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Verfahren zur Herstellung gemischt ungesättigt-gesättigter sekundärer
aliphatischer Amine
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung gemischt
ungesättigt gesättigter sekundärer aliphatischer Amine.
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Es ist bekannt, sowohl gesättigte primäre als auch sekundäre Amine
durch Hydrierung aliphatischer Nitrile über einem Hydrierungskontakt, z. B. Raneynickel,
herzustellen. Es ist ferner möglich, sowohl gesättigte als auch ungesättigte primäre
aliphatische Amine mit Hydrierungskontakten, wie Raneynickel, herzustellen. Auch
gesättigte sekundäre aliphatische Amine allein können ohne weiteres aus aliphatischen
Nitrilen in Gegenwart von Hydrierungskontakten, wie Raneynickel, hergestellt werden.
Jedoch konnten bisher ungesättigte sekundäre aliphatische Amine durch bekannte Hydrierungsverfahren
aus ungesättigten aliphatischen Nitrilen nicht in befriedigender Weise gewonnen
werden. Obwohl der ungesättigte Charakter in dem Produkt in geringem Grade beibehalten
werden kann, dies hängt in gewissem Ausmaße von dem Grad des Ungesättigtseins im
Ausgangsmaterial ab, ist der Abfall in dem Grad der Nichtsättigung während der Bildung
der sekundären Amine so beträchtlich, daß das Prqdukt als im wesentlichen aus gesättigten
.a-liphatischen Aminen bestehend angesehen werden muß.
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Wenn z. B. ein aliphatisches Nitril als Ausgangsmaterial einen Jodwert
von 45 bis 50 hat, ergibt sich ein sekundäres Aminprodukt mit einem Jodwert von
6 bis 8 oder weniger. Für ein als ungesättigtes sekundäres Amin anzusehendes Produkt
muß der Jowert wenigstens 30 betragen. Für manche Anwendungen sind jedoch Jodwerte
von über 75 oder 80 erwünscht.
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Für sekundäre ungesättigte Aminprodukte mit hohen Jodwerten kommen
Anwendungsgebiete undwertvolle Eigenschaften verschieden von denen oder zusätzlich
zu denen entsprechender gesättigter sekundärer Aminprodukte in Betracht.
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Die bekannten Hydrierungsprozesse zur Herstellung sekundärer Amine
ermöglichen nicht die unmittelbare Herstellung dieser vorwiegend ungesattigten sekundären
Amine, da statt dessen zunächst als Zwischen produkte primäre Amine bei der Herstellung
sekundärer Amine gebildet werden. Wie bei HomerAdkins, Reactions of Hydrogen with
Organic Compounds over Copper-Chromium Oxide and Nickel Catalysts (I937), auf S.
53 ausgeführt wird, kann die Bildung sekundärer Amine während der Hydrierung der
Nitrile als Nebenreaktion angesehen werden, wobei die Bildung der sekundären Amine
auf der Zwischenreaktion eines Imins mit einem primären Amin beruht. Dieser Reaktionsverlauf
bringt in bezug auf das Ausmaß der Bildung von sekundärem Amin und der Ausbeute
an erhaltenen sekundären Aminen bestimmte Nachteile.
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Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein wirtschaftlich tragbares
Verfahren zur Gewinnung vorwiegens ungesättigter sekundärer aliphatischer Amine
aus ungesättigten aliphatischen Nitrilen, ohne daß dabei zunächst primäre Amine
als Zwischenprodukte gebildet werden.
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Hierbei wird in Gegenwart eines Kupfer-Chromoxyd-Kontaktes hydriert,
wobei die Hydrierung so geleitet wird, daß eine selektive Hydrierung der Nitrilgruppen
zu Amingruppen erfolgt, ohne daß die ungesättigten Kohlenstoff-Kohlenstoffbindungen
hydriert werden. Daß dies erreicht werden kann, ist in der Tat höchst überraschend
und steht im Gegensatz zu dem bisher bekannten Stand der Technik auf diesem Gebiet.
