DE1535766C - Einrichtung an einem Frottierweb stuhl zum wahl und wechselweisen Er zeugen von Frottier oder Glattgewebe - Google Patents
Einrichtung an einem Frottierweb stuhl zum wahl und wechselweisen Er zeugen von Frottier oder GlattgewebeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung an einem Frottierwebstuhl zum wahl- und wechselweisen Erzeugen
von Frottier- oder Glattgewebe, deren Steuerung durch einen mit Lochreihen versehenen Musterträger
erfolgt, der durch eine vom Webstuhl aus angetriebene, mit Längsnuten versehene Musterträger-Trommel
absatzweise weitergeschaltet wird.
Bei der Herstellung von Frottiertüchern ist es oft erwünscht, einen oder mehrere Streifen unterschiedlicher
Abmessungen von glattem Gewebe am Anfang und/oder am Ende des Frottiertuches einzuweben.
Ebenso kann es erwünscht sein, zwischen den einzelnen Frottiertüchern umgewobene Streifen einzuschalten.
Um auf einem Frottierwebstuhl derartige Verzierungsstreifen aus glattem Gewebe zu erzeugen,
ist es erforderlich, beim normalen Webvorgang für Frottiergewebe zwei wesentliche Veränderungen vorzunehmen.
Erstens muß die Bewegung des Blattes, die beim Weben von Frottiergewebe nach den zwei
ersten Schüssen eines Zyklus jeweils einen nur teilweisen Blattanschlag und erst nach dem dritten Schuß
einen vollen Blattanschlag erzeugt, verändert werden. Als zweite Veränderung muß der P.olkettbaum derart
beeinflußt werden, daß Polkettgarn unter Spannung freigegeben wird.
Eine dritte Veränderung in der Betriebsweise des Frottierwebstuhles ist erwünscht beim Übergang von
Frottier- auf Glattgewebe, um die Qualität des Produktes zu verbessern. Zu diesem Zweck kann die
Warenbaum-Bewegung während einem oder zwei Zyklen abgeschaltet werden, so daß sogenannte »Verdichtungsschüsse«
entstehen.
Es ist ein Frottierwebstuhl bereits bekannt (USA.-Patentschrift 1322 730), welcher eine von einem
Musterträger gesteuerte Einrichtung aufweist. Obschon diese für die Steuerung der Erzeugung von
Frottier- oder Glattgewebe geeignet ist, weist sie erhebliche Einschränkungen auf, da die für die Steuerung
verwendeten Nocken und Hebel einer unvermeidlichen Abnutzung unterliegen und die Änderung
der Länge des Frottier- und Glattgewebes mittels Einstellung der Nocken nur in geringem Maße oder
dann nur durch zeitraubende Auswechslung von Teilen möglich ist.
Jacquard-Einrichtungen sind bei Webstühlen und 'Strickmaschinen bekannt. Bei einer schon bekannten
Strickmaschine (USA.-Patentschrift 2 861 343) weist die Musterträger-Trommel Längsnuten auf, mit welchen
die auf dem Musterträger angebrachten Steuerlöcher übereinstimmen. In diese greifen an den
Steuerhebeln angeordnete, gefederte Stifte ein und verschieben den Steuerhebel zwecks Auslösung einer
Steuerfunktion. ■
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer Einrichtung der eingangs genannten Art an einem Frottierwebstuhl,
mit welcher unter Verwendung eines an sich bekannten auswechselbaren Musterträgers beliebige
Muster von wechselweise angeordneten Streifen von Frottier- und Glattgewebe erzeugt werden
können, welche Einrichtung jedoch nicht den Einschränkungen der bislang bekannten Ausführung
unterliegt und den bei der bekannten Ausführung auftretenden unvermeidlichen Abrieb weitgehend vermeidet.
