DE966775C - Verfahren zur Erhoehung der Anfaerbbarkeit von Textilmaterialien mit sauren Farbstoffen - Google Patents

Verfahren zur Erhoehung der Anfaerbbarkeit von Textilmaterialien mit sauren Farbstoffen

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DE966775C
DE966775C DED4168D DED0004168D DE966775C DE 966775 C DE966775 C DE 966775C DE D4168 D DED4168 D DE D4168D DE D0004168 D DED0004168 D DE D0004168D DE 966775 C DE966775 C DE 966775C
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textile materials
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DED4168D
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Dr Ernst Goette
Dr Wolfgang Guendel
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DEHYDAG GmbH
Dehydag Deutsche Hydrierwerke GmbH
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DEHYDAG GmbH
Dehydag Deutsche Hydrierwerke GmbH
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    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06PDYEING OR PRINTING TEXTILES; DYEING LEATHER, FURS OR SOLID MACROMOLECULAR SUBSTANCES IN ANY FORM
    • D06P1/00General processes of dyeing or printing textiles, or general processes of dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the dyes, pigments, or auxiliary substances employed
    • D06P1/44General processes of dyeing or printing textiles, or general processes of dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the dyes, pigments, or auxiliary substances employed using insoluble pigments or auxiliary substances, e.g. binders
    • D06P1/52General processes of dyeing or printing textiles, or general processes of dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the dyes, pigments, or auxiliary substances employed using insoluble pigments or auxiliary substances, e.g. binders using compositions containing synthetic macromolecular substances
    • D06P1/56Condensation products or precondensation products prepared with aldehydes

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
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Description

