DE620947C - Mehrspindelige selbsttaetige Drehbank fuer Stangenwerkstoff - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine mehrspindlige, selbsttätige Drehbank für Stangenwerkstoff nach Patent 605 340. Durch das" Hauptpatent wird eine derartige Drehbank unter Schutz gestellt, bei welcher vor einer oder mehreren der Arbeitsspindeln schaltbare Mehrfachwerkzeugträger angeordnet sind, deren Werkzeuge während einer einzigen Vorschubbewegung des Hauptwerkzeugträgers mit von diesem unabhängigen Vorschub nach-'■ einander an dem Werkstück an der ihnen in der jeweiligen Schaltstellung gegenüberliegenden Arbeitsspindel zum Angriff kommen. Die Erfindung bezweckt die weitere Ausgestaltung derjenigen in dem Hauptpatent unter Schutz gestellten Ausführungsform, bei welcher mehrere längsverschiebliche Werkzeuge in einem vor der Arbeitsspindel sich vor dieser quer verschiebenden Träger in der Be-

wegungsrichtung hintereinander angeordnet sind und durch die Verschiebebewegung nacheinander in Arbeitsstellung gebracht werden. Der Werkzeugträger kann hierbei auf dem längsverschieblichen Hauptwerkzeugträger der Drehbank oder aber auch an einem feststehenden Teil derselben, beispielsweise an dem Oberbalken der Maschine angeordnet sein. Derartige schrittweise schaltbare Werkzeugträger sind an sich als auf den Reitstock einer gewöhnlichen Drehbank aufsetzbare Vorrichtung bekannt, bei welcher die einzelnen Werkzeuge von Hand weitergeschaltet werden.

Gegenüber den drehbaren Revolverköpfen ergibt der querverschiebliche Werkzeugschiitten bei Stangenautomaten nach dem Hauptpatent den Vorteil größerer Einfachheit und günstigerer Ausnutzung der Werkzeuge, insbesondere dann, wenn nicht sämtliche Werkzeuglöcher des Werkzeugschlittens mit Werkzeugen besetzt sind.

Die Erfindung besteht darin, daß der die Werkzeuge tragende Schlitten durch die von der Vorschubbewegung des Hauptwerkzeugträgers unabhängige achsige Bewegung des den Werkzeugträger tragenden Längsschlittens geschaltet wird.

In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung beispielsweise veranschaulicht, und zwar zeigt

Abb. ι einen Längsschnitt durch den Erfindungsgegenstand nach Linie A-A der Abb. 2,

Abb. 2 eine Drauf.sicht nach Abb. 1,

Abb. 3 einen Teilschnitt nach Linie B-B der Abb. i.

Der Hauptwerkzeugträger 1 ist in bekannter Weise durch eine Steuertrommel 2 längsverschiebbar, indem Steuerkurven 3, 4 auf eine von dem Träger 1 ausgehende Rolle S

einwirken. An dem Träger ι ist eine Schlittenführung 6 befestigt, in.welcher der Schlitten 7 geführt ist. Seine Bewegung erhält der Schlitten 7 durch auf der Trommel 2 angebrachte Steuefkurven 8, g, welche auf eine Rolle 10 einwirken. Letztere ist um eine • Hohlschraube 11 drehbar, die in eine von dem Schlitten 7 ausgehende Lagerbüchse 12 eingeschraubt ist. An dem Schlitten 7 ist bei 13 ein Hebel 14 angelenkt, der sich in einem Längsschlitz 15 des Schlittens 7 schwingbar führt. Auf einer rechtwinklig zur Verschiebungsrichtung des Schlittens 7 liegenden Führung 16 des letzteren ist ein Schlitten 17 geführt, dessen Bewegung also rechtwinklig zur Längsachse des Werkstückes gerichtet ist. Der Schlitten 17 ist der Werkzeugträger; die in gleichmäßigen Abständen angebrachten Löcher 18 dienen zur Aufnahme der Werkzeuge und die Schrauben 19 zu deren Festklemmen. An der der Schneide 20 des Hebels 14 zugekehrten Seite besitzt der Schlitten 17 der Anzahl und Lage der Werkzeuglöcher 18 entsprechende Rasten 21, in welche die Schneide 20 des Hebels 14 einfällt, wodurch der Schlitten in seinen verschiedenen Arbeitslagen gesperrt wird. Eine auf den Hebel 14 einwirkende Feder 22 hält die Schneide 20 in Eingriff mit der jeweiligen Raste 21, Die Schaltung des schrittweise schaltbaren Werkzeugschlittens 17 wird eingeleitet durch die Rückbewegung des Schlittens 7. Zu diesem Zweck ist an dem Maschinengestell an geeigneter Stelle eine Lagerplatte 23 befestigt, an welcher um einen Bolzen 24 eine Schaltklinke 25 schwenkbar gelagert ist: Die rückwärtige Verlängerung 26 .der Schaltklinke wird von einer Feder 27 gegen eine Anschlagfläche der Platte 23 gezogen. An dem Werkzeugschlitten 17 sind Schaltstifte 28 angebracht, deren Anzahl und Lage sich nach' den Werkzeuglöthern 18 richtet.