• Diese Aufgabe ist bei der eingangs beschriebenen Einrichtung criindiingsgemiiß gelöst durch nebeneinander
und oberhalb der I.ochreilien des Musterträgers angeordnete Abtasthcbelpaare, wobei jeder Abtasthebel
einen unmittelbar oberhalb je einer der Lochreihen des Musterträgers angeordneten, in eine vorhandene
Lochung und in die unmittelbar unter derselben befindliche Längsnut der Trommel eindringbaren
Stift aufweist, ferner durch je einem der Abtasthebel eines jeden Hebelpaares zugeordnete und
durch denselben aus einer für das Frottierweben bestimmten Grundstellung in eine zweite Betriebsstellung
verschwenkbare Betätigungshebel sowie durch ίο je dem zweiten Abtasthebel eines jeden Hebelpaares
zugeordnete, durch denselben betätigbare und mit dem beigeordneten Betätigungshebel in Wirkverbindung
stehende Verriegelungshebel.
Die Abtasthebel weisen in bekannter Weise ein Langloch auf und sind um Zapfen in vertikalen Ebenen
verschwenkbar und gleichzeitig längsverschiebbar.
In weiterer Ausbildung der Erfindung sind die Betätigungshebel um eine gemeinsame Welle in vertikalen
Ebenen verschwenkbar. Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung sind die Verriegelungshebel
um eine gemeinsame Welle in vertikalen Ebenen verschwenkbar und weist jeder Verriegelungshebel ein
in die Verschwenkebene und in eine Verriegelungskerbe des beigeordneten Betätigungshebels hineinragendes
Verriegelungs-Hebelende auf.
Zweckmäßig sind die Betätigungshebel durch Bowdenzüge mit den an sich bekannten und für das
, Glattweben zu betätigenden Frottierwebstuhlorganen verbunden.
Die Zeichnung stellt ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dar, und es zeigt
F i g. 1 eine perspektivische Ansicht der erfindungsgemäßen Einrichtung in Verbindung mit einem Frottierwebstuhl,
F i g. 2 eine Ansicht von der linken Seite des Webstuhles aus gesehen, mit der Darstellung der Übertragungsmittel
zum Polkettbaum,
F i g. 3 eine perspektivische Ansicht einiger Teile im unteren Gebiet des Webstuhles, insbesondere der
Übertragungsmittel zum Steuerorgan für die Pendelwelle,
F i g. 4 eine Seitenansicht der linken unteren Seite des Webstuhles mit den Übertragungsmitteln zu den
Steuerorganen des Warenbaum-Regulators,
F i g. 5 eine perspektivische Ansicht von der Rückseite aus gesehen mit den Übertragungsmitteln zu der
Polkettbaum-Auslöseklinke,
F i g. 6 eine Teilansicht der Betätigungsorgane der Einrichtung, teilweise im Schnitt dargestellt, und
Fig. 7 eine Ansicht von oben der in Fig. 6 dargestellten Organe.
Gemäß den Fig. 1, 2 und 3 ist die durch einen
Musterträger, z.B. ein Lochband 31, gesteuerte Einrichtung
19 an einer Platte 20 angeordnet, die an einer Konsole 21 angeschraubt ist. Die Konsole 21 ist
an einem senkrechten Rahmenteil 22 eines an sich bekannten Frottierwebstuhles angeordnet.
Eine mit 23 bezeichnete Musterträger-Einrichtung (Fig. 1) ist als Jacquard-Einrichtung in der Weberei
und Wirkerei an sich bekannt (USA.-Patentschrift 2 861443).
Die Teile, die im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung stellen, betreffen eine mit am Umfang
angeordneten, parallel zu einer Welle 25 verlaufenden Längsiuiten versehene Musterträger-Trommel
24, die auf der Welle 25 angeordnet ist. Ein Malteserkreuz 26 auf der Welle 25 wird von einem nicht dar-
gestellten Stift beim Einführen in die Stirnseiten eines Zahnrades·27 betätigt, das durch ein weiteres
Zahnrad 28 angetrieben ist.
Das Zahnrad 28 wird durch ein Kettenrad 29 in Drehung versetzt, das über eine Gelenkkette 30 von
einer dauernd rotierenden, nicht dargestellten Webstuhlweile angetrieben, ist. Das Übersetzungsverhältnis
ist derart gewählt, daß das Zahnrad 27 während dreier Schüsse eine Umdrehung ausführt und dabei
das Malleserkreuz 26 um einen Zahn und die Trommel 24 um eine Längsnut 18 im Gegenuhrzeigersinn
verdreht (F i g. 6).
