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Abfüll- und Schließmaschine, insbesondere für Tuben
Die Erfindung betrifft
eine selbsttätig arbeitende Abfüllmaschine für Tuben oder andere Behälter (Dosen,
Gläser, Tüten u. dgl.), bei der auch das Verschließen der Behälter - Falzen bei
Metalltuben, Aufdrücken oder Aufschrauben der Deckel bei Dosen oder beliebige andere
Verschlußarten -selbsttätig erfolgt und bei der ein Transportband die eingelegten
Behälter in senkrechter Lage nacheinander an den Füll- und Schließvorrichtungen
vorbeiführt.
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Die Dosierung, d. h. die volumengleiche Füllung der Behälter, erfolgt
in an sich bekannter Weise mittels einer Dosierpumpe, die das Füllgut aus einem
Vorratsbehälter ansaugt und entsprechend dem Zylinderinhalt der Pumpe in den Behälter
einfüllt. Die Leistung einer derartigen Dosiermaschine hängt hauptsächlich von drei
Umständen ab: von der Geschicklichkeit der Bedienungsperson, welche die leeren Behälter
auf das Transportband bringen muß und erfahrungsgemäß eine höhere Leistung als die
Einzelaufgabe von 2500 bis 3000 Behältern je Stunde nicht vollbringen kann, weiter
von der Viskosität des Füllgutes, weil dünnflüssiges Gut beim Einbringen in die
Behälter hochspritzt und dickflüssiges Gut infolge Fadenbildung an der Austrittsdüse
nicht abreißt, uPnd schließlich von der Saugfähigkeit des Füllgutes insofern, als
dickflüssiges Gut von der Dosierpumpe nicht rasch genug angesaugt wird und die Pumpe
daher infolge Vakuumbildung ungenau dosiert.
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Die Erfindung bezweckt, die Leistungsfähigkeit solcher Maschinen,
insbesondere bei der Verarbei-
tung von Tuben, durch besondere Maßnahmen
zu erhöhen, durch die vor allem das Aufsetzen der Behälter auf das Transportband
erleichtert wird und die Dosierkolben in Anpassung an die Viskosität des Füllgutes
auf verschiedene Fördercharakteristiken eingestellt werden können, ohne dabei die
Kolbengeschwindigkeit während des Saughubes zu ändern, wodurch die bestmögliche
Ansaugwirkung erhalten bleibt.
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Gemäß der Erfindung werden die Behälter in waagerechter Lage an der
einen Stirnseite des Transportbandes in waagerecht stehende Büchsen, Halter od.
dgl., die ihrerseits senkrecht auf den einzelnen Gliedern eines endlosen Transportbandes
angeordnet sind, an dessen einer Umlenkstelle eingeschoben und an der dieser gegenüberliegenden
Umlenkstelle ebenfalls in waagerechter Lage wieder ausgeschoben.
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Die in die Einlegestelle in waagerechter Lage von Hand eingebrachten
Behälter werden erfindungsgemäß selbsttätig in die Halter eingeschoben, und zum
erleichterten Einbringen der Behälter in die Einlegestelle kann in bekannter Weise
eine schräge Einlaufrinne oder ein Förderband verwendet werden.
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Weitere Merkmale der Erfindung und Einzelheiten der erfindungsgemäßen
Ausbildung der Vorrichtungen für das Einschieben, Kalibrieren, Entstauben, Füllen
und Verschließen der Behälter werden in der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispieles
an Hand der Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigt Fig. 1 schematisch
den Aufbau der gesamten Maschine, Fig. 2 schaubildlich die Vorrichtung zum selbsttätigen
Einschieben der Behälter in die Halter auf dem Transportband, Fig. 3 und 4 die pneumatische
Vorrichtung zum Einschieben der Behälter im Längsschnitt (in zwei verschiedenen
Stellungen), Fig. 5 und 6 die pneumatische Vorrichtung für das Kappenfestziehen
und Kalibrieren von Tuben im Längsschnitt (in zwei verschiedenen Stellungen), Fig.