  • Verfahren zur Erhöhung der Anfärbbarkeit von Textilmaterialien mit sauren Farbstoffen Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Erhöhung der Anfärbbarkeit von Textilmaterialien. Das Verfahren besteht darin, daß die Textilmaterialien mit wäßrigen Lösungen von auskondensierten Kunstharzen behandelt werden, die aus Oxoverbindungen und mit diesen unter Harzbildung reagierenden Stoffen und Verbindungen, welche neben zur Kondensation befähigten Gruppen noch aus basischen Gruppen mit Säure gebildete Salzgruppen enthalten, gebildet wurden. Nach dem Aufbringen der Harze werden diese in unlösliche Form übergeführt, was man dadurch erreichen kann, daß man die freien Harzbasen bildet oder daß man die löslichen Salzharze durch Umsetzung mit geeigneten Säuren bzw. deren Salzen in unlösliche Salzharze überführt. Gegebenenfalls können mit den freien Harzbasen weitere Umsetzungen durchgeführt werden, die die Unlöslichkeit der Harze erhöhen. Man erzielt damit auf den Textilmaterialien festhaftende, beständige Imprägnierungen, welche dem Material basischen Charakter verleihen und das Anfärben der Textilien mit sauren Farbstoffen ermöglichen.
  • Die bei diesem Verfahren verwendeten Salzgruppen enthaltenden Harze, welche an sich bekannt sind, erhält man z. B. dadurch, daß man bei der bekannten Kondensation von Oxoverbindungen und mit Oxoverbindungen unter Harzbildung reagierenden Stoffen Verbindungen mitverwendet, die neben zur Kondensation befähigten Gruppen aus basischen Gruppen mit Säure gebildete Salzgruppen enthalten.
  • Als Oxoverbindungen kommen dafür in erster Linie Formaldehyd bzw. Formaldehyd abgebende Stoffe, wie Paraformaldehyd, Trioxymethylen, Hexamethylentetramin, Formaldehydbisulfit, Methylal u. dgl., in Betracht. Als bekannte Verbindungen, die mit Oxoverbindungen unter Bildung von harzartigen Kondensationsprodukten reagieren, sind z. B. zu nennen: Harnstoff, dessen Substitutionsprodukte oder Derivate, wie Alkylharnstoffe, Thioharnstoff oder auch andere Amidderivate der Kohlensäure, wie Urethane, Di-bzw. Triurethane (Bis- bzw. Tricarbaminsäureester mehrwertiger Alkohole), Guariidin bzw. seine Derivate, Cyanamid, Dicyandiamid, ferner Diamide von Dicarbonsäuren, Dihydrazide u. dgl. Weiterhin sind als kondensationsfähige Stoffe Verbindungen der Azinreihen zu nennen, wie Methyldiaminotriazin, Triaminotriazin (Melamin) und daraus durch Ammoniakabspaltung entstandene Stoffe, wie Melam, Melem, Mellon, ferner Oxydiaminotriazin (Ammelin) sowie analog zusammengesetzte Verbindungen der Pyrimidin- und Chinazolinreihe, Guanazolderivate, Hydrazinderivate der heteroxyclischen Reihe u. dgl., sowie auch Arylsulfamide, Aryldisulfamide, Arylsulfoguanidide, Aryldisulfoguanidide usw. Zu dem Kondensationsgemisch der vorgenannten Verbindungen werden in einem an sich beliebigen Kondensationsstadium solche Stoffe gegeben, die neben für die Kondensation geeigneten Gruppen aus basischen Gruppen mit Säuren gebildete Salzgruppen enthalten. Beispielsweise kann man hierfür Salze folgender Verbindungen verwenden: Guanidin und seine Derivate, wie Methylguanidin, Phenylguanidin, Diphenylguanidin, Methylphenylguanidin, Nitroguanidin, Acylguanidine, Guanylharnstoff (Dicyandiamidin), Acylguanylharnstoffe, Dialkylaminoalkylharnstoffe u. dgl. Als salzbildende Säuren kommen anorganische und organische Säuren in Betracht, wie z. B. Halogenwasserstoffsäure, Schwefelsäure, Salpetersäure, organische Carbonsäuren, insbesondere niedermolekulare Fettsäuren u. dgl.
