DE970804C

DE970804C - Verfahren und Einrichtung zum Galvanisieren

Info

Publication number: DE970804C
Application number: DEB15146A
Authority: DE
Inventors: Wilhelm Schaefer; Karl Schuch
Original assignee: FRIEDR BLASBERG SPEZIALFABRIK
Current assignee: FRIEDR BLASBERG SPEZIALFABRIK
Priority date: 1951-05-26
Filing date: 1951-05-26
Publication date: 1958-10-30

Description

Verfahren und Einrichtung zum Galvanisieren Die Erfindung bezieht sich auf automatisch arbeitende Galvanisiereinrichtungen, bei denen der Warenvorschuh nur während eines Teiles des Arbeitstaktes vor sich geht, mit dem die Anlage arbeitet, und der insgesamt durch die Anzahl der in der Zeiteinheit von der Anlage aufgenommenen bzw. abgegebenen Warenträger bestimmt ist. Durch den zeitweiligen Stillstand der Waren wird die für die Galvanisierung anwendbare Stromdiehte begrenzt und damit ein ungünstiger Einfluß auf die Gesamtbehandlungszeit ausgeübt. Es ist zwar bekalt, die Waren in Galvanisierbädern hin- und hergehend, gegebenenfalls pilgerschrittartig zu bewegen, um bei brauahbaren Badlängen zu höheren Geschwindigkeiten zu kommen. Die hin- und hergehende Warenbewegung beschränkt sich aber bei die Ware automatiseh über benachbarte Bäder trennende Zwischenwände hebenden Einrichtungen auf die zwisehen den Überhebevorgängen liegende Zeit. Damit bleibt auch bei diesen Einrichtungen die Ware während eines Teiles jedes Arbeitstaktes in die anwendbare Stromdichte beschränkender Ruhe.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Zeit des Warenstillstandes in den Behandlungs bädern auf ein geringes Maß zu beschränken, um mit großen Stromdichten arbeiten zu können und damit die Leistung der Anlagen zu steigern. Dies wird erfindungsgemäß im wesentlichen dadurch erreicht, daß die Vorschubbewegung der Waren in den Behandlungsbädern derart pilgersehrittartig vor sich geht, daß die das Bad durchlaufenden Waren während des Uberhebens der fertig behandelten Waren in der Transportrichtung um den taktmäßig gegebenen Schaltschritt unterschreitende Wege hin- und herbewegt werden. Das Verfahren kann beispielsweise mittels einer solchen Verteilung der Wege auf die Taktzeit durchgeführt werden, daß mit dem Beginn eines Überhebevorganges der Leerrücklauf des Transportantriebes beginnt und während des Uberhlebevorganges ein kürzerer Vor- und Rücklauf der Ware erfolgt, an den sich mit der Beendigung des übergebens der taktbedingte Warenvorlauf anschließt, der den nächsten Warenträger in die Überhebestellung bringt.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren wird die Ware während eines großen Teiles der Zeit, in welcher bei den bekannten Einrichtungen keine Bewegung stattfindet, im Bad bewegt.
Das Verfahren kann beispielsweise durch hin-und hergehende Bewegungen ausführende Vorschubeinrichtungen mit an diesen vorgesehenen beweglichen Mitnehmern verwirklicht werden, die den Hänger oder sonstigen Warenträger beiderseits so umfassen, daß dieser den kürzeren hin-und hergehenden Bewegungen der Vorschubeinrichtung folgt. Nach dem durch den Arbeitstakt der Anlage bestimmten Vorschub geben dann die Mitnehmer den Hänger frei und fassen den jeweils folgenden Warenträger. Solche beweglichen und gegebenenfalls durch Anschläge od. dgl. steuerbaren Mitnehmer sind auf verschiedenen Gebieten der Technik bekannt.
In der Zeichnung ist eine Einrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens dargestellt. Es zeigt Fig. I einen Schnitt durch eine Transporteinrichtung, Fig. 2 eine Teilseitenansicht.