7 und 8 die pneumatische Vorrichtung zum Entstauben der Behälter im Längsschnitt
(ebenfalls in zwei verschiedenen Stellungen), Fig. g bis II die Steuerung der Dosierpumpe
(in verschiedenen Ansichten und Stellungen), Fig. I2 bis 14 die Exzenterscheibe
für die Steuerung der Dosierpumpe (in einem Längsschnitt und zwei unterschiedliche
Stellungen zeigenden Ansichten), Fig. I5 und I 6 i6 Geschwindigkeits-Charakteristiken
des Kolbens der Dosierpumpe entsprechend den Exzenterstellungen gemäß Fig. I3 und
I4, Fig. I7 die mit einer Druckpumpe zusammenarbeitende Dosierpumpe nebst Steuerung
(in schematischer Darstellung), Fig. I8 weitere Geschwindigkeits-Charakteristiken
des Kolbens der Dosierpumpe und Fig. 19 die Dosierpumpe im Längsschnitt.
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Auf dem Transportband I (Fig. I) sind Tubenhalter 2 angebracht, in
welche die Tuben 3 eingeschoben werden. Die Tuben 3 werden nicht von Hand in senkrechter
Lage in die Tubenhalter 2 eingebracht, sondern maschinell an der Stirnseite 4 (Fig.
I und 2) des Transportbandes I in waagerechter Lage auf die an dieser Stelle jeweils
horizontal liegenden Tubenhalter 2 aufgeschoben. Die Tuben 3 werden von Hand in
eine schräg liegende Einlaufrinne 5 oder auf ein waagerecht laufendes Förderband
gelegt, so daß sie waagerecht nebeneinanderliegend zur Einschubstelle (Fig. 2) gelangen,
die sich vor dem waagerecht liegenden Tubenhalter 2 des Transportbandes I befindet.
Dort legt sich der mechanisch oder pneumatisch bewegte Dorn 6 (Fig. 3 und 4) mit
seinem Zentrierrand 7 gegen die Öffnung der Tube 3 und drückt die Tube gegen den
beweglichen Gegenhalter 8.
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Fig. 4 zeigt die Tubeneinschubvorrichtung in ihrer Stellung kurz
vor dem Ankommen der Tube, Fig. 2 und 3 in der Stellung zum Festhalten der Tuben.
Bei der in Fig. 3 beispielsweise dargestellten pneumatischen Vorrichtung zum Bewegen
des Dornes 6 drückt die durch den Stutzen g des ruhenden Zylinders Io eintretende
Druckluft auf die vergrößerte Kolbenfläche II des Domes 6, so daß dieser in die
Tube 3 bis zum Anschlag des Tubenrandes am Zentrierrand 7 taucht. In bekannter Weise
wird nun die Tube 3 durch den Strahl einer Lichtquelle I2 abgetastet. Solange der
Lichtstrahl auf die Fotozelle I3 zurückgeworfen wird, ist der Elektromagnet 14 eingeschaltet,
der den am Hebel I5 befestigten Anker I6 anzieht. Dadurch wird das an dem um eine
Achse 17 schwenkbaren Hebel 15 angebrachte Rad I8 gegen die Räder 19 und 20 gedrückt,
so daß das sich dauernd drehende AntriebsradIg über das RadI8 auch das Rad20 in
Drehung versetzt, das mit dem Dorn 6 fest verbunden ist und den Zentrierrand 7 trägt.
Die auf dem Dorn 6 steckende, am Zentrierrand 7 anliegende Tube 3 wird durch Reibung
mitgenommen und gedreht.
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Sobald eine auf der Tube angebrachte schwarze Markierung vom Lichtstrahl
getroffen wird, erfolgt keine Rückstrahlung zur Fotozelle 13, so daß der elektrische
Strom zum Magnet 14 (Fig. 2) unterbrochen ist. Der Hebel 15 und damit das Rad 18
werden durch die Feder 21 zurückgezogen und der Bremsklotz 22 des Hebels 23, der
mit dem Hebel 15 durch die Stange 24 in Verbindung steht, gegen das Rad 20 gedrückt.
