-
Automatisch be- und entladbarer Aufzug, insbesondere Umlaufaufzug,
für Stückgüter
Der Transport von Stückgütern kann stetig oder unstetig erfolgen;
stetig dann, wenn Förderbänder od. ä. benutzt werden, unstetig, wenn die Stückgüter
beispielsweise auf einem Karren gefahren werden.
-
Stetige Fördermittel gibt es in mannigfacher Ausführung für Transport
in honzontaler sowohl als auch vertikaler Richtung.
-
Gewisse Schwiengkeiten bereitet der stockungsfreie Anschluß eines
stetigen Waagerechtförderers an einen Senkrechtförderer. Sollen beispielsweise auf
einem Förderband anrollende Kisten in einen Aufzug befördert werden, so nimmt man
sie üblicherweise per Hand von dem Förderband ab und stapelt sie im Aufzug. Soll
der so beladene Aufzug dann geleert werden, müssen die Kisten aufgenommen und auf
ein Förderband gegeben werden, falls sie stetig weitertransportiert werden sollen.
-
Werden Stückgüter vor dem Vertikaltransport auf einen Karren geladen,
so wäre eine automatische tSbergabevorrichtung denkbar, die den Karren in den Aufzug
stößt und ihn auch wieder herausbringt. Schließlich wäre es noch möglich, den horizontalen
stetigen Transport mit einer Einrichtung vorzunehmen, die aus einzelnen ketten-
förmig
aneinandergereihten Karren besteht, so daß der Aufzug ein oder mehrere Glieder der
Kette selbsttätig aufnehmen und nach dem V;ertikaltransport an eine andere Kette
wieder anreihen kann.
-
Alle diese Einrichtungen zum selbsttätigen Überladen von Stückgütern
aus dem Horizontaltransport in die vertikale Förderung oder umgekehrt erfordern
ein Eingreifen des Menschen oder einen erheblichen Aufwand, falls sie im Wechsel
be- und entladen sollen. Oft lassen diese Einrichtungen die Überladung nur in einer
Richtung zu. Mit diesem Niangel sind vor allem viele der tSberladeeinrichtungen
behaftet, die mit einem stetigen Senkrechtförderer (Paternoster) zusammenarbeiten,
Bei diesen Umlaufaufzügen kennt man gabelähnliche Plattformen, die in bestimmten
Abständen an den Tragketten hängen und das Stückgut beim Durchtritt durch eine ähnliche
gabelförmige, feste Platt-Torm aufnehmen bzw. abgeben. Aufgenommen wird das Gut,
eine Kiste, ein Faß od. ä., wenn die bewegliche Gabel von unten nach oben durch
die feste hindurchtritt. Abgeben kann sie das Gut nur, wenn sie sich von oben durch
die feste Gabel hindurchsenkt. Die feste Gabel ist mit Rollen ausgerüstet, so daß
das Gut entsprechend der Neigung von selbst auf sie heraufrollt bzw. von ihr abrollt.
-
Als Waagerechtförderer wird meistens eine Rollenbahn verwendet.
-
Offensichtlich nachteilig ist bei dieser Einrichtung der Mangel an
Vielseitigkeit. Außerdem setzt der Zwischenraum zwischen den Gabelzinken den Abmessungen
der Güter eine untere Grenze.
-
Weiterhin sind Überladeeinrichtungen bei Umlaufaufzügen bekannt,
die das zu Übergebende nicht der Schwerkraft überlassen, sondern es durch Schieber
in den Umlaufaufzug hineinbefördern bzw. aus ihm herausstoßen.
-
Derartige Einrichtungen haben größtenteils einen äußerst verwickelten
Aufbau und sind jeweils nur für Stückgut gleicher Abmessungen, zumindest gleicher
Grundfläche, geeignet. Sie sind auch nicht in der Lage, die Last wechselweise im
Auf- oder Abwärtsgang zu übernehmen oder abzugeben, ohne daß ein Mehraufwand an
Vorrichtungen und Konstruktionselementen notwendig wird.
-
Außer diesen Überladeeinrichtungen mit den in die Bahn des Aufzugs
hineingreifenden Schiebern kennt man noch solche mit Schwenkarmen.
-
Hier wird das Fördergut von einem drehbaren Arm erfaßt, wenn die
Aufzugsplattform einen Kontakt ausgelöst hat. Der Arm greift mit bestimmter Geschwindigkeit
unter die Plattform, hebt sie von den Auflagepunkten an den Tragketten ab und schwenkt
sie aus der Bahn des Aufzugs heraus, um sie auf einem Horizontalförderer abzusetzen.