Ein Lochband 31 wird durch die Trommel 24 absatzweise transportiert. Auf dem Lochband 31 sind in
nicht dargestellter Weise in sechs nebeneinanderstehenden Reihen die zur Steuerung der Einrichtung
erforderlichen Löcher angeordnet. Der Abstand der Löcher, in der Längsrichtung des Lochbandes 31 gesehen,
entspricht der Teilung der.am Umfang der Trommel 24 angeordneten Längsnuten 18. Eine
Mehrzahl von Abtasthebelpaaren 32, 32a (Fig. 1 und 6) sind um Zapfen 33 in vertikalen Ebenen
schwenkbar und jeder Abtasthebel 32, 32a weist in der Nähe seines vorderen Endes einen angenähert
senkrecht angeordneten Stift 34 auf. Die Stifte 34 können durch im Lochband 31 angebrachte Löcher
in die in diesem Zeitpunkt darunter befindliche Längsnut 18 der sich absatzweise drehenden Trommel
24 gelangen. Bei der nächsten Verdrehbewegung der Trommel 24 wird der betreffende gewählte Abtasthebel
32, 32 α um den Weg des Langloches 35 nach rückwärts verschoben unter Überwindung einer
nach vorn ziehenden Zugfeder (F i g. 6). Je nach getroffener Wahl durch das Lochband 31 werden gleichzeitig
einer oder mehrere Abtasthebel 32, 32a nach hinten (in F i g. 6 nach links) verschoben und gelangen
dadurch in den Wirkungsbereich einer Quer-Hubstange 37, deren Bewegungen zeitlich so gesteuert
sind, daß sie nach jedem dritten Schuß angehoben wird und dabei die durch das Lochband 31 gewählten
Abtasthebel 32, 32 a anhebt.
Die Steuerung der Bewegung dieser Quer-Hubstange 37 ist nicht Gegenstand der Erfindung
(s. USA.-Patentschrift 2 861443).
Zwei dreieckförmige Seitenschilde 38 und 39 werden durch die Platte 20 im gewünschten Abstand
voneinander gehalten. Drei als Wellen dienende Stangen 40, 41 und 42 mit Gewinden für Muttern 43 führen
in horizontaler Richtung durch die drei Eckpartien der beiden Schilde 38, 39. Drei Betätigungshebel
44, 45, 46 sind unter Zwischenschaltung von Distanzbüchsen 47 auf der Stange 40 verschwenkbar
angeordnet. Jeder der Hebel 44, 45, 46 besitzt einen nach unten gerichteten Arm 48, der direkt oberhalb
und in vertikaler Ebene mit dem ersten Hebel 32 eines Paares von Abtasthebeln 32, 32a endigt. Der
Arm 48 wird in seiner Verschwenkbewegung begrenzt durch Anschlagen des Armes 44 an der Stange 41,
wobei der Arm 48 gerade noch ohne Druck über dem Abtasthebel 32 steht (Fi g. 1 und 6). Die Stange
41 dient auch als Anschlag der Verschwenkbewegun-" gen''der Hebel 45, 46.
Die Wirkungsweise der Einrichtung ist folgende: Durch die Rotation der Trommel 24 wird das Lochband
.31 im GegeiHihrzeigersinn weiterbewegt. Diese
Bewegung, die absatzweise erfolgt, hat keinen Einfluß auf die Abtasthebel 32, 32 a bis zu dem Augenblick,
wo im Lochband 31 ein Loch vorhanden ist, weil dann der Stift 34 des betreffenden Hebels 32
oder 32a durch die Wirkung einer Druckfeder in die unter dem Loch liegende Längsnut 18 gestoßen wird.
