DE96628C - - Google Patents

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    • DTEXTILES; PAPER
    • D03WEAVING
    • D03DWOVEN FABRICS; METHODS OF WEAVING; LOOMS
    • D03D43/00Looms with change-boxes

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Looms (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Vorliegende Erfindung betrifft' eine Steuerung des Wechselkartenantriebes für Webstühle, welche für Webstühle mit einseitiger und zweiseitiger Wechsellade bestimmt ist. Der Zweck der vorliegenden Erfindung ist, die als Wechselkarte dienende mehrgliedrige übliche Rollenkarte auch beim Weben ausgedehnter Muster nur aus einer geringen Anzahl von Gliedern bestehen zu lassen, d. h. zu vermeiden, dafs die WTechselkarte die gleiche Anzahl von Gliedern erhalten mufs, als das Muster Schufsfäden enthält. Dies wird gemä'fs vorliegender Erfindung dadurch erreicht, dafs die Steuerung des Wechselkartenantriebes von einer beim Schützenwechsel an Webstühlen mit einseitiger Wechsellade häufig allein als Musterkarte dienenden, mit durch Pflöcke zu besetzenden Löchern versehenen Mustertrommel aus derart erfolgt, dafs durch die nach Mafsgabe des Farbenweehsels in dem Schufsmuster auf der Mustertrommel in Schraubenwindungen angeordneten Pflöcke mittelst eines entsprechend dem Fortschreiten der Schraubenlinie an der Trommel entlang bewegten Tritthebels durch Vermittelung eines Zughebelgestänges und Stellzeuges Theile eines aus- und. einrückbaren Kuppelungsschaltwerkes bethätigt werden, welche, wenn der Tritthebel durch das Gleiten über einen Pflock der Trommel angehoben wird, das Antriebsorgan der Wechselkarte mitnehmen und dadurch die Wrechselkarte um ein Glied weiterschalten, während, wenn der Tritthebel in ein unbesetztes Loch der Trommel gleitet, bei einfacher Anordnung der Kuppelungstheile die Kuppelung aus dem Bewegungsorgan der Wechselkarte ausgerückt wird, so dafs die Wechselkarte, bis der Hebel von dem nächsten Pflock gehoben wird, in Stillstand bleibt. Bei doppelter Anordnung der Kuppelungstheile kann auch, wenn der Tritthebel von einem Pflock der Trommel auf ein unbesetztes Loch derselben gleitet, durch Ausrücken der einen Kuppelungsseite und gleichzeitiges Einrücken der anderen das Bewegungsorgan der Wechselkarte abwechselnd in dem einen und dem anderen Sinne mitgenommen werden. In beiden Fällen braucht die Wechselkarte nur aus einer verhältnifsmä'fsig geringen Gliederanzahl zu bestehen, deren Zusammensetzung sich in kürzester Frist leicht bewerkstelligen läfst.
Die vorstehend gekennzeichnete Wirkung soll vor dem Eingehen auf die maschinelle Ausführung an Hand der Fig. 6 und 7 der Zeichnung erläutert werden, welche perspectivisch die für die Wirkungsweise der Steuerung des Wechselkartenantriebes wesentlichen Theile derselben, und ihr Zusammenspiel erkennen lassen. Es bezieht sich Fig. 6 auf die Anwendung einer einfachen, Fig. 7 auf die Anwendung einer doppelten Kuppelungsschaltung.