  • Man kann die Eigenschaften der Salzharze durch Änderung der Mengenverhältnisse der Ausgangskomponenten oder durch Änderung in der Reihenfolge, in der man die Reaktionsteilnehmer zur Umsetzung bringt, modifizieren. Man kann die bekannten, mit Oxoverbindungen unter Harzbildung reagierenden Stoffe, die Oxoverbindungen und die Salzgruppen enthaltenden Stoffe auch von Beginn an gemeinsam kondensieren. Die Kondensationskomponenten, welche aus basischen Gruppen mit Säuren gebildete Salzgruppen enthalten, können in beliebigen Mengen angewendet werden, die sowohl Bruchteile als auch das Mehrfache der angewendeten, mit Oxoverbindungen reagierenden Stoffe betragen können. Im allgemeinen richten sich die Anwendungsmengen der Salzgruppen enthaltenden Stoffe nach dem Grad der geforderten Löslichkeit. Die Kondensation kann in neutralem Medium ohne jegliche Katalysatoren vorgenommen werden, man kann aber auch bekannte Katalysatoren, wie z. B. Säuren oder sauer reagierende Salze, zusetzen. Die wasserlöslichen Salzharze werden in wäßrige Lösung übergeführt und in dieser Form durch Eintauchen, Bestreichen oder Besprühen auf das zu behandelnde Textilgut gebracht.
  • Hieran schließt sich die Überführung der löslichen Harze auf der Faser in unlösliche Form, bei der man sich im allgemeinen folgender Wege bedienen kann: Man kann die vorimprägnierten Materialien mit wäßrigen Lösungen von basisch reagierenden Mitteln, wie Lösungen von Oxyden bzw. Hydroxyden der Alkali-, Erdalkali- oder Erdmetalle, Lösungen von starken organischen Basen u. dgl., behandeln, wobei die Harzbasen gebildet werden. Sofern die Unlöslichkeit der gebildeten Harzbasen noch nicht ausreichend erscheint, kann man gegebenenfalls durch eine Nachbehandlung, z. B. durch Acyherung, Umsetzung mit Isocyanaten u. dgl., höhermolekulare organische Reste einführen.
  • Man kann die Unlöslichkeit der Harzüberzüge bzw. Harzimprägnierungen aber auch in der Weise erreichen, daß man die vorimprägnierten Materialien durch Bäder führt, welche lösliche Salze von Säuren enthalten, die mit den Harzbasen unlösliche Salze bilden, wobei also ein Austausch zwischen dem Säurerest der Harzbase und dem Säurerest der in den Bädern enthaltenen Salze eintritt. Als Salze mit Säureresten, welche mit den Harzbasen unlösliche Verbindungen bilden, sind beispielsweise zu nennen: Alkalisulfate, Alkalichlorate, Alkaliperchlorate, Alkaliphosphate, fettsaure Salze, wasserlösliche Salze organischer Schwefelsäureester, wasserlösliche Salze organischer Sulfonsäuren und andere anionaktive Seifenersatzstoffe.
  • Die Nachbehandlung erfolgt in Behandlungsbädern bzw. durch Aufstreichen oder Besprühen mit den Behandlungslösungen, wobei die Umsetzung durch Anwendung erhöhter Temperaturen gefördert werden kann.
  • Für die erfindungsgemäße Behandlung sind Textilmaterialien aller Art geeignet, insbesondere auch cellulosehaltige Materialien, wie Baumwolle, Leinen, Zellwolle, Kunstseide, auch Acetatkunstseide usw. Diese Materialien können in Form von Flocken, Fäden, Strängen, Geweben usw. vorliegen. Durch die Imprägnierung erhalten die Textilmaterialien einen festhaftenden waschbeständigen Harzüberzug, welcher bewirkt, daß sie mit sauren organischen Farbstoffen anfärbbar sind. Beispiel i Um die Anfärbbarkeit von Textilmaterial aus Cellulose oder Celluloseregeneraten für saure Farbstoffe zu erhöhen, verfährt man in folgender Weise: 33 Gewichtsteile Zellwollgarn werden in einem Bade aus 5oo Gewichtsteilen Wasser, 5 Gewichtsteilen eines Kondensates aus i Mol Melamin, 9 Mol Formaldehyd, 3 Mol Guanylharnstoffchlorid, i Mol Salzsäure und i Mol Dicyandiamid sowie z Gewichtsteilen Eisessig bei q.5° io Minuten lang umgezogen. Anschließend seift man die Ware in einer Flotte aus iooo Gewichtsteilen Wasser, welche 3 Gewichtsteile Marseiller Seife und i Gewichtsteil Soda enthält, bei 30° io Minuten lang. Die so vorbereitete Ware läßt sich mit ausgesprochen sauren Farbstoffen, wie z. B. Alizarinreinblau FFB (Schulz-Julius, Ergänzungsband I, S. 64), Supranolorange GS (Schulz-Julius, Ergänzungsband I, S.136) und Anthralanrot3 B (Schulz-Julius, Ergänzungsband I, S. 68), wie bei Wolle unter Zusatz von Essigsäure anfärben.
  • Beispiel 2 Um die Anfärbbarkeit von Cellulose oder Celluloseregeneraten für ausgesprochene Wollfarbstoffe zu erhöhen, kann man auch folgendermaßen verfahren: Zellwollgarn wird bei etwa 3o bis 40° mit einer io0/ö igen Lösung des Kondensationsproduktes aus 1 Mol Dicyandiamid, 2 Mol Guanylharnstoffchlorid und 4 Mol Formaldehyd geklotzt. Anschließend führt man ohne zwischenzuspülen durch ein go° heißes Bad, das im Liter i g calcinierte Soda, 1 g calciniertes Glaubersalz und 3 g konzentriertes Ammoniak enthält.