Der Abtasthebel 32 wird nach hinten (d. h. in F i g. 6 in der Pfeilrichtung nach links) bewegt. Dabei gelangt
eine unter Flache 49 des Hebels 32 in eine Stellung oberhalb der Querhubstange 37, die im Zeitpunkt, wo
sie angehoben wird, den Abtasthebel 32 in die strichpunktiert dargestellte Stellung anhebt. Durch das Anheben
des Abtasthebels 32 wird der zugeordnete Betätigungshebel 46 aus seiner Normallage (in F i g. 6
mit ausgezogenen Linien gezeichnet) im Uhrzeigersinn in eine zweite Betriebsendstellung verschwenkt
(strichpunktiert dargestellt). Jeder der Betätigungshebel 44, 45, 46 wirkt mit einem der Hebel 32 eines
der Abtasthebelpaare 32, 32 a zusammen. Der erste Hebel 32 eines jeden Hebelpaares 32,: 32a leitet die
Verschwenkbewegung des zugeordneten Betätigungshebels ein, während der zweite Hebel 32 a eines jeden
Hebelpaares 32, 32 a in der nachstehend beschriebenen Weise arbeitet.
Jedem der Betätigungshebel 44, 45, 46 ist ein Verriegelungshebel 50 (F i g. 6 und 7) zugeordnet und
auf der Stange 42 verschwenkbar gelagert. Jeder Verriegelungshebel 50 ist in einer vertikalen Ebene
verschwenkbar, die neben derjenigen liegt, in der sich der Hebel 44, 45, 46 bewegt. Eine Ausnahme bildet
das zugespitzte obere Ende 51 des Verriegelungshebels 50, das so gekröpft ist, daß es hinter einer
rückwärtigen Fläche 52 des Hebels 44, 45, 46 liegt. Eine Zugfeder 53 ist einenends am Verriegelungshebel 50 und andernends an einem Ring 54 auf der
Stange 40 angeordnet. Das Hebelende 51 drückt somit gegen die Fläche 52, so daß beim Verschwenken
des Hebels 46 in die zweite Betriebsstellung das Hebelende 51 in eine Verriegelungskerbe 55 auf.der
Oberfläche 52 (F i g. 6) einrastet. Jeder der Hebel 44, 45, 46 besitzt einen eigenen Verriegelungshebel 50.
Der Abtasthebel 32a (der zweite eines jeden
Paares) liegt in einer vertikalen Ebene unterhalb . eines jeden Verriegelungshebels 50. Werden einzelne
oder alle Hebel 50 gewählt, um durch die Steuerung mittels des Lochbandes 31 gelöst zu werden, so werden
die dazugehörigen Abtasthebel 32 a zuerst durch die Drehbewegung der Trommel 24 nach rückwärts
bewegt und dann durch die Bewegung der Querhubstange 37 nach oben geschwenkt. Dadurch wird
das Hebelende 51 aus der Kerbe 55 herausgeschwenkt, so daß der Hebel 46 in seine Normallage zurückkehrt.
Die F i g. 7 zeigt in einer Draufsicht einen Betätigungshebel 46 und seinen zugeordneten Vorriegelungshebel50
in der richtigen Stellung zueinander. ■ ' Das Hebelende 51 steht um einen Teil des Betätigungshebels
46 vor, und jeder Betätigungshebel hat einen Abtasthebel 32 darunter in der Stellung, wo er
- eine Verschwenkbewegung ausführen kann, wenn er gewählt wird. Fn der dargestellten Ausführungsform
sind je drei der Betätigungs- und Verricgelungshebel
und sechs Abtasthebel 32, 32 a, d. h. drei Hebelpaare
vorhanden. . .
In nicht dargestellter Weise könnten indessen 'auch weitere Ilebelgruppen vorgesehen sein, um andere
erwünschte Webstuhlbewegungen /u steuern/ Im dargestellten Aiisfühiimgsbeispiel sind die drei
Betätigungshebel 44, 45, 46 durch Obertragungs-·
organe mit drei Wcnstuhlcinrichlimgen verbunden,
die Änderungen im Webvoir.ang -erzeugen. In den
F i g. 1 und 6 sind die drei Hebel in ihren Normalstellungen dargestellt, wo der Webstuhl so lange
Frottiergewebe-erzeugt, bis vom Lochband 31 eine Änderung eingeleitet wird. Die Änderungen sollen
kurz beschrieben werden.