Damit hört die Tube 3 sofort auf, sich zu drehen, und bleibt in der zur nachfolgenden
Falzung richtigen Lage des Schriftbildes stehen, wenn die schwarze Markierung die
entsprechende Lage zum Schriftbild hat.
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Nun wird die Tube 3 nach Hochklappen des Gegenhalters 8 in die in
Fig. 2 gestrichelt dargestellte Lage durch axiale Bewegung des Dornes 6 (Fig. 3)
in den Tubenhalter 2 waagerecht hineingedrückt. Diese axiale Bewegung der Tube 3
erfolgt nach Fig. 3 beispielsweise durch Luftdruck, wobei die Tube 3 als bewegter
Zylinder und der Dorn 6 als ruhender Kolben dient, indem Druckluft am Stutzeng des
ruhenden Zylinders 10 eingeblasen wird und durch die Bohrung 25 des Dornes 6 in
die Tube 3 gelangt, diese von dem als Führung dienen-
den Dorn 6
abzieht und in den Tubenhalter 2 hineindrückt (Fig. 2). Danach bringt die an dem
Stutzen 26 eintretende Druckluft den Dorn 6 aus der Stellung nach Fig. 3 wieder
in die Ruhelage nach Fig. 4, so daß die nächste Tube in die Einschubstelle gelangen
kann.
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Wird auf die durch eine Fotozelle gesteuerte Drehung der Tube verzichtet,
so entfällt die schräge Zuführungsrinne 5 (Fig. I), und die Tube wird von Hand in
waagerechter Lage - unter Beachtung der richtigen Stellung des Schriftbildes - unmittelbar
vor der Einschubstelle auf eine dort angebrachte Unterlage 27 gelegt (Fig. 4). Dieses
Einlegen der Tuben von Hand in waagerechter Lage kann von der Bedienungsperson wesentlich
rascher und weniger ermüdend durchgeführt werden als das bisher geübte Verfahren
des senkrechten Einsteckens der Tuben von Hand in die Tubenhalter. Noch bequemer
und schneller ist natürlich das Einlegen der Tuben in die schräge Zuführungsrinne
5 (Fig. I); dieses bedingt aber, wenn das Schriftbild der Tube zum Tubenfalz eine
vorgeschriebene Stellung haben soll, die oben beschriebene selbsttätige Drehung
durch Fotozellensteuerung.
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Grundsätzlich kann bei der Maschine gemäß der Erfindung zwischen
der Einlegestelle (Zuführungsrinne 5 in Fig. I) und der Einschubstelle (Fig. 2 bis
4) eine Einrichtung angeordnet werden, in der die Tuben kalibriert und die Schraubkappen
nachgezogen (festgeschraubt) werden. Erfindungsgemäß erfolgt somit das Festschrauben
der Kappen vor der Füllung durch Drehen der Tube bei festgehaltener Kappe unter
gleichzeitigem Kalibrieren, im Gegensatz zu den bisher bekannten Verfahren, bei
denen die Kappen nach erfolgter Füllung durch Drehen der Kappe festgezogen werden
und das Kalibrieren (Ausdornen) gesondert vorgenommen wird.
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Fig. 5 und 6 zeigen die Vorrichtung für das Kappenfestziehen und
das Kalibrieren. Gemäß Fig. 5 gelangt die Tube 3 mit ihrem offenen Ende vor den
Kalibrierdorn 28 und mit der Schraubkappe 29 zwischen die Festhaltebacken 30, 31.
Auf der verlängerten Achse 32 des Kalibrierdornes 28 ist ein Zahnrad 33 verschiebbar
angeordnet, welches zusammen mit dem Kalibrierdorn 28 mechanisch oder pneumatisch
gegen die Tube 3 geschoben wird, indem nach Fig. 6 der Zentrierrand 34 an der Nabe
des Zahnrades 33 sich gegen den Tubenrand legt und der Dorn 28 in die Tube 3 eintaucht.
