DE971835C - Verfahren zur Herstellung von bisfunktionellen Epoxydverbindungen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von bisfunktionellen Epoxydverbindungen

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DE971835C
DE971835C DEF12481A DEF0012481A DE971835C DE 971835 C DE971835 C DE 971835C DE F12481 A DEF12481 A DE F12481A DE F0012481 A DEF0012481 A DE F0012481A DE 971835 C DE971835 C DE 971835C
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DE
Germany
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bisfunctional
epoxy compounds
epichlorohydrin
production
solution
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Expired
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DEF12481A
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English (en)
Inventor
Richard Dr Bollinger
Karl Dr Horst
Ludwig Dr Orthner
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Hoechst AG
Original Assignee
Hoechst AG
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Publication date
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07DHETEROCYCLIC COMPOUNDS
    • C07D303/00Compounds containing three-membered rings having one oxygen atom as the only ring hetero atom
    • C07D303/02Compounds containing oxirane rings
    • C07D303/34Compounds containing oxirane rings with hydrocarbon radicals, substituted by sulphur, selenium or tellurium atoms

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Epoxy Compounds (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von bisfunktionellen Epoxydverbindungen Es ist bekannt, Merkaptane mit einer funktionellen Merkaptogruppe mit Epichlorhydrin umzusetzen (N e n i t z es cu , Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft, Bd. 58 [1g35], S. 587). Dabei wird u. a. die Entstehung mehrerer Verbindungen, .beispielsweise der Chloroxyverbindung (I), beobachtet. Bei Anwendung von Kaliummerkaptid wird das zu erwartende Umsetzungsprodukt mit noch erhaltener Epoxydgruppe (II) erhalten. Eine Ausbeute wird nicht angegeben. Es ist ferner bekannt, Thiophenole mit Epichlorhydrin umzusetzen. Dieses Verfahren arbeitet praktisch in zwei Stufen; zunächst bei Raumtemperatur Zugabe von Epichlorhydrin und anschließend in alkalischem Medium Erhitzen auf höhere Temperatur. Dabei ist anzunehmen, daß zunächst die Chloroxyverbindung entsteht, die dann unter Abspaltung von Chlorwasserstoff den Epoxydring bildet. Die Umsetzung bisfunktioneller Merkaptane mit Epichlorhydrin ist in der Literatur nicht beschrieben.
  • Setzt man bisfunktionelle Merkaptane in wäßriger Lösung nach den bekannten Verfahren mit Epichlorhydrin um, so erhält man die Chloroxyverbindung oder bei höherer Temperatur durch sofort einsetzende Folgereaktionen unlösliche und unschmelzbare Harze, die keine Epoxydzahlen mehr aufweisen und nicht weiterverwendet werden können.
  • Es wurde nun gefunden, daß man bisfunktionelle Epoxyverbindungen dadurch herstellen kann, daß man aromatische Kerne enthaltende Alkalibismerkaptide nach Maßgabe ihres Verbrauches zu Epichlorhydrin gibt und sie unterhalb + 5° in wasserfreier Lösung, vorteilhaft in alkoholischer Lösung, damit umsetzt. Man läßt die beispielsweise alkoholische Merkaptidlösung in Epichlorhydriri oder eine stark gekühlte wasserfreie alkoholische Epichlorhydrinlösung unter Rühren eintropfen. Nach dieser Arbeitsweise erhält man ölig niedrig-viskose Primärprodukte, die bis zu 8o °/o Epoxydverbindungen enthalten.