Als Übertragungsorgan ist ein Draht 56 am oberen Ende des Hebels 46 durch eine Klemmvorrichtung 57
(Fig. 1) befestigt. Er führt durch eine Öse 58 in der
Konsole 21 und durch ein biegsames Rohr 59 (Fi g. 2 und 5) zu einer Stelle oberhalb eines Klinkenrades
60 einer an sich bekannten. Polkettbaum-Regelvorrichtung. Zwischen dem Draht 56 und einer
Sperrklinke 62 ist eine Zugfeder 61 angeordnet. Die Polkettbaum-Regelvorrichtung ist so vorgesehen, daß
in eingeklinktem Zustand der Klinke 62 Kettgarn unter geringer Spannung abgegeben wird. Bei abgehobener
Klinke 62 wird Polkettgarn nur unter Spannung abgegeben, und es entsteht dadurch nicht
Frottiergewebe, sondern Glattgewebe ohne Schlaufen. Der Betätigungshebel 45 (Fig. 1) ist durch einen
in einem biegsamen Rohr 59 a geführten Draht 56 a mit einem am vorderen linken Ende des Webstuhles
angeordneten Warenbaum-Mechanismus verbunden (Fig. 4). Das untere Ende des Drahtes 56 a ist an
einem Winkelhebel 63 angeordnet, der zum Heben und Senken einer Stange 64 dient. Ist die Stange 64
in der unteren Endstellung, dann wird die Ware in normaler Weise aufgewickelt, d.'h. mit einer vorausbestimmten
Anzahl von Schüssen pro Längeneinheit. Wird indessen die Stange 64 angehoben, dann wird
die Ware nicht mehr gefördert, und es werden sogenannte »Verdichtungsschüsse« eingeführt, um die
sonst auftretenden dünnen Stellen zu vermeiden. Allgemein ist es erwünscht, Verdichtungsschüsse beim
Beginn des Glattwebens nach dem Frottierweben einzuschalten.
Gewöhnlich reicht ein einziger Zyklus aus, wobei drei Schüsse eingeführt werden, bevor der
Verriegelungshebel 50 (F i g. 6) durch den Abtasthebel 32a betätigt und verschwenkt wird, wodurch
der Betätigungshebel 45 in seine Normallage zurückkehrt.
Der dritte Webstuhl-Mechanismus, der durch ein vorgewähltes Programm gesteuert wird, betrifft die
Blattverstellung.. Ein am Betätigungshebel 46 angeordneter Draht 56a führt durch ein biegsames
Rohr59b (Fig. 1, 2 und 3). Eine zwischen der Konsole 21 und dem Hebel 46 angeordnete Zugfeder
67 versucht den Hebel 46 in seiner Normallage zu halten. Das untere Ende des Drahtes 56 b ist an
einem Ubertragungshebel 68 angeordnet, dem durch eine von einer Kurvenscheibe 65 angetriebene Steuerrolle
66 eine horizontale Bewegung erteilt wird und der durch den Draht 56 b verschwenkt wird. Das
obere Ende des Übertragungshebels 68 weist bei einem auf einer Welle 71 angeordneten Kurbelstück
70 eine Einkerbung 69 auf. Da die Steuerrolle 66 der Kurve der Kurvenscheibe 65 folgt, so erteilt der
Übertragungshebel 68 der Welle 71 eine pendelnde Bewegung, wodurch in bekannter Art das Blatt (nicht
dargestellt) derart bewegt wird, daß im Frottiergewebe Schlaufen entstehen.
Wird durch das Verschwenken des Hebels 46 der Draht 56 b nach vorn gezogen, dann gelangt der
Übertragungshebel 68 außer Eingriff mit dem Kurbelstück 70, und seine vertikale Bewegung wird keinen
Einfluß ausüben auf die Welle 71. Tritt dies ein, dann wird der Frottierwebstuhl Glattgewebe erzeugen,
und es werden keine Schlaufen entstehen, bis der Betätigungshebel 46 wieder in seine Normallage
zurückkehrt.
Im Betrieb wird ein Lochband 31 aufgesetzt, in
dem in sechs nebeneinander angeordneten Reihen die Löcher vorgesehen sind, wobei einem jeden der sechs
Abtasthebel 32 eine Reihe zugeordnet ist. Ein einziges
■ Loch ist ausreichend, um eine bestimmte Änderung in den Betriebsbedingungen zu erzeugen. Gemäß der
Erfindung wird dieser Zustand unverändert andauern,
ίο bis ein weiteres Loch eine weitere Änderung auslöst.