Gleichzeitig greift das Zahnrad 33 in das ständig umlaufende Zahnrad 35 ein, und
die Bremsbacken 30, 3I legen sich durch gesonderte mechanische Steuerung auf die
Schraubkappe 29 der Tube 3. Das Zahnrad 33 wird durch das Zahnrad 35 in Drehung
versetzt und damit auch die Tube 3 gedreht, welche durch Reibungsschluß im Zentrierrand
34 mit dem Zahnrad 33 verbunden ist. Hierdurch wird die durch die Bremsbacken 30,31
festgehaltene Schraubkappe der Tube 3 nachgezogen.
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Die axiale Bewegung des Zahnrades 33 mit dem Zentrierrand 34 und
des Kalibrierdornes 28 mit der Achse 32 wird pneumatisch gesteuert. Am Stutzen 36
des ortsfesten Zylinders 37 wird Druckluft eingeführt, die zunächst den Kolben 38
und damit das Zahnrad 33 bis zur Auflage des Zentrierrandes 34 an die Tubenöffnung
vortreibt. Damit gelangt auch das Zahnrad 33 in Eingriff mit dem Zahnrad 35.
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Die Druckluft strömt weiterhin durch die Bohrung 39 des Kolbens 38
in das Tubeninnere und treibt den Kalibrierdorn 28 vor, wobei die Tube 3 als Pumpenzylinder
und der Kalibrierdorn28 als Kolben wirkt. Nach Beendigung des Vorganges zieht die
Druckfeder 40 die Achse 32 zusammen mit dem Kalibrierdorn 28 und dem Zahnrad 33
von der Arbeitsstellung nach Fig. 6 in die Ruhestellung nach Fig. 5 zurück.
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Erfindungsgemäß sind nach Fig. I die selbsttätig arbeitenden Einrichtungen
zum Einlegen der Tuben, für das Kappenfestziehen und das Tubenkalibrieren sowie
das Einstoßen der Tuben in die Tubenhalter einschließlich der Einrichtung für das
Drehen der Tuben durch Fotozellensteuerung in einem besonderen Kasten 41 untergebracht,
der an der Seitenwand des Maschinenhauptkörpers42 leicht abnehmbar befestigt ist
und bequem gegen eine einfache Tuben-Einlagevorrichtung ausgetauscht werden kann,
bei der das waagerechte Auflegen der Tuben von Hand unmittelbar in die Einschubstelle
nach Fig. 4 (Unterlage 27) erfolgt.
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Aus der waagerechten Lage an der Stirnseite4 des Transportbandes
I (Fig. I) gelangen die Tuben 3 beim ruckweisen Weiterlauf des Transportbandes 1
in die senkrechte Lage, und zwar zunächst unter die Staubausblasestelle 43. Hier
wird jede Tube durch einen Luftstrom ausgeblasen und die staubhaltige Luft abgesaugt.
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Diese Einrichtung besteht nach Fig. 7 und 8 aus einem ortsfesten,
über der Tube 3 angebrachten Zylinder 44 mit dem Zylinderkolben 45 und dem im Innern
des Zylinderkolbens 45 gleitenden Kolben 46, der mit einer Tauchdüse 47 verbunden
ist. Die Druckluft wird an der oberen Zylinderöffnung 48 eingeführt und drückt zunächst
den Zylinderkolben 45 von seiner oberen Lage (Fig. 8) in seine untere Lage (Fig.