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Man hat bisher angenommen, daß Kupfer - Chromoxyd oder Kupferchromitkontakte
selektiv eine gydrierung der ungesättigten Bindungen bewirken und daß sie dies bevorzugt
gegenüber anderen funktionellen Gruppen in dem Molekül, wie Cyanid- oder Nitrilgruppen,
tun. Homer Adkins und Ralph Connor kamen z. E>., wie in Journ. Amer. Chem. Soc.,
53 (I93r) S. 1091 bis 1095, berichtet, zu folgendem Schluß: »Eine Alkylenbindung
in einem Kohlenwasserstoff kann ebenso wie in einer Säure oder Keton hydriert werden,
ohne daß dabei die organische Verbindung anderweitig verändert wird. Der Kupferchromitkontakt
ist nicht gegen Cyanide oder gegen den Benzolkern aktiv. So bietet er ein Mittel
zur selektiven Hydrierung von Verbindungen, die diese Gruppen enthalten, welche
sonst über Nickelkontakt leicht reduzierbar sind. « Auf Grund dieses Zitats ist
es verständlich, daß kein Hydrierungsfachmaun bisher auf die Idee kam, gerade einen
Kupfer-Chromoxyd-Kontakt zur Herstellung ungesättigter sekundärer Amine auszuwählen,
da die Annahme bestand, daß ein Kupfer-Chromoxyd-Kontakt zwar zur selektiven Hydrierung
der doppelten Bindungen in einer Kohlenstoffkette brauchbar sein müßte, aber keine
Reduktion der an der Kette befindlichen funktionellen Cyanid- oder Nitrilgruppen
bewirke.
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Eine theoretische Erklärung für dieses Ergebnis ist noch nicht entwickelt.
Eine gewisse Erkenntnis bezüglich des Reaktionsverlaufes wurde indessen bereits
erreicht. Wie sich gezeigt hat, findet die Bildung primärer Amine als Zwischenprodukte
an einem Kupfer-Chromoxyd-Kontakt im nennenswerten Ausmaße nicht statt; es wird
deshalb angenommen, daß die Reaktion einen anderen Verlauf nimmt, als man für den
Reaktionsverlauf zur Herstellung sekundärer Amine über Raneynickel oder anderen
Hydrierungskontakten annimmt.
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Bei der Ausführung vorliegender Erfindung können handelsübliche Kupfer-Chromoxyd-Kontakte
verwendet werden, welche zuweilen auch als Kupferchromitkontakte bezeichnet werden.
Die handelsüblichen Kupferchromitkontakte sind meist mit Bariumoxyd stabilisiert.
Gewöhnlich enthalten sie etwa 10 Bariumoxyd. Diese Kontakte sind geeignet, jedoch
ist die Anwesenheit von Bariumoxyd für die Zwecke vorliegender Erfindung nicht wichtig.
Daher wird die Anwendung von Kupferchromitkontakten, die Bariumoxyd oder andere
Stabilisierungsmittel nicht enthalten, bevorzugt. Ausgezeichnete Resultate können
mit Kupferchromitkontakten erreicht werden, die, wie von Calingaert und Edgar in
The Journal of Industrial and Engineering Chemistry, Bd. 26, S. 878, beschrieben,
hergestellt wurden. Das Verhältnis des Kupfers zum Chromoxyd im Katalysator kann
verschieden sein. Die Prozentzahlen werden gewöhnlich für den CuO-Gehalt und den
Cr203-Gehalt angegeben.
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Für die Zwecke vorliegender Erfindung wird die Anwendung von Kontakten
bevorzugt, die 40 bis 65 01o Cu O und 35 bis 6o <>j0 Cd208 enthalten.
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Es wurde gefunden, daß die Menge des verwendeten Katalysators- in
der Reaktionsmischung innerhalb weiter Grenzen mit guten Resultaten variiert werden
kann, da die Menge des anwesenden Katalysators weniger den Reaktionsverlaul oder
die Natur des schließlich erhaltenen Endproduktes zu beeinflussen scheint als die
Reaktionsgeschwindigkeit. Katalysatorkonzentrationen in der Größenordnung von I
bis 5 Gewichtsprozent der Reaktionsmischung ergeben z. B. befriedigende Ergebnisse.
Es wurde gefunden, daß es gewöhnlich zweckmäßig ist, bei Verwendung von frischem
Chromoxydkontakt etwas mehr anzuwenden, um die gleiche Reaktionsgeschwindigkeit
zu erreichen wie bei einem Chromoxydkontakt, der schon vorher zur Herstellung sekundärer
Amine verwendet wurde. Mit anderen Worten, die Aktivität des Kontaktes erhöht sich
etwas bei der Wiederverwendung.
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Als Ausgangsmaterial können aliphatische Nitrile oder Mischungen
aliphatischer Nitrile verwendet werden. Besonders geeignet sind Nitrile, die aus
höheren Fettsäuren der Fette oder Öle hergestellt wurden. Bevorzugt sind aliphatische
Alkali und
Alkylennitrile mit 8 bis 22 Kohlenstoffatomen.
