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Etikettiermaschine
Die Erfindung bezieht sich auf eine Etikettiermaschine,
besonders für Flaschen und sonstige runde, zum Anrollen der gummierten Etikette
geeignete Gegenstände. Die Maschine nach der Erfindung ist vornehmlich dazu bestimmt,
lange Etikette zu verarbeiten oder zwei oder mehr in gleicher Höhe liegende Etikette
gleichzeitig an dem zu etikettierenden Gegenstand anzubringen.
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Für diesen Zweck hat man bereits eine Maschine vorgeschlagen, bei
der die Zuführung der Etikette von einem Stapel zur Bewegungsbahn der zu etikettierenden
Gegenstände durch einen Aufnahmekasten und einen Zuführungskasten erfolgt, die um
waagerechte Drehachsen schrittweise umlaufen. Der Zuführungskasten muß hierbei außer
einer schrittweisen Drehbewegung auch eine hin- und hergehende Bewegung ausführen,
und die Übergabe der Etikette vom Aufnahmekasten zum Zuführungskasten erfolgt mit
Greifern, die das Etikett an seiner gummierten Kante erfassen müssen. Die Übertragung
der Etikette durch Greifer steht aber einer schnellen Etikettierung entgegen und
schließt überdies die Gefahr ein, daß die Etikette durch die Greifer beschädigt
oder nicht in der richtigen Lage zugeführt werden.
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Die Erfindung geht von einer bekannten Etikettiermaschine aus, bei
der das Zuführen der Etikette vom Stapel zur Bewegungsbahn der zu etikettierenden
Gegenstände gleichfalls durch zwei schrittweise um-
laufende Kästen
mit ebenen Anlageflächen, nämlich durch einen mit der Gummierungsvorrichtung und
dem Etikettstapel zusammenwirkenden Aufnahmekasten und einen das gummierte Etikett
aufnehmenden, durch Saugwirkung festhaltenden und an die Etikettierstelle fördernden
Zuführungskasten erfolgt. Der Aufnahmekasten ist hierbei an seinen Beleimungsflächen
mit Durchlässen für einen Zubringer versehen, der zwischen den beiden drehbar gelagerten
Kästen hin und her beweglich ist, sich in seiner Ruhestellung innerhalb des Aufnahmekastens
befindet, bei Stillstand dieses Kastens das an seiner Beleimungsíläche haftende
Etikett hintergreift und es mit der ungummierten Seite gegen den Zuführungskasten
bewegt.
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Dabei tritt der Zubringer aus dem Aufnahmekasten heraus, hebt das
gummierte Etikett von der Beleimungsfiäche dieses Kastens ab, trägt es dem Zuführungskasten
zu und kehrt in den Aufnahmekasten wieder zurück, ehe sich das Arbeitsspiel fortsetzt.
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Bei dieser bekannten Etikettiermaschine sind der Aufnahmekasten und
der Zuführungskasten um senkrechte Achsen drehbar, und der Zubringer besteht aus
einem Schieber, der sich mit seiner das Etikett hintergreifenden Fläche gleichlaufend
zu den Drehachsen der beiden Kästen erstreckt. In dieser Anordnung der Teile ist
die Maschine zum Zuführen langer Etikette nicht geeignet, weil die Kästen dann quer
zu ihren Drehachsen entsprechend große Abmessungen aufweisen müßten, was einen großen
Abstand ihrer Wellen, erhebliche Getriebestöße und die Gefahr eines Rutschens der
Etikette an den Kästen zur Folge haben würde. Außerdem würde der zwischen den beiden
Kästen bewegliche Zubringer lange Etikette nicht leicht von der Beleimung des Aufnahmekastens
lösen können und müßte hierfür mit langem Hub arbeiten.
