Priority date: 1921-05-31
Filing date: 1921-05-31
Publication date: 1924-04-11

Description

Die Erfindung betrifft eine Schaltungsanordnung zur Erzielung einer verzögerten Relaiswirkung, insbesondere eines verzögerten Ankerabfalles. Es sind Anordnungen ber kannt, bei denen der verzögerte Ankerabfall dadurch erreicht wird, daß der Entladestrom einer Kapazität in einem Kreise mit hohem Ohmschen Widerstand über die Relaiswicklung geführt wird. Die Erfindung bezweckt

ίο nun, diese Anordnungen als selbsttätige Unterbrecher auszubilden, um sie beispielsweise in solchen Anlagen anzuwenden, in denen bisher besondere Schaltwerke vorgesehen waren, die Umschaitungen in nach Sekunden zu messenden Zeitabschnitten ausführen. Als derartige Anlagen kommen beispielsweise Fernsprechanlagen in Betracht, wo der Anruf eines Teilnehkners durch einen kurzen, über die Leitung " gesandten Stromstoß erfolgt, der, wenn der

ao Teilnehmer sich nicht meldet, nach Verlauf mehrerer Sekunden, Beispielsweise nach 8 oder io Sekunden, wiederholt wird.

Die Ausbildung der bekannten Relaisschaltung als selbsttätiger Unterbrecher wird gemäß der Erfindung dadurch erreicht, daß das «s von dem Entladestrom einer Kapazität durchflossene Relais selbst sowohl die Ladung und Entladung der Kapazität als auch einen fremden Stromkreis steuert.

In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der Schaltungsanordnung dargestellt. Wenn bei der Einrichtung nach Abb. 1 die Drucktaste t niedergedrückt wird, so verläuft ein Strom von dem Minuspol der Stromquelle über den Tastenkontakt, einen hohen induktiven Widerstand W₁, einen Widerstand W₂ sowie die damit in Reihe geschaltete Wicklung eines Relais r_v schließlich über den Ruhekontakt k_x und den Anker a± dieses Relais zum Pluspol. Infolge des hohen induktiven Widerstandes W_x steilt sich der Stromfluß nur verhältnismäßig langsam her. Der ebenfalls induktive Widerstand W₂ ist derart bemessen, daß, solange der Kondensator c geladen wird, der Strom in dem das· Relais r_x enthaltenden Stromzweig so gering ist, daß dieses nicht anspricht. Der Anker U₁ wird erst nach vollendeter Ladung des Kondensators c angezogen.

*l Von dem Patentsucher ist als Erfinder angegeben worden:

Berti! Brander in Stockholm.

Er schaltet dann den Pluspol der Stromquelle auf den Kontakt k₂ um, wodurch der Stromkreis eines Relais r₂ geschlossen wird. Dieses Relais zieht dann seinen Anker a₂ an und öffnet damit beispielsweise einen Rufstromkreis, der eine Wechselstrommaschine q als Rufstromquelle und einen Wecker oder eine sonstige Signalvorrichtung j enthält.

Gleichzeitig mit der Umschaltung des Pluspoles der Stromquelle von dem Kontakt ^ auf k₂ ist der über die Taste t verlaufende Stromkreis geöffnet worden, und es entlädt sich der Kondensator c über die Wicklung des Relais Y₁ und den Widerstand W₂. Dieser Entladestrom hält das Relais T₁ erregt und damit zunächst den Anker Ci₁ am Kontakt k₂ fest. Der Verlauf des Entladestromes wird durch den Widerstand w₂ verzögert, so daß das Relais T₁ erst nach einem gewissen Zeitverlauf ao seinen Anker fallen läßt und damit den Stromkreis des Relais r₂ wieder öffnet und den über die Taste t verlaufenden Stromkreis schließt. Es wiederholt sich nunmehr der geschilderte Vorgang beliebig oft, solange der Tastenkonas takt geschlossen gehalten wird.

Bei dem Ausführungsbeispiel nach Abb. 2 sind in dem dem Kondensator c parallel liegenden Stromkreis zwei Relais r₃, r₄ in Reihe angeordnet. Der Anker a_s des Relais r, schließt in der Ruhestellung über den Kontakt k_t den Tastenstromkreis. Der Anker a_t des Relais r₄ hält den Stromkreis des den Rufstromkreis beeinflussenden Relais r₂ in der Ruhelage geöffnet. Bei Erregung des Relais 3-5 legt er sich gegen den Kontakt k_z und bringt dabei das Relais r₂ zur Wirkung, die derjenigen des entsprechenden Relais bei der Einrichtung nach Abb. ι gleicht.

Die Relais r₃ und r_i üben also zusammen dieselbe Wirkung wie das Relais Y₁ nach Abb. ι aus, indem das Relais r_z den Selbstunterbrecherkontakt, das Relais r₄ den Kontakt des zu steuernden Stromkreises beeinflußt. Die Verwendung zweier Relais in dem dem Kondensator parallel geschalteten Zweige hat den Vorteil, daß die Umschaltezeiten ihrer Anker a₃, <z₄ verschieden eingestellt werden können. Sie gewährt die Möglichkeit, die Zeiten der Stromschlußdauer oder Unterbrechungen im Signalkreis zu verändern, ohne daß gleichzeitig die Wirkung des Selbstunterbrecherkontaktes geändert zu werden braucht. Im übrigen können die Zeiten, während welcher der abhängige Stromkreis geschlossen oder geöffnet ist, durch entsprechende Wahl der Widerstände der Schaltungsanordnungdurch die Größe der Kapazität und schließlich auch durch Anwendung von Relais mit besonders verzögerter Wirkung den jeweiligen Betriebsbedingungen angepaßt werden.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Schaltungsanordnung zur Erzielung einer verzögerten Relaiswirkung, in der der Entladestrom einer Kapazität in einem Kreise mit hohem Ohmschen Widerstand über die Relaiswicklung geführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Relais selbst sowohl die Ladung und Entladung der Kapazität als auch einen fremden Stromkreis steuert.

2. Schaltungsanordnung nach Anspruch i, in der in dem Stromkreis mit hohem Ohmschen Widerstand zwei Relais angeordnet sind, von denen das eine die Ladungszustände der Kapazität, das andere die Umschaltung in einem fremden Stromkreis beherrscht, dadurch gekennzeichnet, daß das die Ladungszustände der Kapazität und die Relaiserregung steuernde Relais in seiner Wirkung stärker verzögert ist, als das die Umschaltungen in abhängigen Stromkreis ausführende Relais.

Abb. 2.