In beiden Fällen geht die Steuerung der Wechselkarte, die durch irgend ein sowohl bei Webstühlen mit einseitiger als auch solchen mit zweiseitiger Wechsellade anwendbares geeignetes indirectes Wechselgetriebe, z. B. Knowles-Getriebe u. dergl., die Einstellung der Wechselkästen entsprechend der Rollenbesetzung der Kartenglieder veranlafst, von der mit in eine Schraubenlinie über den Umfang verlaufenden Löchern 86 versehenen Trommel 1 aus, die der-
art von der Stuhlwelle aus schrittweise angetrieben wird, dafs sie sich bei jedem Einschufs um ein Loch weiterdreht. Gleichzeitig wird der Tritthebel 8 derart längs der Trommel bewegt, dafs sich derselbe bei Vollendung einer Umdrehung der Trommel um die Ganghöhe der Schraubenlinie der Löcher weiterbewegt hat, so dafs sein Fühlerknaggen 12 demnach über sämmtliche Löcher gleitet, indem er dem Verlauf der Lochreihe folgt. Derselbe hebt, falls ein Loch bepflöckt ist, den Hebel 8 und senkt mittelst der geschlitzten Führungsschiene 11 und des Gestänges 15, 16, 18 den Winkelhebel 19. Letzterer bewirkt hierdurch das Einrücken der aus der Schubschiene 21 und den Gabelhebeln 22, 23 (Fig. 7) bezw. 23 (Fig. 6) bestehenden Einrückvorrichtung eines Kuppelungsschaltwerkes, ' welches bei der Anordnung in Fig. 6 wie folgt beschaffen ist:
Auf der Welle 26, die bei jeder Fortbewegung der Trommel 1 um einen Lochabstand eine Umdrehung macht, ist eine Kuppelungsscheibe 25 mittelst des Gabelhebels 23 lose verschiebbar, deren Mitnahme durch eine auf der Welle 26 befestigte Scheibe 28 mittelst eines durch diese hindurchtretenden Stiftes 30 erfolgt. In der Bahn dieses Stiftes befindet sich, wenn die Kuppelungsscheibe 25 bei Auftreffen des Fühlerknaggens 12 des Hebels 8 auf einen Pflock der Trommel 1 durch den Gabelhebel 23 eingerückt ist, d. h. an die Scheibe 28 anliegt, das Kronrad 32, in dessen Scharten 31 dann der Stift 30 eingreift, um dasselbe bei einer Umdrehung der Welle 26 schrittweise um den Abstand zweier Scharten zu drehen und dadurch die auf der Welle 33 des Kronrades befestigte Laterne 34 der Wechselkarte um einen entsprechenden Theil ihres Umfanges weiter zu schalten. Da jedem Loch der Trommel ein Einschufs des Musterrapportes entspricht, ist für die richtige Steuerung des Wechselkartenbetriebes beim Weben eines vielfarbigen Musters die Trommel derart zu bepflöcken, dafs nach Einstellung der Wechselkarte für eine Wechselkarteneinstellung, welche der ersten Schufsfarbe entspricht, dasjenige Loch der Trommel mit dem ersten Pflock zu besetzen ist, welches nach Abgabe der bestimmten Schufsanzahl und entsprechendem Darunterhinweggleiten der gleichen Lochanzahl unter dem Fühlerknaggen 12 des Tritthebels 8 dem ersten Schufs bei erfolgendem Farbwechsel im Muster entspricht, indem, sobald der Hebel durch diesen Pflock gehoben wird, die Kuppelung in das Kronrad der Laternenwelle der Wechselkarte eingerückt und diese daher um ein Glied weiter geschaltet wird, dessen Rollenanordnung die Einstellung des entsprechenden Wechselkastens veranlafst. Sobald der Fühlerknaggen des Tritthebels wieder auf das unbesetzte nächste Loch der Trommel gleitet, wird die Kuppelung ausgerückt; der Einschufs erfolgt demnach bis zum nächsten Farbwechsel im Muster ohne Weiterschaltung der Wechselkarte.
Die in Fig. 7 dargestellte Steuerung des Wechselkartenantriebes unterscheidet sich von der oben beschriebenen dadurch, dafs die Anordnung des Kuppelungsschaltwerkes für das Kronrad 32 eine doppelte ist, derart, dafs zu beiden Seiten des Kronrades mit je einem Mitnehmerstift 30 versehene Kuppelungsscheiben 24, 25 in der Weise durch die Gabelhebel 22, 23 und die Stellschiene 21 aus- und eingerückt werden, dafs gleichzeitig beim Einrücken der einen Kuppelung die Ausrückung der anderen erfolgt. Demnach wird, je nachdem der Fühlerknaggen des Tritthebels auf einen Pflock oder auf ein unbepflöcktes Loch der Trommel 1 trifft, das Kronrad und damit die Wechselkartenlaterne in dem einen oder anderen' Sinne um ein Glied der .Wechselkarte geschaltet, so dafs beim Abwechseln eines Loches und eines Pflockes auf der Trommel 1 die Wechselkarte eine hin- und hergehende Bewegung erhält, um erst bei Bepfiöckung mehrerer Löcher der Trommel hinter einander weitergeschaltet zu werden. Die verschiedene Anwendung dieser beiden ihrer Wirkungsweise nach gekennzeichneten Ausführungsformen der Steuerungsvorrichtung ergiebt sich aus dem Unterschied der Wechselkartenbewegung derart, dafs die in Fig. 6 dargestellte Ausführung, wo nach jedem Stillstand die Wechselkarte in derselben Richtung weitergeschaltet wird, zur Herstellung von Geweben von beliebiger Farbenzahl mit Farben von gerader Schufszahl dient, indem die Trommel einfach in dem Loch, welchem ein Farbwechsel im Muster entspricht, mit einem Pflock besetzt ist, bei dessen Üeberschreiten die Wechselkarte um ein Glied geschaltet wird, um dann bis zum nächsten Farbwechsel im Muster in Stillstand zu bleiben. Bei einem Webstuhl mit nur einseitiger Wechsellade tritt hierbei gegenüber der beschriebenen Wirkungsweise eine Abänderung nur hinsichtlich des Antriebes der Trommel ein, welche sich, da stets zwei Schüsse derselben Farbe hinter einander erfolgen müssen, während beider nur um ein Loch ihrer schraubenförmigen Lochreihe weiter zu drehen braucht, wodurch demnach ihr Ausnutzungsbereich gegenüber der eines Webstuhles mit zweiseitiger Wechsellade verdoppelt wird.