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Mischungen aliphatischer Nitrile, die aus natürlichen Mischungen von
Fettsäuren gewonnen wurden, sind von besonderer Bedeutung. Sie werden gewöhnlich
nach der Art des Fettes oder Öles, aus dem sie stammen, als Talgnitrile, Soyanitrile
usw. bezeichnet.
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Bei der bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung werden
ungesättigte aliphatische Nitrile als Ausgangsmaterial entweder allein oder als
Teil einer Mischung verwendet, die sowohl gesättigte als auch ungesättigte Nitrile
enthält, wie dies z. B. bei Talg- oder Soyanitrilen der Fall ist. Talgnitrile haben
gewöhnlich einen Jodwert von rund 45 bis 50, während andere Nitrilmischungen, die
von Fetten oder Ölen stammen, größere Beträge an ungesättigten Fett- -säuren aufweisen.
So sind bei Soyanitrilen Jodwerte von go bis 95 typisch. Mit Hilfe des vorliegenden
Verfahrens können solche Nitrile mit Jodwerten von 35 und darüber ohne wesentlichen
Abfall im Jodwert hydriert werden, während bei den früheren Verfahren die Jodwerte
auf einen sehr geringen Betrag herabgesetzt werden. Im allgemeinen können Ausbeuten
von 85 bis 95 0/o an ungesättigten sekundären aliphatischen Aminen erhalten werden
mit einer geringfügigen Herabsetzung des ursprünglichen Jodwertes um 10%. Die so
hergestellten ungesättigten sekundüren Aminprodukte haben im wesentlichen einen
niedrigeren Schmelzpunkt als die entsprechenden gesättigten sekundären Aminprodukte
und eine bessere Löslichkeit in organischen Lösungsmitteln.
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Im allgemeinen kann die Hydrierungsreaktion in der üblichen Hydrierungsvorrichtung
durchgeführt werden. Die zur Umwandlung von aliphatischen Nitrilen in Amine übliche
Hydrierungstechnik ist anwendbar. Temperaturen von I40 bis 2400 sind geeignet, ein
Temperaturbereich von I50 bis 2I5" wird vorgezogen. Entsprechend sind Drücke von
7 bis 70 kg/cm2 geeignet, die besten Resultate wurden bei Drücken in der Größenordnung
von 14 bis 28 kg/cm2 erhalten. -Es ist nicht notwendig, in der Reaktionsmischung
ein Lösungsmittel zu verwenden, obwohl ein inertes Lösungsmittel, falls erwünscht,
verwendet werden kann.
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Die ungesättigten aliphatischen Nitrile, welche aus natürlich vorkommenden
Fettsäuren stammen, können I4 bis 22 Kohlenstoffatome enthalten, wobei ungesättigte
Cl8-Fettsäuren in tierischen tind pflanzlichen Ölen und Fetten überwiegen. Die gewöhnlichen
ungesättigten Clq-Fettsäuren sind Ölsäure, Linolsäure und Linolensäuren mit I bis
3 ungesättigten Bindungen.
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Diese Säuren können von den gesättigten Säuren, mit denen sie in den
natürlichen Fetten und Ölen zusammen vorkommen, getrennt werden. Solche abgetrennten
ungesättigten Säuren sind nach Umwandlung zu Nitr'ilen gute Ausgangsmaterialien
für die vorliegende Erfindung.
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Es wurde gefunden, daß der Zusatz einer geringen Menge eines Hydroxyds
zur Reaktionsmischung die Bildung tertiärer Amine unterdrückt. Als Hydroxyd kann
jedes wasserlösliche anorganische Hydroxyd verwendet werden, wobei Alkalimetallhydroxyde,
besonders Kalium- und Natriumhydroxyd, vorgezogen werden.
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Beispiel I Nach den Angaben von Calingaert und Edgar in The Journal
of Industrial and Engineering Chemistry (I934), Bd. 26, 878, wurde ein Kupfer-Chrnmoxyd-Kontakt
folgendermaßen hergestellt: 250 g CuS O4 5 H20 und I4gg Na2Cr207-2H20 wurden in
1,21 Wasser gelöst. 28%iges wäßriges Ammoniak wurde zugefügt (ungefähr 100 cm),
bis die überstehende 3Blüssigkeit mit wenigen Tropfen Ammoniak keine weitere Fällung
ergab. Der Niederschlag wurde abfiltriert und ausgewaschen, bis das Waschwasser
im wesentlichen farblos war.