7), so daß der am Zylinderkolben 45 befindliche Zentrierrand 49 sich auf den Rand
der Tube 3 auflegt. Durch die Öffnung 50 im Zylinderkolben 45 gelangt die Druckluft
auch in das Innere des Zylinderkolbens 45 und drückt den Kolben 46 nach unten, so
daß die Tauchdüse 47 in die Tube 3 eintaucht. Durch die Öffnung 51 am Ende der Tauchdüse
47 strömt die Druckluft in die Tube 3 und bläst den Staub hinaus, wobei gleichzeitig
die staubhaltige Luft aus der Tube durch den Absaugstutzen 52 kräftig abgesaugt
wird. Nach Beendigung der Reinigung wird die Zufuhr der Druckluft abgestellt, so
daß der Zylinderkolben 45 und der Kolben 46 mit der Tauchdüse 47 durch die Druckfedern
53 und 54 von der Arbeitsstellung nach Fig. 7 in die Ruhestellung nach Fig. 8 gedrückt
werden. Danach gelangen die Tuben auf dem Transportband I unter die Füllstelle 113
(Fig. I), wo die Füllung durch das bekannte Einspritzen erfolgt.
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Nach dem Füllen durchlaufen die Tuben die Falzstellen. Die beiden
zusammenwirkenden Falzstangen 55 und 56 (Fig. I) für das Tubenschließen
sind
drehbar in der ortsfest angeordneten Achse 57 gelagert. An jedem Zangenhebel 58
und 59 greift je eine Stange 60 und 6I an, die von dem Doppelhebel 62 dadurch gesteuert
werden, daß die Achse 63 des Doppelhebels 62 kleine Winkelbewegungen nach links
und rechts ausführt. Während die eine Stange 60 drückt, wird die andere Stange gezogen,
um die beiden Hebe158 und 59 der Falzzangen 55 und 56 gegeneinanderzudrücken. Dadurch,
daß die Kräfte in den Stangen60 und 6I gleich groß, aber entgegengesetzt gerichtet
sind, ist die Lagerung der Zangenachse 57 entlastet, wodurch die Genauigkeit und
Lebensdauer der Falzeinrichtung vergrößert wird.
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Nach der Falzung gelangen die Tuben zur Auswurfstelle an der Stirnseite
64 (Fig. I) des Transportbandes I, also an die der Einschubstelle4 gegenüberliegende
Stirnseite des Transportbandes. Hier werden die Tuben in bekannter Weise mit Hilfe
der mechanisch gesteuerten Auswerferstange 65 aus dem Tubenhalter ausgeworfen. Erfindungsgemäß
erfolgt das Auswerfen der Tuben auf einen Tisch oder auf ein Fließband 66 in waagerechter
Lage, wodurch die Tuben weitgehend geschont werden, im Gegensatz zu den bisher bekannten
Auswerfern bei senkrechter Lage der Tuben.
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Die Dosierpumpe wird in bekannter Weise durch eine Exzenterkurvenscheibe
67 gemäß Fig. g bis II angetrieben. Die Antriebswelle68 dreht die aufgekeilte Exzenterscheibe
67, die auf den in einem Rahmen 7I fest gelagerten Rollen 69 und 70 abläuft und
damit über den Rahmen 7I und die Stange 72 den Kolben 73 im Dosierzylinder 74 hin
und her bewegt. Die Kurvenform der Exzenterscheibe 67 wird üblicherweise so gehalten,
daß für mittelflüssiges Gut eine Kolbengeschwindigkeits-Charakteristik etwa nach
Fig. 15 entsteht. Es ist bekannt, daß vorteilhafterweise für dünnflüssiges Gut die
Kolbengeschwindigkeit und damit die Austrittsgeschwindigkeit aus der Fülldüse zu
Anfang und zu Ende des Füllvorganges zwecks Vermeidung des Hochspritzens klein sein
soll, etwa entsprechend der Charakteristik 1 in Fig. I8, während für dickflüssiges
Gut zur Erreichung einer luftfreien Füllung und zur Vermeidung von Fadenbildung
eine große Anfangs- und Endgeschwindigkeit des Kolbens vorteilhaft ist, etwa entsprechend
der Charakteristik III in Fig. I8.
