DE407180C - Verfahren zur Herstellung von gemischten Glyceriden - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von gemischten Glyceriden

Info

Publication number
DE407180C
DE407180C DEN18760D DEN0018760D DE407180C DE 407180 C DE407180 C DE 407180C DE N18760 D DEN18760 D DE N18760D DE N0018760 D DEN0018760 D DE N0018760D DE 407180 C DE407180 C DE 407180C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
fat
butyric acid
acids
fatty acids
heated
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEN18760D
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
DR WILHELM NORMANN
Original Assignee
DR WILHELM NORMANN
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by DR WILHELM NORMANN filed Critical DR WILHELM NORMANN
Priority to DEN18760D priority Critical patent/DE407180C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE407180C publication Critical patent/DE407180C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C11ANIMAL OR VEGETABLE OILS, FATS, FATTY SUBSTANCES OR WAXES; FATTY ACIDS THEREFROM; DETERGENTS; CANDLES
    • C11CFATTY ACIDS FROM FATS, OILS OR WAXES; CANDLES; FATS, OILS OR FATTY ACIDS BY CHEMICAL MODIFICATION OF FATS, OILS, OR FATTY ACIDS OBTAINED THEREFROM
    • C11C3/00Fats, oils, or fatty acids by chemical modification of fats, oils, or fatty acids obtained therefrom
    • C11C3/04Fats, oils, or fatty acids by chemical modification of fats, oils, or fatty acids obtained therefrom by esterification of fats or fatty oils
    • C11C3/08Fats, oils, or fatty acids by chemical modification of fats, oils, or fatty acids obtained therefrom by esterification of fats or fatty oils with fatty acids

