-
Vorrichtung zum selbsttätigen Schalten des Revolverkopfes von Revolverdrehbänken
Gegenstand der Erfindung ist eine weitere Ausbildung der Vorrichtung zum selbsttätigen
Schalten des Revolverkopfes von Revolverdrehbänken nach Patent 969 332.
-
Bei der Vorrichtung nach dem Hauptpatent ist auf einer Schalttrommel
eine der Anzahl der Revolverkopfstellungen entsprechende Anzahl einstellbarer Anschläge
angeordnet, die die Länge des für das Einleiten der Revolverkopfschaltung erforderlichen
Rückwärtsleerweges des Revolverkopfschlittens entsprechend der Länge bzw. entsprechend
dem Schwenkhalbmesser des jeweils in die bzw. aus der Arbeitsstellung zu schaltenden
Werkzeuges bestimmen. Diese Anschläge wirken auf ein Schaltglied ein, mittels dessen
der Stromkreis eines Antriebsmotors für das Weiterschalten des Revolverkopfes geschlossen
wird. Durch das beim Schalten des Revolverkopfes erfolgende Weiterdrehen der Schalttrommel
gibt der betreffende Anschlag das Schaltglied frei, wodurch der Stromkreis des Antriebsmotors
unterbrochen und dieser stillgesetzt wird. Für die nächste Schaltung muß der Revolverkopfschlitten
erneut - zurückbewegt werden.
Bei der Bestimmung der aufeinanderfolgenden
Arbeitsvorgänge an einem Werkstück ergibt sich häufig, daß nicht sämtliche Stellungen
eines Revolverkopfes mit Werkzeugen besetzt sind. Dies hat zur Folge, daß der die
Maschine Bedienende jeweils dann, wenn der Revolverkopf in eine werkzeugfreie Stellung
gelangt, die Schaltvorgänge durch Auftreffen eines der Anschläge auf das Schaltglied
ablaufen lassen muß. Hierdurch entstehen aber. unerwünschte Leerzeiten, und außerdem
erfordern diese Vorgänge die besondere Aufmerksamkeit des die Maschine Bedienenden.
-
DieserNachteil soll durch dieErfindung behoben werden. Im wesentlichen
besteht die Erfindung darin, daß für diejenigen Schaltstellungen des Revolverkopfes,
in denen sich keine Werkzeuge an diesem befinden, einstellbare Anschläge auf der
Schalttrommel vorgesehen sind, die das Schaltglied in eingerückter Stellung halten
und ein Unterbrechen der Stromzufuhr zum Antriebsmotor verhindern. Hierdurch wird
erreicht, daß der Antriebsmotor in den mit Werkzeugen nicht besetzten Schaltstellungen
des Revolverkopfes dessen Weiterschalten selbsttätig bewirkt.
-
Die Anordnung nach der Erfindung ist zweckmäßig derart, daß die verstellbaren
Anschläge, die ein Stillsetzen des Antriebsmotors in denjenigen Stellungen des Revolverkopfes
verhindern, in denen dieser keine Werkzeuge enthält, durch entsprechend lange Ringabschnitte
gebildet werden, die mit Ansätzen in die T-Nuten der Schalttrommel eingeschoben
sind.
-
Es ist bei Revolverdrehbänken, bei denen der Revolverkopf mittels
einer Kurventrommel ständig um einen gleichbleibenden Betrag hin- und hergeschoben
wird, bekannt, die Wirkung der Kurventrommel in den Schaltstellungen des Revolverkopfes
auszuschalten, in denen sich keine Werkzeuge am Revolverkopf befinden. Bei dieser
bekanntenAnordnung handelt es sich aber, imGegensatz zur vorliegenden Erfindung,
nicht um die Beeinflussung der Mittel zum Weiterschalten des Revolverkopfes, sondern
um das Ausschalten der Längsbewegung der Kurventrommel.