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Zur weitgehenden Regelung der Endgeschwindigkeit zwecks Erzielung
einer Charakteristik nach Fig. I5 oder I6 ist erfindungsgemäß eine Exzenterscheibe
vorgesehen, die nach Fig. I2 bis 14 aus zwei aufeinanderliegenden Teilen 75 und
76 besteht, welche nach Lösen der Schrauben-Klemmverbindung 77 gegeneinander derart
verstellt werden können, daß die Exzenterscheibe 75 mit ihrem vorderen Ende mehr
oder weniger über die Exzenterscheibe 76 hinausragt. In Fig. 12 und I3 sind die
beiden Exzenterscheiben 75 und 76 so miteinander verschraubt, daß nur die Scheibe
76 auf den Rollen 78 und 79 anliegt, wodurch sich etwa die Geschwindigkeits-Charakteristik
nach Fig. 15 ergibt. Wird die Exzenterscheibe 75 gegenüber der Exzenterscheibe 76
um die Achse 80 nach oben verschoben (Fig. I4), so lassen sich größere Endgeschwindigkeiten
innerhalb der in dem Diagramm nach Fig. i6 angedeuteten Grenzen erzielen. Um diese
Geschwindigkeitssteigerung nur auf den Füllvorgang beim Drücken des Pumpenkolbens
73 zu beschränken, wobei die Exzenterscheibe an der Rolle 78 anliegt, dagegen die
gleichmäßige Saugwirkung der Dosierpumpe - beim Anliegen der Exzenterscheibe an
der Rolle 79 - in jedem Fall beizubehalten, ist die Rolle 79 erfindungsgemäß so
schmal gehalten, daß sie immer nur die Exzenterscheibe 76 (Fig. I2) berührt, während
die Rolle 78 so breit gehalten ist, daß sie an beiden Exzenterscheiben 75 und 76
anliegt.
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Um nicht nur eine Endbeschleunigung, sondern auch eine Anfangsbeschleunigung
des Pumpenkolbens zu erreichen, ist gemäß Fig. I7 bei der erfindungsgemäßen Maschine
eine Anordnung vorgesehen, durch die mehrere, z. B. drei Exzenterscheiben wahlweise
eingeschaltet werden können, so daß nach Fig. I8 für dünnflüssiges Gut die Geschwindigkeits-Charakteristik
I (kleine Anfangs-und Endgeschwindigkeit), für mittelflüssiges Gut die Charakteristik
II (gleichförmige Geschwindigkeit) und für dickflüssiges Gut die Charakteristik
III (große Anfangs- und Endgeschwindigkeit) gewählt werden kann. Die drei Exzenterscheiben
8I, 82 und 83 nach Fig. I7 sitzen erfindungsgemäß auf der gemeinsamen Antriebswelle
84 und treiben über die Rollen 85 und 86, die im Rahmen 87 gelagert sind, den Kolben
88 über die Stange 89 im Zylinder go hin und her. Die Rolle 85 läuft auf der Achse
91 und ist mit dieser so verschiebbar, daß sie wahlweise mit jeder der Exzenterscheiben
8I, 82 und 83 in Berührung gebracht werden kann. Zu diesem Zweck ist beispielsweise
die Achse 91 mit Ausfräsungen 92, 93, 94 versehen, in welche ein entfernbarer Anschlag
95 eingelegt wird, um die verschiebbare Achse 91 und damit die Rolle 85 in den drei
Stellungen festlegen zu können. Die Rolle 86 ist unverschiebbar angeordnet und liegt
immer an der Kurvenscheibe 8I an, damit man beim Saughub des Kolbens 88 stets die
günstigste Geschwindigkeits-Charakteristik I nach Fig. I8 erhält.
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Beim Rückgang des Kolbens 88 im Zylinder go der Dosierpumpe nach
Fig. I7 wird das Füllgut aus einem Vorratsbehälter 96, der zweckmäßigerweise über
der Dosierpumpe angeordnet ist, durch die Zuleitung 97 über den Dosierhahng8 angesaugt
und beim Vorgehen des Kolbens 88, nach Umsteuerung des Dosierhahnes 98, durch die
Fülldüsegg ausgespritzt.
