DE743822C - Verfahren zur Erzeugung und Verbesserung von Bierschaum - Google Patents

Description

• Verfahren zur Erzeugung und Verbesserüng von Bierschaum Von einem guten Bier wird ein möglichst großes Schaumbild'ungsvermögen und lange Schaumhaltigkeit verlangt. Erfahrungsgemäß ist :dies der Fall, wenn der :Schaum rahmig, also feinporig, ist, d. h. wenn möglichst kleine Kohlensäurebläschen gebildet werden.
• Schlechte Schaumhältiglceit von Bier kann nach dem jetzigen Stand der Gärungstechnik nur durch geeignete Maßnahmen in der Brauerei (Zusammensetzung von Gerste und Wasser, Hopfengabe, Maisch- :und Gärarbeit) vermieden werden. Zur Verbesserung der Schaumeigenschaften beim Verbraucher (Gaststätten) ist bis jetzt kein Verfahren bekannt.
• Erfindungsgemäß wird,das Bier ,im Schankgefäß, beispielsweise im Trinkglas, der Einwirlung von Schall- oder Ultraschallschwingungen ausgesetzt. Der Erfindung liegt die Erknntnis zugrunde, daß auch ein Bier mit relativ geringem Kohlensäuregehalt, das beim normalen Einschänken nur einen sehr schwachen, grobblasigen Schaum gibt, der nach kurzer Zeit wieder zusammenfällt, durch kurzes Behandeln mit Schall- oder Ultraschallwellen einen rahmigen Schaum von großer Beständigkeit erhält. Besonders ist dies beim Arbeiten mit Schallschwingungen hoher Frequenz und mit Ultraschallschwingungen der Fall. Bei Bieren mit normalen Schaumeigenschaften kann durch Schallhzw. Ultraschallbehandlung eine beliebig hohe Steigerung der Güte des Schaumes erzeugt werden. Die Einwirkungsdauer kann an sich beliebig gewählt werden. Bei Verwendung einer nicht zu geringen Schwingleistung wird man schon nach wenigen Sekunden einen hinreichend guten Schaum haben.
• Bemerkenswert ist die Tatsache, daß mit der Schall- bzw. Ultraschallbehandlung auch eine geschmackliche Verbesserung, die sich :in einer Milderung und Abrundung äußert, einhergeht.
• Die praktische Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung kann in verschiederer Weise erfolgen, wofür in der Zeichnung zwei Beispiele wesenhaft dargestellt sind. In Fig. I ist ein Trinkglasuntersatz i gezeigt, in dessen Innerm ein Schcvingu:ngserzeuger angeordnet ist und die vorzugsweise inernhranartige Aufsetzfläclic des Untersatzes in Seilall-

  bzw. Ultraschallsch-,virigungen der gewünsct

  r"

  ten Frequenz versetzt. Die Sch«-ingun

  übertragen sich auf die Trinkgläser 2 und

  in ihnen befindliche Bier.

  Auf diesen Untersatz werden die frisch u @ö

  füllten Trinkgläser eine kurze Zeit lang aufgesetzt, bis sich genügend Bierschaum gebildet hat. Der Untersatz wird zweckmäßig auf dem Schanktisch unmittelbar unter dein Zap:fhalrn oder dicht daneben aufgestellt. Er kann allseiti- wasserdicht geschlossen sein, so d.aß Beschädiguagen seiner Innenteiledurcii Feuchtigkeit vermieden werden. Zur Schwingungserzeugungwerden vorteilhaft elektrisch betriebene Einrichtungen vorgesehen. Zur Erzeugung von niederfrequenten Schallschwin-°'i@ngen können vorzugsweise elel;trornagnetisch oder °lel;trodvnainiscli wirkende Schwingungserzeuger verwendet werden, während man zur Erzeugung hochfrequenter Schall-und Ultraschallschwingungen mit Vorteil piezoelektrische oder magnetostriktive Schwingungserzeuger verwenden kann.
• In Fi-. a ist zur Durchführung des Verfahrens ein Gerät gezeigt, das in das Trinkgefäß eingetaucht werden kann und ähnlich wie ein Biertauchwärmer verwendet wird. Das Gerät besteht aus eirein in das Trinkgefäß 3 einzutauchenden Rüttelkörper .I, der von einem vorzugsweise elektrisch betriebenen Schwingungserzeuger 3 in Schwingungen versetzt wird und samt diesem an den Handgriff 6 befestigt ist. Die. elektrische Stromzuführungsleitung ist mit j bezeichnet. Wird der Schwingungserzeuger 5 in Tätigkeit gesetzt, so übertragen sich die Schwingbewegtingen des Rüttelkörpers .I unmittelbar auf das Bier und erzeugen den gewünschten Schaum.
• Die Erfindung ist nicht an die beschriebenen Ausführungsbeispiele gebunden, sondern kann auch in mannigfacher anderer Weise durchgeführt werden. So kann beispielsweise der in Fig. 1 gezeigte Untersatz i in den Schanktisch derart eingebaut werden, daß die Aufsatzfläche des Untersatzes mit der Tischplatte des Schanktisches auf gleicher Höhe iie"t. Gegebenenfalls kann auch unmittelbar die Tischplutte des Schanktisches oder ein

  *l derselben als schwingende Aufsetzplatte

  eschen werden. I# erner kann hei dem

  @(7t nach Fig. 2 ein besonderer Riittel-

  per d dadurch vermieden «-erden, claß der

  -.@cliwingungserzeug,er f, bei geeigneter Aus-

  bildung seiner Form und Abmessungen selbst in das Bier eingetaucht wird, wobei sein Gehäuse als Rüttelkörper dient. Schließlich sei hoch erwähnt, daß das Verfahren nach der Erfindung außer bei Bier gegebenenfalls auch hei anderen, inslyesondere kohlensäurehaltigen I# lüssiglze:iten mit Vorteil verwendet «-erden kann, be: denen eine Schaumbereitung erwünscht ist, beispielsweise bei Obstsäften mit bierähnlichem Aussehen.

Claims (3)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Erzeugung und Verbesserung von Bierschaum, dadurch gekennzeichnet, daß das Bier im Schankgefäß, beispielsweise im Trinkglas, der Einwirkung von Schall- oder Ultraschallscli-#vingungen ausgesetzt wird.
2. 2. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch i, gekennzeichnet durch einen Schwingungserzeuger, der als Untersatz für ein oder mehrere Schankgefäße, z. B. Trinkgläser, ausgebildet ist.
3. 3. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch i. gekennzeichnet :durch einen in das Schankgefäß cintatichbaren ortsbeweglichen, durch einen Schwingungserzeuger zu Schwingbewegungen erregten Riittellcörper. d. Einrichtung nach Anspruch ? und 3, gekennzeichnet durch die @"erwendung elektrisch erregter Schwingungserzeuger. Zur Abgrenzung des Annieldungsgeäenstand:es vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren keine Druckschriften in Betracht gezogen worden.