DE538785C - Verfahren zur Verarbeitung von fettsaeurehaltigen OElen und Fetten mit ungesaettigten Bestandteilen auf hochwertige Fettsaeuren - Google Patents
Verfahren zur Verarbeitung von fettsaeurehaltigen OElen und Fetten mit ungesaettigten Bestandteilen auf hochwertige FettsaeurenInfo
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- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08F—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
- C08F20/00—Homopolymers and copolymers of compounds having one or more unsaturated aliphatic radicals, each having only one carbon-to-carbon double bond, and only one being terminated by only one carboxyl radical or a salt, anhydride, ester, amide, imide or nitrile thereof
- C08F20/62—Monocarboxylic acids having ten or more carbon atoms; Derivatives thereof
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Description
Die Verarbeitung von Ölen und Fetten, die ungesättigte Bestandteile enthalten, wie Fischöle,
Trane usw., zu technischen Produkten ist im allgemeinen sehr kompliziert. Sie ist insbesondere
an die Geruchlosmachung dieser Öle und Fette geknüpft, welche z. B. durch Polymerisation bei höheren Temperaturen
oder durch Anlagerung von Wasserstoff an die Doppelbindungen erreicht wird. Mit dem
Verschwinden des unangenehmen Geruches geht die für die genannten Zwecke ebenso wichtige Herabsetzung der Jodzahl vor sich.
In manchen Fällen gelingt die Geruchlosmachung schon durch Polymerisation allein,
ig aber die Spaltung solcher polymerisierten
Produkte zu Fettsäuren ist sehr erschwert. Besonders stark tritt dies in Erscheinung,
wenn die polymerisierten und dann gespaltenen Produkte, z. B. Trane, destilliert werden
sollen. Hierbei ergeben sich häufig Destillatausbeuten von nur 85 °/0 und weniger an
freien Fettsäuren. Die Ausbeute ist um so schlechter, je mehr freie Fettsäure das ursprüngliche
rohe Produkt vor seiner PoIymerisation enthalten hat. Durch die hohen
Polymerisationstemperaturen werden besonders die freien Fettsäuren durch Anhydrid-,
Lacton- oder Estolidbildung ungünstig verändert.
Man hat bereits vorgeschlagen, geringwertige, fettsäurehaltige Fette mit Alkoholen,
insbesondere Methyl- und Äthylalkohol, zu verestern, zu dem Zwecke, die so erhältlichen
Ester leicht destillieren zu können. Die Ester werden anschließend gespalten, und man erhält
auf diese Weise reine Fettsäuren. Im vorliegenden Falle handelt es sich dagegen darum, die freien Fettsäuren durch Veresterung
vor Zersetzung während der Polymerisation zu schützen und durch die nachfolgende
Polymerisation selbst die. ungesättigten Bestandteile unwirksam zu machen. Eine Polymerisation
ist bei dem bekannten Verfahren nicht vorgesehen, vielmehr werden dort die ungesättigten Ester in der üblichen Weise
durch Hydrierung in gesättigte Ester übergeführt.
Es wurde nun gefunden, daß man zu wesentlich höheren Destillatausbeuten kommt,
wenn man das saure Rohprodukt zweckmäßig nach einer zur Reinigung dienenden Vorbehandlung zuerst mit Glycerin oder
einem anderen Alkohol behandelt, derart, daß eine weitgehende Veresterung der in ihm vor-
*) Von dem Patentsucker ist als der Erfinder angegeben worden:
. Dr. Ernst Wecker in Heilbronn a. N.
handenen freien Säuren erfolgt. Das auf diese Weise erhaltene fast neutrale Produkt
läßt sich dann leicht polymerisieren und auch spalten und liefert nach seiner Spaltung bei
der Destillation eine wesentlich höhere Ausbeute, die um etwa 10% un<i mehr die bei
der direkten Verarbeitung der Produkte erhältlichen Ausbeute übersteigt. Die Veresterung
und die nachfolgende Polymerisation können in einem Arbeitsgang und in einem
und demselben Apparat erfolgen.
Nach dem beschriebenen Verfahren können naturgemäß auch ungesättigte Fettsäuren oder
ungesättigte Bestandteile enthaltende Fettsäuren, wie Leinölfettsäuren, Tranfettsäuren,
Sojafettsäuren usw., behandelt werden, indem man die Rohfettsäuren zuerst mit ehi-
oder mehrwertigen Alkoholen verestert, hierauf polymerisiert, das erhaltene Polymerisationsprodukt
wieder in Fettsäuren und Alkohole zerlegt und die freien Fettsäuren durch Destillation gewinnt.
In ähnlicher Weise verfährt man bei der Verarbeitung anderer Öle und Fette mit ungesättigten
Bestandteilen, die in rohem Zustand viel freie Fettsäuren enthalten.
150 kg eines sauren Öls mit einem Gehalt
von 65 u/0 an freier Fettsäure werden mit der
zur Umwandlung der freien Säure in Triglyceride nötigen Menge Glycerin im Rühr-
""; kessel unter Vakuum von 50 mm im Verlauf
von 4 Stunden von 170 auf 2200 erhitzt und dadurch verestert. Das Veresterungsprodukt
enthält noch etwa 1,5 % freie Säure und wird durch fünfstündiges Erhitzen im Vakuum auf
260 ° polymerisiert, sodann nach dem Verfahren von Twitschell gespalten und in der in
der Ölindustrie üblichen Weise mit Hilfe überhitzten Wasserdampfes im Vakuum destilliert. Man erhält in einer Ausbeute von
92 °/o ein helles und geruchloses Destillat. Bei
einem Vergleichsversuch mit dem gleichen öl, das ohne vorhergehende Veresterung destilliert
wurde, betrug die Ausbeute nur 84°/0.