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Bei hohen Stundenleistungen genügt die Saugfähigkeit, insbesondere
bei dickflüssigem Gut und bei Aufstellung des Vorratsbehälters 96 auf den Boden
neben der Maschine, sehr oft nicht, um eine genaue Dosierung zu erreichen. Erfindungsgemäß
ist deshalb nach Fig. I7 außer der Dosierpumpe 88, 90 eine Druckpumpe mit dem Kolben
IOO und dem Zylinder 101 vorgesehen, welche das Füllgut aus dem Vorratsbehälter
96 ansaugt und über die Leitungg7 zur Dosierpumpe drückt, so daß die Dosier-
pumpe
auch beim Ansaugen dickflüssigen Gutes immer gleichmäßig ohne Vakuumbildung gefüllt
wird. Diese erfindungsgemäß zusätzliche Druckpumpe 100, IOI ist in Fig. 17 beispielsweise
als Kolbenpumpe dargestellt, sie kann aber auch eine rotierende Pumpe sein. Zur
Regelung des Druckes ist ein einstellbares Überdruckventil 102 vorgesehen, so daß
der Druck in der Zuleitung 97 der Viskosität und dem Widerstand des Füllgutes angepaßt
werden kann. Bei der dargestellten Kolbenpumpe sind außerdem das schematisch angedeutete
Ansaugventil 103 und das Druckventil 104 erforderlich. Außerdem ist der Stauzylinder
105 vorteilhaft noch mit einem Luftzylinder 107 vereinigt, dessen Kolben Io6 das
Füllgut vom Luftzylinder 107 abschließt, wodurch der Überdruck des Füllgutes in
der Zuleitung 97 sich der Geschwindigkeit der Dosierpumpe 88, go besser anpaßt.
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Um die mit dem Füllgut in Berührung kommenden Dosierpumpenteile nach
Gebrauch gut reinigen zu können, sind diese Teile leicht zusammensetzbar angeordnet.
Nach Fig. 19 steckt erfindungsgemäß im Gehäuse Io8 der Dosierpumpe der herausnehmbare
Zylinder go. Der Kolben 88 ist mit Gewinde in der Kolbenstange 89 befestigt. Nach
Entfernung des Dosierhahnes 98 durch Herausschrauben der Gewindebolzen IO9 läßt
sich der Kolben 88 aus der Kolbenstange 89 unter Benutzung des Schraubenzieherschlitzes
IIO herausschrauben. Dadurch, daß der Kolben 88 am unteren Ende einen Flansch III
hat, wird mit dem Herausschrauben des Kolbens 88 auch die Zylinderbuchse 90 aus
dem Gehäuse 108 herausgehoben. Diese Bauart des auswechselbaren Kolbens mit Zylinderbuchse
hat weiterhin den Vorzug, daß diese Pumpenteile zur Veränderung des Dosierraumes
gegen solche mit kleinerem oder größerem Durchmesser des Kolbens und entsprechendem
Durchmesser der Zylinderbuchse ausgewechselt werden können.
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Um mit der Maschine statt Tuben auch andere Behälter, z. B. Dosen
und Gläser, füllen und verschließen zu können, sind die auf dem Transportband I
(Fig. I) aufgesetzten Tubenhalter 2 abnehmbar ausgebildet, und nach den Falzstellen
für die Tuben ist erfindungsgemäß eine Schließstelle vorgesehen, die in bekannter
Weise Deckel verschraubt oder aufbördelt oder andere Verschließarten vornimmt. In
Fig. 1 ist beispielsweise eine Druckdeckeleinrichtung 112 angedeutet, welche auf
Dosen in bekannter Weise Eindrückdeckel aufbringt. Zur Mitnahme der Behälter auf
dem Transportband I können an Stelle der Tubenhalter 2 besondere Mitnehmer in bekannter
Weise vorgesehen werden. Der Aufnahmetisch oder das nach dem Transportband I angeordnete
Fließband 66 (Fig. I) ist in seiner Lage so verstellbar, daß die Behälter von den
Mitnehmern des Transportbandes I unmittelbar auf das Fließband 66 geschoben werden
können.