Als Träger der Kathoden I und 2 dienen die Halter 3 und 4. Die zu galvanisierenden Waren werden an den Einhängegestellen 5 des Hängers 6 befestigt. Die Vorschubeinriahtung besteht aus den parallel liegenden, längs beweglich geführten Führungsstangen 7 und 8, an denen schwenkbare Hebel 9, 10 und II, 12 angebracht sind. An den Haltern 3 und 4 sind in die Bahnen der Hebel II und I2 ragende Anschläge I3, 14 vorgesehen, unter welchen die tragenden Enden der Hänger 6 durchzugleiten vermögen.
Zum Transport der Hänger 6 in der Vorschubrichtung dienen die Hebel 9 und 10. Diese stützen sich gegen die an den Führungsstangen 7 und 8 angebrachten Anschläge und übermitteln die Bewegung der Stangen 7 und 8 auf die Hänger 6. Für die Rücksohubbewegung dienen die Hebel 11 und I2, welche ebenfalls durch an den Stangen 7 und 8 sitzende Anschläge gestützt werden. Gegen Ende des den vordersten Hänger in die (tberhebestellung bringenden Vorschubes laufen die Hebel II und 12 auf die Anschläge I3 und 14 und werden dadurch aus der Bahn der Hänger 6 geschwenkt, so daß sie beim anschließenden Rückhub der Stangen 7 und 8 über die Hänger hinweggeführt werden, d. h. diese in der vorgeschobenen Stellung belassen. Bei dem Rückhub der Stangen 7 und 8 weichen die Hebel g und IO den Hängern ebenfalls aus, da sie in dieser Richtung nicht gestützt werden. Sie fallen erst hinter den folgenden Hänger wieder in dessen Bahn, so daß dieser nunmehr mit der Vorschubeinrichtung gekuppelt ist.
Bei einem angenommenen taktweisen Vorschub der Ware um 500 mm und einer Taktzeit von 55 Sekunden werden beispielsweise die Hänger 6 während der Zeit von 33 Sekunden 300 mm vor-und um den gleichen Weg zurück- und schließlich 500 mm vorgeschoben, wobei der Hänger 6 die die Hebel II und 12 aushebenden Anschläge 13, 14 unterläuft. Hiermit wird dieser Hänger von der Vorschubeinrichtung entkuppelt, die nun um 500 mm zurückläuft und dann jeweils den hinter dem eben bewegten Hänger liegenden Warenträger faßt, während gleichzeitig die Oberhebevorrichtung den entkuppelten Hänger in das nächste Bad fördert.
Während der Überhebezeit von 22 Sekunden werden die Hänger wieder 300 mm vor- und zurückgeschoben. Da für jeden Hänger eineAntriebseinrichtung der beschriebenen Art vorgesehen ist, werden sämtliche in dem Bad befindliche Hänger in gleicher Weise angetrieben.
PATENTANSPROCHE: I. Verfahren zum Galvanisieren mit automatischer, pilgerschrittartiger Warenbewegung, dadurch gekennzeichnet, daß die das Bad durchlaufenden Waren während des Überhebens der fertig behandelten Waren in der Transportrichtung um den taktmäßig bedingten Schaltschritt unterschreitende Wege hin- und herbewegt werden.

Claims

2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Wege derart auf die Taktzeit verteilt sind, daß mit dem Beginn eines Überhebevorganges der Leerrücklauf des Transportantriebes beginnt und während des Überhebevorganges ein kürzerer Vor- und Rücklauf der Ware erfolgt, an den sich mit der Beendigung des Überhebevorganges ein längerer Warenvorlauf anschließt, der den nächsten Warenträger in die Überhebestellung bringt.

3. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch I und gegebenenfalls 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorschubeinrichtung für die das Bad durchlaufenden Hänger (6) klappbare Vor- und Rückschubhebel (9, IO und 11, I2) und die letzteren jeweils gegen Ende des langen Vorschubschrittes aushebende Anschläge (I3, I4) aufweist.

In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 450 I64, 664 239, 646515, 47857, 207693, 350415, 360971, 606 I46; Galvanotechnik, 1949, S. 235 bis 237.