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Doppelraupenfahrwerk für Bagger und andere Großgeräte Bei bekannten
Doppelraupenfahrwerken, deren beide nebeneinander angeordnete Raupenführungsrahmen
um eine gemeinsame, quer zur Fahrtrichtung liegende Achse unabhängig voneinander
schwingen und um eine zwischen ihnen in Fahrtrichtung liegende Achse pendeln können,
wird der auf die Doppelraupe entfallende Lastanteil des Gerätes auf einen beiden
Raupen gemeinsamen Kugelstützpunkt mittels eines Stützgliedes übertragen, das von
oben her in den Raum zwischen beiden Raupen hineinragt. Das ist einmal deshalb nachteilig,
weil die beiden Raupen einen so großen Abstand voneinander haben müssen, daß das
Stützglied zwischen ihnen Platz findet. Ein weiterer Nachteil dieser Fahrwerke ist
der, daß der Geräteunterbau bzw. der zwei Doppelraupen miteinander verbindende Querbalken
mit Höhenabstand über die eine Raupe hinweggeführt werden muß, so daß sich für das
Gerät eine große Bauhöhe ergibt.
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Bei einem anderen bekannten Doppelraupenfahrwerk wird der vom Geräteunterbau
kommende Lastanteil nicht von oben, sondern von der Seite her zw=ischen die beiden
Raupen eingeführt, so daß diese dicht nebeneinander angeordnet werden können. Hierbei
ist an einem Zapfen, der quer zur Fahrtrichtung an dem Geräteunterbau sitzt, ein
beiden Raupen gemeinsamer Rahmen in der Höhenrichtung schwenkbar gelagert, der sich
an seinen beiden Enden auf zwei Querausgleicher in Lagern mit einer in Fahrtrichtung
liegenden Achse stützt. An den kugelförmigen Enden der Querausgleicher sind vier
Hauptausgleichshebel, von denen je zwei hintereinander angeordnet und einer der
beiden Raupen zugeordnet sind, gelagert und gegenüber
dem gemeinsamen
Rahmen in lotrechter Ebene geführt. Die Verbindung zwischen dem kugeligen Ende jedes
Querausgleichers und dem zugehörigen Hauptausgleichshebel erfolgt mittels einer
gegenüber diesem quer beweglichen Kugelpfanne. Diese Querbeweglichkeit ist nötig,
weil beim Kippen des Querausgleichers um die in Fahrtrichtung liegende Achse das
kugelige Ende sich auf Kreisbogen, der Hauptausgleichshebel hingegen sich wegen
der erwähnten Führung parallel zur Seitenwand des Rahmens bewegt.
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Demgegenüber besteht die Erfindung darin, daß die beiden Führungsrahmen
der Doppelraupe auf einer gemeinsamen, quer zur Fahrtrichtung liegenden hohlen Verbindungsachse
unabhängig voneinander drehbar gelagert sind und in die hohle Verbindungsachse eine
durch den Geräteunterbau belastete Querachse mit Spiel in Höhenrichtung eingreift,
die mit der hohlen Verbindungsachse durch eine zwischen den Führungsrahmen und in
Fahrtrichtung liegende Schwenkachse verbunden ist. Diese Bauart, welche die gleichen
Möglichkeiten für die Bewegung der die Raupen tragenden Teile gegeneinander bietet
wie die bekannten Bauarten sowie die Anordnung der beiden Raupen dicht nebeneinander
gestattet, bringt gegenüber der zuletzt erwähnten bekannten Bauart eine weitere
Verringerung der Bauhöhe des Gerätes sowie eine erheblich einfachere Gestaltung
der Verbindung zwischen den Querausgleichern und den Längsausgleichschwingen. Vor
allem ergibt sich infolge des Wegfalles der vier Kugelgelenke der bekannten Bauart
eine beträchtliche Verminderung des Fertigungsaufwandes. Außerdem kommt man wegen
der Zusammenlegung des Angriffspunktes des vom Geräteunterbau kommenden Lastangriffes
mit der Stelle, an welcher der Querausgleich erfolgt, mit nur einem Querausgleicher
aus, unter Wahrung der erforderlichen Schwenkbarkeit der beiden benachbarten Raupen
in Höhenrichtung gegeneinander.
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In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.
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Fig. I zeigt den Unterbau eines Gerätes mit drei Doppelraupenfahrwerken
in Draufsicht; Fig. 2 zeigt ein Fahrwerk in Seitenansicht und Fig. 3 in Draufsicht;
Fig. 4 stellt einen senkrechten Schnitt durch das Kreuzgelenk dar, Fig. 5 einen
Schnitt nach V-V der Fig. 4 und Fig. 6 einen Schnitt nach VI-VI der Fig. 4.
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Fig. 7 stellt in Draufsicht die Anordnung der drei den Unterbau eines
Gerätes tragenden Fahrwerke dar, die aus je zwei Doppelraupen bestehen, und Fig.
8 einen senkrechten Schnitt durch die beiden Kreuzgelenke zweier ein Fahrwerk bildender
Doppelraupen.
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Nach Fig. I ist der Geräteunterbau I auf drei Doppelraupenfahrwerken
2, 3 und 4 angeordnet, von denen das Fahrwerk 2 in horizontaler Ebene schwenkbar
ausgebildet ist. Die Fahrwerke 3 und 4 sind mit dem Unterbau I durch horizontale
Achsen 5 verbunden, die sich in den Kreuzgelenken 6 auf den Fahrwerken abstützen.
Selbstverständlich ist auch eine andere Anordnung der Fahrwerke möglich.
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Bei dem in Fig. 2 und 3 dargestellten Doppelraupenfahrwerk laufen
die Stützrollen 7 auf den Raupen 8 und 9, die durch Umlenkrollen io und Führungsrollen
i i geführt werden. Auf den Stützrollen-7 sind die Führungsrahmen 12 gelenkig abgestützt.
Der Unterbau i stützt sich mit der Achse 5 im Kreuzgelenk 6 ab. Die Raupen 8 und
9 können unabhängig voneinander Schwenkbewegungen um die Mittellinie der Achse 5,
also in zueinander parallelen Ebenen, ausführen und sich infolge der Anwendung des
Kreuzgelenkes durch gemeinsame Schwenkung um eine in Fahrtrichtung liegende Achse
den Unebenheiten des Bodens anpassen.
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Die Ausbildung des Kreuzgelenkes ist aus den Fig. ¢, 5 und 6 zu ersehen.
Ein Ende der horizontalen Achse 5 ist im Unterbau i fest eingebaut. Mit ihrem entgegengesetzten
Ende ragt die Achse 5 in eine quer zur Fahrtrichtung angeordnete hohle Verbindungsachse
14 hinein und ist mit dieser durch einen in Fahrtrichtung liegenden Bolzen 13 schwenkbar
verbunden. Die Führungsrahmen 12 sitzen mit je einem Lager 16 und je einer Laufbüchse
15 auf der hohlen Verbindungsachse i¢, so daß sie mit den Raupen 8 und 9 unabhängig
voneinander Schwenkbewegungen in der Höhenrichtung ausführen können. In waagerechter
Richtung hingegen können die Führungsrahmen beim Lenken des Gerätes nur gemeinsam
geschwenkt werden. Der Bolzen 13 ist mit seinen Enden in die Verbindungsachse 14
fest eingesetzt. Die den Bolzen 13 umfassende Bohrung der Achse 5 ist mit einer
Laufbüchse 17 ausgekleidet. Die Achse 5 und die Verbindungsachse 14 sind, wie aus
Fig. q. und 6 ersichtlich ist, so ausgebildet, daß die Achse 5 so viel Bewegungsfreiheit
hat, daß Schwenkbewegungen um den Bolzen 13 in ausreichendem Maße möglich sind.
Seitliche Bewegungen der Achse 5 in der Verbindungsachse 14 sind nicht möglich,
da diese sich mit vertikalen Gleitflächen berühren, wie Fig. 6 zeigt. Die beim Lenken
auftretenden Seitenkräfte werden an diesen Gleitflächen von der Achse 5 aufgenommen.
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Fig. 7 zeigt drei Fahrwerke 18, i9 und 2o mit je einer die Doppelraupen
miteinander verbindenden Achse 5. Auf jede dieser Achsen 5 stützt sich der Unterbau
des Gerätes in einem Punkt, um den die Fahrwerke in horizontaler Ebene schwenkbar
sind.
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Die Abstützung des Unterbaues auf einem der Fahrwerke mit zwei Doppelraupen
ist aus Fig.8 ersichtlich.
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Von den zwei Doppelraupen bildenden Raupen 21, 22 und 23, 2¢ sind
jeweils zwei durch hohle Verbindungsachsen 14 miteinander verbunden. Die Ausbildung
der Kreuzgelenke entspricht der in Fig. q. bis 6 dargestellten. Die Führungsrahmen
12 sind mit Lagern 16 versehen, die auf Laufbüchsen 15 der Verbindungsachsen 14
gleiten, so daß jede der Raupen 21, 22, 23, 24 unabhängig von den anderen
um
die Achsen I4 schwenken kann. Die Führungsrahmen I2 stützen sich auf den Stützrollen
7 gelenkig ab. Die Achse 5 ragt mit ihren Enden in je eine der beiden hohlen Achsen
I4 hinein und ist mit ihnen durch die Bolzen I3, die in den Achsen I4 befestigt
sind, gelenkig verbunden. Die senkrechten Flächen 25 der Achse 5 berühren senkrechte
Flächen im Inneren der Hohlachsen I4 und verhindern dadurch seitliche Bewegungen
der Achse 5 in den Hohlachsen I4. Der Unterbau des Gerätes stützt sich in bekannter
Weise mit einer Kugelstütze 26 auf der Achse 5 zwischen den beiden Doppelraupen
in der Kugelpfanne 27 ab. Durch Paßstücke 28 wird verhindert, daß die Kugelstütze
26 unbeabsichtigt aus der Kugelpfanne 27 gehoben wird.