DE970933C - Verfahren zur Herstellung geruchloser Seifen aus uebelriechenden tierischen und pflanzlichen OElen und Fetten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung geruchloser Seifen aus uebelriechenden tierischen und pflanzlichen OElen und FettenInfo
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- DE970933C DE970933C DEC485A DEC0000485A DE970933C DE 970933 C DE970933 C DE 970933C DE C485 A DEC485 A DE C485A DE C0000485 A DEC0000485 A DE C0000485A DE 970933 C DE970933 C DE 970933C
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C11—ANIMAL OR VEGETABLE OILS, FATS, FATTY SUBSTANCES OR WAXES; FATTY ACIDS THEREFROM; DETERGENTS; CANDLES
- C11D—DETERGENT COMPOSITIONS; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS DETERGENTS; SOAP OR SOAP-MAKING; RESIN SOAPS; RECOVERY OF GLYCEROL
- C11D13/00—Making of soap or soap solutions in general; Apparatus therefor
- C11D13/02—Boiling soap; Refining
- C11D13/04—Continuous methods therefor
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Description
(WiGBl. S. 175)
AUSGEGEBEN AM 13. NOVEMBER 1958
C 485 IVaJ23e
Die Versuche zur Herstellung geruchloser Seifen aus Tranen, Fischölen und anderen übelriechenden,
minderwertigen Abfallölen durch Polymerisation der-• selben oder ihrer Fettsäuren haben bislang zu keinem
voll befriedigenden Ergebnis geführt, da die so hergestellten Seifen beim Lagern nicht geruchlich einwandfrei
bleiben.
Durch Hydrierung der Trane und Fischöle kann zwar der Trangeruch völlig entfernt werden, bei dieser
Reaktion werden aber die Trane sowie andere flüssige hochungesättigte Fette in Produkte umgewandelt,
welche mit dem ursprünglichen Öl nichts mehr zu tun haben. Die Seifen der gehärteten Trane sind einerseits
spröde, hart, wenig löslich und schäumen schlecht, und deshalb ist die Verwendung der hochgehärteten
Seetieröle in Seifen begrenzt, andererseits ist für die vollständige Geruchsentfernung immer ein bestimmter
Härtungsgrad erforderlich.
Ein anderes Verfahren, um ungesättigte Fettsäuren in gesättigte umzuwandeln, beruht auf der vor mehr
als ioo Jahren entwickelten sogenannten «Reaktion von Varrentrapp«, die aber im Gegensatz zu der
großtechnisch in der ganzen Welt ausgebauten Fetthärtung lange Zeit nicht richtig eingeschätzt wurde
und in der fettverarbeitenden Industrie nicht die Rolle spielt, die ihr eigentlich gebührt.
809 655/46
Es ist bekannt, daß bereits im vorigen Jahrhundert
die Varrentrappsche Reaktion in gewissem Grade
* industriell angewandt wurde, um durch Schmelzen mit Alkali bei hohen Temperaturen Ölsäure in Palmitinsäure
umzuwandeln.
Ebenfalls ist es bekannt, durch Erhitzen von Fischölen mit hochkonzentrierten Alkalilaugen im Autoklav
eine geruchlose, allerdings stark alkalische Seife zu erhalten.
ίο Der unter dem Namen »Persapol-Verfahren« bekannten
Behandlung von wasserhaltigen Transeifen mit strömendem Dampf bei 200° C im Autoklav liegt
nicht nur eine Desodorisierung durch Dampfbehandlung, sondern gleichzeitig eine mildere Anwendungsform
der Varrentrappschen Reaktion zugrunde.
Werden wasserhaltige Transeifen durch auf 2500C
erhitzte Rohre bei einem Druck von 70 at unter Zusatz weiterer Mengen Alkali gepreßt, so können durch Ausnutzung
der Varrentrappschen Reaktion geruchlose ao Seifen erzeugt werden.
Weiterhin ist es bekannt, geruchlose Seifen aus tierischen Fettsäuren im Gemisch mit gleichen Gewichtsteilen
Wachsalkoholen aus Spermöl durch Umsetzung mit 35.. .420Z0 kaustischer Soda bei 210...
2400C herzustellen.. Bei den angegebenen Temperaturen
werden jedoch die Alkohole nicht vollständig zu Fettsäuren oxydiert, das Verfahren arbeitet nicht
kontinuierlich, und die Jodzahl des Rückstandes steigt an, d. h. also, die Varrentrapp-Reaktion ist
nicht bis zu Ende abgelaufen.
Schließlich wurde schon vorgeschlagen, rohes Spermöl mit einem Überschuß von geschmolzenem
Alkali bei vorwiegend atmosphärischem Druck kontinuierlich zu behandeln. Dabei werden das Spermöl
verseift und die Fettalkohole in Fettsäuren bzw. deren Seifen umgewandelt. Es wird eine völlig geruchlose
neutrale Seife erhalten, die in ihren Eigenschaften nicht mehr an das Ausgangsmaterial erinnert. Durch
den Abbau der hochungesättigten und hochmolekularen C20- und C22-Ketten zu gesättigten oder einfach
ungesättigten C10- bis C18-Ketten, die seifentechnisch
die wertvollsten sind, besitzt die Seife den Charakter einer solchen aus Leimfetten und Olein.