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Auch eine Veränderung dieser bekannten Etikettiermaschine in solcher
Weise, daß ihre Kästen in der bekannten Art um horizontale Drehachsen umlaufen und
der zwischen den Kästen hin- und hergehende Zubringer ebenfalls waagerecht angeordnet
ist, wäre nicht zufriedenstellend. Eine solche Einrichtung hätte den erheblichen
Mangel, daß sich der Zubringer über die ganze Länge des Etiketts erstrecken würde
und das Etikett daher nur an seinen Längskanten mit Leim versehen werden kann. Das
Etikett würde auch, bevor es von der Leimschicht des Aufnahmekastens vollständig
gelöst ist, im Bereich des Zubringers ausgebaucht werden und seine ebene Gestalt
verlieren, so daß es durch den Zuführungskasten schlecht oder nur unsicher angesaugt
werden kann. Vollends versagen würde diese Einrichtung, wenn zwei schmale lange
Etikette in einem Arbeitsgang aufgeldebt werden sollen, weil dann mindestens teilweise
das eine oberhalb und das andere unterhalb des Zubringers liegen müßte.
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Hier schafft die Erfindung Abhilfe. Sie kennzeichnet sich dadurch,
daß die beiden Kästen, zwischen denen der hin und her bewegliche Zubringer arbeitet,
in an sich bekannter Weise liegend angeordnet und um horizontale Achsen drehbar
sind, der Aufnahmekasten durch eine Mehrzahl von quer zu seiner Achse angeordneten,
zueinander parallelen und in Abstand voneinander zusammengehaltenen Platten gebildet
ist und der Zubringer mehrere Stößel aufweist, die in der Ruhestellung zwischen
den an ihren Außenkanten zu beleimenden Platten des Aufnahmekastens liegen.
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Bei dieser Ausführung der Maschine können die schrittweise umlaufenden
Kästen beliebig lang, im Querschnitt aber klein bemessen werden, so daß sie lange
Etikette aufnehmen können, die von den ZubIingerstößeln an mehreren Stellen erfaßt
und bei kurzem Hub des Zubringers vom Aufnahmekasten schnell abgehoben und in gestreckter
Lage dem Zuführungskasten zugeführt werden. Bei den schrittweisen Bewegungen der
Teile treten nur geringe Zentrifugalkräfte und Getriebestöße auf, so daß die Maschine
schnell und mit großer Leistung betrieben werden kann. Überdies können die Kästen
dann auch sehr dicht nebeneinanderliegen, so daß zum Übertragen der Etikette vom
Aufnahmekasten zum Zuführungskasten nur ein kleiner Stößelhub erforderlich ist.
Auch aus sonstigen Gründen ist die liegende Anordnung der Kästen vorteilhaft. Insbesondere
ermöglicht sie es, die Gummierungsrollen beim Auftragen des Leims unmittelbar durch
den umlaufenden Aufnahmekasten zu steuern.
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Um eine saubere Gummierung zu erzielen, sind vorzugsweise die den
Aufnahmekasten bildenden Platten an ihren äußeren Kanten mit vorstehenden, die Gummierung
aufnehmenden Polsterstreifen zu versehen. Zweckmäßig sind je nach der Größe der
Etikette Polsterstreifen von unterschiedlicher Größe an den Platten auswechselbar,
damit nicht mehr Leim auf die Polsterleisten aufgestrichen wird, als für die jeweilige
Etikettgröße notwendig ist.
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Das Auftragen des Leims auf die Kanten der Platten des Aufnahmekastens
erfolgt besonders gleichmäßig, wenn die Gummiervorrichtung einzelne Gummierwalzen
aufweist, die von nockengesteuerten Hebeln beim Umlaufen des Aufnahmekastens in
die Bewegungsbahn der Kanten seiner Bahn bewegt und dann in der Anlagestellung unter
zeitweiligem Freikommen ihrer Hebel von den sie steuernden Nocken durch den Aufnahmekasten
um die Hebelachse verschwenkt werden. Das Auftragen des Leims kann dann während
der Drehung des Aufnahmekastens durchgeführt werden, braucht also nicht während
des Stillstandes der Kästen zu erfolgen, so daß sich die Stillstandsperiode verkürzen
läßt.