  • Die so vorbereitete Ware läßt sich mit ausgesprochen sauren Farbstoffen, die Baumwolleffekte weiß lassen, wie z. B. Alizarinastrol B (Schulz-Julius, Nr. i2oo) und Alizarinrubinol GW (Schulz-Julius, Nr.i2io), waschecht anfärben. Die Färbung wird dabei zweckmäßig aus essigsaurem Bade heraus vorgenommen. Beispiel 3 Man erhält eine besonders echte Unifärbung von Zellwoll-Wollgarn, wenn man nach der Klotzung mit einer heißen io°/oigen Lösung des Salzharzes gemäß Beispiel 2 mit einer kalten Lösung (5 g/1) eines äthercarbonsauren Salzes der Formel CA H, 0 C H2 C 0 0 Na fixiert und dann in der für Wollfarbstoffe üblichen Weise aus essigsaurem Bade eventuell unter Zusatz von Glaubersalz, z. B. mit 1,25 °/o Alizarinastrol B (Schulz-Julius, Nr. 1200), ausfärbt.
  • Ohne die Vorbehandlung erhält man ein Garn mit weißen Effekten. .Durch die Vorbehandlung erzielt man eine waschechte Unifärbung des Garnes. Man kann das äthercarbonsaure Salz auch dem Färbebad zusetzen und nach der Klotzung direkt ins Färbebad eingehen.
  • Beispiel 4 Färbt man ein Mischgarn aus Wolle und Zellwolle aus einem Bade heraus, z. B. mit 1,25 °/o Siriuslichtgelb 5 G (Schulz-Julius, Ergänzungsband II, S. 253) und mit 1,25°/o AlizarinastrolB (Schulz-Julius, Nr, i2oo), so erhält man einen zweifarbigen Effekt.
  • Man arbeitet zweckmäßig mit 1o °/o Glaubersalz und Essigsäurezusatz. Wird das Mischgarn vor dem Färben 1o Minuten lang mit einer möglichst heißen wäßrigen Lösung von ioo g des Salzharzes gemäß Beispiel 2 im Liter behandelt, so erhält man aus demselben Färbebad heraus eine waschbeständige, vollkommen gleichmäßige Grünfärbung beider Faserarten. Besonders vorteilhaft wirkt sich die dabei erzielte leichte Mattierung des Garnes aus, die seine wollähnliche Beschaffenheit noch weiter verstärkt. Beispiel 5 Acetatseide wird in Strangform 1o Minuten lang in einem 8o' heißen wäßrigen Bad, das ioo g des Kondensationsproduktes aus 1 Mol Dicyandiamid, i Mol Guanylharnstoffchlorid und 2 Mol Formaldehyd im Liter enthält, umgezogen. Anschließend wird in einem lauwarmen Bad, das 5 g Natriumsulfat pro Liter enthält, fixiert. Die so vorbehandelte Acetatseide kann dann in der für Baumwolle üblichen Weise substantiv, z. B. mit Siriuslichtscharlach B (Schulz-Julius, Ergänzungsband II, S.257), waschecht angefärbt werden.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Erhöhung der Anfärbbarkeit von Textilmaterialien mit sauren Farbstoffen durch Aufbringen von Kunstharzen, dadurch gekennzeichnet, daß man auf die Textilmaterialien wäßrige Lösungen von auskondensierten Kunstharzen aufbringt, die aus Oxoverbindungen und mit diesen unter Harzbildung reagierenden Stoffen und Verbindungen, die neben zur Kondensation befähigten Gruppen noch aus basischen Gruppen mit Säure gebildete Salzgruppen enthalten, gebildet wurden, und die Kunstharze in wäßrigem Medium in unlösliche Form überführt. In Betracht gezogene Druckschriften:, Französische Patentschrift Nr. 834 968; britische Patentschrift Nr. 5oo iio; deutsche Patentschrift Nr. 13o 627; britische Patentschrift Nr. 1o2 291.
DED4168D 1939-07-09 1939-07-09 Verfahren zur Erhoehung der Anfaerbbarkeit von Textilmaterialien mit sauren Farbstoffen Expired DE966775C (de)

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Citations (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE130627C (de) *
GB102291A (en) * 1916-02-15 1916-11-30 Know Mill Printing Company Ltd Improvements in the Fixation of Acid Colours on Cotton.
FR834968A (fr) * 1937-03-23 1938-12-08 Procédé pour améliorer les fibres cellulosiques
GB500110A (en) * 1937-06-30 1939-01-30 John Gwynant Evans Dyeing of cellulosic material

Patent Citations (4)

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