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Wood Science & Technology (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Fats And Perfumes (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von gemischten Glyceriden. Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Glycerinestern höherer und niederer Fettsäuren. Die Erfindung beruht auf der Beobachtung, daß beim Erhitzen von Fetten mit niederen Fettsäuren die höheren Säuren durch ihre niederen Homologen aus ihrer Verbindung finit Glycerin verdrängt werden, wobei die niederen Säuren den Platz der höheren einnehmen. Es findet nach dem vorliegenden '.-erfahren also eine Umesterung statt, und zwar unter Ausschluß einer Fettspaltung, weil während der eigentlichen Reaktion kein Wasser zugegen bist. Es kann nach dem Verfahren allerdings auch ursprünglich \4-asse=-haltiges Material verarbeitet werden, wenn das Wasser vor Eintritt der eigentlichen Reaktion durch geeignete Maßnahmen, z. B. durch Destillation, entfernt ist.
  • Auf Grund der neuen Erkenntnis ist es möglich, aus Neutralfetten gemischte Glvceride finit bestimmten Eigenschaften herzustellen. -Man kann z. B. Glyceride gewinnen, die nur gesättigte Fettsäuren enthalten und die in erstarrtem Zustand eine verhältnismäßig hohe Festigkeit besitzen und doch einen verhältnismäßig niedrigen Schmelzpunkt haben. Solche Glvceride sind unter anderem für die Pharmazie' wertvoll.
  • Auf dein vorgeschlagenen Wege ist es unter anderem auch möglich, zu der Herstellung eines Nahrungsfettes zu kommen, das in jeder Hinsicht, sowohl was seine physischen Eigenschaften, als was seine chemischen Bestandteile betrifft, von großem Nährwert ist. Man bekommt dieses sehr wertvolle Nahrungsfett, indem man auf dein gefundenen Wege Buttersäure oder eine andere niedere Fettsäure in ein hierzu bestimmtes, Fett einführt. Die niedere Fettsäure tritt dann in das Neutralfett in Form gemischter Ester ein, wie sie #.uch in der Naturbutter enthalten sind. Verwendet man zur Umesterung nicht reine Buttersäure, sondern ein Gemisch von Buttersäure mit den übrigen in Buttersäure vorkommenden niederen Säuren, wie z. B. Caprinsäure, Caprylsätire oder Capronsäure, so wird die Ähnlichkeit des erhaltenen Fettes finit Naturbutter noch größer.
  • Als Ausgangsfette können natürliche Fette, z. B. Talg, oder auch gehärtete Ole, z. B. gehärtetes Leinöl, verwandt werden. Auch kann man von flüssigem Öl ausgehen; man erhält dann natürlich wiederum ein flüssiges COl, das man aber nach Bedarf härten kann.
  • 1)ie folgenden Beispiele sollen die Herstellung gemischter Glyceride und die Aufarbeitung des betreffenden Reaktionsgenvisches beschreiben.
  • Beispiel z.
  • So g gehärtetes Rüböl vom Schmp. 38' wurde mit 2,5 g Buttersäure in ein Rohr eingeschmolzen und 6 Stunden auf 200 bis 22o° erhitzt. Bei Abkühlung des Röhreninhaltes auf Zimmertemperatur blieb dieser flüssig. Durch Untersuchung der abgeschiedenen freien Säuren wurde festgestellt, daß statt der zugesetzten Buttersäure nunmehr die entsprechende Menge hochmolekularer Säuren des gehärteten Rüböls in freiem Zustande rorhanclen war.
  • Bei der Prüfung eines bei einem zweiten Versuch unter gleichen Bedingungen erhaltenen Reaktionsgen Tisches ergab sich, daß von den zugesetzten 5 Prozent Buttersäure noch o,9 Prozent frei vorhanden waren.
  • Zur Reinigung bzw. vorhanden waren.
  • des Reaktionsgemisches kann man die frei gewordenen höheren Säuren, falls sie im Endprodukt nicht erwünscht sind, nach irgendeinem der bekannten Verfahren, z. B. durch Neutralisieren mit Alkalilauge, entfernen. Ein etwa vorhandener Überschuß, z. B. von Buttersäure, welcher urverestert geblieben ist, kann durch Abdestillieren, welches sich ohne Schwierigkeit bewerkstelligen läßt, entfernt und die betreffenden Säuren wiedergewonnen «erden. Endlich kann man .die Neutralisation des umgeesterten Fettgemisches auch dadurch herbeiführen, daß man die freien Säuren nach bekannten :Methoden mit Glvcerin verestert. Bei spiel e.
  • Zur Herstellung eines butterähnlichen Speisefettes mischt man iooog Rindertalg oder gehärtetes Leinöl von talgähnlichem Schmelzpunkt und 7 5 g konzentrierte Buttersäure und erhitzt das Gemisch längere Zeit unter Ausschluß der Luft am Rücktlußkühler. Die Temperatur steigt vom Siedepunkt der Buttersäure (i63°) allmählich an nach Maßgabe der fortschreitenden Umesterung; wenn sie 2.o° erreicht bat, ist die Hauptmenge der Buttersäure unigeestert, und an ihrer Stelle sind andere Säuren (Stearin-Ölsäure) frei geworden. Hierauf gibt man die berechnete Menge Glycerin hinzu und verestert die . freien Fettsäuren mit diesem nach irgendeinem der bekannten -'erfahren. Geringe Mengen urverestert gebliebener Fettsäuren «-erden durch Neutralisation mit Alkali entfernt, so daß man auf diese Weise ein speisefähiges. Fett erhält.
  • Der Endgehalt an gebundener Buttersäure betrug in einem ähnlich dein vorstehenden Beispiel ausgeführte:i Versuch 5,7 Prozent.
  • Daß die Buttersäure nach den angegebenen Verfahren tatsächlich in Form- gemischter Ester gebunden wird, ergibt sich daraus, daß überschüssige freie Buttersäure in dem Reaktionsgemisch nicht mehr vorhanden ist und daß dementsprechend heim Erhitzen im Vakuum kein Tributryn abdestilliert. Die Buttersäure ist also in Form von gemischten Estern im Fett vorhanden, wie sie z. B. in Farm von Oleopalmitobutyrin als Bestandteil der Naturbutter bekannt sind (U b b e 1 o h d e, Handbuch der Fette und Öle, I, 1908, S. i35). Beispie13. Ein raffiniertes gehärtetes Fett wird finit etwa 3 Prozent Essig (konzentrierte Essigsäure) versetzt. Diese Mischung riecht stark nach Essigsäure und ist talghaltig. Sie besitzt einen Schmelzpunkt von d.2°. Der Gehalt an Essigsäure wurde durch Ausschütteln mit Wasser zu 2,9 Prozent gefunden. Diese Mischung, im zugeschmolzenen Rohr etwa 6 Stunden auf 22o bis 25o° erhitzt, riecht nur noch schwach nach Essigsäure und ist etwas weicher als vor der Erhitzung. Der Schmelzpunkt beträgt nunmehr 35,5°, der Gehalt an freier Essigsäure i,i Prozent. Es ist also 2l, der Essigsäure gebunden. Bei längerem oder höherem Erhitzen würde der gebundene Anteil voraussichtlich noch größer gewesen sein.
  • Die Umesterung gelingt nach dem vorliegenden Verfahren bereits beii Atmosphärendruck; beim Arbeiten im geschlossenen Gefäß verläuft der Prozeß etwas schneller. Zweckmäßig ist Luftabschluß, der auf irgendeine bekannte Weise herbeigeführt werden kann.
  • Neben der Möglichkeit der Erzeugung von Fetten mit bestimmten wünschenswerten Eigenschaften bietet das- angemeldete Verfahren noch den besonderen Vorteil, daß Stoffe, wie z. B; Buttersäure, die nicht aus Fettstoffen entstanden sind, in eine zur Nahrung geeignete Form übergeführt werden können. Wird -die Buttersäure nicht aus Zukker oder verzuckerte Stärke ergoren, sondern z. B. natürlich oder künstlich abgebauter Cellulose, so wird ein für menschliche Nahrung ungeeigneter Stoff in ein wertvolles Nahrungsmittel übergeführt.