Die Wirkungsweise ist folgende: "Der Vorschub des Schlittens 7 erfolgt, wie bereits erwähnt, unabhängig von der Vorschubbewegung des Hauptwerkzeugträgers 1 durch die- Kurven 8, 9 der Steuertrommel 2. Während also die an dem Träger 1 angebrachten Hauptwerkzeuge Arbeit verrichten, verschiebt sich der Schlitten7 mit dem Schlitten 17 je nach den Arbeitsbedingungen mehrfach gegen das Werkstück und von diesem zurück, wobei bei dem jedesmaligen Rückhub eine Teilschaltung erfolgt, um das nächste Werkzeug in Arbeitslage zu bringen. Bevor bei dieser Rückbewegung die eigentliche Schaltung beginnt, muß die Sperrung des Schlittens 17 ausgelöst werden. Diese Auslösung des Sperrhebels erfolgt durch den in der Hohlschraube 11 geführten Stift 29, dessen eines Ende an dem Hebel 14 anliegt, während das andere freie Ende etwas aus der Hohlschraube 11 hervorsteht. An den dem Beginn der Rückzugbewegung des Schlittens 7 entsprechenden Stellen sind auf dem Grund der Steuertrommel 2 Erhöhungen 30 vorgesehen, welche bei Drehung der Trommel mit einem schrägen Anlauf den Stift abdrängen, d. h. ihn in seiner Achsrichtung verschieben, wodurch der Hebel 14 um seinen Drehpunkt geschwenkt und dadurch aus der Rast 21 ausgehoben wird. Inzwischen ist einer der Schaltstifte 28 in Berührung gekommen mit dem schräg zu der Bewegungsrichtung des Schlittens 7 liegenden Rücken der Schaltklinke, an dem er bei weiterer Rückverschiebung entlang gleitet. "Während dieses Entlanggleitens erfolgt eine Querverschiebung des Werkzeugschlittens 17, bis das nächste Werkzeug sich in Arbeitslage befindet. Die Erhöhung 30 auf der Steuertrommel hat inzwischen den Stift 29 wieder freigegeben, so daß jetzt der Hebel 14 wieder mit seiner Schneide 20 in die nächste Rast 21 einfallen kann Und der Schlitten 17 wieder in Arbeitslage gesperrt ist. Das freie Ende der Schaltklinke ,befindet sich jetzt im Verschiebungsberedch des nächsten Schaltstiftes 28. Bei dem Arbeitsvorschub des Schlittens 7 trifft der entsprechende Schaltstift schließlich auf die Brust der Schaltklinke auf und drängt letztere entgegen der Wirkung der Feder 27 in die in Abb. 2 strichpunktiert angedeutete Lage, bis gegen Ende des Hubes die Klinke 25 wieder in ihre Arbeitslage zurückschnappt.