-
In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung in einem Ausführungsbeispiel
dargestellt. Es zeigt Abb. i schematisch die Schaltvorrichtung nach dem Hauptpatent
mit der Einrichtung nach der Erfindung, Abb.2 eine Hinteransicht der die Anschläge
tragenden Schalttrommel mit dem Schaltglied für den Antriebsmotor, Abb.3 eine teilweise
Seitenansicht der in Abb.2 dargestellten Teile, Abb. 4 einen Schnitt nach Linie
I-I der Abb. i, Abb.5 einen Revolverkopf im Grundriß, und zwar in Arbeits- und in
Schaltstellung, und Abb. 6 ein Schaltschema für den Antriebsmotor. Der in üblicher
Weise parallel zur Spindelachse der Revolverdrehbank vor- und zurückbewegte Revolverkopfschlitten
4 trägt einen Revolverkopf 5, der im dargestellten Ausführungsbeispiel für sechs
Arbeitsstellungen eingerichtet ist. Wie beim Hauptpatent ist an den Revolverkopfschlitten
.4 eine Trommel 9 drehbar gelagert. Auf dieser kann in T-Nuten g1, die sich über
die Länge der Trommel 9 erstrecken, eine der Anzahl der Revolverkopfstellungen entsprechende
Anzahl Anschläge io befestigt werden. Das Einstellen der einzelnen Anschläge auf
der Trommel 9 erfolgt entsprechend der Länge des jeweils in Arbeitsstellung zu schaltenden
Werkzeuges. Je nach der Länge der am Revolverkopf 5 befindlichen Werkzeuge ist dieser
Rückwärtsweg des Revolverkopfes verschieden groß; denn der Schwenkhalbmesser r1
des Werkzeuges s1 (Abb. 5) und somit dessen Schaltweg t sind wesentlich größer als
der Schwenkhalbmesser r2 der Werkzeuge s2 und s3. Bei der von Hand oder mechanisch
im Eilgang erfolgenden Rückwärtsbewegung des Revolverkopfschlittens 4 stößt der
für das jeweils zu schaltende Werkzeug bestimmte Anschlag io gegen die federnde
Nase 12 eines Schalthebels 13, der an dem den Revolverkopfschlitten 4 tragenden
Bettschlitten 3 (Abb. 2 und 3) mittels Zapfen 14 drehbar gelagert ist. Auf diesem
Zapfen 14 ist ein Zahnsegment 131 befestigt, das in eine geradlinig geführte
Zahnstange 15 eingreift. Durch Verschieben dieser Zahnstange schließt diese in der
weiter unten beschriebenen Weise einen im Stromkreis eines Antriebsmotors 16
liegenden Kontakt r7. Der Motor 16 ist an einem am Gestell der Revolverdrehbank
befestigten Getriebegehäuse i8 gelagert und treibt über eineÜberlastungskupplung
i9 (Abb. i) eine Schnecke 2o an. Diese greift in ein Schneckenrad 2i ein, dessen
Drehbewegung durch Kegelradpaare 22 und 23 auf eine Schaltwelle 24 übertragen wird.
Diese treibt mittels eines Schraubenräderpaares 25 eine Steuerwelle26 an, die imRevolverkopfschlitten4
gelagert ist. Das Schraubenräderpaar 25 ist mit dem Bettschlitten 3 verbunden, so
daß sich bei der Bewegung des letzteren die Schaltwelle 24 und bei der Bewegung
des Revolverschlittens 4 die Steuerwelle 26 in dem betreffenden Schraubenrad verschieben
kann. Gemeinsam mit dem Revolverkopf 5 ist auf dessen Drehzapfen 27 das Schaltkreuz
28 eines Malteserkreuzgetriebes und ein Klemmbund 29 drehbar. Letzteren umgreift
ein doppelkegeliger, spreizbarer Klemmring 3o, der mittels eines Exzenters 31 festgeklemmt
und gelöst werden kann. Das Drehen des Exzenters erfolgt von der Steuerwelle 26
aus durch ein Schraubenräderpaar 32. Durch ein zweites Schraubenräderpaar 33 wird
von der Steuerwelle 26 aus ein Schaltarm 34 um 36o° gedreht, der hierbei mittels
einer Rolle 35 jeweils mit einem der Schlitze des Schaltkreuzes 28 zum Eingriff
kommt und dieses um eineTeilung weiterschaltet. Auf der Steuerwelle 26 ist außerdem
ein Doppelnocken 36 befestigt, der bei der Drehung der Steuerwelle 26 auf das eine
Ende eines zweiarmigen Hebels 37 einwirkt. Dieser ist um eine Achse 38 im Revolverkopfschlitten
,4 drehbar und greift mit seinem verzahnten Ende in die Verzahnung eines einarmigen,
um eine Achse 39 drehbaren Hebels 4o ein. Auf der Achse 39 ist ein Zahnseginent
41
befestigt, das in die Verzahnung eines federnden Sperrbolzens 42 eingreift und bei
einer Drehung der Steuerwelle 26 das kegelige Ende des Sperrbolzens 42 aus einer
kegeligen, an der Unterseite des Revolverkopfes 5 befindlichen Bohrung 43 herauszieht.