  • Durch das neue Verfahren wird eine Körperklasse erschlossen, die bisher nur auf der Basis von bisfunktionellen Phenolen bekannt war und zu technisch brauchbaren Produkten geführt hat, wie sie unter der Bezeichnung Epoxydharze bekannt sind. Die neue Körperklasse ist in ihrem Gehalt an Schwefelbrücken von den bekannten Epoxydharzprimärprodukten verschieden. Es sind zwar auch schon S- oder S OZ haltige Epoxydharzvorprodukte hergestellt worden, wie aus der deutschen Patentanmeldung p 27 913 IV c / 22 h (Patent 935 39o) hervorgeht, jedoch ist der Schwefel hier nur Brückenglied zwischen zwei Kernen und beteiligt sich nicht funktionell an der Umsetzung mit Epichlorhydrin.
  • Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltenen Produkte sind in vielen gebräuchlichen Lösungsmitteln, wie Methylenchlorid, Chloroform, Alkohol, Aceton, Methanol und Benzol, gut löslich. Als aromatische Kerne enthaltende Bismerkaptane können Verbindungen der allgemeinen Formel HS-R-SH oder HS-CH.-R-CH,-SH Verwendung finden, wobei R einen Benzol-, Diphenyl-, Diphenylmethan-, Diphenyläthan- oder einen polycyclischen Kern, wie Naphthalin, bedeutet.
  • Die nach dem vorliegenden Verfahren herstellbaren Produkte haben die Konstitution wobei R dieselbe Bedeutung, wie weiter oben angegeben ist, hat.
  • Als Lösungsmittel bei der Umsetzung eignen sich alle Verbindungen, in denen die zur Umsetzung kommenden Verbindungen löslich sind und die nicht ihrerseits mit den umzusetzenden Verbindungen Reaktionen eingehen. Als geeignete Lösungsmittel seien beispielsweise die Alkohole genannt. Für den Fachmann läßt sich bei weiteren Lösungsmitteln auf Grund der obigen Angaben durch einen einfachen Handversuch feststellen, ob das betreffende Lösungsmittel für das vorliegende Verfahren geeignet ist.
  • Diese nach dem vorliegenden Verfahren darstellbaren schwefelhaltigen Epoxydverbindungen eignen sich zur Herstellung von Harzen, Klebstoffen, Oberflächenschutzüberzügen, Firnissen, Lacken, Filmen, Schicht- und Formkörpern.
  • Es ist auch schon im Journal of the American Chemical Society, Bd. 67 [I9451, S. 1845, beschrieben, ß-Diäthylaminoäthylmerkaptid mit Epichlorhydrin in einer Suspension in Toluol bei einer Temperatur unterhalb io° umzusetzen, wobei man i-ß-Diäthylaminoäthylmerkapto-2,-3-epoxypropan in 47 o/Qiger Ausbeute erhält. Diese Reaktion ist jedoch mit den bei dem vorliegenden Verfahren verwendeten Ausgangsprodukten undurchführbar, da beim Arbeiten in eir:r Suspension oder in Abwesenheit von Lösungsmitteln eine Verharzung eintritt. Darüber hinaus sind auch die Ausbeuten bei dem bekannten Verfahren wesentlich niedriger. Während nach den Angaben in der genannten Zeitschrift nur 470,/o des Endproduktes erhalten werden, beträgt die Ausbeute in den Beispielen der vorliegenden Anmeldung 770/" 8:20/" 67 % und 64 °/o, d. h., sie liegt um 4o bis 8o °i, höher als nach dem bekannten Verfahren.
  • Beispiel z Mol (85 g) i, 4 - Bis - (mercaptömethyl) - Benzol wird in 5oo ccm Toluöl gelöst. In diese Lösung wird i Mol Kaliumhydroxyd (56 g), gelöst in ioo ccm Wasser, unter Rühren eingetropft und das Wasser azeotropisch abdestilliert. Dabei scheidet sich das Alkalimerkaptid in Kristallform ab. Das Toluol wird abgehebert und das .Merkaptid in 300 ccm Alkohol (wasserfrei) gelöst. Diese Lösung wird langsam (im Verlauf von 2 bis 3 Stunden) in eine alkoholische Epichlorhydrinlösung (i Mol = 92 g Epichlorhydrin in ioo ccm Alkohol wasserfrei) bei - io bis - 20° eingetropft. Die Eintropfgeschwindigkeit wird derart geregelt, daß die Innentemperatur o° nicht überschreitet. Anschließend wird i Stunde bei o° nachgerührt und die Lösung vom abgeschiedenen Natriumchlorid filtriert. Nach dem Abdestillieren des Alkohols hinterbleibt ein hellgelbes, niedrigviskoses Öl. Seine Konstitution entspricht der Formel Die Ausbeute am Rohprodukt beträgt 121 g. Darin sind 92 g Epoxydv erbindungen enthalten, was einer 77°/oigen Ausbeute entspricht.