Wenn die in dem Werkzeugschlitten 17 vorgesehenen Werkzeuge gearbeitet haben, muß dieser in seine Ausgangslage zurückgeschaltet werden; diesem Zweck dient die nachstehend beschriebene Einrichtung. Um die Lagerbüchse 12 ist ein Sektor3i schwenkbar, dessen Umfang eine Zahnung 32 trägt, die ihrerseits in Eingriff steht mit einer von dem Schlitten 17 ausgehenden Zahnung 33. Die Nabe 34 des Sektors 31 besitzt an der jenseits des Drehpunktes des Sektors 31 liegenden Seite eine Zähnung 35, mit welcher ein auf der S teuer trommel 2 angebrachtes gezahntes Segment 36 in Eingriff kommt, wenn die Rückschaltung des Schlittens 17 erfolgen soll. Die Teilschaltbewegungen des Schlittens 17 erfolgen in Richtung des in Abb. 2 eingezeichneten Pfeiles a; bei der Rückschaltung wird der Sektor in Richtung des Pfeiles b bewegt. Die Steuertrommel 2 dreht sich dauernd in Richtung des Pfeiles c. Da man das gezahnte Segment 36 an jeder beliebigen Stelle der Steuertrommel anbringen kann, hat man es in der Hand, die Rückschaltung des Schlittens 17 zu jeder beliebigen Zeit vorzunehmen, also nicht erst nach Vollendung sämtlicher Teilschaltungen. Erfordert also beispielsweise

die Bearbeitung eines Werkstückes nicht die Besetzung sämtlicher Werkzeuglöcher in dem Schlitten 17, dann kann man schon die Rückschaltung vornehmen, nachdem die vorgesehenen Werkzeuge gearbeitet haben. Die dadurch gewonnene Zeit kommt der Bearbeitungszeit der einzelnen Werkzeuge zugute.

Claims (5)

PatentAnsprüche:

1. Mehrspindlige selbsttätige Drehbank für Stangenwerkstoff nach Patent 605 340 mit quer zur Drehachse der Werkstücke verschiebbarem, schrittweise schaltbarem, eine Mehrzahl nacheinander arbeitender Werkzeuge enthaltendem Schlitten, dadurch gekennzeichnet, daß der Querwerkzeugschlitten (17) durch die von der Vorschubbewegung des Hauptwerkzeugträgers (1) unabhängige achsige Bewegung des den Werkzeugschlitten tragenden Längsschlittens (7) geschaltet wird.

2. Drehbank nach Anspruch x, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaltung des schrittweise schaltbaren Werkzeugschlittens (17) durch Zusammenarbeiten an ihm angeordneter Anschläge (28) mit einem am Maschinengestell feststehenden Anschlage erfolgt, der bei der Zurückziehung des Längsschlittens (7) gegenüber den Anschlägen (28) feststeht, jenen jedoch bei Vorbewegung des Längsschlittens ausweicht.

3. Drehbank nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der am Maschinengestell feststehende Anschlag durch eine schwenkbar gelagerte, in der einen Bewegungsrichtung in der Bewegung begrenzte, in der anderen Bewegungsrichtung federnd nachgiebige Schaltklinke (25) gebildet wird, gegen deren eine Seite einer der Anschläge (28) bei der Rückbewegung des Schlittens (7) unter Weiterschaltung des Werkzeugschlittens (17) stößt, während bei der Vorbewegung des Schlittens (7) die Schaltklinke dem gegen ihre andere Seite anstoßenden nächsten Anschlag (28) · federnd ausweicht.

4. Drehbank nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Längsschlitten (7) ein Sektor (31) schwenkbar gelagert ist, welcher mit einer Zahnung (32) in eine Zahnung (33) des Werkzeugschlittens (17) eingreift und jenseits seiner Drehachse eine Zahnung (35) besitzt, in die ein auf der Steuertrommel (2) angebrachtes gezahntes Segment (36) eingreift, wenn eine Rückschaltung des Schlittens (17) erfolgen soll.

5. Drehbank nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß mittig zu der an dem Schlitten (7) gelagerten, dessen Verschiebung unter Einfluß einer Steuertrommel (2) bewirkenden Rolle (10) ein Stift (29) achsig verschiebbar geführt ist, dessen eines Ende an dem den Werkzeugschlitten (17) in seinen Arbeitsstellungen sperrenden Hebel (14) anliegt, während das freie Ende gegen den Grund der Steuertrommel gerichtet ist und in dem Bereich von an dieser angebrachten Erhöhungen (30) liegt, durch welche der Stift (29) niedergedrückt und dadurch der Sperrhebel (14) ausgelöst wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen