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"Verbesserte Ranney-Katalysatoren"
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Die Erfindung bezieht sich auf Katalysatoren, insbesondere auf Raney-Katalysatoren.
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Raney-Ratalysatoren, wie z.B. Raney-Nickel und Raney-Kobalt, sind
bekannt und werden iUr die Hydrierung von ungesättigten Kohlenetoii-Kohlenetofibindungen,
Verbindungen zwischen Nitrilen und Aminen, zwischen Nitroverbindungen und Aminen
und iür viele andere Hydrierumsetzungen vielseitig eingesetzt. Derartige Katalysatoren
werden im allgemeinen durch die Umsetzung einer Aluminiumlegierung und eines hydrieraktiven
Metalls mit einem starken Alkali gewonnen. Das Aluminium reagiert mit dem Alkali,
das gewöhnlich Natriumhydroxid ist, unter Bildung von Wasserstoff, und nach dem
Waschen des verbleibenden Metalls bleibt ein feinverteiltes Metallpulver übrig,
auf dessen großer Oberfläche Wasserstoff adsorbiert wurde.
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Raney-Katalysatoren weisen etliche Nachteile auf, die ihre Einsatzmöglichkeiten
beschränken, und der wesentlichste Nachteil ist, daß der Katalysator im trockenen
Zustand pyrophor ist.
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Aus Sicherheitsgründen werden daher Raney-Katalysatoren bei Lieferung,
Transport und Verwendung unter Wasser gesetzt. Jedoch bringt die Verwendung von
Raney-Katalysatoren, auch wenn sie auf die soeben beschriebene Weise geschützt
worden,
mehrere Nachteile mit sich.
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Erstens ist er von Wasser genäßte und in Wasser dispergierte Raney-Katalysator
in öligen Stoffen, wie z.B. organischenNitrilen, glyzeriden Ölen und anderen wasserunlöslichen
Stoffen, die normalerweise die zu hr(lrierenden Rohstoffe sind, nicht dispergierbar
und nicht benetzbar. Dieser Nachteil fahrt zu Schwierigkeiten bei der Einfihrung
des Katalysators in Hydriervorrichtungen und zu einer langsamen Hydriergeschwindigkeit
auch in optimal konstruierten Hydriervorrichtungen.
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Zwei tens ist es gefahriich, ien unter Wasser stehenden Ranney-Katalysator
zu handhalten, da ein Verschütten während der Herstellung, des Transports oder der
Verwendung dazu führen kann, daß das schützende Wasser verdampft und der pyrophore
Nickel zu einer Feuergefahr wird. Dieser Nachteil ist besonders dann gravierend,
wenn die Gefähr besteht, daß die Mischung aus Katylsator und Wasser auf die Kleidung
von Personen gelangt, die die Mischung handhaben.
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Zur Überwindungen des Nachteils der Nichtbenetzbarkeit durch Öl ist
verschiedentlich versucht worden, das Shutzwasser durch ein organisches Lösungsmittel
zu ersetzen. Derartige Stoffe erleichtern zwar die Benetzung mit dem umzusetzenden
Stoff, sind jedoch entweder noch feuergefährlicher oder
reduzieren
de Hydrieraktivität.
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Aufgabe der Erfindung ist daher die Schaffung eines Raney-Katalysators,
bei dem die genannten Nachteile vermieden oder gemildert werden.
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Zur Lösung dieser Aufgabe dient erfindungsgemäß ein Hydrierungskatalysator,
gekennzeichnet durch einen hydrierungeaktiven, in einem aliphatischen primären,
sekundären oder tertiären imin, einem Diamin oder einem zyklischen Amin dispergierten
Raney-Katalysator, wobei das Amin oder Diamin wenigstens eine Kette von 8 bis 22
Kohlenstoffatomen, oder ein Salz eines derartigen Amins oder Diamins aufweist, und
wobei aer Hydrierungskatalysator durch Vermengung des Amins, Diamins oder salzes
mit dem Raney-Katalysator erzeugt wurde.
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Der zur Erzeugung des Hydrierungskatalysators verwendete Ranney-Katalysator
kann beispielsweise Raney-Nickel, Raney-K(talt, Ranney-Kupfer oder Raney-Eizen sein.
Wie bereits erwähnt wurde, werden diese Katalysatoren im allgemeinen durch die Umsetzung
einer Legierung aus Aluminium und dem entsprechenden Metall mit einer Alkalilösung,
meistens der Lösung eines starken Alkalis wie z.B. Natrium- oder Kaliumhvdroxid,
erzeugt.
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Falls lies erwünscht ist, kann der Raney-Katalysator eine
geringe
Menge eines Beschleunigere, wie z.B. Nickel, Kobalt, Zirkon, Chrom, Molybdän, Eisen,
Kupfer, Silber oder Palladium enthalten, um seine Hydrierungeaktivität zu steigern,
wobei der Beschleuniger gewöhnlich in einer Menge von bis zU 10 Gewicht vom Gewicht
des Raney-Katalysators eingesetzt wird.
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Der zur Erzeugung des erfindungsgemäßen Hydrierungskatalysators verwendete
Raney-Katalysator muß natürlich hydrierungsaktiv sein. Der verwendete Raney-Katalysator
sollte daher vorzugsweise vcrher nicht für eine Hydrierungsuseetzung verwendet worden
sein, obgleich es möglich ist, einen regenerierten Katalysator zu verwenden. Der
erzeugte Hydrierungskatalysator kann natürlich zur Hydrierung verwendet werden,
bis seine Aktivität zu niedrig geworden ist.
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Die zur Erzeugung des erfindungagemäßen Katalysators verwendbaren
Amine enthalten alle wenigstens eine gesättigte oder ungesättigte, gerade oder verzweigte
Kohlenstoffkette von 8 bis 22 Kohlenstoffatomen und sind primäre, sekundäre oder
tertiäre Amine, Diamine, vorzugsweise aliphatische Diamine, oder zyklische Amine.
Salze der genannten Amine oder Diamine können auch verwendet werden.
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Das Amin kann synthetischen Ursprungs sein, und ein geeignete tes
Beispiel für ein eolchee Erzeugnis ist unter dem Handelsnamen
SYNPROLAM
erhältlich.
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Aus wirtschaftlichen Griinden ist es jedoch vorzuziehen, daß die Amine,
Diamine und Salse zumindeet teilweise aus preiswerten Naturprodukten wie s.B. tierischem
Talg, Rapesamenöl, Kokosöl, Sojabohnenöl und Fischöl, gewonnen worden.
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Die Amine werden im allgemeinen durch Hydrolyse der triglyzeriden
Ester aus dem Naturprodukt gewonnen, wodurch verschiedene C8-C22-FettsCuren ireigesetzt
werden, wonach das rettsäurengemieoh mittels bekannter Verfahren zu Aminen verwandelt
wird, deren Kohlenstoffketten die gleiche Anzahl von Kohlenstoffatomen wie die Ausgangs
säuren aufweisen. In Abhängigkeit von dem iUr die Umwandlung der Säure verwendeten
Verfahren, kann ein Gemisch von primären Aminen oder ein Gemisch von sekundären
oder tertiären Aminen erhalten werden, wobei Jedes Amin womöglich mehr als einen
Typ von C8-C22-Kohlenstoffkette aufweist.
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Ein derartiges Aminengemisch eignet sich bestens sur Herstellung des
erfindungegemäßen Katalysators, da es alle eriorderlichen Eigenschaften besitzt,
und ein Trennung der verschiedenen Amine voneinander ist nicht erforderlich.
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Die verwendbaren Diamine können von einem niedrigen Alkylendiamin,
z.B. Äthylendiamin oder Propylendiamin, abgeleitet
sein, wobei
wenigstens an einem Stickstoffatom eine C«-C22-Kette hängt.
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Die zyklischen Amine besitzen mindestens ein Sticketoffatom in einem
heterozyklischen Ring, und wenigstens eine C8-C22-Kette ist mit einem Stickstofiatom
oder Kohlenstoffatom des Rings verbunden. Ein besonders bevorzugtes Beispiel eines
zyklischen Amine ist ein Imidazolin, in dessen 2-Stellung eine C8-C22-Kohlenstoffkette
substituiert ist.
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Verwendbare Amin- oder Diaminsalze sind vorzugsweise Additionssalze
des Amins oder Diamins mit einer Karbonsäure wie z.B. Essigsäure oder Oleinsäure.
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Zur Herstellung des erfindungsgemäßen Hydrierungskatalysators wird
vorzugsweise das Amin, Diamin oder Salz mit einem feinverteilten Raney-Katalysator
vermischt, der zur Sioherheit durch Wasser geschützt sein könnte. Das Amin, Diamin
oder Salz verhält sich wie ein kationisches oberflächenaktives Mittel und bildet
eine Schicht um jedes Katalysatorteilchen, wobei das Wasser verdrängt wird und eine
Dispersion von Katalysatorteilchen im Amin, Diamin oder Salz gebildet wird. Das
verdrängte Wasser kann aus der Katalysator-Amin-Dispersion als getrennte Schicht
auegeschieden werden, eo daß es leicht abgegossen werden kann. Andererseits kann
das Wasser in dispergierter, gelöster oder
emulgierter Form in
der Dispersion verbleiben, und falls dies zutrifft, kann die Wassermenge zwischen
einer sehr geringen Menge und 95 Gewichte-* vom Gewicht des Enderzeugnisses betragen.
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Die Menge des Amins, Diamins oder Salzes, die dem Hydrierungskatalysator
hinzugefügt wird, hängt zu einem großen Teil vom beabsichtigten Verwendungszweck
des Katalysators ab, beträgt jedoch vorzugsweise zwischen 5 und 95 Gewichts-% vom
Gewicht des Enderzeugnisses, und insbesondere zwischen 5 und 95 Gewichts-% vom Nickelgewicht.
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Der erzeugte Hydrierungskatalysator besitzt eine Konsistenz, die zwischen
derjenigen einer flüssigen Paste und der einer wachsartigen Substanz liegt, je nach
den Anteilen der verschiedenen Bestandteile und je nach Art des Amins, Diamins oder
Salzes. Die für den Katalysator gewählte Verpackungsart hängt von seiner Konsistenz
ab, und in einigen Fällen kann der Katalysator in Form von Flocken hergestellt werden,
die zum Zwecke einfacher Handhabung in Säcken verpackt werden können.
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Es ist ebenfalls möglich, außer des Raney-Katalyeators und des Amins,
Diamins oder Salzes dem Hydrierungskatalysator noch andere Stoffe beizumengen. Derartige
Stoffe sind beispielsweise der zu hydrierende Stoff, ein dem Hydrierungeerzeugnis
chemisch
ähnlicher Stoff, aliphatische Nitrile wie beispielsweise Fettnitrile, aliphatische
triglyzeride Öle, aliphatische Alkohole, aliphatische Ester oder aliphatische Kohlenwasserstoffe.
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Zusätzlich oder alternativ kann der Hydrierungekatalysator auch Verfahrenshilfsmittel
wie beispielsweise ein Filterhilfsmittel oder entfärbende Holzkohle aufweisen.
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Der Hydrierungskatalysator hat erfindungsgemäß die folgenden Vorteile:
1. Das Erzeugnis wird sofort und vollständig von allen organischen und öligen Stoffen
benetzt, mit denen ee in Berührung gebracht wird, und es läßt sich sehr bequem für
jede Hydrierung organiechen Stoffes verwenden.
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2. Es ist vollkommen sicher zu lagern, zu verteilen und zu gebrauchen
und ist jederzeit durch einen nicht-flüchtigen Schutzstofi bedeckt.
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3. Es kann ohne Schwierigkeiten aus gebräuchlichem Raney-Nickel, das
ursprünglich von Wasser benetzt und darin herzestellt werden dispergiert wai, ohne
daß vorher sämtliches Wasser entfernt werden muß, was bei der Hydrierung von Nitrilen
zu Aminen Vorteile bietet.
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In der folgenden Beschreibung werden einige Beispiele der Erfindung
erläutert.
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In den Beispielen wurde der Hydrierungskatalysator a seinen Bestandteilen
hergestellt, indem diese in einer geeigneten Mischvorrichtung, beispielsweise einem
Planetenrührwerk oder einem Z-Blatt-Mischer, miteinander vermengt wurden.
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BEISPIEL I 100 kg Raney-Nickel, zusammengesetzt aus 60 kg Nickel,
die mit 40 kg Wasser genäßt und darin eingetaucht worden sind, wurden in einen Mischer
gegeben und, während gleichzeitlg umgerührt wurde, 25 kg eines destillierten primären
Amine mit einer aliphatischen Kettenlängenverteilung ähnlich derjenigen in tierischem
Talg - C16-Palmitin, C18-ölstearin bei 80 0C - wurden hinzugegeben. Das primäre
Amin verdrängte schnell und vorzugsweise das Wasser von den Nickelteilchen, und
das verdrängte Wasser wurde anschließend schnell in dem aus fettigem Amin bestehenden
Schutzstoff emulgiert. Nachdem eine gleichmäßige Mischung erhalten worden war, wurde
das Erzeugnis aus dem Mischer genommen und in geeignete Behälter abgefüllt.
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BEISPIEL II Es wurde wie beim Beispiel I vorgegangen, jedoch wurden
15 kg des destillierten primären Amine hinzugegeben. Nachdem das primäre Amin das
Wasser von den Nickelteilchen verdrängt hatte und das Wasser in dem Schutzstoff
aus Pettamin emulgiert worden war, eo daß eine gleichmäßige Mischung erhalten worden
war, wurden 15 kg eines Fettnitrils bei 700C hinzugegeben und mit dem Hydrierungekatalysator
vermengt.
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Nachdem eine gleichmäßige Mischung erhalten worden war, wurde das
Erzeugnis in geeignete Behälter abgefüllt.
BEISPIEL III Es wurde
wie beim Beispiel I vorgegangen, jedoch wurden 15 kg des Amins eingesetzt. Nachdem
das primäre Amin das Wasser von den Nickelteilchen verdrängt hatte und das Wasser
in dem Schutzstoff aus Fettamin emulgiert worden war, so daß eine gleichmäßige Mischung
erhalten worden war, wurden 10 kg entfärbender Holzkohle hinzugegeben und mit dem
Nickel in der Aminpaste vermengt. Nachdem eine gleichmäßige Mischung erhalten worden
war, wurde das Erzeugnis aus dem -Mischer genommen und in geeignete Behälter abgefüllt.
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Das Erzeugnis der Beispiele I bis III hatte bei Raumtemperatur die
Eigenschaften einer Paste, die bei völliger Sicherheit beliebig lange in Gegenwart
von Luft gehandhabt werden konnte, und die zwecks leichter Einführung in Hydrierungsanlagen
schnell in aliphatischen Nitrilen, glyzerierten Ölen oder anderen öligen Stoffen
dispergiert werden konnte.
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Die folgenden Beispiele dienen der weiteren Kennzeichnung des Hydrierungskatalysators.
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BEISPIEL IV 100 g Raney-Nickel, zusammengesetzt aus 60 g Nickel, die
in
40 g Wasser eingetaucht und damit genäßt worden sind, wurden wie bei den Beispielen
I bis III verrührt, und 25 g undestillierten primären Tslgamins wurden bei 80 0C
hinzugegeben. Die resultierende Mischung ähnelte in ihrem Aussehen und in ihren
Eigenschaften dem Erzeugnis aus dem Beispiel I, bei dem ein destilliertes Talgamin
verwendet worden war.
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BEISPIEL V Bei einer Wiederholung des Beispiels IV wurde das primäre
Talgamin bei einer Temperatur von 900C hinzugegeben. Ein großer Teil des verdrängten
Wassers verblieb als getrennte Phase, und nachdem sich die Mischung abgekühlt hatte
konnte dieses Nasser abgegossen werden, und die resultierende Paste war etwas zäher
als die Erzeugnisse bei den Beispielen I und IV.
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BEISPIEL VI Bei einer Wiederholung des Beispiels IV wurde das Talgamin
durch 25 g eines primären Amins auf der Basis der Oleinersetzt kettenlängenverteilung.
Das Amin wurde bei einer Temperatur von 800C dem Raney-Nickel beigemengt, das in
Wasser eingetaucht und damit genäßt war. In diesem Fall verblieb ein großer Teil
des verdrängten Wassers als getrennte Phase und konnte nach Abkühlung von der erzeugten
Paste abgegossen
werden.
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BEISPIEL VII Bei einer Wiederholung von Beispiel VI wurde das auf
der Ol einkettenlängenverteilung basierende primäre Amin bei 20°C hinzugegeben.
Wiederum verblieb ein großer Teil des verdrängten Wassers als getrennte Phase, die
vom Erzeugnis abgegossen werden konnte.
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BEISPIEL VIII Bei einer Wiederholung des Beispiels IV wurde das Talgamin
durch ein auf der Kokoskettenlängenverteilung basierendee primäres Amin ersetzt.
In dieeem Fall schied ein Teil des verdrängten Wassers als getrennte Phase aus,
die sowohl vor als auch nach dem Abkühlen auf Raumtemperatur vom Erzeugnis abgegossen
werden konnte.
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BEISPIEL IX Bei einer Wiederholung des Beispiele IV wurde statt des
primären Talgamins ein auf der C12-aliphatlechen Karbonsäure basierendes primäres
Amin eingesetst. In diesem Fall schied ein kleiner Teil des verdrängten Wassers
aus und konnte vom Erzeugnis abgegossen werden.
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BEISPIEL X Bei einer Wiederholung des Beispiels IV wurde statt des
primären Talgamins ein auf der voll-hydrierten Talgkettenlängenverteilung basierendes
primäres Amin verwendet. In diesem Fall wurde das verdrängte Wasser schnell emulgiert
im Erzeugnis bzw. mit diesem vermengt, so daß bei Abkühlung auf Raumtemperatur eine
zähe Paste entstand. Ein Teil des Erzeugnises wurde auf 100°C erwärmt, und hierbei
wurde ein Teil des vermengten Wassers ausgeschieden und bildete eine getrennte Phase,
die abgegossen werden Konnte.
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BEISPIEL XI Bei einer Wiederholung des Beispiels IV wurde das auf
der Talgkettenlangenverteilung basierende primäre Amin durch eine Mischung aus gleichen
Getichtsanteilen des auf der Talgkettenlängenverteilung basierenden primären Amins
und des auf der hydrierten Talgkettenlängenverteilung basierenden primären Amins
ersetzt. Wiederum wurde das verdrängte Wasser schnell im Erzeugnis emulgiert oder
mit diesem vermengt, so daß bei Abkühlung auf Raumtemperatur eine zähe Paste entstand.
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BEISPIEL XII Bei einer Wiederholung des Beispiels IV wurde das auf
der Talgkettenlsngenverteilung basierende primäre Amin durch die gleiche Gewichtsmenge
des sekundären Amins mit zwei langen Kettenalkylgruppen mit der Kettenlängenverteilung
der hydrierten Rapssamenfettsäure ersetzt. Wenigstens eine der langkettigen Alkylgruppen
im sekundären Amin ist C22 (gesattigt) oder C20 (gesättigt). Das verdrängte Wasser
wurde schnell im Erzeugnis emulgiert bzw. mit ihm vermengt, so das bei Abkühlung
auf Raumtemperatur eine zähe Paste entstand.
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BEISPIEL XIII Bei einer Wiederholung des Beispiels IV wurde das auf
der Talgkettenlängenverteilung basierende primäre Amin durch die gleiche Gewichtsmenge
des eine Methylgruppe und zwei Alkarlgruppen mit der hydrierten Talgkettenlängenverteilung
(d.h. jedes tertiäres Amin enthält wenigstens eine C1 oder C18-Gruppe) enthaltenden
tertiären Amins ersetzt. Das verdrängte Nasser wurde schnell im Erzeugnis emulgiert
bzw.
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mit ihm vermengt, so daß bei Abkühlung auf Raumtemperatur eine harte
Paste entstand.
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BEISPIEL XIV Bei einer Wiederholung des Beispiels IV wurde das primäre
Talgamin durch die gleiche Gewichtsmenge eines Diamins des N-Alkyl-Propylendiamintyps,
dessen Alkylgruppe die Talgkettenlängenverteilung besaß, ersetzt. Das verdrängte
Wasser wurde im Erzeugnis emulgiert, so daß bei Abkühlung auf Raumtemperatur eine
weiche Paste homogenen Aussehens entstand.
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BEISPIEL XV Bei einer Wiederholung des Beispiels XIV wurde das Diamin
durch ein anderes Diamin vom N-Alkyl-Propylendiamintyp-, dessen Alkylgruppe die
Kokoskettenlängenverteilung besaß, ersetzt. wiederum wurde das verdrängte Wasser
im Erzeugnis emulgiert, eo daß bei Abkühlung auf Raumtemperatur eine weiche Paste
homogenen Aussehens entstand.
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BEISPIEL XVI Bei einer Wiederholung des Beispiels XIV wurde das N-Talg-Propylendiamin
durch die gleiche Gewichtsmenge des dioleaten Salzes dieses N-Talg-Propylendiamins
ersetzt. Wiederum wurde das verdrängte Wasser im Erzeugnis emulgiert, so daß eich
bei Abkühlung auf Raumtemperatur eine weiche Paste
homogenen Aussehens
bildete.
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BEISPIEL XVII Bei einer Wiederholung von Beispiel IV wurde das primäre
Talgamin durch die gleiche Gewichtsmenge eines 2-Alkyl-1-Aminoäthylimidazolino ersetzt,
wobei die Alkylgruppe die Ölkettenlängenverteilung aufwies. Wiederum wurde das verdrängte
Wasser im Erzeugnis emulgiert, so daß bei AbkUhlung auf Raumtemperatur eine weiche
Paste homogenen Aussehens entstand.
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BEISPIEL XVIII Bei einer Wiederholung von Beispiel IV wurde das primäre
Talgamin durch die gleiche Gewichtsmenge eines 2-Alkyll-Hydrosyäthylimidazoline
ersetzt, wobei die Alkylgruppe die Ölekettenlängenverteilung aufwies. Wiederum wurde
das verdrängte Wasser im Erzeugnis emulgiert, eo daß bei Abkühlung auf Raumtemperatur.eine
weiche Paste homogenen Aussehens entstand.
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BEISPIEL XIX Bei einer Wiederholung von Beispiel XVIII wurde das 2-Alkyl-1-Hydroxyäthylimidazolin,
dessen Alkylkette die olkettenlängenverteilung
aufwies, mit der
Raney-Nickel/Wasser-Paste bei 200 C vermengt. Das verdrängte Wasser wurde im Erzeugnis
emulgiert, so daß eine weiche Paste, die in ihrem Aussehen und ihren Eigenschaften
dem Enderzeugnis des Beispiels XVIII ähnelte, entstand.
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BEISPIEL XX Bei einer Wiederholung von Beispiel IV wurden 100 g Raney-Nickel,
bestehend aus in 50 g Wasser eingetauchten und davon benetzten 50 g Nickel, mit
25 g undestillierten primären Talgemins bei 80°C entsprechend Besipiel IV behandelt.
Das verdrängte Wasser wurde im Erzeugnis emulgiert bzw. darin vermengt, so daß eine
weiche Paste entstand, von der nach Abkühlung auf Raumtemperatur Wasser abgegossen
werden konnte, wobei das Erzeugnis in Aussehen und Eigenschaiten dem Erzeugnis des
Beispiels IV ähnelte.
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BEISPIEL XXI Bei einer Wiederholung des Beispiels IV wurden 30 g gewöhnlicher
Bleicherde langsam unter Verrühren dem Erzeugnis beigemengt, das durch die Vermischung
der Raney-Nickel/Wasser-Paste mit primärem Talgamin bei 80 0C entstand. Das sich
ergebende Erzeugnis war bei Abkühlung auf Raumtemperatur ein im wesentlichen fließfähiges,
nicht-pyrophores Pulver.
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BEISPIEL XXII t Bei einer Wiederholung des Beispiels XXI, bei dem
das primäre Talgamin bei 80 0C einer Mischung von Raney-Nickel/ Wasser-Paste und
gewöhnlicher Bleicherde beigemengt wurde, wurde wiederum ein im wesentlichen fließfähiges,
nichtpyrophores Pulver erhalten. Die Vermischung der Bleicherde mit der Raney-Nickel/Wasser-Paste
mußte sorgfältig vorgenommen werden, da die Bleicherde eine hohe Wasseraufnahmefähigkeit
aufwies.
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BEISPIEL XXIII Bei einer Wiederholung von Beispiel IV wurde das primäre
Talgamin durch das tertiäre Amin ersetzt, das durch Kondensation des auf der Sojakettenlängenverteilung
basierenden primären Amins mit zwei Molekülen ethylenoxid erhalten wurde. Dieses
äthoxylierte Sojaamin wurde wie vorher bei 200 der Raney-Nickel/Wasser-Mischung
beigemengt. Das verdrängte Wasser wurde schnell im Erzeugnis emulgiert, so daß eine
weiche, nicht-pyrophore Paste entstand, aus der bei Lagerung nur eine geringe Menge
Wasser ausgeschieden wurde.
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BEISPIEL XXIV Bei einer Wiederholung von Beispiel IV wurde die Raney-
Nickel/Wasser-Paste
durch chrom-beschleunigtes Raney-Jickel ersetzt, das durch Wasser genäßt und darin
eingetaucht war und durch Umsetzen einer Raney-Nickel/Aluminium-Legierung, die 2,5*
Chrom, 47,5% Nickel und 50% Aluminium enthielt, mit Natriumhydroxid entstand.
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Das verdrängte Wasser wurde im Erzeugnis emulgiert bzw. mit ihm vermengt,
eo daß ein dem Erzeugnis aus Beispiel IV physisch ähnelndes Enderzeugnis entstand.
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BEISPIEL XXV Bei einer Wiederholung von Beispiel IV wurde die Raney-Nickel/Wasser-Paste
durch ebenfalls mit Wasser genäßtes und darin eingetauchtes Raney-Kobalt ersetzt,
welches durch Umsetzen von einer 50,' Kobalt und 50,' Aluminium enthaltenden Raney-Kobaltlegierung
mit Natriumhydroxid entstand. Das verdrängte Wasser wurde im Erzeugnis emulgiert
bzw. mit ihm vermengt, so daß ein im Aussehen dem Erzeugnis aus Beispiel IV ähnliches
Enderzeugnis entstand.
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BEISPIEL XXVI Bei einer Wiederholung von Beispiel VII wurde das auf
der
Ölkettenlängenverteilung basierende primäre Amin durch einen
synthetischen Stoff <SYNPROLAM 35 der Fa. ICI) mit einer ersetzt Alkylgruppe
mit ca. 70* C13-und 30% C15-Kettenlang+, wobei ca. 50% mono-verzweigt waren (hauptsächlich
-Methyl).
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Die Beimengung des Amins bei 20°C führte zu einer weichen Paste, von
der ein großer Teil des verdrängten Wasser abgegossen werden konnte.
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U die Aktivität des erfindungsgemäßen hydrierten Katalysatore mit
dem konventionellen Raney-Nickel unter Wasser zu vergleichen, wurde ein aus Edelstahl
bestehender, einen Rauminhalt von 1 1 aufweisender Autoklav mit 600 g eines aliphatischen
Nitrile gefüllt, dessen Kettenlängenverteilung derjenigen von tierischem Talg ähnelte.
In getrennten Versuchen wurde das Nitril in Gegenwart von einerseits des Katalysators
des Beispiels I, anderereeite eines konventionellen Ranney-Nickel-Unterwasserkatalysators,
und von Ammoniak bei 140°C und unter einem Druck von 35,15 kp7cm² hydriert. Der
erfindungsgemäße hydrierte Katalysator ergab eine Ausbeute von 95% primären Amins
nach acht Stunden, wogegen der konventionelle Katalysator lediglich eine Ausbeute
von 94,' nach vierzehn Stunden ermöglichte.
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hieraus ist ersichtlich, daß die Hydrierungsgeschwindigkeit bei Verwendung
des erfindungsgemäßen Hydrierungekatalyeators wesentlich größer ist als bei Verwendung
von Raney-Nickel in Wasser, bei jeweils gleichen Nickelanteilen.