Zur bekanntlich nur mit letzterer Art von Webstühlen möglichen Herstellung mehrfarbiger Muster mit Farben von ungerader Schufszahl kann, was nach Vorstehendem keiner weiteren Erläuterung bedarf, sowohl die Vorrichtung nach Fig. 6 als auch die Vorrichtung nach Fig. 7 mit doppelter Kuppelungsanordnung benutzt werden, die aufserdem jedoch ganz
besonders die Herstellung sogen. Doppelgewebe gestattet, d. h. solcher, bei welchen zwei Ketten, von denen eine aus Fäden gleicher Farbe besteht, mit Schufsfäden verwebt werden, von denen abwechselnd mit einem mit der einfarbigen Kette zu verwebenden Faden von ein und derselben Farbe die Fäden des verschiedenfarbigen Musters im Schusse wechseln. Zu diesem Zweck erhält die Trommel ι in ihrer Lochreihe abwechselnd ein bepflöcktes und ein unbesetztes Loch, an der Stelle des Farbwechsels jedoch drei bepflöckte Löcher hinter einander, um an, dieser Stelle die bis dahin abwechselnd hin- und hergeschaltete Wechselkarte zu.einer gleichen wechselweisen Schaltung zweier anderer Glieder derselben weiter zu schalten, wodurch bewirkt wird, dafs ein Faden einer neuen Farbe im Muster mit dem der Grundfarbe im Schufs wechselt. Weitere besondere Anwendungen beider Ausführungen dürften· dem Fachmann keine Schwierigkeiten bieten.
Aufser den Pflöcken 86 zur Steuerung des Wechselkartenantriebes müssen auf der Trommel ι noch zwei Pflöcke an geeigneter Stelle eingesetzt werden, welche durch Hebung geeigneter Daumenhebel die Umdrehung der Trommel und damit die Bewegungsrichtung des Hebels 8 am Ende des »Marsches« des Musters umkehren. Ist das Muster ein symmetrisches, so sind am Anfang und. Ende der entsprechenden Lochreihe je ein Umkehrpflock einzusetzen; der Marsch des Musters kann sich demnach von einem Trommelende bis zu dem anderen erstrecken; soll jedoch die vorliegende Steuervorrichtung des Wechselkartenantriebes auch für fortlaufende Muster Verwendung finden, so ist die Abänderung zu treffen, dafs statt des einen Tritthebels 8 deren zwei gleichzeitig über die Trommel gleiten, von denen einer an einem Ende der Trommel, der andere in der Mitte derselben zu Beginn der Bewegung eingestellt ist. Hierbei ist ersterer mit der geschlitzten Schiene 11 in Eingriff, während der andere sich aufser Eingriff befindet, während , wenn die Trommelbewegung umkehrt, der dann am anderen Ende befindliche Hebel in den Schlitz der Platte 11 eingreift, der in der Mitte angelangte Hebel jedoch aufser Eingriff mit der Schiene ii kommt, so dafs bei der Bewegung in dem einen oder anderen Sinne stets der von dem Trommelende nach der Mitte zu bewegte Hebel die Schiene 11 und dadurch mittelbar den Wechselkartenantrieb beeinflufst, während der von der Mitte nach dem Trommelende bewegte Hebel wirkungslos über die Trommelbepflöckung gleitet.