  • Beispiel 2 Das wie im Beispiel i hergestellte Alkahmerkaptid aus 1/2 Mol Xylylenmerkaptan wird in 300 ccm absolutem Alkohol gelöst und unter Kühlung bei - io bis - 2o° unter Rühren in 1,i Mol Epichlorhydrin (ioi g) eingetropft. Die Eintropfgeschwindigkeit wird so geregelt, daß die Innentemperatur o° nicht übersteigt. Anschließend wird i Stunde bei dieser Temperatur nachgerührt, die Lösung vom abgeschiedenen Natriumchlorid filtriert und der Alkohol bei Normaldruck zuletzt im Vakuum abdestilliert. Es hinterbleibt ein gelbes, niedrigviskoses Öl.
  • Es werden 128 g Rohprodukt erhalten. Darin sind io5 g Epoxydverbindungen enthalten, _die einer 82°/oigen Ausbeute entsprechen.
  • Beispiel 3 1/2 Mol i, 5-Bis-(mercaptomethyl)-naphthalin (11o g) wird in 500 ccm Toluol gelöst und i Mol Kaliumhydroxyd (56 g), gelöst in ioo ccm Wasser, eingetropft und anschließend das Wasser azeotropisch abdestilliert. Dabei scheidet sich das Alkalimerkaptid kristallin ab. Das Toluol wird abgegossen und das Merkaptid in 300 ccm-wasserfieiem Alkohol aufgenommen. Die Merkaptidlösung wird unter Kühlung und Rühren in i Mol (g2 g) Epichlorhydrin derart eingetropft, daß die Innentemperatur o° nicht übersteigt. Nach i Stunde Nachrühren - bei dieser Temperatur wird vom abgeschiedenen Natriumchlorid filtriert und der Alkohol bei Normaldruck zuletzt im Vakuum abdestilliert. Man erhält ein hellgelbes, zähes Öl, dem die Konstitution entspricht. Die Ausbeute am Rohprodukt beträgt 134 g. Darin sind go g Epoxydverbindungen enthalten, was einer 67%igen Ausbeute entspricht.
  • Beispiel 4 Wie im Beispiel 3 beschrieben, wird aus 1/2 Mol (111 g) 4, 4'-Bis - (mercaptomethyl) - diphenyl das Kaliummerkaptid hergestellt und, wie im Beispiel 3 beschrieben, mit i Mol (g2 g) Epichlorhydrin umgesetzt und auf analoge Weise aufgearbeitet. Die Bisepoxyverbindung scheidet sich als zähes Öl ab.
  • Es werden 130 g Rohprodukt erhalten. Darin sind 83 g Epoxydverbindungen enthalten, die einer 64°/oigen Ausbeute entsprechen.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von bisfunktionellen Epoxydverbindungen, dadurch gekennzeichnet, daß aromatische Kerne enthaltende Alkalibismer-_ captide nach Maßgabe ihres Verbrauches zu Epichlorhydrin gegeben und unterhalb + 5°- in wasserfreier Lösung, vorteilhaft in alkoholischer Lösung, damit umgesetzt werden. In Betracht gezogene Druckschriften: Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft, Bd. 68 [19357, S. 587 ff.; Journal of the American Chemical Society, Bd. 67 [1945], S. 1845; Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft, Bd. 12 [18797, S.1641; deutsche Patentschriften Nr. 676 117, 810 814 und 849244.
DEF12481A 1953-07-31 1953-07-31 Verfahren zur Herstellung von bisfunktionellen Epoxydverbindungen Expired DE971835C (de)

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Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE676117C (de) * 1934-12-11 1939-05-26 I G Farbenindustrie Akt Ges Verfahren zur Herstellung hochmolekularer Polyamine
DE810814C (de) * 1949-10-27 1951-08-13 Dynamit Nobel Ag Verfahren zur Herstellung von Kondensationsprodukten
DE849244C (de) * 1944-10-24 1952-09-11 Hoechst Ag Verfahren zur Darstellung von Xylylen-bis-mercaptocarbonsaeuren und ihren Estern

Patent Citations (3)

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