Es können gleichzeitig alle drei (oder auch mehr) Änderungen vorgenommen werden. Wird im dargestellten
Ausführungsbeispiel beim Weben von Frottiergewebe vorgesehen, emen Streifen von glattem
Gewebe einzusetzen, dann werden alle drei Betätigungshebel 44, 45, 46 gleichzeitig verschwenkt
und in ihren zweiten Betriebsstellungen durch ihre Verriegelungshebel 50 arretiert. Wenn jedoch nur
drei Schüsse gewünscht werden, dann wird der Hebel 45 nach dem nachfolgenden Zyklus losgelassen durch
ein Loch im Band 31, das den Abtasthebel 32a beeinflußt,
der mit dem Verriegelungshebel 50 zum Halten des Hebels 45 zusammenwirkt. Dieser bestimmte
Hebel wird dann in seine Normallage zurückkehren, wodurch die Ware aufgewickelt wird,
während die beiden anderen Hebel in ihren zweiten Endstellungen verbleiben, wodurch glattes Gewebe
entsteht. Hat der Streifen von glattem Gewebe die gewünschte Breite erreicht, dann genügt ein einziges
Loch für jeden verriegelten Betätigungshebel, um die Verriegelung zu lösen. Es ist somit möglich, Streifen
verschiedener Breiten vorzuwählen, in einem sich wiederholenden Programm.
Die Vorteile der erfindungsgemäßen Einrichtung bestehen darin, daß mittels einfacher Mittel und eines
leicht herzustellenden Musterträgers sich wiederholende Änderungen in den Betriebsbedingungen
eines normalen Frottierwebstuhles erreicht werden können.
Claims (5)
1. Einrichtung an einem Frottierwebstuhl zum wahl- und wechselweisen Erzeugen von Frottieroder
Glattgewebe, deren Steuerung durch einen mit. Lochreihen versehenen. Musterträger erfolgt,
der durch eine vom Webstuhl aus angetriebene, mit Längsnuten versehene Musterträger-Trommel
absatzweise weitergeschaltet· wird, gekennzeichnet durch nebeneinander und oberhalb
der Lochreihen des Musterträgers (31) angeordnete Abtasthebelpaare (32, 32 a), wobei
jeder Abtasthebel (32, 32 a) einen unmittelbar oberhalb je einer der Lochreihen des Musterträgers
(31) angeordneten, in eine vorhandene Lochung und in die unmittelbar unter derselben
befindliche Längsnut (18) der Trommel (24) eindringbaren Stift (34) aufweist, ferner durch je
einem der Abtasthebel (32) eines jeden Hebelpaares (32, 32 a) zugeordnete und durch denselben aus einer für das Frottierweben bestimmten
Grundstellung in eine zweite Betriebsstellung verschwenkbare Betätigungshebel (44, 45/46)
sowie durch je dem zweiten Abtasthebel (32 a) eines jeden Hebelpaares (32, 32 a) zugeordnete,
durch denselben betätigbare und mit dem beigeordneten Betätigungshebel (44,45,46; in Wirkverbindung stehende Verriegelungshebel (50).
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch ge-
kennzeichnet, daß die Abtasthebel (32, 32 a) in bekannter Weise ein Langloch (35) aufweisen und
um Zapfen (33) in vertikalen Ebenen verschwenkbar und gleichzeitig längsverschiebbar sind.
3. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Betätigungshebel (44, 45,
46) um eine gemeinsame Welle (40) in vertikalen Ebenen verschwenkbar sind.
4. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verriegelungshebel (50) um eine gemeinsame Welle (42) in vertikalen Ebenen
verschwenkbar sind und daß jeder Verriegelungshebel (50) ein in die Verschwenkebene und in
eine Verriegelungskerbe (55) des beigeordneten Betätigungshebels (44, 45, 46) hineinragendes
Verricgelungs-Hebelende (51) aufweist.
5. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Betätigungshebel (44, 45,
46) durch Bowdenzüge (56, 56 a, 56 b) mit den an sich bekannten und für das Glattweben zu
betätigenden Frottierwebstuhlorganen verbunden sind.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
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