Entsprechend der Teilung des Revolverkopfes 5 ist eine Anzahl derartiger Bohrungen
43 - im Ausführungsbeispiel sechs - firn Revolverkopf angeordnet.
-
Im Getriebegehäuse 18 ist eine von der Kegelradwelle 44 angetriebene
Kastenscheibe 45 angeordnet, in deren Rast die Rolle eines Winkelhebels 46 eingreift.
Bei der Drehung der Kastenscheibe 45 läuft die Rolle des Hebels 46 auf den Umfang
der Scheibe45 auf, wodurch der Hebe146 einen Federkontakt 47 freigibt, der hierdurch
zu dem unten beschriebenen Zweck geschlossen wird. Nach einer vollen Umdrehung der
Scheibe45 springt die Rolle des Hebels 46 unter der Wirkung einer Feder 48 in die
Rast der Scheibe ein, wodurch der Hebel 46 den Kontakt 47 unterbricht und dadurch
den Antriebsmotor 16 stillsetzt. Die Übersetzung zwischen Motor 16 und Steuerwelle
26 ist derart, daß letztere für jedes Weiterschalten des Revolverkopfes 5 eine volle
Umdrehung ausführt.
-
An dem Revolverkopfschlitten 4 ist eine zweite Schalttrommel 49 angeordnet,
die ebenfalls eine der Anzahl der Revolverkopfstellungen entsprechende Anzahl in
T-Nuten einstellbarer Anschläge 5o besitzt. Diese dienen zur Begrenzung des Vorschubweges
des jeweils in Arbeitsstellung geschalteten Werkzeuges, und zwar dadurch, daß der
betreffendeAnschlag5ogegen einen amBettschlitten3 angebrachten, festen Anschlag
5 1 stößt. Die jeweilige Teilschaltung des Revolverkopfes 5 wird durch Kegelräder
52 und Welle 53 auf die Schalttrommel 49 und weiter durch Zahnräder 54 auf die Schalttrommel
9 übertragen, derart, daß diese bei jedem Schalten des Revolverkopfes ebenfalls
um eine Teilung weitergeschaltet werden.
-
Die Wirkungsweise dieser bereits im Hauptpatent beschriebenen Einrichtung
ist folgende: Wenn die selbsttätige Revolverkopfschaltung in Benutzung genommen
werden soll, wird zunächst ein Walzenschalter 55 (Abb.6) mittels eines Handgriffes
551 derart geschaltet, daß in einem Stromkreis die Kontakte 56, 57 miteinander verbunden
werden, wie in Abb. 6 durch eine punktierte Linie der Deutlichkeit halber angegeben.
Um das nächste Werkzeug des Revolverkopfes, z. B. s1 (Abb. 5), in Arbeitsstellung
zu bringen, wird derRevolverkopfschlitten 4 von Hand oder mechanisch im Eilgang
zurückgefahren, bis der Anschlag 1o der Schalttrommel 9 des in Arbeitsstellung zu
bringenden Werkzeuges gegen die Nase 12 des Hebels 13 stößt. Dieser wird hierdurch
gedreht und schließt mittels der Zahnstange 15, deren Bewegung durch eine Anschlagnase
151 begrenzt ist, den Kontakt 17. Der durch die Stromleiter 58 zugeführte
Strom durchfließt nunmehr die Leitungen 59, 6o, Kontakte 56, 57, Leitung 61, Kontakt
17, Leitungen 62, 63, Schützwicklung 64 und Leitung 65, wodurch das Schütz 66 eingeschaltet
wird und der Antriebsinotor 16 zu laufen beginnt. Durch das nunmehr erfolgte Drehen
der Kastenscheibe 45 wird der Federkontakt 47 frei und geschlossen. Hierdurch wird
die Halteleitung für das Schütz 66 geschlossen, und der Strom fließt gleichzeitig
vom Kontakt 56 durch Leitung 67, Kontakt 47, Leitungen 68, 69, Schützwicklung 64
und Leitung 65. Durch die Schaltwelle 24 wird die Steuerwelle 26 angetrieben, und
letztere dreht mit Hilfe der Schraubenräder 32 den Exzenter 3r in Richtung des eingezeichneten
Pfeiles, wodurch der Klemmring 3o frei wird und sich von dem Revolverkopf löst.