-
Derartige Überladeeinrichtungen setzen im allgemeinen Förderbehälter
oder Fördergüter mit gleichbleibenden Abmessungen voraus. Auch sind sie in bezug
auf Richtung der Entladung nicht universal genug, da die Be- oder Entladung immer
nur nach derselben Seite hin möglich ist.
-
Eine selbsttätige Be- und Entladung ist bei Rollbahnen für Stockwerksbeschickung
mittels eines eingefügten Aufzuges bekannt. Dort ist im Aufzug ein Rollbahnteil
angeordnet, dessen Rollen motorisch angetrieben werden, so daß das Rollgut von einer
zubringenden Rollbahn iibernommen und an eine weiterführende Rollbahn eines höheren
oder niederen Stockwerkes übergeben werden kann. Die Cl)ernahme oder Übergabe des
Rollguts findet aher nur bei stillstehendem Fahrkorb statt.
-
Diese Nachteile vermeidet ein automatisch be-und entladbarer Aufzug
für Stückgüter erfindungsgemäß dadurch, daß die Plattform des Aufzugkorbes aus einem
endlosen Transportband besteht, das bei Erreichen einer bestimmten Stellung des
Aufzugkorbes vorwärts oder rückwärts in Bewegung gesetzt und nach Beendigung des
Be- oder Entladevorgangs wieder stillgesetzt wird.
-
Der Antrieb des Bandes, das die feste Plattform des Fahrkorbes ersetzt,
kann auch durch die vertikale Fahrkorbbewegung bewerkstelligt werden. Von dieser
Möglichkeit wird man vorzugsweise dann Gebrauch machen, wenn ein Umlaufaufzug mit
derartigen Förderbändern als Plattform ausgerüstet wird.
-
Dabei verläuft der Be- und'oder Entladevorgang stetig. Mit einem
so beschaffenen Umlaufaufzug sind folgende Vorgänge möglich: Beladung im aufwärts
gehenden Trum, Beladung im abwärts gehenden Trum, Entladung im aufwärts gehenden
Trum, Entladung im abwärts gebenden Trum, und zwar jeweils von und nach den beiden
gegenüberliegenden Seiten des Fahrkorbes.
-
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung unter Verwendung eines Umlaufaufzuges
wird an Hand der Fig. I und 2 nachstehend erläutert.
-
I;ig. I zeigt eine Plattform des Umlaufaufzuges unmittelbar vor dem
Entladevorgang zur Zeit t3.
-
Fig. 2 stellt dieselbe Plattform nach erfolgter Entladung zur Zeit
t1 dar.
-
Der Aufbau ist folgender: Der Umlaufaufzug ähnelt im Prinzip dem
Paternoster für Personenbeförderung. Die Fahrkörbe sind an zwei in Führungen laufenden
Treibketten I aufgehängt. Die Plattform, auf der die Last I7 während der vertikalen
Förderung ruht, wird durch ein endloses Transportband 2 gebildet, das über zwei
Umlenkrollen 3 und 4 geführt wird.
-
In jedem Stockwerk ist an beiden Ladeseiten des Umlaufaufzuges je
eine besondere Be und/oder Entladerampe eingebaut, die eine reibungslose Be-und/oder
Entladung ermöglicht. Sie besteht aus einem Gerüst, das die zu einem gleichfalls
endlosen Transportband gehörigen Umlenkrollen 5 und 6 aufnimmt. Das Gerüst ist um
ein festes Lager 7 schwenkbar. An dem Gerüst der Be- undXoder Entladerampe ist ein
Mitnehmerarm 8 angebracht, der in die Bahn des Umlaufaufzuges hineinragt. Dieser
Arm ist elastisch gefedert.
-
Die Umlenkrolle 3 des Plattform-Transportbandes ist mit einem Kettenrad
9, das in bestimmtem Durchmesserverhältnis zur Umlenkrolle steht, fest verbunden.
Über dieses Kettenrad und über ein gleichartiges loses Kettenrad I0, welches senkrecht
in einem bestimmten Abstand über dem ersten an-
geordnet ist, wird
eine endlose Treibkette II geführt, deren Glieder mit geeigneten Mitnehmern I2 ausgerüstet
sind. Im Schacht ist in gewünschter Höhe ein elastisch gefederter Anschlagarm 13
angebracht, der in die Bahn des Aufzuges hineinragt.
-
Mit der Umlenkrolle 6 der Be- und/oder Entlade rampe ist fest ein
Zahnrad 14 verbunden, in das eine kreisbogenförmig gestaltete Zahn;stange I5 eingreift.