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Die Zeichnung zeigt ein Beispiel für die Ausführung der Etikettiermaschine
nach der Erfindung, und zwar zeigt Fig. I eine Draufsicht auf die wesentlichen Vorrichtungen
der erfindungsgemäßen Etikettiermaschine, Fig. 2 einen Teilschnitt längs der Linie
2 - 2 der Fig. I, Fig. 3 eine Seitenansicht von rechts, wobei Teile am vorderen
Teil der Maschine abgebrochen gezeichnet sind, Fig. 4 eine Seitenansicht des Gegenstandes
der Fig. 3 von rechts und Fig. 5 bis 9 verschiedene Stufen des Arbeitsvorganges
bei der erfindungsgemäßen Maschine.
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Nach den Fig. I bis 4 trägt ein Tischs oben die Haupt elemente der
Maschine und unten die Haupt-
antriebsvorrichtung, wobei ein Riemen
2 von einem nicht gezeichneten Motor eine Riemenscheibe 3 auf einer Schneckenwelle
4 antreibt, durch die eine Längswelle 5 angetrieben wird. Die Zahnräder 6, 7 auf
der Welle 5 greifen in die Getriebekästen 8, 9 über dem Tisch I. Eine Aufnehmerwelle
10 und eine Zuführungswelle II erstrecken sich zwischen den Getriebekästen, wobei
der Zwischenraum 12 so groß gewollt ist, daß er einen Aufnehmerkasten I3 und einen
Zuführungskasten 14 aufnehmen kann, die beide die Länge des längsten aufzubringenden
Etiketts haben. Die Kästen 13, I4 sind leicht abnehmbar und können zwischen Zentriernocken
I5, I6 liegen, die aus dem Getriebekasten 9 vorstehen und durch die Handräder I7
eingestellt werden, und sind durch Klauenkupplungen mit dem Getriebekasten 8 verbunden.
Die Kupplung I8 für den Aufnehmerkasten 13 ist deutlich aus Fig. I zu entnehmen.
Auf diese Weise läßt sich das Auswechseln der beiden Kästen beispielsweise zum Reinigen
und Einstellen auf verschiedene Größen und Formen der Etikette leicht bewerkstelligen.
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Die Wellen 10, II verlaufen parallel zu einem Förderer I9, durch
den die Gegenstände, beispielsweise Flaschen 20, durch die Maschine geführt werden.
Der Förderer 19 wird durch ein nicht gezeichnetes Getriebe synchron mit der Welle
5 angetrieben. Eine Vorschubschnecke 21 längs des Förderers, die synchron durch
einen Kettenantrieb 22 betrieben wird, nimmt die Flaschen an der linken Seite der
Maschine auf und gibt sie in zeitlichen Zwischenräumen ab. In Fig. I sind drei solcher
Flaschen angedeutet. Die Fördergeschwindigkeit ist derart eingestellt, daß jede
Flasche dem Zuführungskasten 14 gerade nach jeder Vierteldrehung desselben gegenübersteht.
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Parallel zum Förderer 19 und gegenüber dem Zuführungskasten 14 befindet
sich eine gerade Strecke 23 eines Bandes 24, das von einer großen Scheibe 25 auf
einer senkrechten Welle 26 angetrieben wird.
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Diese Welle 26 sitzt in einem Arm 27, der um eine senkrechte Antriebswelle
28 geschwenkt wird, wobei eine Kette 29 zwischen Kettenrädern 30 zum Antrieb der
Scheibe 25 bei einer Drehung der Welle 28 verläuft. Der Antrieb erfolgt über ein
Kegelrad3I am unteren Ende der Welle 28 über ein nicht gezeichnetes Getriebe. Der
Arm 27 ist senkrecht durch einen Arm 32 verstellbar, der auf einer Schraubenspindel
33 sitzt, welche durch ein von einem Handrad 35 betätigtes Kegelrad 34 gedreht wird.
(vgl. Fig. 2). Das Band 24 kann somit auf jede Höhe eingestellt werden, die notwendig
ist, damit es mit den Flaschenkörpern 20 auf dem Förderer 19 in Eingriff kommt.
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Auf der Scheibenwelle 26 ist ein dreickiger Rahmen 36 schwenkbar,
dessen Scheitelpunkt 37 über ein Gestänge 38 parallel zum Arm 27 angelenkt ist,
so daß die Welle 26 auf den Förderer 19 zu und von ihm weg eingestellt werden kann
und damit der Teil 23 des Bandes 24 immer parallel zum Förderer 19 verläuft.
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Der Arm 27 wird in die in Fig. I dargestellte Lage durch starke Federn
38A gedrückt, welche die gesamte, zum Arm 27 gehörende Vorrichtung gegen einen nicht
gezeichneten Anschlag drücken und gestatten, daß die Vorrichtung zum Förderer zurückweicht,
wenn eine Flasche zufällig beim Durchgang durch die Maschine verschoben ist. An
jedem Ende der Basis des Rahmens 36 sind Arme 40 mit Führungsrollen 41 innerhalb
des Bandes 24 angelenkt und bilden die Umkehrpunkte für dieses Band. Die freien
Enden der Arme 40 tragen Spannrollen 42 außerhalb des Bandes.
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Eine Stange 43 mit einem Spannschloß 44 ist bei 45 an den Hebeln 40
angelenkt, so daß das Band 24 gespannt werden kann. Die bei 47 angelenkten Hebel
46 tragen kleine Führungsrollen 48 an der Innenseite des Bandteiles 23. Die Kolben
49 mit einer dazwischenliegenden Druckfeder 50 drücken die Rollen 48 gegen das Band.
Auf diese Weise wird der Bandteil 23 elastisch gegen jede Flasche gedrückt und stellt
sich selbst auf kleinere Abweichungen des Flaschendurchmessers und auf geringe Exzentrizitäten
der Flaschen ein.
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Der Aufnehmerkasten I3 besteht aus vier im allgemeinen quadratischen,
dickkantigen Platten 51 (vgl. Fig. I), die in Abständen angeordnet sind. Jede Seite
dieser Platten weist ein auswechselbares Polster 51 A auf, dessen Länge der Breite
des aufzubringenden Etiketts entspricht. Durch die Platten 5I werden vier Gummierungsstreifen
auf jedes Etikett aufgebracht, wobei sich zwei dieser Streifen an den Etikett enden
befinden.
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Über dem Aufuehmerkasten 13 befindet sich ein Etikettstapel 52 (vgl.
Fig. 3), der in Fig. I weggelassen ist. Dieser Stapel wird durch Arme 53 gehalten,
die an einem Träger 54 schwenkbar angebracht sind und durch Federn 55 nach unten
gedrückt werden, so daß das unterste Etikett des Stapels 52 auf den Aufnehmerkasten
13 gedrückt wird.
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Vor dem Aufnehmerkasten befindet sich eine Gummierungsvorrichtung
56, durch die jedes Polster gIA des Aufnehmerkastens I3 mit Gummi überzogen wird,
so daß es später seinen Gummiüberzug auf das unterste Etikett überträgt und dieses
am Polster haftet, um darauf dem Zuführungskasten 14 übergeben zu werden.
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Der Zuführungskasten 14 besteht aus Abschlußplatten 57, zwischen
denen Profilstangenpaare 58 verlaufen. Vier kurze Streifen 59 verbinden jedes Paar
58 und bilden ein Lager für eine Kunststoffschicht 60, deren Länge und Breite den
Abmessungen des Etiketts entspricht. In den Streifen 59 und der Schicht 60 sind
Sauglöcher 6I vorgesehen, durch die die äußere, nicht gummierte Fläche des Etiketts
zum Haften am Zuführungskasten gebracht wird. Bei einer Drehung des Kastens 14 wird
die gummierte Fläche des Etiketts längs zum Förderer 19 und gegenüber dem Bandteil
23 eingestellt, so daß das Etikett beim Abrollen der Flasche an ihr haftet und um
sie gerollt wird.
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Der Aufnehmerkasten I3 und der Zuführungskasten I4 haben vier Seiten
und werden in Vierteldrehungen mit einer Ruhestellung zwischen jeder Drehung gedreht.
Dies erfolgt durch eine Malteserkreuzanordnung im Getriebekasten 8. Das Zahnrad
6 (Fig. 3) auf der Welle 5 steht mit einem Zahnrad 62 auf einer Welle 63 im Eingriff,
und dieses steht wiederum mit einem Zahnrad 64 auf einer Welle 65 im Eingriff. Jede
Welle trägt eine Scheibe 66 (Fig. 5) mit einem Antriebsstift und einem Sperrnocken
67 für eine Scheibe 68 mit entsprechend geschlitzter Kreuzführung auf jeder der
Wellen
10 und II, so daß wie üblich Vierteldrehungen mit dazwischenliegenden Pausen entstehen.
Die entsprechenden Stellungen der Teile I0, II, 63, 65 und die Winkellage der Malteserkreuzvorrichtung
sind derart, daß die Vierteldrehungen des Aufnehmerkastens 13 und des Zuführungskastens
I4 nicht miteinander im Schritt, jedoch. in Phase erfolgen.
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Die Fig. 5 bis 9 zeigen verschiedene Stufen von einer bis zur nächsten
Stellung, bei denen die Seiten der ruhigstehenden Kästen 13, 14 einander gegenüberliegen.
In Fig. 5 wurde auf eine Flasche 20 gerade ein Etikett aufgebracht, und die Flasche
verläßt zur gleichen Zeit das rechte Ende (Fig. I) des Bandteils 23.
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Die Unterseite des Kastens I3 hält ein Etikett B durch Saugwirkung.
Die einer Seite des Kastens 13 gegenüberliegende Seite des Kastens 14 hat gerade
ein Etikett C aufgenommen. Die obere Seite des Kastens I3 hat gerade ein Etikett
D vom Stapel 52, der nunmehr gehoben ist, abgenommen, und die der Gummierungsvorrichtung56
am nächsten liegende Seite des Kastens 13 hat gerade etwas Gummi aufgenommen.
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Fig. 6 zeigt, daß sich der Kasten 13 bewegt hat, bevor die Bewegung
des Kastens 14 einsetzt. Dies gestattet eine enge Anordnung der Kästen, ohne daß
Störungen auftreten, wenn sich die Kante des Kastens I3 der noch ruhig stehenden
Fläche des Kastens 14 nähert. Während dieses Vorganges nimmt die Unterseite des
Kastens I3 Gummi auf, und das gerade vom Stapel 52 abgenommene Etikett D wird zum
Kasten 14 gebracht.
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In Fig. 7 hat sich der Kasten 14 bereits etwas gegenüber dem Kasten
13 verschoben, und diese Bewegung dauert in Fig. 8 noch an, wenn der Kasten I3 bereits
wieder in Ruhe ist. In diesem Augenblick nähert sich der Etikettenstapel 52 der
Oberseite des Kastens I3 und erreicht sie, wenn der Kasten 14 zur Ruhe kommt, wie
man aus Fig. g erkennen kann. In Fig. g soll das Etikett D vom Kasten 13 auf den
Kasten 14 übergeführt werden, und das Etikett B auf dem Kasten 14 wird um die nächste
Flasche 20 gewickelt. Das Etikett C bleibt an der Unterseite des Kastens 14 hängen.
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Der Gummi wird auf die Polster 51A des Aufnehmerkastens 13 durch
im Abstand angeordnete Walzen 69 aufgebracht, welche auf von einer Welle 71 getragenen
Armen 70 sitzen, wobei Schraubenfedern 72 (Fig. I) die Walzen 69 nach oben drücken.
Die Kurvenscheiben 73 auf einer Welle 74, welche von einem Kettenrad 75 angetrieben
wird, kommen mit Nockenwalzenhebeln 76 in Eingriff, so daß die Walzen 69 mit einer
Gummiwalze77 in einem Trog 78 in Berührung kommen und dann die Walzen 69 nach oben
bewegt werden bis sie gerade noch einen Abstand von der Fläche der sich nähernden
Seite der Platten 51 haben. Dadurch schwenkt die vordere Fläche der Polster 51A
über die Walzen 69 und nimmt eine genügende Menge Gummi auf. Durch die Federn 72
können die Walzen den Polsterflächen folgen, und gleichzeitig haben die Kurvenscheiben
73 keine weitere Berührung mit den Hebeln 76.
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Der Etikettenstapel 52 wird auf den AufnehmerkastenI3 zu durch Kurbeln79
(Fig. 4) bewegt, die durch die Getriebekästen 8, 9 angetrieben werden, so daß sie
die Zugstangen 80 beiätigen, durch die die Federn 55 zusammengedrückt werden. Der
Stapel 52 kann durch eine Magnetspule 8I (Fig. 3) an jeder Seite außer Betrieb gesetzt
werden, durch deren Erregung ein Hebel 82 über ein Gestänge 83 geschwenkt wird,
das selbst wieder eine Scheibe 84 mit einem seitlichen Vorsprung 85 schwenkt, so
daß dieser unter den untersten Arm 53 gebracht wird. Die Kurbeln 79 pressen dann
nur die Federn 55 zusammen, es wird aber kein Etikett auf den Aufnehmerkasten aufgelegt.
Die Spulen 8I können erregt werden, wenn durch das Fehlen einer Flasche 20 in der
Aufeinanderfolge längs des Förderers 19 ein nicht gezeichneter Fühler nicht bewegt
wird, so daß kein Etikett durch den Zuführungskasten 14 vorgelegt wird, wenn die
fehlende Flasche am Kasten hätte vorbeirollen sollen.
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Die Überführung der Etikette vom Kasten 13 zum Kasten 14 erfolgt
durch drei Stößel 86 (Fig. I, 4 und 5), die zwischen den Platten 51 des Kastens
I3 liegen und Sauglöcher 87 gegenüber dem Kasten 14 aufweisen, wobei die Luftabsaugung
über Röhren 88 (Fig. 4) von einer ventilgesteuerten Vakuumquelle erfolgt, die im
richtigen Takt arbeitet, um die Saugwirkung auf die Stößel zu übertragen, wenn sie
zwischen den gummierten Streifen eines Etiketts Kontakt machen, und um die Saugwirkung
zu unten brechen, wenn das Etikett durch den Kasten 14 übernommen ist. Die Sauglöcher
6I des Kastens 14 sind durch ein Rohr 89 (Fig. 1) an die Verbindung des Kastens
14 mit dem Getriebekasten 8 angeschaltet, wobei eine drehbare Dichtung 90 zwischen
dem Kasten 14 und dem Getriebekasten 8 vorgesehen ist.
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Das Vakuum am Kasten 14 kann kontinuierlich sein, so daß es sofort
verfügbar ist, wenn ein Etikett durch die Saugstößel 86 vorgelegt wird, wobei die
darauffolgende Gummihaftung des Etiketts an der Flasche ausreicht, um die Saughaftung
am Kasten 14 zu überwinden.
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Die Stößel 86 sitzen auf einem Arm 91 (Fig. 4), der durch Kurvenscheiben
92 auf der Welle 5 unter dem Tisch 1 auf den Kasten 14 zu und von ihm weg bewegt
wird.
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Die Ausrichtung der Etikette im Stapel 52 ist genau eingestellt,
so daß das Etikett die Flasche genau ausgerichtet erreicht, was besonders wichtig
für solche Etikette ist, die die Flasche vollständig umgeben, so daß ihre oberen
und unteren Endkanten sich in der gleichen Linie treffen müssen. Da das Etikett
durch den Gummi am Kasten I3, durch Saugwirkung an den Stößeln 86 und durch Saugwirkung
am Kasten 14 gehalten wird, bleibt es so lange unter Kontrolle, bis es in der gewünschten
Lage auf der Flasche sitzt.
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Die Skelettbauweise des Zuführungskastens 14 mit seinen Profilgliedern58
zur Bildung von Abrollflächen und mit seinen Streifen 59 zur Bildung von Sauglagern
für die Etikette gestattet rasche Vierteldrehungen unter der Steuerung seiner Malteserkreuzanordnung
und führt dadurch zu einer raschen Etikettenaufeinanderfolge längs des Förderers
19 zur schnellen Etikettierung der Flaschen 20. Der außer Schritt laufende Betrieb
der beiden Malteserkreuze
gestattet eine enge Anordnung des Aufnehmer-
und des Zuführungskastens 13 bzw. I4, so daß der Spalt verkürzt wird, über den sich
die Stößel 86 bewegen müssen, um das Etikett von einem Kasten zum anderen bringen
zu können. Die Aufnehmerkastenkonstruktion gestattet rasche Vierteldrehungen unter
der Wirkung seines Malteserkreuzes.