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Dann wurde der Niederschlag bei 1100 getrocknet und zu Pulver vermahlen.
Ein Teil dieses Pulvers wurde in einem Becher in ein- Sandbad gebracht und die Temperatur
so eingestellt, daß die Temperatur innerhalb des Bechers 320° nicht überschritt.
Die Erhitzung wurde fortgesetzt, bis die Zersetzung vollständig war. Der wie beschrieben
hergestellte Kupfer-Chromoxyd-Katalysator wurde in einer Flasche aufbewahrt und
diente zu folgenden Versuchen: 500 g Talgnitril (d. h. die aus Talgfe,ttsäuren hergestellte
Mischung von Nitrilen) mit einem Jodwert von 48, ferner 25 g Kupfer-Chromoxyd-Katalysator,
hergestellt wie oben beschrieben, und 2 ccm 2obige Natronlauge wurden in einen 3-l-Autoklav,
der mit einem Rührwerk ausgerüstet war, gebracht. Der Autoklav wurde geschlossen
und zweimal unter einem Druck von 14 kg/cm2 mit Wasserstoff beschickt. Dann wurden
Heizung und Rührwerk angestellt und der Wasserstoffdruck auf 18 kg/cm2 erhöht. Während
der Reaktion wurde die Temperatur bei 2000 gehalten.
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Während der ersten 3 Reaktionsstunden wurde. der Druck zweimal bis
auf o abgelassen und wieder auf I8 kg/cm2 mit Wasserstoff erhöht. Während der nächsten
4 Stunden wurde der Wasserstoffdruck auf 56 kg/cm2 erhöht. Nach dieser Zeit ergab
die Analyse des Produktes 79 0/o sekundäres Amin und 20/0 primäres Amin. Die Reaktion
wurde unter den zuletzt angegebenen Bedingungen weitere 5 Stunden fortgesetzt und
dann das Produkt aus dem Autoklav entfernt. Die Analyse des Produktes ergab 89,5
0/o- sekundäres Amin und weniger als I0/o primäres Amin mit einem Jodwert von 40,1.
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Beispiel II 500 g Talgnitril mit einem Jodwert 48 und 25 g des Kupferchromitkatalysators
wurden in einen 3-l-Rührautoklav gebracht. Die Vorrichtung wurde geschlossen und
das System dreimal mit Wasserstoff bis zu einem Druck von II kg/cm2 beschickt und
dann der Druck bis auf o abgelassen. Gegen Ende des Verfahrens wurde der Druck mit
Wasserstoff auf 14 kg/cm2 erhöht und die Heizung und das Rührwerk angestellt.
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Die Reaktion wurde bei 2000 für den Rest der Zeit aufrechterhalten
und der Druck in stündlichen Abständen bis auf o abgelassen. Nach 6 Stunden bei
dieser Temperatur ergab die Analyse des Produktes 84,1 0/o sekundäres Amin und 1,1
0/o primäres Amin.
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Nach I3 Stunden wurde das Produkt aus dem Autoklav abgelassen. Die
Analyse ergab 82,8 0/o sekundäres und 0, 0/o primäres Amin mit einem Jodwert von
47.
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Beispiel III 500 g Talgnitril (Jodwert 57) und 25 g Kupferchromitkatalysator
wurden in einen 3-1-Rührautoklav gebracht. Die Vorrichtung wurde dreimal mit Wasserstoff,
wie im Beispiel II beschrieben, beschickt. Sie wurde dann geschlossen, der Druck
auf 14 kg/cm2 mit Wasserstoff erhöht und das Rühnverk angestellt. Die Temperatur
wurde auf 180° erhöht und so während der ganzen Reaktion aufrechterhalten. Der Druck
wurde in jeder Stunde einmal bis auf o abgelassen.
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Nach Verlauf von 6 Stunden enthielt das Produkt 5601, sekundäres und
2,1% primäres Amin. Nach Verlauf von 12 Stunden wurde das Produkt aus dem Autoklav
entfernt. Die Analyse ergab 89% sekundäres und 0,79% primäres Amin mit einem Jodwert
von 41,2.