Claims (3)

  1. PATENT-AN SPRÜCl3E: i. Verfahren zur Herstellung von gemischten Glycerinestern höherer und niederer Fettsäuren, dadurch gekennzeichnet. daß man ein Fett oder 01, das wesentlich oder ausschließlich aus Estern höherer Fettsäuren besteht, mit niederen Fettsäuren bei gewöhnlichem oder erhöhtem Druck bei Aus@schluß von Wasser und gegebenenfalls unter Luftabschluß erhitzt.
  2. 2. Verfahren zur Herstellung eines l:utterähnlichen Fettes nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß ein natürliches oder gehärtetes Fett mit Buttersäure oder Buttersäure und anderen niederen in Buttersäurefett vorkommenden Säuren erhitzt wird.
  3. 3. Verfahren nach Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die frei gewordenen höheren Fettsäuren zusammen mit noch vorhandenen unverbrauchten niederen Säuren mit Glycerin verestert werden.
DEN18760D 1920-04-25 1920-04-25 Verfahren zur Herstellung von gemischten Glyceriden Expired DE407180C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEN18760D DE407180C (de) 1920-04-25 1920-04-25 Verfahren zur Herstellung von gemischten Glyceriden

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEN18760D DE407180C (de) 1920-04-25 1920-04-25 Verfahren zur Herstellung von gemischten Glyceriden

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE407180C true DE407180C (de) 1924-12-09

Family

ID=7340676

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEN18760D Expired DE407180C (de) 1920-04-25 1920-04-25 Verfahren zur Herstellung von gemischten Glyceriden

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE407180C (de)

Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1692534A1 (de) * 1966-06-28 1971-10-28 Unilever Nv Speisefettprodukt
EP0037017A2 (de) * 1980-03-27 1981-10-07 Henkel Kommanditgesellschaft auf Aktien Fett mit milchfettähnlichen Eigenschaften und Verfahren zu seiner Herstellung
WO1991009597A1 (en) * 1989-12-22 1991-07-11 Novo Nordisk A/S Use of a material, the main constituent of which is a triglyceride, as an agent with biological effect on the intestinal mucosa and preparation containing such agent

Cited By (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1692534A1 (de) * 1966-06-28 1971-10-28 Unilever Nv Speisefettprodukt
EP0037017A2 (de) * 1980-03-27 1981-10-07 Henkel Kommanditgesellschaft auf Aktien Fett mit milchfettähnlichen Eigenschaften und Verfahren zu seiner Herstellung
EP0037017A3 (en) * 1980-03-27 1982-09-08 Henkel Kommanditgesellschaft Auf Aktien Fat with milkfat-like properties and process for its preparation
WO1991009597A1 (en) * 1989-12-22 1991-07-11 Novo Nordisk A/S Use of a material, the main constituent of which is a triglyceride, as an agent with biological effect on the intestinal mucosa and preparation containing such agent

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE69504038T2 (de) Diglyceride enthaltende Fettmischungen
DE2448233C3 (de) Fettzusammensetzung
DE2705608A1 (de) Verfahren zur umlagerung von fettsaeureresten in fettreaktionsteilnehmern
DE2608991C2 (de) Fettprodukt
CH618326A5 (de)
DE2608990C2 (de)
DE2248921B2 (de) Verfahren zur Herstellung eines Gemisches aus pflanzlichen und tierischen ölen bzw. Fetten und Fettsäuresterinestern
DE1045218B (de) Verfahren zur Herstellung von essbaren, im Temperaturbereich von 15 bis 38íÒ C stabilen fliessfaehigen Suspensionen fester Glyceride in fluessigen Glyceriden
DE68926527T2 (de) Essbarer Aufstrich
DE1468389C3 (de) Verfahren zur Herstellung eines bei niedriger Temperatur plastischen Fettproduktes
DE1692538B2 (de) Margarineöl
DE407180C (de) Verfahren zur Herstellung von gemischten Glyceriden
DE2401945C2 (de) Fettmischungen insbesondere zur Herstellung von Emulsionen, wie Margarine
CH426452A (de) Verfahren zur Herstellung von Fetten, insbesondere von Speisefetten mit einem vom Ausgangsmaterial abweichenden Schmelzverhalten
DE2848718A1 (de) Margarinefett
DE2614574C2 (de)
DE2441137C2 (de) Fettzusammensetzung
DE1792812C3 (de) Verfahren zum Abtrennen von Fettkristallen aus Fett- bzw Fettsäuregemischen
DE68914247T2 (de) Verflüssigung von Seifenstock.
DE19906551C1 (de) Verfahren zur Herstellung von Phytosterinen
DE1173778C2 (de) Verfahren zum herstellen von klaren, stabilen loesungen von cholinphosphorsaeurediglyceridestern mit einem hohen gehalt
DE2921499C2 (de)
DE1617035A1 (de) Verfahren zur Hydrierung von Glyceridoelen fuer Speisezwecke
DE2043084A1 (de) Verfahren zur gleichzeitigen bzw. wahlweisen Herstellung von eßbaren, flüssigen, kältebeständigen Glyceriden, von eßbaren fleßfähigen Suspensionen fester Glyceride in flüssigen Glyceriden und von zur Herstellung von Margarine geeigneten Mischungen fester und flüssiger Glyceride aus Sojaöl
DE1792606A1 (de) Verfahren zum Fraktionieren von OElen und Fetten