Constructiv läfst sich das Aus- und Einrücken auf verschiedene Weise, beispielsweise dadurch erzielen, dafs die Köpfe der Tritthebel um Scharniere beweglich und mit einander verbunden sind, wobei der Kopf des an dem Ende der Trommel angelangten Hebels gegen einen Anschlag stöfst und gleichzeitig mit der eigenen Einführung in den Schlitz der Schiene das Austreten des in der Mitte anlangenden anderen Hebels aus der Schiene 11 bewirkt.
Um nun die Herstellung eines continuirlichen Musters bei Anwendung der beiden Tritthebel zu ermöglichen, ist die Trommel zweimal entsprechend dem Farbwechsel in dem, Muster, und zwar derart bepflöckt, dafs symmetrisch jede Musterwiederholung an jedem Trommelende beginnt und nach der Mitte zu endet, wobei die Pflöcke, welche die Umkehrung der Trommelbewegung veranlassen, wie zur Erzeugung symmetrischer Muster an den Trommelenden angeordnet sind. Hiernach wird, wenn durch die genannten Pflöcke die Trommelrichtung umgekehrt wird, was gleichzeitig mit dem Eintreffen des von der Mitte. bis zum Trommelende aufser Eingriff mit der Schiene 11 befindlichen Tritthebels erfolgt, durch diesen nunmehr eingerückten Tritthebel die Wechselkarte in genau der gleichen fortlaufenden Folge nach Mafsgabe der Trommelbepflöckung bezüglich des Farbwechsels im Muster beeinflufst; somit wird trotz der abwechselnden Drehungsrichtung der Trommel ein continuirliches Muster erzeugt.
Die praktische Ausführung der ihrer Wirkung nach vorstehend gekennzeichneten Steuerungsvorrichtung für den Wechselkartenantrieb soll in Folgendem an einem Ausführungsbeispiel erläutert werden, bei welchem die in Fig. 7 schematisch dargestellten Theile zur Anwendung gelangen, d. h. bei welchem ein einziger Tritthebel und eine doppelte Kuppelungsanordnung benutzt wird.
, In der Zeichnung ist
Fig. ι die Seitenansicht der Steuerungsvorrichtung,
Fig. 2 die Endansicht und
Fig. 3 die Oberansicht derselben.
Fig. 4, 4a und 5 sind Darstellungen einzelner Theile der Vorrichtung.
Die Trommel 1 (Fig. 1, 2, 3 und 7), von der die Wechselkartensteuerung ausgeht, ist auf ihrem Umfang in gleichen Abständen mit Löchern 86 so versehen, dafs dieselben längs einer Schraubenlinie liegen. Die Achse 2 der Trommel 1 lagert in neben der Stuhlwand angeordneten Gestellböcken 3 und 4 und empfängt eine schrittweise Drehung durch ein Zahnradgetriebe 68,69,71 (Fig. 1). Die Drehung überträgt sich proportional mittelst eines an der Trommel ausgebildeten Zahnkranzes 5 und eines Zahnrades 6 (Fig. 3) auf eine Schraubenspindel 7. Der mit Muttergewindenabe 9 versehene Tritthebel 8 wird hierdurch längs der Schraubenspindel 7 so bewegt, dafs er mit seinem Fühlerknaggen 12 der schraubengang-
förmigen Lochreihe auf der Trommel ι folgt, Um durch Begegnung mit den darin eingesteckten Pflöcken 87 zeitweise gehoben werden zu können. Indem der Tritthebelkopf durch einen Schlitz io an der Schiene 11 hindurchreicht, wird jede Hubbewegung auf diese an Gleitlagern 14 mittelst Führungsstangen 13, 13 (Fig. 2) geführte auf- und niederschiebbare Schiene 11 übertragen; durch ein hieran anschliefsendes Stellzeug (Fig. 7), bestehend aus der an 11 angelenkten Stange 15, dem Hebel 16, der aufwärts reichenden Stange 18 und dem Winkelhebel ig, wird, wie an Hand der Fig. 6 und 7 beschrieben, beim Heben des Fühlerknaggens 12 die Schubschiene 21 verschoben, die zum Ein- und Ausrücken des Kuppelungsschaltwerkes dient, welches das Antriebsorgan der Wechselkarte wechselweise in verschiedenem Sinne intermittirend mitnimmt.