Gleichzeitig hat die Steuerwelle 2,6 mit Hilfe des Doppelnockens 36 den Sperrbolzen
42 aus dem Loch 43 des Revolverkopfes 5 herausgezogen. In der Zwischenzeit hat der
durch die Schraubenräder 33 von der Steuerwelle aus angetriebene Schaltarm 34 einen
Leerweg von ungefähr 12o° in Richtung des eingezeichneten Pfeiles durchlaufen und
kommt nunmehr finit einem Schlitz des Schaltkreuzes 28 zum Eingriff. Der Revolverkopf
wird hierdurch um einer eilung weitergeschaltet, so daß das Werkzeug s1 in Arbeitsstellung
gelangt. Der Schaltarm 34 führt eine volle Umdrehung aus und gelangt in die aus
Abb. z ersichtliche Anfangsstellung zurück. Durch das Weiterschalten des Revolverkopfes
werden auch die beiden Schalttrommeln 9 und 49 je um eine Teilung weitergedreht,
so daß auf der Trommel 49 der für das soeben geschaltete Werkzeug in Betracht kommende
Anschlag 50 in die Bahn des Anschlages 51 gelangt, während auf der Trommel
9 der für das nächste zu schaltende Werkzeug in Betracht kommende Anschlag ro in
die Bahn der Nase 12 gebracht wird. Durch diese Drehung der Trommel 9 wird der Schalthebel
13, 131 frei und durch eine Feder 70 zurückgezogen, wodurch der Schalter
17 geöffnet wird. Die Halteleitung für das Schütz 66 bleibt aber noch geschlossen,
bis die Steuerwelle 26 bzw. die Kastenscheibe 45 eine volle Umdrehung gemacht haben.
Vor Beendigung der vollen Umdrehung der Steuerwelle 26 hat der Exzenter 31 den Kegelring
3o angespannt und dadurch den Revolverkopf 5 festgeklemmt, und ebenso ist, da der
Doppelnocken 36 den Hebel 37 freigegeben hat, der Sperrbolzen 42 unter der Wirkung
einer Feder 71 in das betreffende Loch 43 des Revolverkopfes eingesprungen, wodurch
dieser verriegelt ist. Sobald die Kastenscheibe 45 eine volle Umdrehung ausgeführt
hat, springt die Rolle des Hebels 46 in die Raste der Scheibe 45 ein, wodurch der
Endkontakt 47 geöffnet und die Halteleitung für das Schütz 66 unterbrochen wird.
Der Antriebsmotor 16 wird dadurch stromlos.
-
Wenn sich nun in der Schaltstellung, in die der Revolverkopf 5 gelangt
ist, kein Werkzeug an diesem befindet, müßte der die Maschine Bedienende den Revolverkopfschlitten
4 zunächst eine Wegstrecke nach vorn, in Richtung des Werkstückes bewegen und hierauf
bis zum Anschlag am Schalthebel 13 zurückbewegen, worauf die Schaltvorgänge wieder
einsetzen. Um diesen Zeitaufwand zu vermeiden, der sich dadurch noch vergrößern
kann,
daß der die Maschine Bedienende zunächst nicht beachtet, daß sich in der neuen Arbeitsstellung
des Revolverkopfes kein Werkzeug befindet, ist gemäß der Erfindung, anschließend
an den die vorherige Schaltung bewirkenden Anschlag io, ein Anschlag iol mittels
eines Bolzens in der nächsten T-Nut 91 der Schalttrommel 9 befestigt. Dieser Anschlag
iol überbrückt die Strecke zwischen den beiden aufeinanderfolgenden T-Nuten 91.
Wird bei dieser Anordnung die durch den vorherigen Anschlag io eingeleitete Schaltung
durchgeführt, so kann der Schalthebel 13 beim Weiterdrehen der Schalttrommel 9 in
Richtung des Pfeiles A (Abb. 2) durch die Feder 7o nicht zurückgezogen werden; denn
der Anschlag iol hält ihn in seiner eingerückten Stellung. Der Schalter
17 bleibt daher geschlossen. Dadurch bleibt der Antriebsmotor i6 unter Strom,
denn die Stromzuführung über 59, 60, 72, 56, 57, Leitung61, Kontakt 17, Leitungen
62, 63, Schützwicklung 64 und Leitung 65 wird nicht unterbrochen. Es beginnt somit
selbsttätig ein Weiterschalten des Revolverkopfes 5. Ist auch die nächste Stellung
ohne Werkzeug, so wird durch einen weiteren, unmittelbar anschließenden Anschlag
102 (Abb. 2) ein nochmaliges Weiterschalten des Revolverkopfes selbsttätig eingeleitet.
-
Diese Überbrückungsanschläge können auch so ausgebildet werden, daß
die Schaltvorrichtung jede beliebige Anzahl von Schaltungen selbsttätig ausführt,
so z. B. bei einem sechsfachen Revolverkopf bis zu fünf Schaltungen hintereinander.