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Beispiel IV Das Verfahren war im wesentlichen das gleiche wie im
Beispiel III, mit der Ausnahme, daß die Temperatur während des Versuches bei 160°
gehalten wurde. Die Analysen bei den verschiedenen Zeiten ergaben für diese Arbeitsweise
folgende Werte:
Zeit Sekundäres Amin Primäres Amin |
in Stunden in % in % |
7 10,9 1,0 |
14 28,3 0,52 |
20 63,0 0,58 |
Beispiel V 500g Talgnitril (Säurewert 0,2), o,o8 g Natriumhydroxyd und 25 g Kupferchromitkatalysator
wurden in einen 3-1-Rührautoklav gebracht. Die Vorrichtung wurde geschlossen und
dreimal unter Erhöhung des Druckes bis 7 kg/cm2 mit Wasserstoff beschickt und dann
der Druck abgelassen. Der Rührer wurde dann angestellt und die Temperatur unter
Druck auf 1900 und 21 kg/cm2 Wasserstoffdruck entsprechend erhöht.
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Nach Verlauf von 6 Stunden und 13 Stunden bei dieser Temperatur ergab
die Analyse des Produktes folgende Werte:
Zeit Sekundäres Amin Primäres Amin |
in Stunden in °/O in °/0 |
6 22,2 |
| 13 94,8 2,6 |
Jodwert nach I3 Stunden 41,3.
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Beispiel VI Das Beispiel V wurde wiederholt, mit der einzigen Ausnahme,
daß die Reaktion bei 2100 durchgeführt wurde. Nach Verlauf von 7 Stunden bei dieser
Temperatur bestand das Produkt aus 93,6 01o sekundärem Amin und 2,32 0/o primärem
Amin und hatte einen Jodwert von 39,5.
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Beispiel VII - Der vom Produkt des Beispiels VI abfiltrierte Katalysator
wurde zu 500 g Talgnitril und 0,8 g Natriumhydroxyd in einen 3-1-Autoklav gefüllt.
Die Vorrichtung wurde geschlossen und, wie oben beschrieben, dreimal mit Wasserstoff
beschickt. Das Rührwerk wurde angestellt und die Temperatur und der Druck auf 180°
und 21 kg/cm2 Wasserstoffdruck erhöht.
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Nach Verlauf von 7 Stunden bei dieser Temperatur ergab die Analyse
des Produktes 94,5% sekundäres und I, 40/o primäres Amin.
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Beispiel VIII Unter Verwendung von handelsüblichen Kupferchromitkontakten
an Stelle des Kontaktes, wie im Beispiel I beschrieben, wurden weitere Versuche
unternommen. Diese handelsüblichen Katalysatoren waren mit etwa 10% Bariumoxyd stabilisiert.
Die Versuche wurden in einer ähnlichen Weise, wie in den vorangehenden Beispielen
beschrieben, durchgeführt. In Abwesenheit von Alkali wurde eine Reaktionstemperatur
von ungefähr 200° aufrechterhalten.
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Im folgenden sind die Ergebnisse von vier Versuchen zusammengestellt.
Jodwert Amin |
Versuch Nitrile ursprunglich am Schluß sekundär pflmär |
ursprünglich am Schluß in % in % |
A Talg 5I,2 48,4 85,2 6,o |
B Talg 51,2 37,0 84,0 4,5 |
C Talg 51,2 37,2 84, 86 4,2 |
D Soya 93,0 70,0 89,1 4,5 |
Beispiel IX 530 g Nitril aus Talgfettsäuren (Säurewert 0,75, Jodwert 5I,2) und 15
g eines handelsüblichen Kupferchromitkatalysators wurden in einen 3-l-Rührautoklav
gebracht. Die Vorrichtung wurde geschlossen und dreimal mit Wasserstoff beschickt.
Dann wurden die Heizung und der Rührer angestellt.
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Zeit, Temperatur und Druckbedingungen sind im folgenden angegeben
ebenso wie die Analysen in den verschiedenen Stufen.
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Tabelle I Bedingungen und Analysen während der Hydrierung von Talgnitril
mit einem Kupferchromitkatalysator:
Wasserstoff* Amin |
Zeit Temperatur |
Druck |
in Stunden in °C primär sekundär insgesamt |
in kg/m2 |
in % in % in % |
0 100 14 - - - |
I 200 I4 - - |
2 200 I4 - - |
4 200 I4 8,o 53,8 61,8 |
6 200 I4 9,7 69,7 79,4 |
71/2 200 I4 7,0 80,0 87,0 |
101/2 200 I4 4,7 85,2 89,9 |
* Während des ganzen Versuches wurden kontinuierlich ungefähr 301 Wasserstoff pro
Stunde abgeblasen.
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Jodwert am Schluß 44,3.