Das mit der Schubschiene 21 bewegte Stellhebelpaar 22, 23 (Fig. i, 2 und 3) bethätigt zwei Kuppelungsmuffen 24, 25, die längsverschieblich auf der Welle 26 angeordnet und je mit einem Stift 29 bezw. 30 versehen sind, welche durch Löcher in fest auf der Welle 26 sitzenden Führungsscheiben 27 bezw. 28 hindurchreichen ; diese Führungsscheiben lassen demnach mittelst der Stifte 29, 30 die Kuppelungsmuffen an der Drehung der Welle 26 theilnehmen. Wenn der eine oder andere von den Stiften zufolge Bewegung der Stellhebel 22 und 23 durch die zugehörige Führungsscheibe hindurch einwärts vorgeschoben wird, kommt er in Eingriff mit einer der Scharten 31 des Kronrades 32, welches auf einer Welle 33 befestigt ist; infolge dessen erfährt letztere, die auf der Laterne 34 die WTechselkarte A trägt, eine intermittirende Drehung. Um die schaltweisen Drehungen bestimmt zu begrenzen, ist auf der Welle 33 ein Rad 36 mit so viel Einfallkerben vorgesehen, wie Zähne am Kronrade sind, und in diese Kerben greift gemäfs Fig. 5 mit einem Vorsprung 38 der von einer Feder 39 beeinflufste Hebel 37 ein. Jene Kuppelungsstifte 29, 30 sind so angebracht, dafs immer nur der eine von ihnen in Eingriff mit dem Kronrade 32 ist.
Der Antrieb der Welle 26 erfolgt von der Kurbelwelle 40 des Webstuhles (Fig. 1 und 2) durch ein Kegelräderpaar 41,42, von denen das Kegelrad 42 einer senkrechten Welle 43 angehört, welche mittelst eines an ihrem oberen Ende aufgekeilten Kegelrades 44 und mittelst eines mit diesem in Eingriff stehenden Kegelrades 46 eine horizontal gelagerte Zwischenwelle 47 (Fig. 2) antreibt, die ihrerseits mittelst eines Kegelräderpaares 48, 49 die Bewegung auf eine schräge Welle 50 überträgt. Von dieser aus wird die Welle 26 mittelst zweier Kegelräder 51,52 angetrieben, und zwar, da zwischen keinem der genannten Räderpaare eine Uebersetzung stattfindet, derart, dafs bei jeder Umdrehung der Kurbelwelle 40 die Welle 26 ebenfalls eine Umdrehung ausführt.
Der Antrieb der Trommel 1 geht von der Welle 26 aus. Das auf dieser aufgekeilte Kegelrad 53 steht mit dem Kegelrad 54 einer Verticalwelle 55 in Eingriff, deren Drehung mittelst des Kegelräderpaares 56, 57 auf eine auf dem Trommelgestell gelagerte Welle 58 übertragen wird. Auf dieser Welle ist ein in seiner Bauart genau dem auf der Welle 26 angeordneten Kuppelungsschaltwerk entsprechendes Kuppelungsschaltwerk angeordnet. Dasselbe besteht aus den auf der Welle verschiebbaren Kuppelungsmuffen 61 bezw. 62 (Fig. 1 und 3), deren Mitnehmerstifte 63 bezw. 64 durch die auf der Welle 58 festgekeilten Scheiben 59 bezw. 60 hindurchtreten, um bei Einrückung der zugehörigen Kuppelungsmuffe in die Bahn eines Kronrades 66, und zwar in eine der Scharten 65 desselben zu treten. Die Ein- und Ausrückung der Kuppelung geschieht dabei in gleicher Weise wie bei dem auf der Welle 26 angeordneten Kuppelungsschaltwerk mittelst der Stellhebel 84 und 85 und einer diese verbindenden Schubschiene 83, so dafs bei Einrücken der einen Kuppelungshälfte die andere ausgerückt und demnach die Drehungsrichtung des Kronrades 66, das sich schrittweise bei einer Umdrehung der Welle 58 um einen Schartenabstand weiterbewegt, umgekehrt wird. Das Kronrad 66 befindet sich auf einer an dem Trommelgestell gelagerten Welle 6y, die mittelst des Stirnrades 68 und eines zwischengeschalteten Stirnrades 69 einerWelle70 den an der Trommel 1 ausgebildeten Zahnkranz 71 antreibt. Das Uebersetzungsverhältnifs der genannten Räder ist dabei derart zu bernessen, dafs bei jeder schrittweisen Weiterdrehung des Kronrades 66 um einen Schartenabstand sich die Trommel um einen Lochabstand ihrer als Schraubenlinie verlaufenden Lochreihe weiterdreht. Die Verschiebung der Schubschiene 83 zur Ein- und Ausrückung der Kuppelungsmuffen 61, 62 zwecks Bewegungsumkehrung der Trommeldrehung wird von dem, wie beschrieben, mittelst der Schraubenwelle 7 und seiner mit Muttergewinde versehenen Nabe 9 an der Trommel entlang bewegten Tritthebe] in folgender Weise bewirkt:
In den Gestellböcken 3 und 4 ist eine vierkantige gekröpfte Stange 74 (Fig. 4a perspectivisch dargestellt) gelagert, auf welcher ein mit zwei Daumenansätzen 76, jy versehener Schieber 72 verschiebbar ist, der durch das in einen Gabelschlitz des Schiebers 72 greifende verlängerte Schwanzende des Tritthebels 8 bei dessen Längsbewegung mitgenommen wird. Kommt hierbei einer der Daumenansätze γ6, γγ mit einem der beiden Pflöcke der Trommel 1 in Berührung, die, wie vorher beschrieben, an
den dem Marschende des Musters entsprechenden Stellen in die Trommel eingesetzt sind, so wird der betreffende Daumenansatz 76 oder jj gehöben und leitet dadurch die Kippbewegung der Stange 74 um ihren Drehzapfen ein, die durch eine an einem Hebel 79/ derselben angreifende Feder 78 (Fig. 2, 4 und 4a) vollendet wird. Bei dieser Kippbewegung wird mittelst- eines ebenfalls auf dem Drehzapfen der Stange 74 befestigten Hebelarmes 79 mittelst Zugstange 80 und eines an dem Gestellbock 4 bei 82 drehbaren zweiarmigen Hebels 81, der mit seinem oberen Ende an der Schubschiene 83 angelenkt ist, die letztere, je nachdem der Daumenansatz 76 oder 77 durch einen Trommelpflock zur Bewegungsumkehr angehoben wird, in dem einen oder anderen Sinne verschoben und kehrt dadurch mittelst der Stellarme 84, 85 und Kuppelungsmuffen 61, 62 die Bewegung des Kronrades 66 und infolge dessen auch die der Trommel 1 und des Tritthebels 8 um. Der Betrieb erfolgt demnach in Perioden von abwechselnder Rechts- und Linksdrehung der Trommel.
Weil bei der Einrichtung gemäfs der Erfindung der Antrieb derselben in Zusammenhang mit dem Jacquard-Schaftgetriebe des bekannten Kn ο wies-Webstuhles erfolgt, nämlich durch Vermittelung der Zahnräder 48 und 49 sowie Wellen 47 und 50, so mufs sie folglich inUebereinstimmung mit diesem Getriebe arbeiten. Wenn daher die Jacquard-Maschine aus Anlafs eines fehlerhaften Einschusses oder zur Auffindung eines solchen zurückgedreht wird, wie mit Hülfe der hierfür üblichen Mittel an dem Webstuhl nach bekannter Art zu bewerkstelligen ist, so werden alle Theile der Wechselmaschine gemäfs der Erfindung gleichfalls umgesteuert, so dafs die Mustertrommel ι und die Wechselkarte beständig übereinstimmend in gleichzeitiger Mitnahme mit dem Jacquard gehalten werden, ohne dafs seitens des Webers hierfür irgend welche Aufmerksamkeit zu verwenden ist, und ohne Rücksicht darauf, in welcher Richtung oder um wie viel Schüsse der Jacquard gedreht wird.

Claims (2)

  1. Patent-Ansprüche:
    ι . Vorrichtung zur Steuerung des Wechselkartenantriebes für Webstühle durch eine Mustertrommel, bei welcher letztere mit einer als Schraubenlinie über den Trommelumfang verlaufenden Lochreihe versehen ist, deren Löcher nach Mafsgabe des Farbenwechsels im Muster derart bepflöckt sind, dafs ein längs der Trommel geführter, dem Verlauf der Schraubenlinie der Lochreihen folgender Tritthebel bei dem Farbwechsel bethätigt wird und durch ein Stellzeug die Ein- und Ausrückung eines Schaltwerkes an der mit Kronrad versehenen Wechselkartenwelle veranlafst, um die Gliederzahl der Wechselkarte auf ein Mindestmafs zu beschränken.
  2. 2. Eine Vorrichtung der im Anspruch 1 bezeichneten Art, bei welcher die Drehrichtung der Mustertrommel und damit die Bewegung des Tritthebels dadurch umgekehrt werden kann, dafs diese Trommel mit einem Wendegetriebe versehen ist, welches von der Mustertrommel aus durch geeignete Bepflöckung derselben umgesteuert wird.
    Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
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