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Der Kurbelantrieb für den Etikettenstapel 52 gestattet eine genaue
Abnahme eines Etiketts beim Stillstand des Aufnehmerkastens I3. Die Gummierungsvorrichtung
56 ist neben der Tatsache, daß sie den Gummi während der Bewegung des Aufnehmerkastens
13 aufbringt, kompakt und liegt in einer so niedrigen Ebene, daß sie den Zugang
zum Etikettenstapel und seine Beobachtung nicht stört.
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Die Erfindung erleichtert nicht nur die Aufbringung langer Etikette
zum vollständigen oder fast vollständigen Umschließen eines Gegenstandes, sondern
kann auch dazu Verwendung finden, mehr als ein Etikett auf einen Gegenstand an verschiedenen
Stellen aufzubringen. So kann beispielsweise ein Gegenstand über zwei Etikette gerollt
werden, die in verschiedenen Lagen längs der Zuführungsplatte vorgelegt sind. Der
Abstand der Etikette ist in Übereinstimmung mit den Lagen, die sie auf dem Gegenstand
einnehmen, beispielsweise liegen sie diametral gegenüber. Falls getrennte Etikettenstapel
52 erforderlich sind, werden sie gleichzeitig betätigt. Zwei der Platten 51 des
Aufnehmerkastens und zwei Streifen 59 des Zuführungskastens dienen für jedes der
beiden Etikette.
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Wenn man ein oder zwei Etikette aufbringen will, ist es bequem, den
ganzen Zuführungskasten 14 für verschiedene Etikettengrößen auswechselbar zu machen,
jedoch sind die Kissen 51 A des Aufnehmerkastens 13 die einzigen Teile dieser Vorrichtung,
die ausgewechselt werden müssen.
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PATENTANSPP\UCHE I. Etikettiermaschine, besonders für Flaschen und
sonstige runde, zum Anrollen der gummierten Etikette geeignete Gegenstände, bei
der das Zuführen der Etikette vom Etikettstapel zur Etikettierstelle durch einen
mit der Gummierungsvorrichtung und dem Etikettstapel zusammenwirkenden Aufnahmekasten,
einen das gummierte Etikett aufnehmenden, durch Saugwirkung festhaltenden und an
die Etikettierstelle fördernden Zuführungskasten und einen zwischen den beiden drehbar
gelagerten und schrittweise umlaufenden Kästen hin und her beweglichen Zubringer
erfolgt, der sich in seiner Ruhestellung innerhalb des an den Beleimungsflächen
mit Durchlässen für den Zubringer versehenen Aufnahmekastens befindet, bei Stillstand
dieses Kastens das seitlich der Durchlässe an seiner Beleimungsfläche haftende Etikett
hintergreift und gegen den Zuführungskasten bewegt, wobei er aus dem Aufnahmekasten
heraustritt, das gummierte Etikett an den nicht gummierten Stellen der Durchlässe
erfaßt, von der Beleimungsfläche dieses Kastens abhebt, an den Zuführungskasten
abgibt und in den Aufnahmekasten wieder zurückkehrt, ehe sich das Arbeitsspiel fortsetzt,
dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Kästen (I3, I4), zwischen denen der hin und
her bewegliche Zubringer (9I) arbeitet, in an sich bekannter Weise liegend angeordnet
und um horizontale Achsen drehbar sind, der Aufnahmekasten (I3) durch eine Mehrzahl
von quer zu seiner Achse angeordneten, zueinander parallelen und in Abstand voneinander
zusammengehaltenen Platten (5I) gebildet ist und der Zubringer mehrere Stößel (86)
aufweist, die in der Ruhestellung zwischen den an ihren Außenkanten zu beleimenden
Platten des Aufnahmekastens liegen.