200 kg eines sauren Trans mit einem Gehalt an 40 % freier Säure werden durch
dreistündiges Kochen unter Rückfluß mit der gleichen Menge 96°/oigen Äthylalkohols unter
Zusatz von 2 kg 9°/oiger Phosphorsäure verestert. Anschließend wird der überschüssige
Äthylalkohol durch Auswaschen mit Wasser entfernt, der neutrale Tran, hierauf durch
sechsstündiges Erhitzen auf 2600 unter einem Kohlensäuredruck von 5 Atm. polymerisiert,
nach dem Twitschell-Verfahren gespalten und die so erhältlichen freien Fettsäuren gemäß
Beispiel 1 destilliert. Die Ausbeuten an Fettsäuren sind die gleichen, wie in Beispiel 1 angegeben
ist.
100 kg einer Soapstockfettsäure aus Leinöl mit einem Neutralölgehölt von 60 °/0 werden
in der in Beispiel 2 beschriebenen Arbeitsweise mit der berechneten Menge 950/0igen
Glycerins verestert. Das Veresterungsprodukt mit der Säurezahl 7 wird durch Erhitzen im
Vakuum auf 260 ° innerhalb 3 Stunden polymerisiert, nach dem Twitschell-Verfahren gespalten
und nach der in Beispiel 2 beschriebenen Weise destilliert. Man erhält in einer Ausbeute von 89 % ein Destillat, das nicht
mehr den an Leinöl erinnernden schwachen Geruch besitzt. Durch Polymerisation ohne
vorhergehende Veresterung wird nur eine Ausbeute von 85 °/o erzielt.
1000 kg einer geringwertigen Tranfettsäure von der Säurezahl 206 werden mit
der berechneten Menge 8oo/oigen Glycerins
(= 141 kg) im Vakuum binnen 4 Stunden von 170 auf 2300 erhitzt. Das veresterte go
Produkt, das nur noch einen geringen Gehalt an freier Fettsäure aufweist, wird durch weiteres
Erhitzen im Vakuum auf 290 ° innerhalb 3 Stunden polymerisiert. Das Reaktionsprodukt wird hierauf in Glycerin und freie
Fettsäuren gespalten und in der in der Ölindustrie üblichen Weise mit Hilfe überhitzten
Wasserdampfes im Vakuum destilliert. Die Ausbeute an hellen Fettsäuren beträgt 90 °/0. Die -gleichen Ergebnisse werden
bei der Verarbeitung von dunkler Sojaölfettsäure erzielt. Die auf diese Weise behandelten
Fettsäuren sind hell und völlig geruchlos. Bei der Destillation ohne vorherige Veresterung werden dagegen nur 80 %
erhalten.
100 kg Leinölfettsäure von der Säurezahl 196 und der Jodzahl 179 werden durch Erhitzen
mit der stöchiometrischen Menge 8oo/oigen Glycerins im Vakuum binnen
6 Stunden bei 170 bis 2200 verestert. Das Veresterungsprodukt zeigt noch eine Säurezahl
von 4; es wird durch vierstündiges Erhitzen im Vakuum auf 270 bis 280 ° polymerisiert,
sodann nach dem Verfahren von Twitschell gespalten, worauf man die Fettsäuren im Vakuum mittels überhitzten
Wasserdampfes destilliert. Man erhält in einer Ausbeute von 90 °/0 eine Fettsäure, die
hell und fast geruchlos ist. Beim Arbeiten
ohne vorherige Veresterung ist die Ausbeute an Fettsäure wesentlich niedriger.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Verarbeitung von fettsäurehaltigen Ölen und Fetten mit un gesättigten Bestandteilen auf hochwertige Fettsäuren durch Polymerisation, Spaltung und Destillation, dadurch gekennzeichnet, daß vor dieser Behandlung die im Ausgangsmaterial vorhandenen freien Fettsäuren in an sich bekannter Weise verestert werden.
Applications Claiming Priority (1)
| Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
|---|---|---|---|
| DE538785T | 1930-06-19 |
Publications (1)
| Publication Number | Publication Date |
|---|---|
| DE538785C true DE538785C (de) | 1931-11-16 |
Family
ID=34122367
Family Applications (1)
| Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
|---|---|---|---|
| DE1930538785D Expired DE538785C (de) | 1930-06-19 | 1930-06-19 | Verfahren zur Verarbeitung von fettsaeurehaltigen OElen und Fetten mit ungesaettigten Bestandteilen auf hochwertige Fettsaeuren |
Country Status (2)
| Country | Link |
|---|---|
| DE (1) | DE538785C (de) |
| FR (1) | FR717300A (de) |
-
1930
- 1930-06-19 DE DE1930538785D patent/DE538785C/de not_active Expired
-
1931
- 1931-05-20 FR FR717300D patent/FR717300A/fr not_active Expired
Also Published As
| Publication number | Publication date |
|---|---|
| FR717300A (fr) | 1932-01-06 |
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