Es wurde nun gefunden, daß sich geruchlose Seifen aus übelriechenden tierischen und pflanzlichen Ölen
und Fetten und Ölen mit hoher Jodzahl, die bei normaler Verseifung weiche Seifen Hefern, mit einem
Überschuß an geschmolzenem Alkali in Abwesenheit von Wasser oder in Anwesenheit nur geringer Mengen
Wasser bei erhöhter Temperatur herstellen lassen, wenn die Verseifung der Fettsäuren kontinuierlich bei
275 bis 3300C, vorzugsweise bei Atmosphärendruck, in Gegenwart von 40% Spermöl erfolgt.
Die Öle werden zweckmäßig in Form ihrer Fettsäuren angewandt, so wie sie durch Spaltung oder
Destillation in der üblichen Weise erhalten werden. Da die Neutralisation der Fettsäuren mit geschmolzenem
Alkali bei der erwähnten hohen Temperatur wegen ihres exothermen Charakters und wegen
der spontanen Verdampfung des sich bei der Neutralisation bildenden Wassers und der hiermit zusammenhängenden
Schaumbildung sehr heftig verläuft, läßt sie sich technisch auf kontinuierlichem
Wege ohne Anwendung von Druck nur sehr schwer durchführen.
Die Reaktion läßt sich aber technisch und kontinuierlich durchführen, wenn die Fettsäuren gemischt
mit Spermöl verarbeitet werden. Bei einem Gehalt von 40% Spermöl in der Mischung wird die Heftigkeit
der Reaktion in einem solchen Grade gemäßigt, daß keinerlei Schwierigkeiten mehr bestehen. Größere
Mengen Spermöl zu verwenden, ist nicht notwendig, und die Verwendung höherer Zusätze bietet allein
schon aus wirtschaftlichen Gründen kein Interesse.
Es wird eine vollständige Verseifung erreicht, und der Anteil an Unverseifbarem plus Unverseiftem
liegt stets zwischen 0,87 und 0,92 °/0. Die Erniedrigung
der Jodzahl hängt nur von dem angewandten Alkaliüberschuß ab, wie den nachstehend angegebenen
Zahlen (Durchschnittswerte aus dem Betrieb) zu entnehmen ist.
Jodzahl des Spermöls 85
Jodzahl der Waltranfettsäuren 139
Jodzahl der Fettsäuren der anfallenden Seife
bei Anwendung von 20,9 °/0 NaOH 57,9
bei Anwendung von 20,2 % NaOH 63,8
Das im wesentlichen aus Estern des Oleylalkohols mit teils gesättigten, teils ungesättigten Wachssäuren
und Glycerin bestehende Spermöl ist an der Reaktion aktiv beteiligt.
Das Verfahren wird in der folgenden Weise ausgeführt: Die Mischung von Fettsäure und Spermöl,
leicht angewärmt, um sie im flüssigen Zustand zu erhalten, und das Alkali in geschmolzenem Zustand
werden getrennt durch geeignete Dosiervorrichtungen gegeben und gleichzeitig einem mit Rührvorrichtung
versehenen Reaktionsbehälter kontinuierlich zugeführt, in welchem die Seifenbildung bei einer Temperatur
von etwa 3000C momentan unter Freiwerden von Wasserstoff stattfindet. Bei dem Prozeß spielen
sich gleichzeitig endotherme und exotherme Reaktionen ab, und da der Überschuß der frei werdenden
Wärme ungefähr den Strahlungsverlusten der Anlage entspricht, ist es sehr leicht und einfach, die Temperatur
im Reaktionsbehälter unter Zuhilfenahme eines kleinen Ölbrenners mit minimalem Brennstoffverbrauch
konstant zu halten. Der frei werdende Wasserstoff wird zu seiner Reinigung durch Kondensatoren und
ichließlich durch einen Wasserabschluß geführt, wodurch es ermöglicht wird, die ganze Anlage unter
einem geringen Überdruck von beispielsweise 10 bis 20 cm Wassersäule zu halten und den Eintritt von
Luft durch etwaige Undichtigkeiten des Systems zu verhindern. Durch eine zweckmäßig konstruierte Austrittsvorrichtung,
die, wie auch die Dosiervorrich- :ungen der Rohmaterialien, den Eintritt von Luft
vermeidet, verläßt die fertige, geschmolzene Seife kontinuierlich das System in dem Maßstabe, wie die
Zufuhr von Rohmaterial erfolgt. In einer verhältnismäßig sehr kleinen Anlage können auf diese Weise
bei geringem Raum- und Brennstoffbedarf größte Mengen Seife hergestellt werden, und die Leistungsfähigkeit
der Anlage ist praktisch nur durch das Ausmaß der Kühlanlage begrenzt.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung geruchloser Seifen aus übelriechenden tierischen und pflanzlichen ölen und Fetten und Ölen mit hoher Jodzahl, die bei normaler Verseifung weiche Seifen liefern, mit einem Überschuß an geschmolzenem Alkali in Abwesenheit von Wasser oder in Anwesenheit nur geringer Mengen Wasser bei erhöhter Temperatur, dadurch gekennzeichnet, daß die Verseifung der Fettsäuren kontinuierlich bei 275 bis ,330° C, vorzugsweise bei Atmosphärendruck, in Gegenwart von 40% Spermöl erfolgt.In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 690 675 ; USA.-Patentschrift Nr. 2 027 936; »Seifensiederzeitung«, 1932, S. 326; »Der Seifenfabrikant«, 1915, S. 878; «Fette und Seifen«, 1943, S. 87; »Chemisches Centralblatt«, 1930, II, S. 648.I «09 655/46 11.55
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