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Beispiel X Dieser Versuch ist eine Wiederholung des Beispiels IX,
mit der einzigen Ausnahme, daß 6 ccm 2,5 n-Kalilauge der Charge zugefügt wurden.
Zeit, Temperatur, Druckbedingungen und Analysen in den verschiedenen Verfahrensstufen
zeigt folgende Tabelle: Tabelle II Bedingungen und Analysen während der Hydrierung
von Talgnitril mit einem Kupferchromitkontakt in Anwesenheit geringer Mengen Alkali.
Wasserstoff* Amin |
Zeit Temperatur |
Druck |
in Stunden in °C primär sekundär insgesamt |
in kg/m2 |
in % in % in % |
0 I25 I4 - - |
I 200 I4 5,0 9,12 14,2 |
3 200 14 9,7 24,9 34,7 |
41/2 200 14 7,9 70,8 78,7 |
II 200 I4 5,0 81,9 86,9 |
I3 200 I4 4,2 88,1 92,3 |
181/2 200 I4 1,8 91,6 93,4 |
* Während des ganzen Versuches wurden kontinuierlich ungefähr 301 Wasserstoff pro
Stunde abgeblasen.
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Schließlicher Jodwert 38,4.
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Beispiel XI Ein 75,701 fassender Autoklav wurde mit 49,9 kg Talgnitril
(Jodwert 55,1) und 1,50 kg Kupferchromitkatalysator beschickt. Die Temperatur wurde
zwischen 210 und 215,6° und der Druck bei I8 kg/cm2 Wasserstoffdruck gehalten, während
kontinuierlich während des ganzen Versuches abgeblasen wurde. Die Analysen des Produktes
in den verschiedenen Verfahrensstufen waren folgende:
Zeit Amin |
in Stunden primär sekundär insgesamt |
in % in % in % |
2 10,2 23,2 33,4 |
4 8,8 51,2 60,0 |
7 2,5 80,2 82,7 |
9 1,2 88,3 89,5 |
11 0,6 89,7 90,3 |
Schließlicher Jodwert 53,5.
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Beispiel XII Dieser Versuch wurde ähnlich dem Versuch XI mit der
Ausnahme durchgeführt, daß 45,36 kg Soyanitlil (Jodwert 94,9) und 1,36kg Kupferchromitkatalysator
in das Rekationsgefäß gegeben wurden.
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Die Analysen in den verschiedenen Reaktionsstufen waren folgende:
Zeit Amin |
in Stunden primär sekundär insgesamt |
in % in % in % |
2 3,8 6,1 9,9 |
4 5,4 17,2 22,6 |
6 7,6 55,5 63,1 |
7 6,6 59,5 66,1 |
9 3,0 69,5 72,5 |
II 1,6 73,6 75,2 |
I3 1,2 82,8 84,0 |
I5 0,3 84,6 84,9 |
I7 | 0,4 84,6 85,0 |
Schließlicher Jodwert 80.
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Beispiel XIII Dieser Versuch war eine Wiederholung des Beispiels
XII mit der Ausnahme, daß 36,3I kg Soyanitril und 1,09 kg Kupferchromitkatalysator
in das Reaktionsgefäß gegeben wurden.
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Die Analysen in den verschiedenen Verfahrensstufen waren folgende:
Zeit Amin |
in Stunden primär sekundär insgesamt |
in % in OIo in % |
2 3,3 17,7 21,0 |
4 5,2 32,6 37,8 |
6 2,0 60,5 62,5 |
8 1,7 76,7 78,4 |
10 1,0 | 85,4 86,4 |
12 1,0 85,5 86,5 |
14 0,8 85,6 86,4 |
Schließlicher Jodwert 83,8.
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Beispiel XIV I280 g technisches n-Dodecylnitril (Säurewert 0,66),
0,9 ccm 30%ige Natronlauge und 37 g Kupfer-Chromoxyd-Katalysator wurden in einen
Autoklav gebracht. Die Vorrichtung wurde geschlossen und dreimal mit Wasserstoff
unter einem Druck von 14kg/cm2 beschickt.
Zeit Amin |
in Stunden primär sekundär insgesamt |
in % in % in % |
3 | 21,0 14,0 35,0 |
6 25,I 23,8 48,9 |
12 24,4 57'9 82,3 |
131/2 23,4 63,3 85,7 |
22 18,9 71,4 90,3 |
24 I5,5 73,8 89,3 |
29 I3,2 75,2 88,4 |