Diese ist fest mit dem Schacht verbunden.
-
Eine besondere Vorrichtung I6 sichert einen dauernden Eingriff des
Zahnrades in die Zahnstange.
-
Die Wirktingsweise des in Fig. I und 2 dargestellten Umlaufaufzuges
ist folgende: Eine Plattform des aufwärtsgehenden Trums des Umlaufaufzuges, auf
der die Last I7 ruht, bewegt sich mit bestimmter Geschwindigkeit nach oben. In dem
Stockwerk, in dem die Entladung erfolgen soll, ragt sowohl der Anschlagarm I3 als
auch der Mitnehmerarm 8 in die Bahn des Aufzuges hinein.
-
Kommt der Anschlagarm I3 an einem Mitnehmer 12 der Treibkette 11 zum
Anschlag, so hält er die Kette mittels des jeweiligen Mitnehmers fest, während sich
die Plattform an ihm vorbeibewegt. Dadurch werden die Kettenräder g und 10 und damit
die Umlenkrollen 3 und 4 mit dem Band 2 und der Last 17 in Bewegung gesetzt. Zu
etwa dem gleichen Zeitpunkt schlägt der Mitnehmerarm 8 an einem geeigneten Anschlag
des Plattformgerüstes an, wodurch die Rampe, um den Drehpunkt bei 7 einen Kreisbogen
beschreibend, aus der Mittelstellung ausgeschwenkt wird. Bei diesem Ausschwenken
muß das Zahnrad 14 auf der Zahnstange 15 abrollen und dadurch die Umlenktrommel
6 mit dem Transporthand in Bewegung setzen. Da die beiden Umlenkrollen 3 und 6 während
des Ausschwenkens der Rampe auf gleicher Höhe gehalten werden, kann die Last I7
zwanglos von dem Transportband der Aufzugsplattform auf das der Rampe übergehen.
-
Diese Bewegung des Bandes 2 der Plattform hält so lange an, bis der
Mitnehmerarm 13 an dem Ketten rad g durch die Umlenkung der Kette aus dem Eingriff
gekommen ist. Bis dahin kann das Band 2, abhängig von der gewählten Übersetzung
Kettenrad g zu Umlenkrolle 3, die Last mit Siche!rheit abgehen. Die Schwenkbewegung
der Rampe und damit die Bewegung des Transportbandes der Rampe wird beendet, wenn
das freie Ende des Mitnehmerarmes 8 infolge des Kreisbogens, das ersteres beschrtibt,
von dem Anschlag des Plattformgerüstes freikommt. Dann wird die Rampe durch cine
geeignete Rückstellkraft wieder in die Ausgangsstellung zurückgebracht, wobei eine
geeignete Rast-oder Kuppelungseinrichtung an dem Zahnrad 14 dafür sorgen kann, daß
sich das Transportband der Rampe bei der Rückstellung nicht in umgekehrter Förderrichtung
bewegt. Von dem Band der Rampe kann die Last dann auf eine anschließende Transporteinrichtung
(Transportband, Rollenbahn u. a.) abgegeben werden.
-
Wenn die nächste Plattform des Umlaufaufzuges bei demselben Stockwerk
ankommt, beginnt der Vorgang von neuem.
-
Wenn der Anschlagarm 13 wahlweise bei je einem der beiden Trums der
Treibkette II zum Anschlag gebracht werden kann, so kann damit, je nachdem, ob die
Plattform des Umlaufaufzuges auf- oder abwärtsfährt, jede der beiden Förderrichtungen
des Transportbandes 2 der Plattform erzielt werden.
-
Ebenfalls kann eine zweite Zahnstange, die wahlweise an Stelle der
Zahnstange I5 in entgegengesetztem Antriebssinn zu dieser in das Zahnrad I4 zum
Eingriff gebracht werden kann, dazu dienen, die Förderrichtung des Bandes der Rampe
umzukehren. Dann müssen der Mitnehmerarm 8 und der entsprechende Anschlag des Plattformgerüstes
so eingerichtet sein, daß die Schwenkung der Rampe nach oben und nach unten erfolgen
kann.
-
Die Rampe kann auch aus einer Rollenbahn bestehen, so daß die Last
auf Grund des natürlichen Gefälles in den oder aus dem Aufzugkorh gelangt.
-
Sowohl beim üblichen Aufzug als auch beim Umlaufaufzug kann der Antrieb
der Transporthänder durch Elektromotoren erfolgen.