DE969946C - Verfahren zur Herstellung von kuenstlichen Wursthuellen aus Substanzen, die Eiweisskoerper enthalten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von kuenstlichen Wursthuellen aus Substanzen, die Eiweisskoerper enthaltenInfo
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- A22—BUTCHERING; MEAT TREATMENT; PROCESSING POULTRY OR FISH
- A22C—PROCESSING MEAT, POULTRY, OR FISH
- A22C13/00—Sausage casings
- A22C13/0013—Chemical composition of synthetic sausage casings
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Description
AUSGEGEBEN AM 31. JULI 1958
K 14452 IVa/ 53 c
Es ist bekannt, künstliche Wursthüllen aus tierischen Substanzen, wie Fleischfasern, zerkleinerten
Sehnen, Flechsen, Lederabfällen u. dgl., herzustellen, wobei man die Rohstoffe zwecks Gewinnung
einer aus Düsen ausspritzbaren Masse von einer Reihe störender Begleitsubstanzen befreien muß.
Dies geschieht meist durch eine mehrere Wochen dauernde Behandlung mit festem Ätzkalk oder Ätzkalklauge.
Nach entsprechender Reinigung werden
to die zurückbleibenden, mit tierischen Fasern durchsetzten Produkte zu einem Brei zermahlen, durch
Düsen in Schlauchform gepreßt, getrocknet und gehärtet.
Es wurde gefunden, daß man auch aus Pflanzenproteinen
nahtlose Schläuche, die als Wursthüllen Verwendung finden können, dadurch herstellen
kann, daß man die Proteine auf chemischem Weg in Lösung bringt, die Lösung einem Reifeprozeß
unterwirft und .anschließend durcheine ringförmige Düse in ein saures, salzhaltiges Fällbad preßt und
zur Koagulation bringt, so daiß das ursprüngliche Protein wieder regeneriert wird. So gelingt es z. B.
durch Auflösen des Maisproteins Zein in Alkali und durch Auspressen der Lösung in ein saures, salzhaltiges
Bad einen Schlauch herzustellen, welcher nach erfolgter Härtung als Wursthaut die üblichen
Koch- und Räucherprozesse aushält.
Auf die gleiche Weise lassen sich Erdnußglobuline zu künstlichen Wursthäuten verarbeiten.
Auch hier preßt man zweckmäßig eine alkalische
809 581/7
Lösung des Proteins durch eine ringförmige Düse in ein Säurebad, welches neben den üblichen
Salzen, z. B. Glaubersalz oder Ammonsulfat, eine der Abzugsgeschwindigkeit des Schlauches aus
der Düse angepaßte Menge Schwefelsäure und gegebenenfalls geringe Mengen eines Schwermetallsakes,
wie Zinksulfat, enthält.
Ferner wurde gefunden, daß das in der Milch enthaltene Kasein sowohl in Form von Säurekasein
ίο als auch von Labkasein ebenfalls als Ausgangsmaterial
zur Herstellung künstlicher Wursthäute verwendet werden kann. Man löst Kasein, vorteilhaft
in verdünntem Alkali, z. B. in Ammoniak, filtriert die Lösung, läßt sie kurz reifen und drückt
sie aus einer ringförmigen Düse in ein saures, salzhaltiges Koagulationsbad, dem vorteilhaft neben
Glycerin noch gerbend wirkende Stoffe, z. B. Methyloldiäthanolamin
oder Substanzen, die Formaldehyd abzuspalten vermögen, zugesetzt werden können. Für die Verwendung als Wursthülle ist
es notwendig, daß der gebildete Schlauch eine gewisse Festigkeit besitzt.-Das wird beispielsweise
dadurch erreicht, daß der Abzug des sich bei der Koagulation bildenden Schlauches unter einer
gewissen Spannung erfolgt. Die Härtung wird auf dem üblichen Weg mit Hilfe von Formaldehyd
vorgenommen.
Geringe Zusätze von Schwefelkohlenstoff, Harnstoff, Thioharnstoff u. ä. zur alkalischen Kaseinlösung
wirken sich vorteilhaft aus. Zur Erhöhung der Festigkeit kann man der alkalischen Kaseinlösung
auch geringe Mengen von Celluloseexanthogenat zumischen.
ι kg Säurekasein wird unter Rühren mit 3,5 1
Wasser gequollen und nach 30 Minuten durch Zugabe von 117,5 g Natriumhydroxyd, die in 1,51
Wasser gelöst sind, in Lösung gebracht. Nach weiteren 30 Minuten fügt man zu der Lösung
12,5 g Schwefelkohlenstoff hinzu und rührt das Reaktionsgemisch noch 40 Minuten weiter. Das
Reaktionsgut wird filtriert, entlüftet und einer 24stündigen Reifung überlassen. Dann wird es bei
20° C durch eine Ringdüse unter gleichzeitigem leichten Aufblasen des entstehenden Schlauches in
ein wäßriges Außen- und Innerihad versponnen, das 5°/o Schwefelsäure, 40% Ammonsulfat, 2°/o
Methyloldiäthanolamin enthält. Der Zusatz von 5% Glycerin zum Fällbad kann sich vorteilhaft
auswirken.
Der Schlauch wird anschließend durch ein Kochsalz
enthaltenes Bad geführt, darauf in einem 3°/o Formaldehyd und 10% Kochsalz enthaltenden Bad
3 bis 10 Stunden gehärtet, gewaschen, schnell durch ein 0,5% Ammoniak enthaltendes Bad geführt,
wiederum gewaschen und schließlich, in einem io0/oigen Glyceriribad weichgemacht und im Luftstrom
bei 60 bis 8o° C unter leichtem Aufblasen getrocknet.
ι kg Kasein wird unter Rühren in 3 1 Wasser gequollen und nach 30 Minuten mit einer Lösung
von 425 ecm konzentriertem Ammoniak in 1 1 Wasser zur Lösung gebracht. Nach weiteren 30
Minuten werden 12,5 g Schwefelkohlenstoff zu der Lösung zugefügt, und das Reaktionsgemisch wird
noch eine weitere Stunde gerührt. Die Kaseinlösung wird filtriert und entlüftet und dann entweder
unmittelbar anschließend oder nach einer Reifezeit bis zu·24 Stunden Dauer in ein Fällbad
versponnen, das 5% Schwefelsäure, 20% Ammonsulfat, 20%· Natriumsulfat, 2% Methyloldiäthanolatniö
und gegebenenfalls 5% Glycerin enthält. Die Nachbehandlung des Schlauches geschieht, wie im
Beispiel 1 angegeben. Der auf diese Weise hergestellte Schlauch zeichnet sich durch gute Geschmeidigkeit
aus.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von künstlichen Wursthüllen aus Substanzen, die Eiweißkörper
enthalten, mittels Ringdüsen, dadurch gekennzeichnet, daß Lösungen von Pflanzenproteinen oder Kasein, gegebenenfalls
nach vorgenommener Reifung, aus Ringdüsen iri ein saures Koagulationsbad gedrückt und
die entstehenden schlauchförmigen Gebilde gehärtet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß den sauren Koagulationsbädern Salze der Alkalimetalle oder des Ammoniums, Formaldehyd abspaltende .Substanzen
und' gegebenenfalls Glycerin sowie Schwermetallsalze zugesetzt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß schwefelsäuarehaltige Koagulationsbäder
zur Anwendung kommen.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 659 490, 671 490, 672035;
französische Patentschrift Nr. 1 050 443;
britische Patentschriften Nr. 15 776/1914,
470707;
470707;
»Wissenschaftlich technische Fortschrittsberichte auf dem Gebiet der nicht härtbaren Kunststoffe«,
1942 bis 1945, von Dr. Kurt T h i η i u s , S. 147,
bes. Abs. 4;
R ö m ρ ρ , »Chemie-Lexikon«, 2. Aufl., S. 984.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEK14452A DE969946C (de) | 1952-06-08 | 1952-06-08 | Verfahren zur Herstellung von kuenstlichen Wursthuellen aus Substanzen, die Eiweisskoerper enthalten |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DEK14452A DE969946C (de) | 1952-06-08 | 1952-06-08 | Verfahren zur Herstellung von kuenstlichen Wursthuellen aus Substanzen, die Eiweisskoerper enthalten |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE969946C true DE969946C (de) | 1958-07-31 |
Family
ID=7214312
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEK14452A Expired DE969946C (de) | 1952-06-08 | 1952-06-08 | Verfahren zur Herstellung von kuenstlichen Wursthuellen aus Substanzen, die Eiweisskoerper enthalten |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE969946C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1999055165A1 (en) * | 1998-04-24 | 1999-11-04 | Dsm N.V. | Foodstuff with skin containing protein and hydrocolloid |
Citations (6)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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GB191415776A (en) * | 1913-08-12 | 1915-07-01 | Wallace Patten Cohoe | Improvements in Apparatus and Process for Making Tubes. |
GB470707A (en) * | 1936-02-19 | 1937-08-19 | Karl Heinz Sommer | An improved process for making structures from animal tissue protein fibres, such as from animal skins, glue leather waste, flesh fibres or the like |
DE659490C (de) * | 1932-11-28 | 1938-05-04 | Becker & Co Naturinwerk | Verfahren zur Herstellung kuenstlicher Wursthuellen |
DE671490C (de) * | 1933-11-29 | 1939-02-08 | Becker & Co Naturinwerk | Vorrichtung zur Herstellung kuenstlicher Wursthuellen |
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FR1050443A (fr) * | 1950-12-19 | 1954-01-07 | Wolff & Co Kg | Enveloppes artificielles pour saucisses, objets plats analogues et leur procédé de fabrication |
-
1952
- 1952-06-08 DE DEK14452A patent/DE969946C/de not_active Expired
Patent Citations (6)
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